Robert Michel - Die Häuser an der Dzamija

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Robert Michel war mit Hoffmansthal und Ludwig von Ficker befreundet und leitete 1918 gemeinsam mit Bahr und Devrient das Wiener Burgtheater. Populär wurde er mit dem Roman «Die Häuser an der Džamija», der auf den Eindrücken des Autors während seiner Zeit als Offizier in Bosnien-Herzegowina beruht. Michel gelingt es, anhand einer heiter-besinnlichen Geschichte einen tiefen Einblick in das Leben der muselmanischen Bosniaken und der katholischen Kroaten zur Zeit der K.u.K.-Monarchie zu geben.

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Wenn Jašarbegović in seinem Hause den Ruf des Muezzins vernahm, begab er sich zuerst über den Hof, der mit hohen Steinmauern eingefaßt war, in den gegenüberliegenden Bau seiner Behausung, wo seine Tochter Aiša wohnte. In diesem Hause war es seit altersher so Sitte, daß der Mann gesondert seinen Selamluk bewohnte, wogegen der Frau und den Kindern der Harem zugewiesen war. So blieb es auch bei Hairo Jašarbegović; nachdem ihm seine junge Frau Havva gestorben war, ließ er seine Tochter mit einer alten christlichen Dienerin im Harem wohnen, und er selbst hauste einsam gegenüber im Selamluk.

Aiša wurde im Heranwachsen zur höchsten Freude ihres Vaters der verstorbenen Havva immer ähnlicher. Als sie ganz erblüht war, schien es ihm nicht anders, als daß ihm das Leben zum Entgelt für den frühen Verlust seiner geliebten Havva in Aiša ein vollkommenes Ebenbild geschaffen hatte. Hairo hütete seine Tochter eifersüchtiger, als jemals ein Moslem seine Gattin gehütet hatte. Er wußte es sogar zu verhindern, daß sie mit Frauen und Mädchen verkehrte. Ihre Dienerin war die einzige Person, mit der zu sprechen er ihr erlaubte.

Von klein auf war nun Aiša daran gewöhnt, dem Vater bei den Waschungen vor der Andacht behilflich zu sein. Auch jetzt besorgte Hairo den Abdest nie in seinem Selamluk und auch nie an der öffentlichen Bachrinne im Hofe der Džamija; immer wieder nahm er hiezu Aišas Dienst in Anspruch. Aiša schmückte sich jedesmal für ihren Vater und ging mit einer gewissen Feierlichkeit ans Werk. Wenn sie des Vaters hohe Gestalt im Hof erblickte, eilte sie ihm über die schmale, steile Treppe entgegen; dann küßte sie ihm die Hand und führte ihn in den Baderaum neben ihrem Schlafgemach. Schon vorher hatte sie alles für den Abdest vorbereitet. Nun nahm sie dem Vater zuerst die Ringe von den Händen und legte sie auf ein gesticktes Kissen. Dann trat Hairo zur Waschschüssel und Aiša schüttete ihm aus dem feingeschwungenen Hals eines Ibriks wohlriechendes Wasser in die hohlen Hände. Nachdem er so die Hände und das Gesicht gewaschen hatte, hielt sie ihm ein reichgesticktes Handtuch hin zum Abtrocknen. Hierauf ließ sich Hairo auf den hohen Sitzpolster nieder, der schon für ihn gerichtet war, und Aiša kniete zu ihm hin, entkleidete ihm die Füße und wusch sie ihm in einem großen Waschbecken. Nachdem sie ihm die Füße abgetrocknet und ihm frische Strümpfe und leichte Saffianschuhe angelegt hatte, steckte sie ihm die Ringe wieder an die Finger und salbte ihm den langen dunklen Bart und den Kopf mit einem duftenden Öl. Während dieser Verrichtungen ergötzte Hairo sein Auge an der Schönheit Aišas und hielt oft wie traumverloren inne, bis ihn Aiša zärtlich zur Eile mahnte. Der Vater dankte ihr schließlich mit einem Kuß auf die Stirne, und dann ging er.

Nach der Mittagsandacht wurde es bald still um die Džamija. Nurija löste den Muharrem bei der Arbeit an dem Grabstein ab, und Muharrem bereitete den hölzernen Tragsattel für den Esel vor. Nach einer Weile rief die alte Memnuna, Nurija möge zum Mittagessen kommen. Sie fragte auch den Muharrem, ob er essen wolle; Muharrem aber hatte schon bei den Schafen seinen Vorrat an Käse und Brot, den er sich für den Tag auf die Weide mitgenommen hatte, aufgezehrt und hatte nun keinen Hunger mehr. Er blieb allein vor dem Hause.

Bald darauf kam Adem Jazvin in den Vorhof der Moschee. Er trug in der Hand eine Schnitte Maisbrot, die er mit dickem grünen Olivenöl bestrichen hatte; das war sein Mittagsmahl. Er rief Muharrem zu sich, und dann gingen sie zu den hohen schlanken Pappeln, die dicht an der Džamija standen, und legten sich in das warme Gras.

Der verwaiste Muharrem, den Nurija vor Jahren auf seinem Rückweg von Mekka in Trebinje mitgenommen hatte, um ihn für seine Dienste zu erziehen, hatte in Nurija einen väterlichen Dienstherrn und in Adem Jazvin einen Freund gefunden. Muharrem konnte nicht gleich den Kindern des Dorfes in die Schule zum Hodža kommen, weil er mit den Schafen auf die Weide gehen mußte; aber an den Abenden nahm Adem den Knaben zu sich und lehrte ihn alles, was er tagsüber die Schulkinder gelehrt hatte.

Auch als Muharrem schon erwachsen war, entzog ihm Adem nicht seine Fürsorge. Einmal war von dem Hodžahaus der Kamin herabgefallen, und Adem bat den jungen Muharrem, er möge den Schaden wieder gut machen. Muharrem baute aus Steinen und Lehmerde einen neuen Rauchfang mit einem zierlichen Dach, der dem Hodža außerordentlich gefiel. Auf das Zureden Adems hin errichtete Muharrem auch auf anderen Häusern des Dorfes neue Kamine; nie aber baute er sie einander gleich, sondern bei jedem Bau ließ er seine Einbildungskraft frei walten, so daß unter seinen Händen aus Stein und Lehm Gebilde entstanden, die man früher auf Dächern nie gesehen hatte. Aber nach dem einmütigen Urteil aller Dorfbewohner paßte jeder einzelne Kamin vortrefflich gerade zu dem Dach, für das er gebaut war, und die Bewohner der Häuser, auf denen Muharrems Rauchfänge standen, waren voll Lobes über ihre gute Wirkung.

Nurija, den die Geschicklichkeit Muharrems bei diesen Arbeiten überraschte, zog ihn nun auch häufig zur Nachhilfe in seinen Steinmetzarbeiten heran. So hatte Muharrem die beste Aussicht, in zwei verschiedenen Handwerken tüchtig zu werden. Es entstand damals ein förmlicher Wettstreit zwischen Adem Jazvin und Nurija Sekirija. Je mehr Nurija den Jungen für die Steinmetzerei gewinnen wollte, desto mehr förderte der Hodža seine Tätigkeit als Erbauer von Rauchfängen. Durch günstige Verbindungen wußte ihm Adem zahlreiche Aufträge in den umliegenden Ortschaften zu verschaffen; ja selbst in Mostar tauchten da und dort die absonderlichen Gebilde Muharrems auf den Steindächern auf und wurden sogar vielfach nachgeahmt. Freilich waren diese Nachbildungen dem Auge nicht so gefällig wie Muharrems Kamine, und vor allem waren sie nicht so haltbar. Denn Muharrem hatte auf einem Hügel bei Mostar im Tal der Radobolje, wo der alte christliche Friedhof liegt, eine pulverige dunkelgraue Erde gefunden, die er dem Lehm beimischte, wodurch der Bau außerordentlich fest und widerstandsfähig wurde. Muharrem kam auf diese Weise zu Ruf und auch zu Geld. Trotzdem wäre es ihm nicht eingefallen, den Dienst bei Nurija aufzugeben; er hütete nach wie vor die Schafe und fand daneben hinlänglich Zeit für seine Arbeiten.

Junger Mohammedaner in traditioneller Tracht Auch heute hatte Adem wieder - фото 3

Junger Mohammedaner in traditioneller Tracht

Auch heute hatte Adem wieder einen Auftrag für Muharrem. Er hatte letzthin einer Bäuerin unten im Tale versprochen, daß ihr Muharrem ohne Bezahlung einen Rauchfang auf das Haus setzen werde.

Wenn man vom Dorf den steilen Bergweg längs des Baches hinabstieg, bis dorthin, wo der Bach in die Narenta und der Steig in die Straße nach Mostar einmündete, stand da eine armselige Hütte, in der eine alte christliche Bäuerin, die Jelena, mit ihrer Tochter Katica wohnte. Neben dieser Hütte über der Einmündung des Baches schwebte eine zierliche Wassermühle, die der Jelena einige Groschen eintrug, denn sie überließ sie fallweise fremder Benützung gegen geringes Entgelt. Übrigens hatte Jelena auch eine kleine Schafherde, die sie von ihrer Tochter Katica hüten ließ. Im Hause der Jelena traf Adem Jazvin allmonatlich einmal mit einem befreundeten Hodža aus Mostar zusammen; bei dem schwarzen Kaffee, den ihnen die Jelena vorsetzte, tauschten die zwei greisen Geistlichen alte Erinnerungen aus und allerlei Gedanken. Aus Erkenntlichkeit für die Gastfreundschaft wollte ihr nun Adem über das verrußte Dachloch einen ordentlichen Rauchfang bauen lassen.

„Geld wird bei der alten Jelena natürlich keines zu holen sein,“ schloß Adem die Mitteilung des neuen Auftrages.

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