Alvydas Slepikas - Der Regengott und andere Erzählungen
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Eigentlich saß Laurinavičius gar nicht gern vor dem Fernseher, nur wurde es im Winter so früh dunkel und zu schlafen hatte er noch keine Lust, doch Arbeiten hatte er auch keine. Dann saß der Alte eben da und schaute „Panorama“, die Abendnachrichten, dann noch irgendwas, eigentlich schaute er sich weniger den Film an, als dass er sich in Erinnerung rief, was er noch zu tun hatte, was ihn morgen erwartete, womit er beschäftigt wäre. Laurinavičius konnte sich nichts Schlimmeres vorstellen als Nichtstun. Dasitzen und Däumchen drehen war für ihn die allergrößte Qual. Arbeit machte ihm Spaß. Alle Arten von Arbeiten. Er scheute sich vor keiner, beherrschte alle möglichen Arbeiten – in seiner Jugend hatte es kaum eine Arbeit gegeben, die er nicht ausgeführt hätte: Bäume fällen, Häuser bauen und auch Eisen schmieden. Natürlich nicht wie Zigma, nein, aber mit dem Eisen konnte er umgehen, alles, was er brauchte, hatte er selbst gefertigt … Oder repariert … Wenn jemand darum bat … Dann, als die Last der Jahre immer schwerer wurde, läutete er die Kirchenglocken (der alte Ustinavičius, der vorherige Glöckner, war gestorben). Diese Glocken waren sicher mit daran schuld, dass der liebe Gott ihm den Lautstärkeregler zudrehte. Aber schön war das – bei jedem zweiten Zug dröhnte die Glocke und sang der ganzen Umgebung. Man hörte ihren Ruf zur Messe oder ihre Mahnung an den Tod noch in fünf Kilometer Entfernung. Je nach Anlass läutete Laurinavičius anders, zumindest glaubte er das. An Sonntagen hallte die Glocke fromm, an den großen Ablassfesten voller Stolz, und trauererfüllt, wenn jemand seine letzte Reise antrat … Der Kirchturm war weiß und erhob sich weit über die Pappeln und Linden des Kirchhofes hinaus. Der alte Laurinavičius betrachtete gern von ganz oben die Umgebung. Sie raubte ihm den Atem – nein, nein, nicht die Furcht, der Alte hatte keine Höhenangst, sondern die Schönheit der Erde. Der Alte war noch nie mit dem Flugzeug geflogen und, wenn wir ehrlich sein wollen, auch noch nie mit dem Zug gefahren, doch wenn er in den Kirchturm hinaufstieg und von dort ganz weit oben, in unerreichbaren Höhen das winzige Kreuzlein eines seine weiße Dunstflagge hinter sich herziehenden Flugzeugs erblickte, überkam ihn stets große Traurigkeit. Wenn von der Spitze des Kirchturms alles so schön aussah, wie schön musste es dann erst aus dem silbernen Flugzeug anzuschauen sein. Einmal wäre Laurinavičius fast geflogen. Er wäre wirklich geflogen, warum auch nicht, als sein Sohn ihn mit dem Hubschrauber besuchte. Sein Sohn Aleksas war Milizionär. Polizist heißt das, glaube ich, heute … Er rief völlig überraschend an – Mama, Papa, ich komme … Malenija freute sich sehr, sie redete und redete und lachte und lachte am Telefon. Malenija hatte die Kinder schon immer verhätschelt. Laurinavičius dagegen war stets strenger gewesen, denn im Umgang mit den Kindern ist Strenge unverzichtbar. Und die Strenge hat sich ausgezahlt – seht nur, der Aleksas ist, wie schon gesagt, Polizeihauptmann, Saulė arbeitet bei einer Firma als Buchhalterin oder etwas Ähnliches und Nijolė hat einen tollen Mann, drei Kinder, ein schönes Haus, zwei Autos, nur wohnt sie weit weg, im äußersten Nordwesten bei Skuodas. Kaum hatte sie aufgelegt, schickte Malenija Laurinavičius unter die Dusche, ließ ihn ein weißes Hemd anziehen und sich eine Krawatte umbinden. Was soll das jetzt wieder?, fragte sich der Alte. Ist denn ein Ablassfest? Nein, kein Ablassfest, unser Sohn kommt zu Besuch. Und nicht einfach so, nein, mit dem Hubschrauber kommt er, gleich ist er da, denn am Himmel geht es viel schneller als zu Lande, wie der Wind ist der Hubschrauber im Nu hier oder dort – genau da, wo die Passagiere hinwollen. Noch während ihr Mann sich ankleidete, hatte Malenija auch schon alle Nachbarn besucht und ihnen die Neuigkeit voller Stolz erzählt. So ist es nun mal Mode bei den Weibern, was soll man da machen, erfährt eine etwas, so wissen es bald alle. Wann war das denn? Vor fünf Jahren? Ja, vor fünf Jahren, er feierte gerade seinen achtzigsten. Das war denn der Grund für den Besuch seines Sohnes – er wollte dem Geburtstagskind gratulieren. Seine Glückwünsche damals waren wirklich rührend, sogar „Armonika“ spielte im Fernsehen für Laurinavičius auf, zuvor aber sprach Aleksas ihm seine Glückwünsche aus. Wer weiß, vielleicht flog er ja auch so vorbei? Wie auch immer, Laurinavičius und seine Frau traten Hand in Hand aus dem Haus, trotz der Hitze – es war zu einer ähnlichen Zeit wie jetzt – der Alte im dunklen Anzug, weißen Hemd mit Manschettenknöpfen, Krawatte, Lackschuhen, Malenija im blauen Kleid, mit grauem, nur mit einem Haarreif befestigtem Haar. Sie spazierten die Hauptstraße hinunter, und Laurinavičius fühlte sich nicht ganz wohl, denn den Straßenrand säumte eine große Menschenmenge, wie es schien, sämtliche Nachbarn, die auf geheimnisvolle Weise (auf welche, ist doch völlig klar: Weibergewäsch) vom bevorstehenden Ereignis erfahren hatten und den Hubschrauber zu sehen begehrten. Malenija errötete wie in ihrer Jugend, sie war einst ein hübsches Mädel gewesen. Sie schritt durch das Städtchen, gefolgt von den Kindern, vorbei am Haus der Kultur, an der Kirche, am Exekutivkomitee (jetzt ist dort das Büro des Vorstehers des Städtchens), bog in das Sträßchen zum auf zwei Seiten von alten Bäumen, Linden, Ahornen und Pappeln, auf der dritten, der Schulseite, von dicht wachsenden Mirabellenbäumen umstandenen Schulstadion ab. Um das Stadion herum versammelten sich die Nachbarn. Noch war am Himmel nichts zu erkennen. Keine Anzeichen, dass jemand angeflogen käme. Laurinavičius dachte gar, wie das denn aussähe, wenn niemand kommen würde, falls Malenija Aleksas’ Worte falsch verstanden hatte – eine Riesenschande wäre das. Aber schon nach wenigen Minuten konnte man ein Klopfen hören. Da kommt er, dachte der Alte. Er kam, ein Raunen ging durch die unter den alten Bäumen der Schule versammelte Menge. Der Hubschrauber erschien hoch am Himmel, drehte eine Runde über dem Schulstadion, über den Bäumen. Offenbar suchte er nach einem geeigneten Landeplatz. Das Himmelsgefährt war weiß mit roten Streifen, zuoberst drehten sich riesige Rotorblätter, die einen solchen Wind verursachten, dass Laurinavičius’ Haarpracht (Malenija hatte ihn geheißen, sich hübsch zu frisieren) für die Katz war. Die Leute aus dem Städtchen bestaunten das unerhörte Wunder mit offenem Mund. Seine riesigen Rotoren drehten sich noch, als plötzlich eine kleine Tür aufging und eine Menschengestalt eine Leiter herabstieg. Oder war da vielleicht gar keine Leiter? Da musste eine sein … da war sicher eine. Laurinavičius und Malenija, die sich bei ihm eingehakt hatte, traten näher. Obwohl die Rotorblätter sich weit über ihnen drehten, war es ihnen nicht ganz geheuer und sie wollten sich unweigerlich bücken. Aus dem Hubschrauber stieg ihr Sohn Aleksas, offenbar in Paradeuniform. Er wandte sich zur Hubschraubertür um, jemand übergab ihm etwas Großes, das Laurinavičius umgehend als Brotlaib identifizierte. Nur war er so groß, rund, gar nicht so wie im Laden, größer auch als die Laibe, wie sie Malenija früher zu Hause backte. Aleksas hielt ein hübsches Leinenhandtuch in Händen, auf dem das Brot lag, und schritt so stolz und militärisch daher, dass es dem Alten, dass es ihm ganz den Atem verschlug – war das ein Sohn, sollen nur alle sehen, was für einen Sohn er großgezogen hatte. Laurinavičius nahm das Brot, er hörte gar nicht, was ihm sein Aleksas, der Hauptmann, sagte: Glückwünsche, noch etwas. Er gab ihm einen Kuss. Und auch der Mutter gab er einen, wechselte ein paar Worte mit ihnen, sagte, er würde am Wochenende zu Besuch kommen, dass alle seine Kinder ihn besuchen wollten, auch einen Musikanten mit Akkordeon hätten sie angestellt – das gebe ein Fest zu Papas rundem Geburtstag. Während er zum Stadion spazierte, hatte der alte Laurinavičius sich vorgestellt, wie er mit dem Hubschrauber flog, sein Sohn könnte ihm doch seine Bitte nicht ausschlagen und würde den alten Vater wenigstens einmal am Himmel über das Heimatstädtchen fliegen. Doch als das Gefährt gelandet war, als sein Sohn mit dem Brotlaib erschien, vergaß er vor lauter Aufregung und Rührung – wie einen General ehrte man ihn – ganz, worum er seinen Sohn hatte bitten wollen, und als es ihm später wieder in den Sinn kam, war Aleksas schon wieder auf dem Weg zurück zum Hubschrauber und er konnte den Lärm des Gefährtes nicht überschreien. Und irgendwie, kam es Laurinavičius in den Sinn, irgendwie schämte er sich auch, den Sohn mit den Launen des Alten zu belästigen. Der Sohn winkte zum Abschied, die Hubschraubertür ging zu, die Rotorblätter surrten noch lauter und wirbelten Staub auf, der ihm in die Augen geriet. Und so flog Laurinavičius auch diesmal nicht, aber beide kehrten sie voller Stolz nach Hause zurück – er und auch Malenija.
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