Martin H. Geyer - Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder - Wer war Julius Barmat?

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Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?: краткое содержание, описание и аннотация

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Der Aufstieg und Fall des jüdischen Unternehmers Julius Barmat in der Zwischenkriegszeit steht exemplarisch für die andauernden Debatten über Kapitalismus, Moral und Demokratie. Das Buch regt dazu an, den politischen Radikalismus neu zu überdenken und sich mit der heutigen Praxis des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik auseinanderzusetzen.
Wer war dieser Julius Barmat, der am Silvestertag 1924 im noblen Schwanenwerder bei Berlin verhaftet wurde? Ein begnadeter Unternehmer, der während der englischen Blockade maßgeblich zur Lebensmittelversorgung in Deutschland beitrug, dessen Industriekonzern aber im Zuge der Währungsstabilisierung scheiterte? Oder ein betrügerischer, korrupter, «ostjüdischer» Kriegs- und Inflationsgewinnler? War er ein Agent des Kaiserreichs oder ein opportunistischer Sozialdemokrat und Förderer der Zweiten Internationale? Die Verhaftung dieses Mannes löste einen der brisantesten deutschen Finanzskandale aus, der nicht nur die Justizbehörden, die Medien und Radikale beschäftigte, sondern auch Literaten und Theaterregisseure.

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Martin H. Geyer

Kapitalismus und

politische Moral in der

Zwischenkriegszeit

Oder: Wer war

Julius Barmat?

Für Dona Hamburger Edition HIS Verlagsges mbH Verlag des Hamburger Instituts - фото 1

Für Dona

Hamburger Edition HIS Verlagsges. mbH

Verlag des Hamburger Instituts für Sozialforschung

Mittelweg 36

20148 Hamburg

www.hamburger-edition.de

© der E-Book-Ausgabe 2018 by Hamburger Edition

ISBN 978-3-86854-936-2

© 2018 by Hamburger Edition

ISBN 978-3-86854-319-3

Umschlaggestaltung: Wilfried Gandras, unter Verwendung von

Ausschnitten aus einer Flugschrift der KPD von 1925. Landesarchiv Berlin, A Rep. 358 01 Nr. 245 B1 1 (Titelbild)

Inhalt

Einleitung Julius Barmat – ein bekannter Unbekannter

Kapitel 1 Grenzüberschreitung: Der Ostjude, der aus dem Westen kam

Einwanderer mit wirtschaftlichen und politischen Ambitionen

Umstrittener Großlieferant von Lebensmitteln ins hungernde Deutschland

Korruptionsdebatten im Übergang vom Kaiserreich zur Republik

Kapitel 2 Grenzgänger des Kapitalismus in der Zeit von Hyperinflation und Währungsstabilisierung 1923/24

Ein charismatisches »Konzern-Genie«? Die Expansion des Barmat-Konzerns 1923/24

Ein spekulationsbereiter Partner: Die Preußische Staatsbank

Reichspostminister Höfle auf Abwegen

»Zins- und Kreditwucher«: Der Fall Jakob Michael

»Luftgeschäfte«: Der Fall des Waffenhändlers Iwan Kutisker

Zwei Interpretationen des wirtschaftlichen Grenzgängertums

Kapitel 3 Grenzen der politischen Moral: Korruption und Koalitionspolitik 1925

Empörung

Politische Systemfrage: Bürger- vs. »Barmatblock«

Die Skandalisierung des Reichspräsidenten Friedrich Ebert

Kleine Geschenke und große Politik: Die »Korruption der SPD«

Kapitel 4 Das System schlägt zurück: Die Grenzen des republikanischen Rechtsstaates 1926–1929

Republikanische Empörungen und Gegenskandalisierungen

Die Disziplinierung der Staatsanwälte: Eine Kriminalgeschichte der besonderen Art

Vertrauenskrise der Justiz?

Bemühungen um politische Friedensschlüsse: Das Barmat-Urteil 1928

Kapitel 5 Grenzen der Repräsentation: Politisches Theater 1926–1930

»Unpleasant play«: Der Kaufmann von Berlin

»Politische Zeitstücke« und Kapitalismus

Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen

Verfremdetes Berlin: Mahagonny und Panama

Kapitel 6 Grenzgänger der Vernunft: Die Aporien des politischen Aufklärungsradikalismus

»Der Michael Kohlhaas-Kampf des Bücherrevisors Lachmann«

Nationale Mobilisierungsstrategien des alldeutschen Verlegers Julius F. Lehmann

Gottfried Zarnow: Ein deutscher Émile Zola?

Das bittere Ende des Aufklärungsradikalismus

Kapitel 7 Schließungen: Krise des Kapitalismus, Maßnahmenstaat und Ausgrenzungen 1930–1939

Völkische Dialektik: »Enteignet die Fürsten. Barmat braucht Geld!«

Weltwirtschaftskrise: Misere des Kapitalismus und des Staates

Kampf gegen »Korruption« und »Volksschädlinge«

Radikalisierung des Maßnahmenstaates: Vermögenskonfiskation und Ausbürgerung

Kapitel 8 Ein grenzenloser Betrüger? Eine transnationale Geschichte 1929–1934

Börsengeschäft mit großen Folgen: Die Schweizer »Affaire Appenzell«

Der Betrug an der Belgischen Nationalbank

Französische Verschwörungsfantasien: »Les deux heimatlos« Serge Alexandre Stavisky und Julius Barmat

Die belgisch-holländische Ausweisungsdebatte

Die Grenzen der sozial-moralischen Ordnung. Ein flämischer Barmat-Roman

Kapitel 9 Der Aufstieg der Rexisten und die belgische »Affaire Barmat« 1934–1938

Léon Degrelles Kampf gegen den »Hyperkapitalismus« und das System politico-financier

Die Anatomie eines Skandals

Ein kurzer Prozess

Kapitel 10 Radikalisierung und Grenzüberschreitungen 1933–1945

Ausmerzung des »Barmat-Geistes«

Jud Süß und Der ewige Jude

Gewalt und Vernichtung

Nachbetrachtungen Über das Verschwinden von Julius Barmat

Anmerkungen

Anhang

Abkürzungsverzeichnis

Archive

Zeitungen

Literaturverzeichnis

Personen- und Sachregister

Dank

Zum Autor

Einleitung

Julius Barmat – ein bekannter Unbekannter

Wer war Julius Barmat? Diese Frage stellte sich nicht nur das Berliner Publikum, als am Silvestertag des Jahres 1924 erste Pressemeldungen über die Verhaftung des Unternehmers erschienen und in den folgenden Tagen dann auch noch die jüngeren Brüder Herschel (Henry) und Salomon Barmat sowie Manager des Barmat-Konzerns und Beamte der Preußischen Staatsbank festgenommen wurden. Ort des polizeilichen Großeinsatzes war nicht etwa ein anrüchiger Stadtteil Berlins, sondern die im Westen der Hauptstadt idyllisch gelegene Havelhalbinsel Schwanenwerder mit ihrer Villenkolonie. Neben der Villa, in der Julius Barmat zusammen mit seiner Frau Rosa und seinem minderjährigen Sohn Louis Izaak lebte, durchsuchte die Polizei die Zentrale und verschiedene Betriebe des Barmat-Konzerns sowie die Berliner Wohnungen seiner Brüder. Die Wasserschutzpolizei und die Grenzpolizei waren ebenfalls alarmiert worden, denn es bestand der Verdacht, dass die staatenlosen Barmats, die man als ukrainische Russen mit Wohnsitz in Amsterdam, Berlin und Wien identifizierte, sich durch eine Flucht ins Ausland der Verhaftung entziehen könnten. 1

In der Presse zirkulierte bald der Vorwurf des Betrugs und der Bestechung, ja der Korruption im großen Stil, in die nicht nur Banker und andere Unternehmer, sondern auch Politiker verwickelt sein sollten. Letzteres hatte die erstaunlich gut informierte radikale Opposition, namentlich die kommunistische Rote Fahne und Zeitungen wie der völkisch-konservative Fridericus , schon seit Längerem kolportiert. Verkehrten nicht der Berliner Polizeipräsident Wilhelm Richter und viele einflussreiche Sozialdemokraten in den »Gemächern« des Unternehmers? Stand etwa »Ebert junior« als Privatsekretär in den Diensten Julius Barmats, oder war gar der Reichspräsident Friedrich Ebert selbst in die ganze Affäre verwickelt? Darüber hinaus gerieten die am Gendarmenmarkt gelegene Preußische Staatsbank sowie die Reichspost in den Verdacht, der »Groß-Schieberfirma Barmat« unbesehen hohe Kredite in Millionenhöhe zu »Wucher und Spekulationszwecken« gegeben zu haben. 2Neben Korruption und aktiver sowie passiver Bestechung war von einem Kreditbetrug großen Ausmaßes die Rede. Und nicht zuletzt: In all die umstrittenen Geschäfte sollten ganz maßgeblich sogenannte Ostjuden involviert sein. 3

Die Verhaftung der Barmats war das Resultat einer merkwürdigen, fast schon abenteuerlich zu nennenden Verkettung von Ereignissen, an denen diverse Akteure beteiligt waren. Auf die Barmats stieß die Staatsanwaltschaft erst über den Umweg anderer Ermittlungen, die auch in die Amtsstuben der Berliner Fremdenpolizei führten. Deren Leiter hatte den aus Litauen stammenden Geschäftsmann Iwan Kutisker, der auf die Verwertung von Militärbeständen aus dem Ersten Weltkrieg spezialisiert war, erpresst. Hierfür hatte der Beamte Informationen genutzt, die ihm wiederum Michael Holzmann, ein zweifelhafter russischer Unternehmer, zugespielt hatte. Dieser war Kutiskers früherer Geschäftspartner, stand bei ihm mit hohen Summen in der Kreide und versuchte ihn ebenfalls zu erpressen. Kutisker zeigte Holzmann jedoch an, worauf dieser seine Haut retten wollte, indem er seinerseits schwere Vorwürfe vorbrachte: Der litauische Unternehmer und Jude Kutisker habe die Preußische Staatsbank systematisch um Millionen betrogen. Nachforschungen bestätigten, dass in der Tat höchst dubiose Geschäfte getätigt worden waren. Das führte noch vor der Verhaftung der Barmats zur Festnahme Iwan Kutiskers sowie seiner beiden Söhne und mehrerer Komplizen. Nicht zu Unrecht witterte die Presse einen Skandal rund um die Staatsbank. »Wie muß es da stinken?«, mutmaßte Die Rote Fahne . 4

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