Gabriele Behrend - Salzgras & Lavendel

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Als Douglas den Tod eines Menschen verschuldet, stellt ihn die Strafverfolgung vor eine scheinbar einfache Wahl – entweder lebenslange Haft oder die Implantierung einer multiplen Persönlichkeit, so wie sie jeder andere um ihn herum bereits besitzt.
Diese Persönlichkeitssets ermöglichen es den Menschen, auf jede Situation angemessen zu reagieren. Das oberste Ziel? Effizienz.
Dass dieser Eingriff bei einem «Wilden» Risiken birgt, verdrängt Douglas und lässt sich auf die Therapie ein und damit auch auf seine medizinische Patin Kaynee.
Gabriele Behrend entwickelt ein faszinierendes Szenario, in dem die Weiterentwicklung psychischer Fähigkeiten industrielle Ausmaße angenommen hat.
Der gewohnt ausgefeilte Stil der Kurd-Laßwitz-Preisträgerin und ihr Einfallsreichtum packen den Leser von der ersten bis zur letzten Seite.

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Abwesend starrt er aus dem Fenster. Die Bahn taucht in die Tiefe ab, rast an den inzwischen verwaisten Stationen vorbei, mit denen das Getto einst an die Strecke angeschlossen war. Die Namen sind ausradiert worden, jetzt sind es nur noch römische Ziffern, die die Abfolge kennzeichnen. Bei VI schreckt Douglas auf. Sie befinden sich unter dem Herzen des Gettos. Seine Eltern haben hier gelebt, genau hier. Mommy? Douglas beißt die Zähne zusammen. Er will sich nicht an sie erinnern. Das hat noch nie gutgetan.

Schon will er die Augen verschließen vor den ungewollten Bildern, als ihm jäh bewusst wird, dass dies zwar ein probates Mittel ist, um der Außenwelt zu entfliehen, den Erinnerungen aber Tür und Tor öffnet. Also zieht er die Augenbrauen hoch, damit die Lider nur ja nicht zueinanderfinden und ihn in der Dunkelheit mit sich selbst allein lassen. Übelkeit überfällt ihn. Die Regung, einfach auszusteigen, um die nächste Bahn zurück zu nehmen, wird schier übermächtig.

Aber die Bahn rast weiter durch die Dunkelheit, vorbei an den vernagelten Stationen. Ein simples Umsteigen ist hier schon lange nicht mehr möglich. Er wird diesen Druck aushalten müssen, bis zum bitteren Ende. Seine Hand verkrampft sich um den Haltegriff, er schaukelt mit der Bahn, die sich in die Kurve legt. Irgendjemand hat weiter vorne das Fenster aufgemacht, Fahrtwind springt ins Abteil, zieht mit kalten Geisterfingern über Dougs Gesicht. Er wird diese Berührung den ganzen Tag spüren.

Kaynee liebt ihr Bett, an freien Tagen sogar mehr als üblich, denn niemand zwingt sie aus den Federn. Das ist ihr ganz persönlicher Luxus in den Zeiten, in denen sie keinen Besucher zu betreuen hat. Heute ist Freitag – und es fühlt sich an wie Sonntag. Kaynee blinzelt aus den Federn in die helle Sonne und lächelt.

Nach Santanas Abschied gestern hat ihr die Professorin noch keinen neuen Menschen an die Seite gestellt. Professorin Paulson ist es wichtig, dass man die Seelen, die sich hier einfinden, niemals als Nummer oder als Fall sieht. Sie betont immer, dass es sich hier um Menschen handelt – Menschen mit Wünschen, Sorgen, Nöten.

Für Kaynee war das eine Umgewöhnung gewesen. Bevor sie nach Zenith gekommen war, hatte sie für ein kleineres städtisches CADIAS gearbeitet, in dem sie kaum eine Minute für sich gefunden hatte. Dort musste sie bisweilen drei Fälle gleichzeitig betreuen. Irgendwann hatte Karen gestreikt und Kora die Kündigung schreiben lassen. Als Kaynee sich unverhofft auf der Straße wiedergefunden hatte, war ihr dann die Anzeige von Zenith in die Hände gefallen. Was hatte sie schon zu verlieren gehabt? Nichts. Also war sie mit ihrem Koffer hierhergekommen, bereit, alles auf eine Karte zu setzen.

Kaynee schiebt den Arm unter das Kissen, dreht sich auf die Seite und schließt die Augen. Ihre Gedanken kehren wieder in die Vergangenheit zurück.

Als sie damals dem Taxi entstiegen war, das sie von der Bahn hierher ins Nirgendwo gebracht hatte, stolperte sie förmlich über einen Bär von Mann, der sich in blanker Wut gegen die gläserne Eingangstür warf. Kaynee konnte es sich selbst jetzt, drei Jahre später nicht erklären, warum ihre Meute so gehandelt hatte, aber letztlich hatte Katy, die jüngste unter ihnen, den Hünen an der Hand genommen und war mit ihm losgegangen. Sie umkreisten einmal den gesamten Komplex und Max, der Bär, redete, schwieg. Redete wieder. Katy hörte zu oder machte Witze. Max entspannte sich zusehends in ihrer Gegenwart. Sie funktionierten gut miteinander, und als sie wieder am Haupteingang eintrafen, wartete Professorin Paulson bereits auf das ungleiche Paar. Sie nickte Kaynee kurz zu, deutete an, dass sie doch bitte im Entree warten solle und verschwand an Max’ Seite in den Tiefen von Zenith.

Kaynee lächelt, als sie sich an Max erinnert. Das erste Patenkind in einem neuen Zentrum vergisst man nie, heißt es, und da ist was Wahres dran.

Da geht ein Zucken durch Kaynees Geist, es ist, als ob sich da jemand anderes in den Vordergrund schieben will.

»Er war ein toller Kerl«, raunt es in ihrem Kopf. »So stark und so willig.« Ein dunkles Lachen folgt.

»Oh nein«, murmelt Kaynee. »Halt dich zurück. Mach mir nicht den Morgen kaputt.«

Ein missbilligendes Schnalzen klingt in ihr wider.

Kaynee beschließt, es zu ignorieren. Schon seit einiger Zeit muss sie immer wieder zu diesem Trick greifen. Es ist, als ob Nachbilder ihrer verschiedenen Anteile durch ihren Geist ziehen oder, was schlimmer wäre, ein Eigenleben entwickeln.

Sie streckt sich ausgiebig. Ein paar Tage Freizeit würden ihr und der Meute sicherlich guttun, einfach mal unbeschwert vor sich hinleben und sich dabei nur um sich selbst kümmern. Das wär’s!

Kaynee schüttelt ihre Haare zurück. Die Sonne steht inzwischen kurz vor dem Zenit und ein lauer Wind lässt die Markise leise knattern. Es ist ein heißer Tag, ein trockener Tag, so wie der Tag zuvor und so wie wohl auch der nächste Tag sich zu werden anschickt. Tage, die das Leben ausdorren.

Kaynee wirft sich wieder ins Kissen zurück, dreht sich auf den Bauch und greift sich hinter das Ohr. »Kora«, denkt sie kurz, dann switcht ihr Bewusstsein bereits in das der allgegenwärtigen Organisatorin.

Die besieht sich die Werte, die durch die ständige Übermittlung an die Basisstation auf dem Nachttisch weitergeleitet werden. Nach der Beendigung der Analyse kommt Kora zu einem Schluss: Alles in allem ist ihre Entität eine gesunde junge Frau, die nur an einem, allerdings verzeihlichen Übel leidet. Faulheit. In milder Form, aber präsent genug, um einen Motivationsschub zu vertragen. Kurzum, Kora holt Luft, um Kaynee so richtig den Marsch zu blasen, doch da schaltet sich Karen ein und verordnet eine Runde Yoga für den allgemeinen Frieden.

Während Kaynee nun doch die Beine aus dem Bett schwingt und sich sogar auf den Morgengruß freut, hört sie mit einem Mal ein wildes Gezischel.

»Warum macht sie das denn jetzt?«

»Sie will’s doch gar nicht. Sie will viel lieber an ihrem freien Tag rumgammeln und wieso auch nicht?«

»Ist doch eh viel zu heiß für Sport!«

Kaynee fährt erschrocken herum. »Was?«, ruft sie in den leeren Raum hinein.

Alles ist still. Nach einem Moment des Zögerns, der angestrengten Wachsamkeit, entspannt sie sich wieder und geht zu ihrem Kleiderschrank hinüber. Sie will sich gerade die weit geschnittene Yogahose und das passende Top aus dem oberen Fach nehmen, da wird ihr schwarz vor Augen. Sie schwankt leicht, greift sich mit der einen Hand an die Stirn, mit der anderen stützt sie sich am Schrank ab, die Hose fällt dabei zu Boden. Sie schließt die Augen und zählt bis drei.

Als sie die Augen wieder öffnet, findet sie sich auf dem Balkon wieder, der zu ihrem kleinen Apartment gehört. Sie trägt ein durchsichtiges Babydoll, keinen Slip und liegt wie hingegossen auf dem Liegestuhl. Halb im Schatten, sommerlich träge, wie eine Katze, die sich in der Sonne rekelt.

»Scheiße«, entfährt es ihr leise. Wie viel Zeit ist ihr verloren gegangen? Und wer hat Kandy überhaupt auf den Plan gerufen?

»Kora!«, denkt Kaynee, »Kora, bitte übernimm. Schaff Ordnung!«

»Nein, Süße!« Eine dunkle Frauenstimme erklingt in Kaynees Kopf. »So schnell lasse ich mich nicht wieder einsperren.« Und anstatt wieder ins Zimmer zurückzukehren, rekelt sich Kandy, die nun vollends die Kontrolle über die Entität an sich genommen hat, tiefer in das Polster des Liegestuhls.

Als Douglas sich abends wieder in die Menge der Heimkehrer einpasst und sich die Treppen zum Gleis hinunterschieben lässt, wischt er sich über das Gesicht, als ob ihn dies wieder zur Besinnung bringen könnte. Tut es nicht. Hat es den ganzen Tag über nicht getan. Die Menschen um ihn herum sind heiterer als während des Restes der Woche. Das freie Wochenende verleitet zu gepflegtem Übermut und angepasster Vorfreude im Rahmen der sozial verträglichen Normen.

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