Martin H. Geyer - Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder - Wer war Julius Barmat?

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin H. Geyer - Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder - Wer war Julius Barmat?» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Der Aufstieg und Fall des jüdischen Unternehmers Julius Barmat in der Zwischenkriegszeit steht exemplarisch für die andauernden Debatten über Kapitalismus, Moral und Demokratie. Das Buch regt dazu an, den politischen Radikalismus neu zu überdenken und sich mit der heutigen Praxis des Kapitalismus und der Kapitalismuskritik auseinanderzusetzen.
Wer war dieser Julius Barmat, der am Silvestertag 1924 im noblen Schwanenwerder bei Berlin verhaftet wurde? Ein begnadeter Unternehmer, der während der englischen Blockade maßgeblich zur Lebensmittelversorgung in Deutschland beitrug, dessen Industriekonzern aber im Zuge der Währungsstabilisierung scheiterte? Oder ein betrügerischer, korrupter, «ostjüdischer» Kriegs- und Inflationsgewinnler? War er ein Agent des Kaiserreichs oder ein opportunistischer Sozialdemokrat und Förderer der Zweiten Internationale? Die Verhaftung dieses Mannes löste einen der brisantesten deutschen Finanzskandale aus, der nicht nur die Justizbehörden, die Medien und Radikale beschäftigte, sondern auch Literaten und Theaterregisseure.

Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat? — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Geschenke dieser Art sollten denn auch dem Berliner Polizeipräsidenten Richter und dem früheren Reichskanzler Gustav Bauer politisch das Genick brechen. Wo lag die Grenze zwischen Freundschaftsgeschenken und aktiver Bestechung? So klar die Gesetzesnormen sind, die aktive und passive Bestechung – Vorteilsnahme, Bestechlichkeit, Vorteilsgewährung, Bestechung (§§ 331–334 StGB) – definieren, so kompliziert gestaltet sich seit jeher ihre Anwendung. Das gilt selbst für einzelne Aspekte des Falles Höfle, der in vielerlei Hinsicht eklatant war (auch wenn das Gericht über den in Untersuchungshaft gestorbenen Höfle nicht mehr richten musste). Der Postminister hatte sich beim Bau eines Hauses in Lichterfelde übernommen, da die Gesamtkosten weit die ursprünglich erwartete Summe von 125000 GM überstiegen. In diesem Zusammenhang vermittelte Julius Barmat direkt über die Amexima einen Kredit von 42000 GM. Der so Begünstigte glaubte, das Geld zurückzahlen zu müssen, und wollte es, so seine Aussage, später durch eine Hypothek abdecken, was aber nicht geschah. Die Ermittlungen zeigten, dass die Amexima den Kredit als »Konzernunkosten« verbuchte, was wiederum Höfle nicht gewusst haben will. 141Problematisch waren außerdem 500 US-Dollar, die Höfle sich »als Reisekosten« nach Marienbad schicken ließ, aber auch die Beträge über 700 und 500 Mark, die er von Julius Barmat für die Witwen und Waisen der Post und für die Partei erhielt. Das warf die Frage auf, ob er mittelbare Vorteile dadurch hatte, dass er über diese Gelder zu Partei- oder Wohltätigkeitszwecken verfügen konnte (eine ähnliche Spende ermöglichte 1919 die Gründung des Rosa de Winter Heims für bedürftige Kinder in Sachsen). 142Außerdem stand die Frage im Raum, wie die regen Finanztransaktionen zwischen dem Aufsichtsratsmitglied der Barmat’schen Merkurbank Lange-Hegermann und Höfle einzustufen waren; es handelte sich offenbar um Parteispenden, die allem Anschein nach im Zusammenhang mit der Kreditvergabe der Reichspost standen. 143

All diese Geschichten tauchten seit 1925 zunächst im Zuge des Skandals, dann der Untersuchungen der verschiedenen parlamentarischen Untersuchungsausschüsse und schließlich der Justizbehörden auf. Es ging um einige der merkwürdigsten und spektakulärsten Fälle der Kriegs-, Inflations- und Stabilisierungszeit (auch wenn sich bei näherem Hinsehen die Zahl der Fälle und der involvierten Personen schnell vervielfacht), die nun aber nicht nur der Anlass waren, diese früheren Geschichten aufzuarbeiten, sondern auch sehr umfassend Kapitalismus, Demokratie und wirtschaftliche Moral zu verhandeln. Kehrte man mit der erfolgreichen Währungsstabilisierung und dem Abbau der Kriegs- und Übergangswirtschaft zurück in die Bahnen eines »rationalen Kapitalismus«? So sahen das zweifellos viele Zeitgenossen, zumal in den Reihen der Wirtschaft. Der Abbau der Kriegswirtschaft hieß Abkehr von den krassesten Formen des »politischen Kapitalismus« im Weber’schen Sinne, auch wenn neue »korporatistische« Arrangements von Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik sowie die viel diskutierten »politischen Löhne« und »politischen Arbeitsbedingungen« des Sozialstaates diese Phänomene in ein neues Licht rückten. 144Oder waren die Exzesse vielleicht nur vordergründig ausgetrieben? Machten sich Formen von Misswirtschaft, Betrug und Korruption in allen Bereichen des öffentlichen Lebens wie der Wirtschaft breit, auch weil das neue demokratische System sie beförderte? Sechs Jahre später, nach einer kurzen Phase des wirtschaftlichen Booms, hatten viele den Eindruck, dass die Währungsstabilisierung weniger erfolgreich war, als es scheinen mochte, und dass es noch mehr als genug Grenzgänger des Kapitalismus gebe, die es in die Schranken zu weisen gelte.

*Schon vor der Währungsstabilisierung zirkulierten sogenannte werbeständige Zahlungsmittel, wobei oft leicht missverständlich von Goldmark (GM) gesprochen wurde. Die Reichsmark (RM) löste im August 1924 die Rentenmark ab, die mit der Einleitung der Währungsstabilisierung am 20. November 1923 eingeführt worden war; zeitgenössisch war es aber üblich, nicht von Renten-, sondern von Goldmark zu sprechen. Auch nach Einführung der Rentenmark gab es noch die buchmäßige Rechnung mit der (Inflations-)Papiermark im Verhältnis eine Rentenmark gleich eine Billion Papiermark.

Конец ознакомительного фрагмента.

Текст предоставлен ООО «ЛитРес».

Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.

Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?»

Обсуждение, отзывы о книге «Kapitalismus und politische Moral in der Zwischenkriegszeit oder: Wer war Julius Barmat?» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x