Christina Auerswald - Magdalenes Geheimnis

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Halle an der Saale im Jahr 1690. Die Mitglieder der französischen Kolonie in der Stadt sind sich einig: Der Mörder Jean de Morin muss sterben. Nur die Hallenserin Magdalene will den Franzosen nicht am Galgen enden sehen. Sie hat genug an den Folgen der Missverständnisse zu tragen, die sie zur Mutter eines unehelichen Kindes gemacht haben. Aber wie soll die junge Frau das ihrem Vormund, dem Kirchenvorstand Conrad Bertram, erklären? Oder ihrem zukünftigen Ehemann?

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Hans rührte sich. Er schlug die Augen auf, die wunderschönen dunklen Augen, ganz verträumt, und öffnete den Mund. Er besaß volle, rosige Lippen und wölbte sie suchend nach vorn. Magdalene hob ihn aus seinem Bett und hielt ihn auf dem Schoß. Er drehte den Kopf schon zur Seite, noch ehe sie das Hemd richtig gehoben hatte. Er trank genießerisch, in langen Zügen, und allmählich öffneten sich seine kleinen Fäuste. Seine Hände lagen weich auf Magdalenes Brust. Sein Gesicht war von einer bronzenen Färbung wie das seines Vaters, eine Spur dunkler als Magdalenes; man konnte das gerade noch als mütterliches Erbteil gelten lassen. Was bestimmt nicht von Magdalene stammen konnte, waren Hänschens dunkle Haare. Sie wuchsen vom ersten Tag an schnell und lockten sich allmählich. Sie strich gern über die feinen schwarzen Härchen seiner Brauen. Er besaß überall im Gesicht winzige Haare, sogar an den Ohrläppchen. Von Zeit zu Zeit kam es ihr vor, als schliefe er nicht, sondern hielte die Augen geschlossen, um das Streicheln besser zu genießen.

Magdalene hielt inne. Sie erinnerte sich, dass auch Hans’ Vater Haare an den Ohrläppchen gehabt hatte. Über die strich ihr Finger manchmal, über die gleichen dunklen Härchen, fein und ganz dicht. Auch die Form der Ohren war die gleiche, lang und schmal. Es war inzwischen dämmrig in der Kammer unterm Giebel. Die letzten Zipfel des Tageslichts hingen in den Ästen der Apfelbäume. Sie öffnete den Mund und flüsterte über das Bettchen ihres Sohnes: »Jean Philippe Pasquale de Morin.« Das war sein voller Name. Es war der Name, den ihr Sohn niemals nennen würde, wenn er von seinem Vater sprach. Er würde später sagen: »Mein Vater ist Georg Rehnikel«, ohne zu wissen, was seine Mutter ihm vorenthielt. Seine Mutter würde ihm noch mehr verschweigen. Denn sie wollte niemals zu ihm sagen müssen: »Hans, du bist der Sohn eines Mörders.«

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3 . K A P I T E L

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Hans regte sich im Schlaf. Seine Hände zuckten. Diese Regung der kleinen, drallen Finger stach Magdalene ins Mark. Sie wusste nicht, warum Jean seine Frau umgebracht hatte. Sie wusste nicht einmal, wie er es getan hatte. Sie hatte gespürt, dass er hoffte, deren Gesicht zu sehen, wenn Magdalene sich zu ihm umdrehte. Bereute er den Mord? Hatte er gehofft, mithilfe von Magdalene seine schreckliche Tat vergessen zu können?

Magdalene streckte sich auf dem Bett aus, in Kleidern, so wie sie war. Sie schlief ein, die Müdigkeit steckte in jedem einzelnen Knochen. Wieder kehrte ihr Traum zurück, der Traum von Jean, der den steilen Weg von der Saale heraufkam und sie mit einem Lächeln fest im Blick hielt. An dieser Stelle erwachte das Mädchen jedes Mal, auch an diesem Abend, der der Abend ihrer Verlobung gewesen war.

Seufzend stand sie vom Bett auf und ging hinüber zur Fensternische, wo sie abends gern saß, wenn Hans schlief und die Hausarbeit getan war. Magdalene setzte sich auf den schmalen hölzernen Sims und lehnte ihren Rücken an den Fensterrahmen. Von dort aus schaute sie in den Garten hinab, hinter sich die leisen Atemzüge des Kleinen.

Draußen schwieg eine mondlose Nacht. Die Dächer der Stadt, die Bäume im Garten und die Mauern rings ums Geviert waren kaum zu erkennen. Sie konnte die kleinen, verschachtelten Gärten und Mäuerchen mit geschlossenen Augen sehen, das Muster der hellen und dunklen Backsteine in der einen und die Kerben im Lehm der anderen Mauer. Sie kannte jeden Apfel, der allmählich an den Bäumen ihres Blickfeldes wuchs. Sie kannte jedes Nachbarskind, das von den Mauern aus sehnsüchtig die Äpfel betrachtete. Wenn man die Tatsachen kennt, kann man sich ein Urteil darüber bilden, ob jemandem Recht widerfährt. Magdalene kannte keine Tatsachen. Sie wusste nichts weiter als das, was sie selbst erlebt hatte.

Sie musste mit aller Kraft den Gedanken von sich schieben, noch einmal nach Wettin zu reiten. Wie er wohl jetzt lebte? Allein wie früher, als sie noch nicht da gewesen war? Ob er es bedauerte, dass niemand mehr sein Essen kochte? War er froh, dass er das Kindergeschrei nicht ertragen musste? Ob er gesund war, ob es ihm überhaupt gut ging? Hatte er genug zu essen? Es machte sie wütend, dass er sich dasselbe zu ihr offensichtlich nicht fragte. Ihr Onkel hatte recht. Es interessierte Jean nicht, was Magdalene geschehen war, ihr und dem Kind, von dessen Geburt er nichts mehr erfahren hatte. Nein, er hatte nicht verdient, dass sie noch einen einzigen Gedanken an ihn verschwendete.

Manchmal brummte Anna in ihren Altweiberbart, Kinder seien eine schwere Last. Magdalene glaubte ihr nachts, wenn der Hans sie weckte und sie sich schnell, damit er nicht zu viel Lärm machte, über ihn beugte und ihn hochhob. Er besaß als Bett den Kasten, den sie tagsüber unter ihr eigenes Bett schob. Für ein zweites Bett, sei es noch so klein, wäre kein Raum gewesen. Die Truhe mit den Kleidern stand am Fußende, an der Wand hing der kleine Spiegel. Wenn der Kasten herausgezogen war und Hans schlief, hatte sie gerade noch Platz, die Tür einen Spaltbreit zu öffnen.

Es mochte sein, dass sie, wenn sie mit diesem Händler verheiratet war, besser lebte als bisher. Sie stellte sich ein großes, schönes Zimmer vor, in dem sie mit ihrem Kind wohnen konnte, etwa wie die Bibliothek ihres Onkels, mit einem Ofen und drei großen Fenstern und einem richtigen Schrank für die Kleider. Hans könnte ein großes Bett haben, sie müsste aufstehen und zu ihm gehen. Sie müsste sich nicht sorgen, dass der Kleine die anderen mit seinem Weinen weckte. Vielleicht gab es sogar eine Magd für die Hausfrau und sie müsste nicht, obwohl der Kleine sie nachts aus dem Schlaf gerissen hatte, beim ersten Hahnenschrei aufstehen. Der Gedanke an ihr neues Leben, das bald beginnen sollte, verlor ein wenig von seinem Schrecken.

Magdalene ging am Morgen hinunter in die Küche zu Anna. Sie trug Hans auf dem Arm, den behielten sie tagsüber bei sich in dem warmen Raum. Er brabbelte vor sich hin und fuchtelte mit den Ärmchen. Wenn er einen Ton zu weinen anfing, konnte gleich eine der beiden ihn herzen und wiegen.

»Ach, mein liebes Lenchen«, empfing Anna sie heute, »dass du schon in einer Woche weg sein wirst, ist unfassbar!« Sie wackelte mit dem Kopf und tupfte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Anna war eine erfahrene Amme und schon Magd im Haus ihrer Eltern gewesen, als Magdalene geboren wurde. In den letzten Jahren ergraute das Haar unter ihrer Haube, sie schlurfte behäbiger als früher und redete noch langsamer. Sie schniefte dauernd. Wenn sie redete, dann von früher. Immer war früher auch besser gewesen, das war schon in Magdalenes Kinderzeit so.

Magdalene sah sich um. Die enge Küche, die gemauerte Kochstelle, die Töpfe auf Borden und Stapel von Schüsseln, alles war ihr vertraut. Was sie dagegen in dem fremden Haus erwartete, wusste sie nicht. »Ich komme dich besuchen, ganz bestimmt.«

»So oft du kannst, ja?« Anna deutete mit dem Kinn auf den Kleinen. »Sie wachsen schnell. Du wirst sehen, es dauert nicht lange, bis er sich umdreht und du ihn nicht mehr alleine liegen lassen kannst.« Magdalene betrachtete das Kind, das sie mit offenen Augen ansah.

»Ach, es hat sein Gutes, dass alles schnell geht.« Anna seufzte. »Da kommt es noch in Ordnung.«

Magdalene schwieg, weil sie nicht recht verstand, was Anna meinte.

»Man hat allgemein gewusst, dass der Rehnikel ein seltsamer Kerl ist«, brummelte Anna weiter, »aber was er dir angetan hat, Kind, ist doch kaum zu glauben.«

»Was?« Magdalene war überrascht und begriff nicht gleich, was Anna damit sagen wollte.

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