Robert Michel - Die Häuser an der Dzamija

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Robert Michel war mit Hoffmansthal und Ludwig von Ficker befreundet und leitete 1918 gemeinsam mit Bahr und Devrient das Wiener Burgtheater. Populär wurde er mit dem Roman «Die Häuser an der Džamija», der auf den Eindrücken des Autors während seiner Zeit als Offizier in Bosnien-Herzegowina beruht. Michel gelingt es, anhand einer heiter-besinnlichen Geschichte einen tiefen Einblick in das Leben der muselmanischen Bosniaken und der katholischen Kroaten zur Zeit der K.u.K.-Monarchie zu geben.

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„Ja, Mutter, was ist dein Wunsch?“

„Mutter Hatidža war hier – sie hat eine Braut für unsern Muharrem.“

Nurija wußte darauf nicht gleich etwas zu sagen; er schlug noch einigemal kräftig mit dem Hammer hin, daß unter dem Meißel große Splitter wegflogen, dann meinte er: „Das wäre gut; wenn nur er auch will.“

„Ob er will? Du wirst ihn doch nicht fragen …“

Vom Minarett erscholl der Ruf zum Gebet, so unterbrachen sie ihr Gespräch. Adems Stimme klang zwar so schwach, daß sie hätten ungehindert weiter sprechen können, aber sie waren gewohnt, den Ruf des Muezzins schweigend anzuhören. Nurija gedachte der Unterredung mit Adem und freute sich nun doppelt an der Inbrunst, mit der Adem die Worte ausrief: „Gott ist allmächtig, Gott ist allmächtig! Ich bezeuge und glaube, daß es nur einen Gott gibt und keinen anderen außer ihm. Ich bezeuge, daß Mohammed Gottes Abgesandter ist. Eilet zum Gebete, eilet zur Freude! Gott ist allmächtig, Gott ist allmächtig. Es gibt keinen anderen Gott!“

Erst als sich der Muezzin mit seinem Ruf nach einer anderen Himmelsrichtung wandte und seine Stimme kaum mehr vernehmbar war, begann Memnuna wieder: „Ob er will? Wenn du ihm einst unser ganzes Hab und Gut hinterlassen wirst, so muß er doch in allem dir zu Willen sein.“

„Ja, aber vergiß doch nicht: er ist ein Mann. Einem Mädchen kann man leicht gebieten, wem sie als Frau folgen muß – aber einem Mann?“

Memnuna zitterte vor Begierde, den Namen der Braut zu nennen: „Da ist wohl keine Sorge, gerade weil er ein Mann ist. Welcher Mann würde die kleine Aiša nicht wollen? Die ist ja wie eine Granatapfelblüte.“

Nurija konnte sein Staunen nicht verhehlen: „Was? Die kleine Aiša soll es sein? Die Aiša des Hairo?“

„Ja, die Tochter des Hairo Jašarbegović.“

Auf diese Versicherung hin gesellte sich bei Nurija zum Staunen noch Freude: „Da muß ich mich für Muharrem freuen – ihr Frauen habt doch wundertätige Hände.“

„Nur gilt es, ganz behutsam ans Werk gehen. Der Jašarbegović ist hier der reichste Mann weit und breit; und er liebt seine Tochter wie seinen Augapfel. Er wird sie einem Hirten nicht geben wollen.“

„Wenn wir Muharrem an Kindesstatt annehmen, braucht sich auch ein Jašarbegović nicht seiner zu schämen. Und Aiša ist schon einverstanden?“

„Ich weiß noch nicht, wie weit die alte Hatidža mit ihr gekommen ist. Es ist alles sehr schwer. Du weißt, daß Hairo seine Tochter nicht nur vor den Männern, sondern auch vor uns Frauen abschließt. Hatidža verstand es aber doch, sich Zutritt zu verschaffen. Sie sagt, Aiša sei jetzt so lieblich wie der aufgehende Mond.“

Nurija dachte nach: „Ich erinnere mich wirklich nicht mehr, wann ich sie das letztemal zu Gesicht bekam. Es muß schon einige Jahre her sein; damals als sie noch zu Adem in die Schule ging. Da war sie freilich eine Knospe, die eine schöne Blüte bergen konnte.“

In diesem Augenblick vernahmen sie ein Klopfen auf die Hoftüre. Nurija erhob sich und ging öffnen: „Das wird schon Muharrem sein.“

Memnuna rief ihrem Sohne nach: „Sag ihm noch nichts!“ Dann ließ sie das Holzgitter hinunter.

Muharrem trat ein: „Du hast mich gerufen?“

„Ja, Muharrem, du mußt einen Stein nach Mostar bringen; er wird gleich fertig sein.“

Muharrem trug das junge Lamm ins Haus. Dann kam er zurück und fragte: „Gehen wir jetzt zum Mittaggebet?“

„Geh du allein, Muharrem. Ich muß noch den Stein fertig machen.“

Muharrem trat zu dem Steine hin: „Wird er nicht zu schwer sein? Soll ich nicht vom Nachbar den Schimmel ausleihen?“

„Für den ist unser Esel stark genug. Du mußt auch einen Sack Mais in die Mühle mitnehmen; Memnuna hat kein Mehl mehr.“

Muharrem schickte sich an, in die Moschee zu gehen: „Da soll ich jetzt allein zur Andacht gehen?“

„Ja, geh nur.“

Als Muharrem aber schon den Steinriegel überspringen wollte, hielt ihn Nurija wieder zurück: „Oder warte. Lieber geh ich zur Andacht und du arbeitest an dem Grabstein. Allah verzeiht eher der Jugend; deine Arbeit nimmt er wie ein Gebet entgegen.“

„Ich will es gerne machen, Meister; aber die Schrift versteh ich doch nicht zu meißeln.“

„Die Inschrift mache ich dann selbst noch fertig; aber hier an dem oberen Teil, dem Turban, ist auch einiges zu arbeiten – sieh her, das kannst du doch, Muharrem.“

„Ja, immer bleibe ich nur ein Handlager, Du lehrst mich nie das Ganze.“

Nurija ging zu einem Wasseribrik, der an der Tür der Werkstatt stand, hockte sich nieder und schüttete aus dem Ibrik Wasser in die hohle Hand, um sich für die Andacht zu reinigen. Dabei begann er wieder zu Muharrem zu sprechen, der sich schon mit Hammer und Meißel an die Arbeit machte: „Beklage dich nicht, Muharrem. Wir halten dich wie einen Sohn. Und wer kann wissen, was wir noch Gutes mit deiner Zukunft planen. Allah schenkte mir kein Kind …“

Der junge Bursche schaute mit dankbarem Blick zu Nurija hin und fiel ihm bewegt ins Wort: „Du warst zu mir immer wie ein Vater;“ dann tat er einige kräftige Hammerschläge.

Nurija trocknete nun die Hände und das Gesicht mit einem Tuch und trat dabei ganz nahe zu dem Arbeitenden hin: „Und auch ein rechter Meister will ich dir sein; du wirst dir schon noch das ganze Handwerk zu eigen machen – bist ja noch jung.“

„Aber das Türkische zu lesen und zu schreiben werde ich nicht mehr erlernen, und nie werde ich eine Inschrift meißeln können.“

„Ich selbst kann doch in keiner Sprache lesen oder schreiben. Ich weiß aber manche Sure des Korans auswendig und hab mir das Bild mancher Wörter gemerkt. Und mit dem Meißel in der Hand find ich nun doch jedesmal die Formen, die ich brauche. Wenn man Vertrauen in Allah hat, geht alles.“

Als Nurija von seinem Vertrauen in Gott sprach, wurde Muharrem plötzlich traurig. Indessen klopfte jemand an der Hoftüre und Nurija wollte noch öffnen, bevor er zur Andacht ging.

Es war der alte Mitar Boro, ein Kmet des Jašarbegović. Er kam den Muharrem bitten, er solle bei seinem nächsten Gang nach Mostar eine Botschaft übernehmen. Als Boro hörte, daß Muharrem noch am gleichen Tag nach Mostar gehen werde, zog er aus seinem breiten Waffengürtel einen zusammengelegten Brief hervor und bat Muharrem, er möge dieses Schreiben seiner kranken Frau ins Spital nach Mostar bringen. Der Brief war von seinem Sohne Božko, der vor fünf Jahren nach Amerika ausgewandert war. Er kündigte für die allernächste Zeit seine Rückkehr an; auch Muzir, der älteste Sohn des Nachbars Škeho, der damals mitgezogen war, sollte mit Božko zurückkehren. Boro schärfte dem Muharrem noch einmal ein: „Du mußt im Spital mit ihrem Namen fragen – Milja Boro – und gib den Brief nur ihr in die Hand; und sie möge dir sagen, ob sie heraufkommen kann, den Božko zu sehen, oder ob der Božko einmal zu ihr kommen soll.“

Muharrem versprach, alles nach seinem Wunsche zu machen. Da dankte Boro ehrerbietig dem Nurija und ging wieder von dannen. Nurija aber stieg über den Steinriegel in den Vorhof der Moschee, streifte vor dem Eingang ins Gotteshaus die Opanken ab und trat ein.

Allmählich füllte sich der ganze Vorhof der Džamija. Auch aus dem unteren Dorfe waren viele Gläubige gekommen. Jeder trat zuerst an die Rinne, in der das Bachwasser über den Hof floß und wusch sich das Antlitz, die Hände und die Füße, um rein vor Allah hinzutreten. Im Innern der Moschee kniete sich einer neben den anderen auf den Teppich, und Reihe um Reihe füllte sich vor dem Hodža Adem Jazvin, der im Mirahb saß und in stillem Gebet wartete.

Als einer der Letzten kam immer Hairo Jašarbegović zur Andacht, obzwar sein Haus nahe der Džamija lag. Sobald sich dieser in andächtiger Haltung der letzten Reihe angegliedert hatte, pflegte der Hodža das gemeinsame Gebet anzustimmen; aber nicht deshalb, weil Jašarbegović der wohlhabendste Moslem des ganzen Dorfes war, sondern weil Adem eben wußte, daß nach seiner Ankunft kaum noch jemand zu erwarten war. Jašarbegović kam aber nicht deshalb so spät, um damit seine Vornehmheit zu betonen; er war so umständlich in den Vorbereitungen für die Andacht, daß sich die Verspätung wie selbstverständlich ergab.

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