Wandern Von der östlichen Stadtgrenze von Schweinfurt führt ein malerischer Weg hoch über dem Maintal nach Mainberg. Der Spaziergang beginnt beim kleinen Bastionsturm Peterstirn (gehört noch zum Stadtgebiet von Schweinfurt). Dort bietet sich eine malerische Aussicht über die Mainlandschaft. Unterhalb des Turms führt eine ausgebaute Hohlgasse (Zufahrt zu den Wochenendhäusern am Hang) in Richtung Osten nach Mainberg. Die Route ist Teil des Friedrich-Rückert-Wegs, der mit dem Porträt des Dichters markiert ist. Der rund einstündige, bequeme Spaziergang nach Mainberg führt durch aufgelassene Weinberge, Streuobstwiesen und Wälder.
Wildpark an den Eichen, der vor allem bei Familien beliebte städtische Wildpark ist gut ausgeschildert. In naturnahen und artgerechten Gehegen sind europäische Tiere wie Wildschweine, Rotwild, Elche, Esel, Vögel und einige Raubtiere (Luchse) zu beobachten. Außerdem gibt es mehrere große Spielplätze (im Sommer einen beliebten Wasserspielplatz); auch Waldschänke und Gaststätte (am Rande des Parks) sind vorhanden. Ganzjährig und ganztägig geöffnet, Eintritt kostenfrei, Infos beim Städtischen Forstamt unter Tel. 09721/4727839 oder auf www.wildpark-schweinfurt.de.
Übernachten/Essen & Trinken
Übernachten/Essen Hotel Ross 6, am alten Postplatz, traditionsreiches und gepfleg-tes Haus in Familienbesitz im Herzen der Stadt. Im Jahr 1918 erbaute der Hotelier Julius Süß den Gasthof, drei Generationen später präsentiert er sich als komfortables 4-Sterne-Hotel. Das in der Fußgängerzone gelegene Haus bietet modern eingerichtete Zimmer, Schwimm-bad und Sauna. Empfehlenswertes Restaurant „Rossstuben“ mit durchgehend warmer Küche. Zu den Spezialitäten des Hauses, das vor allem fränkische Gerichte serviert, gehören neben Fisch insbesondere Wild und Lamm, in der Saison Spargel. Beachtlich ist die Auswahl an Frankenweinen. Geöffnet Mo 16-23, Di-Sa 12-23 Uhr (Küche bis 22 Uhr), So Ruhetag. Nebenan befindet sich die Vinothek und Bar Rossino. Sehr freundlicher Service. Zimmer ab 80 € (Frühstück 12 €). Hohe Brückengasse 4, Tel. 09721/20010, www.hotel-ross.de.
Blick über die Schweinfurter Berge im Frühjahr
Am Bergl 9, das gepflegte, komfortable Mittelklassehotel liegt außerhalb des Zentrums in einem ruhigen Wohngebiet des Stadtteils Bergl, direkt am Wasserturm. Das Haus, 1990 eröffnet, besitzt 42 Zimmer mit modernem Komfort. EZ ab 53 €, DZ ab 75 €. Berliner Platz 1, Tel. 09721/936100, www.hotelambergl.de.
Jugendherberge Schweinfurt 5, direkt am Main (Mainradweg; rückwärtig: Bahnlinie) gelegen. Sehr moderner, aber ansprechender Bau, Zimmer auf den Main hinaus, 96 Betten. Übernachtung mit Frühstück ab 29,90 €. Am Unteren Marienbach 3, Tel. 09721/6752950, www.schweinfurt.jugendherberge.de.
Mein Tipp Hotel-Restaurant Alte Reichsbank 4, wo gibt es eine Weinstube hinter einer zentnerschweren Stahltür in einem alten Tresorraum? Das schlicht-elegante Hotel-Restaurant Alte Reichsbank von Sylvia und Roland Kuch sucht seinesgleichen in Mainfranken. Die Herberge, 1923 als Reichsbank erbaut, wurde 2007 nach aufwändiger Renovierung eröffnet. Sie liegt in der Nähe des Theater-Parks, nur wenige Minuten vom historischen Zentrum, und verfügt über 18 Zimmer, davon zwei behindertengerecht. Achtung: Wer gerne im Hotel mit Handy telefoniert, wird seine Schwierigkeiten haben, denn hinter den dicken Mauern ist der Empfang oft unmöglich. EZ ab 79 €, DZ ab 89 €. Neutorstr. 4½, Tel. 09721/541670, www.altereichsbank.de.
Mein Tipp Essen & Trinken Kings & Queens 2, das winzige Lokal wirkt sehr einladend. Dass große Küche auch im kleinen Raum Platz hat, beweisen Marc und Sabine Wiederer immer wieder aufs Neue. Eine Küche, die durch Kreativität und Aroma seit Jahren überzeugt. Feine Fischgerichte gibt es im Menü ab 40 € oder à la carte ab 25 €. So und Mo Ruhetag, ab 18 Uhr, Bauerngasse 101, Tel. 09721/533242, www.kings-u-queens.de.
Hess 7, im historischen Fischerviertel der Altstadt gelegen. Die gemütliche, rustikale Weinstube (Blick auf den Main) zählt zu den beliebtesten Restaurants im historischen Zentrum. Neben der saisonalen Küche gibt es hier exzellente Fischgerichte (Forelle, Waller etc.) und offene Weine (z. B. aus Mainberg) zu vernünftigen Preisen. Reichhaltige, preiswer-te Tageskarte. Neben der einladenden Gaststube im Erdgeschoss befindet sich noch ein elegantes Speisezimmer im ersten Stock. Freundlicher Service. Di-Sa ab 18 Uhr. Fischerrain 67, Tel. 09721/185888, www.weinstube-hess.de.
Café Vorndran 3, beliebtes Café im Herzen der Stadt. Im Sommer Tische und Stühle auf dem idyllischen Martin-Luther-Platz bei der Johannis-Kirche. Große Frühstücksauswahl. Tägl. bis 19 Uhr. Obere Str. 9.
Korkenzieher 1, Wein- und Kaminstube, sehr gemütliches, verwinkeltes Lokal, fränkische Küche, große Auswahl an Frankenweinen. Geöffnet So-Fr ab 17, Sa ab 18 Uhr, kein Ruhetag. Bauerngasse 103, Tel. 09721/25995, www.korkenzieher-sw.de.
Kugelmühle 8, wer gut essen will, steuert nicht unbedingt die Kantine eines großen Industriebetriebes an. Das Restaurant gilt aber inzwischen nicht nur bei den Krawattenträgern der Industrie als erste Adresse, sondern auch beim gemeinen Publikum, seit Küchenchef Max Matreux, der sich seine Sporen u. a. in den Schweizer Stuben bei Fritz Schilling verdiente, zum Open House einlädt. Hier gibt es feine Sachen wie Rehrücken und Wachtelbrust. Geöffnet Mo-Fr 11-14, 18-22 Uhr. Georg-Schäfer-Str. 30, Tel. 09721/914702, www.restaurant-kugelmuehle.de.
Gefahr für den Gaumenschmaus
Es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit, bis die Hygienevorschriften einem traditionellen Gaumenschmaus in Schweinfurt und dem Umland den Garaus machen: der original Schweinfurter Schlachtschüssel. Bislang noch als Kulturgut vor bürokratischem Regulierungseifer geschützt, gilt das im Ganzen gekochte, frisch geschlachtete Schwein, das portionsweise ohne Teller heiß aus dem Kessel direkt auf den Holztisch kommt, Kennern als Gipfel des Fleischgenusses. Das gesellige Vergnügen wird noch von einigen Gastwirtschaften in und um Schweinfurt angeboten, die Originalität allerdings bleibt immer mehr auf der Strecke: Die armen Schweine, die bei Pfeffer und Salz, Sauerkraut und Brot ihrer Zweckbestimmung zugeführt werden, stammen meist aus großen Mastbetrieben und werden in Schlachthöfen zerlegt. Schwein gehabt, wer noch bei einer Hausschlachtung dabei sein darf ... Die besten Chancen dazu hat man bei Gaststätten, die zugleich Metzgereien betreiben, wie das Weiße Roß in Bergrheinfeld und die Metzgerei Lutz in Dingolshausen.
Rund um Schweinfurt
Über Jahrzehnte haben die Kühltürme des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld und die Dampfwolken über ihnen das Bild des Maintals rund um Schweinfurt geprägt. Damit war 2015 Schluss. Mit dem Aus für die Atomenergie in Deutschland verändert sich die fränkische Landschaft. Statt Kühltürmen prägen Windräder auf den Bergketten und Solaranlagen in der freien Flur und auf immer mehr Hausdächern das Bild. Schön ist weder das eine noch das andere.
Schloss Mainberg: Das Bauwerk 5 km östlich von Schweinfurt macht der Bezeichnung Schloss alle Ehre: Die imposante Anlage mit ihren drei markanten Stufengiebeln und dem Bergfried erhebt sich malerisch über die Weinberge am Main. Zu den Gästen des Schlosses gehörten einst Ludwig Bechstein, König Ludwig I., Otto von Bismarck und Graf Zeppelin. Die Ursprünge des vierflügeligen Gebäudes in dem gleichnamigen Ort reichen bis ins 13. Jh. zurück, als der Turm entstand. Im Lauf der Jahrhunderte wechselte Mainberg mehrmals die Besitzer, welche die Anlage immer wieder umbauten und erweiterten. Ab dem späten 15. Jh. war es fürstliche Residenz der Henneberger, 1542 ging es schließlich in den Besitz des Würzburger Hochstifts über. Nach einer kurzen Herrschaft des Großherzogs Ferdinand von Toskana (1806-1814) fiel es schließlich an Bayern. Ab 1822 war das Schloss in Besitz des Industriellen Wilhelm Sattler, der im Nachbarort Schonungen eine Farbenfabrik betrieb, wo er unter anderem das berühmte Schweinfurter Grün produzierte (der Boden des einstigen Fabrikgeländes ist bis heute hochgradig mit Schwermetallen verseucht, die Sanierung des Areals ist einer der größten Altlastenfälle in Bayern). Ab 1916/17 gehörte Schloss Mainberg der Industriellenfamilie Sachs, 1932 wurde hier Gunter Sachs geboren.
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