Christina Auerswald - Magdalenes Geheimnis

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Halle an der Saale im Jahr 1690. Die Mitglieder der französischen Kolonie in der Stadt sind sich einig: Der Mörder Jean de Morin muss sterben. Nur die Hallenserin Magdalene will den Franzosen nicht am Galgen enden sehen. Sie hat genug an den Folgen der Missverständnisse zu tragen, die sie zur Mutter eines unehelichen Kindes gemacht haben. Aber wie soll die junge Frau das ihrem Vormund, dem Kirchenvorstand Conrad Bertram, erklären? Oder ihrem zukünftigen Ehemann?

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Nun stand er auf und rieb sich die Hände. Es war wirklich nicht kalt hier. Er rieb sie mit einer selbstvergessenen Zufriedenheit und tat drei Schritte zu den Fenstern hin, die auf die Märkerstraße hinausgingen. Sein Haus besaß viele Fenster, drei zu jeder Seite der Tür und sieben in der Etage darüber. Er blieb vor dem mittleren der drei Fenster seines Zimmers stehen.

Er sagte noch einmal »Magdalene« und begann ein Klagelied, das sie zur Genüge kannte und das jedem Besucher vorgesungen wurde. Die Kosten für ein Mündel. Besonders für dieses Mündel, das ungezogen war. Die Nachsicht, die endlich sei, denn an den Umständen der schlechten Zeit könne es nicht mehr liegen, wo er sein Bestes getan habe, sie gottgefällig zu erziehen. Der Undank, zu verschwinden und nach einem Dreivierteljahr aufzutauchen, als sei nichts geschehen, obwohl der Kummer sie alle fast umgebracht habe. Und die Schande, die sie über sein Haus gebracht habe, seit sie eine Hure geworden wäre. Jetzt war er beim Kern der Sache.

Er hatte ihr dieses Schimpfwort nie ins Gesicht gesagt, nicht einmal, als er sie in ihrem verwahrlosten Zustand ankommen sah. Und nun nannte er sie eine Hure. Magdalene reckte sich. Sie war immer noch eine Bertram. Sie war keine Bettlerin oder Hausierersfrau, dass er so mit ihr umgehen durfte. Was die Leute redeten, wollte sie nicht wissen. Selbst wenn sie sich das Maul zerfetzten – was sie mit Sicherheit taten – hätten sie nicht gewagt, das Wort laut vor ihr auszusprechen.

Ihr Onkel tat es. Er wollte Magdalene demütig und schuldbewusst sehen. Er wusste, dass es sie treffen musste und kannte sie genug, um sicher zu sein, dass es an ihrem Gesicht trotzdem nicht abzulesen sein würde. Sie verstand, dass er etwas von ihr wollte, was er sonst nicht bekam. Etwas, für das er das Wort noch einmal wiederholte und noch einmal und noch einmal.

Der Scherensessel, auf dem Magdalene saß, knarrte. Er war aus schwerer dunkler Eiche und besaß ein geschnitztes Muster in der Rückenlehne. Sie kannte diesen Stuhl schon lange. Er stand früher in der Stube ihres Vaters, sie war darauf herumgeklettert, als sie klein war. Magdalene presste den Rücken gegen die Stuhllehne. Das Relief der Schnitzerei, ein verziertes Oval, drückte gegen ihr Rückgrat. Das stärkte sie: Ein Stück ihrer alten Familie war bei ihr, wenn auch nur ein lebloser Stuhl. Es war ein Stück aus der Zeit, als die Welt noch gerecht war und sie ein unschuldiges Kind.

Der Onkel brauchte lange, bis er mit seinem wirklichen Anliegen herausrückte. Er wischte mit dem hellblauen Tüchlein den Schweiß von seiner Stirne, ging vom Fenster zurück zur Tischkante, wippte auf den Fußspitzen und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch. Er räusperte sich. Magdalene hielt den Blick sittsam gesenkt, um ihm zu zeigen, dass sie so weit war, Magdalene als gehorsames und stilles Mündel zwei Ellen unter seiner Nasenspitze. »Die Schande muss aus der Welt. Entweder du sagst mir auf der Stelle, wer dich verführt hat, damit wir Ordnung in dein Leben bringen können, oder ich werde dich in Kürze verheiraten.«

Nun schwieg er. Er wartete. Er ließ sich Zeit, das hatte sie ihm nicht zugetraut. Das Ganze war ihm unangenehm, der Schweiß auf seiner Stirne bewies es. Sein Schweigen konnte aber auch einen anderen Grund haben. Er hatte sein Pulver verschossen, seine Rede war wohlüberlegt, doch endlich, und es gab nichts mehr zu sagen.

Er konnte unmöglich erwarten, dass sie ihm einen Namen nannte. Magdalene war seit mehr als vier Wochen wieder bei ihnen, und all die Tage war es ihm nicht gelungen, ihr einen einzigen Kommentar zu der Zeit zu entlocken, in der sie das Mädchen für ertrunken hielten. Wenn sie dort hätte bleiben wollen, wo sie gewesen war, hätte sie ihren Onkel nicht gebraucht. Wenn sie den Vater ihres Kindes hätte haben wollen, hätte sie ihrem Onkel nur seinen Namen nennen müssen. Er hätte schon lange für Ordnung gesorgt.

Nein, kein Wort über diese Zeit verließ ihre Lippen. Das wusste der Onkel genau, er kannte sie gut genug. Also konnte er in Wirklichkeit nur eins im Sinn haben: das, was er ihr für den Fall androhte, dass sie schwieg.

»Was soll die lange Vorrede? Es ist doch schon abgemacht. An wen wollt Ihr mich verschachern?«

Die Ohrfeige tat nicht weh, da sie saß und er zur Seite abrutschte, so schnell, wie er den Schritt auf sie zu gemacht hatte. Magdalenes Gedächtnis arbeitete präzise, sie zitierte Lukas 16, Vers 15: »Ihr seid es, die sich selbst rechtfertigen vor den Menschen, Gott aber kennt Eure Herzen.« Das brachte ihn aus dem Konzept, schließlich kannte er die Bibel so gut wie auswendig. Er blieb im Abstand von zwei ganzen Stühlen vor Magdalene stehen. Knapp antwortete er, seine Augen funkelten. »Es ist der Händler Rehnikel, der unten am Tal wohnt.«

Ein Händler. Er achtete sonst sehr auf die Stellung der Familie. Magdalene war eine Bertram! Nie hätte sie für möglich gehalten, dass er sie derart unstandesgemäß verhökerte. »Er ist keiner von denen, die bei Wind und Wetter am Markt stehen müssen. Die Leute kommen zu ihm«, fügte er hinzu.

Magdalene platzte heraus: »Ich denke nicht daran, einen alten Mann zu heiraten!«

Damit erntete sie eine zweite Ohrfeige, die besser saß und ihr den Hinterkopf an die Stuhllehne schlug. Das Mädchen ließ nicht zu, dass der Onkel ihr den Schmerz ansah. Sie verschloss die Ohren vor der Rede, die ihr Onkel jetzt schwang, aber sie konnte nicht verhindern, dass die Worte: »Das ist mein Recht!« in ihr Hirn drangen. Er war der Vormund. Sie konnte nichts ändern. Er konnte sie verheiraten und würde es zweifellos tun, da er glaubte, mit einem gut untergebrachten Mündel dem Vorsteheramt näher zu sein.

Es war beschlossene Sache, sie sollte die Frau eines Händlers werden. Von nun an musste sie behutsam sein, denn was jetzt entschieden wurde, galt für ihr restliches Leben. »Da Ihr es so eilig habt«, fragte Magdalene den Onkel, »habt Ihr den Herrn sicher schon für morgen eingeladen.«

Er lächelte süßlich. »Für heute, Mädchen. Er kommt in einer Stunde.«

Magdalenes Geheimnis - изображение 4

2 . K A P I T E L

Magdalenes Geheimnis - изображение 5

Als Magdalene mit dem Kleinen die Treppe herunterstieg, hörte sie im Haus schon eine fremde Stimme. Der Onkel stapfte die Stufen herauf und wandte sich zur guten Stube. Er trug ein Lächeln im Gesicht und ging, ohne Magdalene im Dunkel der oberen Treppe zu sehen, in den Raum. Hinter ihm erschien eine zweite Gestalt. Das war er also.

Herr Rehnikel hatte Magdalene erblickt. Er blieb am Fuß der Treppe stehen, bis sie hinuntergegangen war. Die ganze Zeit ruhte sein Blick auf ihr, gierig, wie es schien. Besonders fielen ihr seine Augen auf, runde, braune, feucht glänzende Augen wie Flusskiesel. Sie waren schwarz bewimpert und verliehen ihm ein gutmütiges Aussehen. Unvermittelt begriff sie, dass sie ihn schon einmal gesehen hatte: Ihr war ein Mann begegnet, als sie nach Halle heimkehrte, der hatte sie an der Salomo-Apotheke angesprochen. Er trug heute einen dunklen französischen Rock, ein wenig abgetragen und mit genauso einem albernen Tüchlein in der Rocktasche, wie ihr Onkel es besaß. Er war rundlich, alles an ihm war rundlich. Sein dicker Bauch wölbte sich, dass die Knöpfe in der Mitte seines Rocks abzuplatzen drohten. Die Beine, krumm wie türkische Säbel, steckten in eng anliegenden dunklen Kniebundhosen. Über dem flachen Kragen und dem doppelten Kinn leuchtete die Mondscheibe seines Gesichts. Auf der gewölbten Stirn lag eine zerdrückte Perücke mit weißen Locken; die Nase war knotig wie eine vom Baum gefallene, eingetrocknete Birne. Schweiß glänzte auf seiner blassen Stirn.

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