Carl Hauptmann - Mathilde
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Hauptmanns Augenmerk liegt insbesondere auf der Genauigkeit der Milieubeschreibung und der psychologischen Verfassung seiner Protagonistin.
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Und die Wäscherinnen waren unterdessen ganz abgekühlt. Was zuerst ganz Güte und Liebe gewesen war, war längst ins Gleichgültige und Gehässige umgeschlagen. Sie fingen an, Mathilde zu plagen, fanden es gemein, ein Mannsbild mit in die Stube zu bringen, und waren gar nicht scheu, es offen zu sagen, noch gar was für eins. Grade weil Mathilde streng und grob alles gemeine Leben hasste, als wäre es für sie eine Hölle auf Erden, grade, weil sie sich zuerst ahnungslos nur für sich gehalten und in ihrer stillen Gemeinschaft mit dem kränklichen Saleck ihre wenigen Feierstunden hinbrachte, hielten die Alten nicht zurück mit ihrem Hohne. Saleck hatte es sogar schon mehrmals selbst zu hören bekommen, und immer merkte er Mathilde an, wie ihr das Blut in die Wangen brannte und dass sie sich stolz aufrichtete, wie eine, die man unschuldig geißelt.
Aber sie hielt still. Noch dazu, dass ihr das ganze Haus in jener Lage, die mit dem Streit und Auflauf gekommen war, ganz gleichgültig schien. Die stummen Sorgen hin und her, die heimlichen Bedenken waren ausgelöscht seitdem. Ihre Gemeinschaft mit Saleck stand jetzt fest. Es hätte gar keinen Sinn gehabt, noch darüber hin und her zu grübeln. So war es: er war kränklich und zart und war ein wenig verwachsen. Sie sah es kaum noch. Es war so. Was ging es die andern an. Sie war abgefunden. So schwieg sie, wenn die Wäscherinnen sie höhnten und verlachten. »Du wärst fir Feine gut genug«, sagte einmal eine zu ihr. » Ich gleeb's, ju, ju, wenn ich mich wegschmiss«, sagte Mathilde noch höhnischer. Es war zwischen ihnen zu Ende. Die Böhmischen fragten im Grunde gar nicht mehr nach ihr. Sie sahen sie nur dann und wann noch heimlich an, dass sie frisch und stark und rosig erschien, dass ihr das goldene Gesträhne, wenn sie aus ihrem Bett fuhr, hudelig um die freie Stirn hing, dass sie Augen hatte, hell wie blinkende Steine, dass sie sicher war, wie eine, der man nicht nahen durfte, wenn man im Moder lebte; dass sie unbefleckt geblieben, so sehr sie im dumpfen Moder aufgewachsen und von Gemeinheit und wilder, verzehrender Sinnesart und obhutlosem Sichhinwerfen in alle Pfützen und Lüste noch jetzt umgeben war. Denn grade das war es, was Mathilde immer wieder stark machte, dass sie stark war aus dem rauchigen Vaterhause her, wo sie sich zu wappnen hatte lernen müssen. Und dass sie auch längst erkannt hatte, dass es die reinen Dielen mit Sand und die rein gewaschenen Treppen im Hause allein noch nicht machen – dass man mit reinlichen und sauberen Menschen leben muss, die immer nur schwer zu finden sind.
Und in dieser Zeit war in Mathilde ein seltsames, unbarmherziges Gefühl, wenn sie allein war außer der Arbeit. Sie dachte an daheim mit Groll. Sie schrieb nicht mehr. Sie dachte, daheim ging es auch zu, wie im Saufhaus, es kamen ihr Szenen in den Sinn, und sie schrieb nicht. Sie war lebendig im Hass, und hasste den Mann, der mit der Mutter lebte, und schrieb nicht. Sie konnte sich nicht mehr entschließen monatelang. Es war auch gekommen nach dem Angriff Simoneits, und nachdem Saleck ihm am Boden fast die Gurgel zugedrückt. Wie einer Schlange, dachte sie, und ihr Blut ging in Hass, und viele Male, wenn sie sich so ihren Träumen überlassen, war es ihr dann eine Weile gewesen, als ob der Heintke unten gelegen und zum Erdrosseln reif gewesen wäre. Und Szenen im Gemeindehause kamen ihr wieder in den Sinn, aufdringlich und quälerisch und verschwammen mit ihren eigenen Erlebnissen, die sie schreckten. Und in den Stunden dachte sie an Saleck, wie an einen Retter. Sie floh zu seinem sanften Gesicht, das sie sich dann vorstellte, still und unbegehrlich, und ließ zutrauliche Worte aufmarschieren, um sich alles böse Schauen auszulöschen: Worte aus seinen Geschichten – und sein hohes Lachen, das ganz kraftlos klang, aber doch sanft und unbegehrlich und aller Rohheit fern, kindlich und herzlich.
Und immer ging es so aus, wenn sie einmal wieder den Versuch machte, einen Brief heimzusenden. Es fiel ihr dabei einmal ein, wie der Vater die Mutter in einer Nacht, wo sie längst als Kind geschlafen, plötzlich wütend aus dem Bett gerissen, geschlagen und gebalgt hatte, und dazu die beiden so wütend sich angeschrieen und angeheult, dass die Gemeindestube bald voll Menschen gestanden, die auch zuerst mehr Neugier und Freude am Ereignis, als der Wunsch nach Ruhe und Ordnung hereingetrieben, bis endlich der Hallmannbauer, ein Riese, der benachbart wohnte, mit einem Strick gekommen war, beiden, Vater und Mutter, mit dem Strick tüchtig zugesetzt und sie aus der sinnlosen und gemeinen Wut zur Besinnung gebracht hatte. Sie, die Älteste, hatte am Boden gelegen und gezittert – sie zitterte und bebte noch jetzt in Gedanken und hasste ihre Jugend und dachte und fühlte noch, wie die Kinder im Bett und die Großmutter jämmerlich weinten, und sie wusste sich nicht zu lassen, dass sie den Briefbogen in die Ecke warf, das »Geliebte Eltern« wieder zornig zerriss, und nur das Geld zusammennahm – ihren Namen auf die Postanweisung schreibend, groß und leserlich: Mathilde – das war sie, das wollte sie bleiben – unbescholten – das wollte sie bleiben, auch wenn ihre Mutter war wie die Böhmischen, und die jungen Kerle in der Fabrik wie Heintke, Tiere, die auf nichts ausgingen, als ihr die Kleider vom Leibe zu reißen und sie sich dienstbar zu machen. Sie dachte wieder an Saleck, und fand Kraft und Ruhe wieder. Sie dachte an dem Abend sogar: »Er ist schwach, aber ich bin kräftig und gesund. Auch ich kann ihm ein Schutz sein.« Das gab ihr Sicherheit und Ruhe wieder und ein Gefühl, als wäre sie froh, nichts anderes zu sein, als sie selber – so wenig – ein armes, einsames Fabrikmädel – aber sie selber – stark und gesund – und da für einen Schwachen und für einen, der gut und sauber und kindlich ist – und stolz auf sie und ihre Kraft – und ihre unbeugsame Härte – und sie nahm sich alle ihre Wünsche neu zu Herzen, dass sie gern mit ihm leben wollte – gern – und für ihn sorgen, wenn er auch kein Held wäre im Äußeren, und dass sie arbeiten wollte, ihr eigen Leben verdienen, dass sie für alle sorgen wollte, selbst für die, die daheim im Rauche und in Hass und Flüchen lebten.
9
Mathildes Abschied von den Böhmischen
»Gib mich die Kette noch, die ich dich gegeben, wie du kamst, Kind«, sagte die dunkle Narbige.
Und Mathilde öffnete noch einmal ihren Schub, ehe ihn der Dienstmann holen sollte. Sie kniete davor, sie weinte. Es hatte ein Zusetzen gegeben im ganzen Hause. Denn alle empfanden es fast wie eine Beleidigung: alle empfanden, als wenn die stolze, harte Miene, die immer mehr in Mathilde in jenem Hause aufgewachsen war, ihnen und dem Leben im Schnapsgeruch und unter lotterigen Mannsleuten, die nachts betrunken heimkamen und mit ihren Weibern stritten, gegolten hätte. Als wenn Mathilde mit ihrem Hinausausdemhaus offen und unverschleiert sagen wollte: »Ich bin nur froh, dass ich fortkomme, ich verachte euch.« Und alle hatten sich zusammen getan, da es Sonntag ganz früh im Herbst war. Die Weiber standen auf den Treppen und raunten und sagten untereinander: »So ein Luder – die kann's ni aushalen.« Und die Böhmischen traten hinzu, entrüstet und sagten: »Diese undankbare Kröte, was hab ich nicht gegeben alles diesem Kinde. Nun hat sie eingeheimst – nun ist sie grob und will allein sein.« Und sie waren hineingerannt, und es hatte einen Streit gegeben, denn die Böhmischen sagten auch Gemeines, sie verdächtigten sie. »Willst wohl allein sein – wie die Bezahlten –«, sagte die Dunkle, und der Schlosser sah in die offene Tür und schrie lachend: »Ju, ju, die is ei a besten Juhren, mit der gefällt's jedem, hahaha.« Sie war in einer unsinnigen Aufregung, Mathilde und weinte; und es waren wieder die Tränen, die heiß und unbändig und unbegreiflich rannen, als wenn sie plötzlich über alles weinte, was sie umgab, und was sie zu leben bestimmt war. Sie hatte ihre Sachen sorgfältig eingepackt, ohne groß darauf zu sehen. Sie kniete am Schube und auch an ihrem Korbe, denn sie hatte schon manches gute Stück. Aber alles schwamm in Tränen, wie unsicher, und sie hatte kein Stück mehr recht angesehen. Es war ihr alles gleichgültig, und wie wenn eine Folterstunde vorüber müsste, so hielt sie sich, ohne ein Wort hinzuzutun, und hastete. Im Grunde hätte sie allen an die Gurgel springen mögen, aber was um Himmels willen wäre es gewesen. Und man hörte den Schlosser noch einmal auf der Treppe lachen: »Wenn se alleene wohnt, verdient se au' mehr«, so dass es bis in die Stube klang, und sie an diesem Tage sich gar nicht mehr raffen konnte. »Nur hinaus – nur hinaus.« Es kam ihr die Nacht im Gemeindehause ein, wo sie auch gedacht hatte: »Nur hinaus! hinaus! aus der Schande und dem Unleben.« Und sie weinte und hastete, wobei die Narbigen zornig im Zimmer umhergingen und die eigenen Sachen kontrollierten und zählten, wie um ihr zu zeigen, dass sie ja nichts etwa ihnen noch entwenden sollte.
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