Carl Hauptmann - Mathilde
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Hauptmanns Augenmerk liegt insbesondere auf der Genauigkeit der Milieubeschreibung und der psychologischen Verfassung seiner Protagonistin.
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Und wenn sie heimkam, niemand hatte es monatelang erfahren, warum sie so misstrauisch aussah, sobald sie aus dem Tore der Fabrik heimeilte. Es quälte sie, dass sie ein Verhältnis mit Saleck angefangen. Wenn sie dann hineilte und an ihn dachte, peinigte sie der Gedanke an ihn, und sie sagte es niemandem. Und nur Sonnabend abends gab sie Einkäufe vor. Die alten Wäscherinnen, die um sie waren in der Feierzeit, schalten sie und wollten dahinterkommen, schließlich war sie grob und wollte grob sein, um sie los zu werden. Sie dachte längst daran, aus ihrem Stübel auszuziehen, vielleicht in ein eigenes. Und die Alten zankten und wurden auch rüde. Sie fanden es undankbar, wie das Kind sich benahm. Keine durfte mehr wagen, ihr zu nahe zu kommen. Mathilde musste Mahnungen und dann Vorwürfe hören und bald auch grobe Verdächtigungen, da sie mit der Sprache zurückhielt. Und im Hause ging das Reden um, das die Wäscherinnen mit der jungen Schlossersfrau mitmachten. Mathilde hütete sich wie eine Krähe, wenn ein Mann mit der Flinte kommt. Nur Sonnabend abends ging es also, dass sie mit Saleck zusammenkam, und in der Zwischenzeit außer der Arbeit war sie auf der Hut. Auch vor sich sogar, denn sie empfand manchmal, als wenn sie halb träumte –und sah ihn huckig und schmächtig – und konnte nicht froh werden.
Nun dann, Sonnabend – Sommers – ging sie, wohin sie ihn bestellt hatte. Und weil sie dachte, jemand könnte sie belauern, machte sie Umwege und verschwand in Ecken und Winkeln und lief auch noch in den oder jenen Laden; sie kaufte ihm kleine Geschenke ein, Zigarren – und auch süße Früchte, wenn sie billig waren, und stand dann heimlich vor ihm. Da waren alle Skrupel weg – da hatte sie ihn gern – da legte sie immer auch wieder den Kopf an ihn – da sah der Kopf Salecks mit großen, grauen Augen auf sie nieder und schien voll Güte und Glück und schien zu wachen über sie – und sie empfand es unbegreiflich sanft, dass er zufrieden war mit dem zärtlichen Berühren, dass er eine Stunde nur sprachlos froh sein konnte mit ihr, dass er neben ihr saß und immer wieder ihre Finger zählte – , einen jeden nach dem andern, einen jeden liebevoll betrachtend, so schwielig er war, so voll grauer Linien von der ewigen Arbeit, so glatt glänzend dort, wo immer der Faden durcheilte – und sie hatte ihn gern und fühlte, dass sie nicht loskommen konnte aus den Armen der Güte, dass sie bei ihm bleiben musste, dass er schmächtig und kränklich war, aber eine feine, sehnsüchtige Erfüllung im Auge sprach: »Begreife nur, du Frische, drinnen sitzt einer, der auch das Leben liebt, auch wenn der Kopf tief in den Schultern sitzt!« Und sie empfand es so stark mit ihrer gesunden Jugend, so ein heißes Gefühl kam auf in ihr, so voll des Dranges, Glück und Zartheit zu erwidern, dass sie ihn an dem einen Abend inbrünstig umarmt hatte, zum ersten Male in ihrem Leben, so inbrünstig, so besinnungslos, so fast unbeholfen und wild in ihrer Jugendkraft, dass der Mann ihre Hände in seinen Seiten fühlte wie eiserne Klammern, und dass er fast ängstlich dabei ausgesehen. Kindlich und verlegen war sie dann. Es war ihr dann nur, als wenn alle Not ausgelöscht, alle Skrupel, alle heimliche Scheu, die sie plagte, wenn sie fern von ihm war. Sie war dann den Abend auch gar heiter, lachte und neckte ihn, nannte ihn Zwerglein und gab ihm Kosenamen, die ihr einfielen, und die sie noch niemals im Munde gefühlt. Es kam ihr komisch vor, wenn sie zärtlich seine Hand nahm und sagte: »Wie e' Kauz siehst du aus, so huckig gihst du.« Sie wusste gar nicht, dass er nur lachte, weil sie lachte, und dass ihm das Wort nicht wohltat. Aber sie war an dem Abend ganz ausgelassen, sie neckte ihn und spielte mit ihm, und er liebte sie und brannte für sie und wehrte sich gegen nichts, was aus ihren frischen, lachenden Augen kam. Nur wie er es durchaus verlangte, dass sie offen mit ihm gehen sollte, gab es einen kleinen Streit. Er verlangte es. Und sie sagte rundweg »Nee!« Und er verlangte es wieder, und sie machte Ausreden. Sie wurde auch ernst, und es glitt Härte einen Augenblick durch ihre Seele. Aber sie verscheuchte sie selbst, weil sie allein waren draußen im Felde, weit und breit niemand, nur unter Halmen, die sich um sie neigten, und nur unterm Sternenscheine, der die ganze weite Welt, sie im Glücke mit umspannte, und sie lachte und sagte, sie hätte sich was ausgedacht und kam nun mit ihrem Plane: »Hör amol, Joseph, du bist doch a Vernünftiger und kannst warten. A sulange ich bei da Menschen wohne, giht's ni.«
»Nu, da nimm an Stube für dich, oder wenn mir ins a Stiebel zusammen nahmen?«
»Nee, nee«, es kam wieder die Härte. Das Gesicht wurde fast leidend einen Augenblick. »Nee«, sagte sie, »das mag ich ni«, und er nahm eine Ähre vom Halme und kitzelte sie am Halse, dass sie noch versonnen, aber freundlich erklärte: »A Stiebel nehm ich mir, Jeses, erst muss ich sehn, wie das ableeft, und wie ich vo da Leuten luskumme. Wenn ich alleene wohne, könn' mir sehn!« Dabei hatte es an diesem Abend sein Bewenden. An Sorgen und Denken war Mathilde an sich nicht gewöhnt. Aus Gedanken herauszukommen, wenn sie aufgewühlt waren, war ihr nicht leicht. So war auch trotz Neckereien Salecks, trotzdem er ihr goldene Gespinste in die Luft schrieb, an diesem Abend ein ewiges Wiederkehren ins ernste Ermessen – so dass sie selbst alles Lieblosen vollends vergaß und schließlich stumm wurde – und Saleck sie auch mit seiner demütigen, innigen Gebärde, wie er ihre Hand an seine Augen legte und sie niedergebeugt geküsst hatte, die Hand und den Hals und die Brust unter'm leinenen Jäckchen, gar nicht mehr recht erwecken konnte.
7
Saleck und Simoneit messen sich
In der Schenkstube in der Nähe der Fabrik saßen Arbeiter und lärmten. Es war im August. Regen troff nieder in die Straßen, dass die Gassen Rinnsale waren und man über Pfützen schreiten musste. In der Nähe der Fabrik, die etwas außerhalb lag, waren die Wege nicht gepflastert, so dass die nun im Strome heimkehrenden Arbeiter durch dicken Schmutz wateten. Ein junger, starker Mensch mit einem vollen Barte saß in der Schenke an einem Tische und löffelte versunken eine Suppe, unterdessen der Wirt an den Tisch der Lärmenden Bier trug. An diesem Abend ging es toll zu. Es raschelten die Rinnen, und Rauschen erfüllte auch die Schenkstube, und außerdem musste was los sein. Der Wirt stutzte und lief vor die Tür, um nachzusehen. An der Ecke schien ein Auflauf: »Ich erschlag' dich – ich erwürg' dich – du Räuberkerl!« schrie plötzlich eine heisere, glühende Stimme – während andere schon dazwischen riefen. Der Schrei übertönte unerwartet das Getöse des Regens. Der Wirt war hinausgetreten, und die Rufe waren plötzlich laut in die Stube gedrungen, so dass alles gleich verstummte. Alle Insassen traten sofort hinaus. Richtig – unten an der Ecke, wo man in den freien Platz vor der Fabrik einbog, gab es eine Menschenmenge von Fabrikarbeitern und Arbeiterinnen, während einige ältere Arbeitsmänner verlegen lachend, fast an der Schenktür vorbeigingen und sagten: »Der verwachsene Joseph is a Aast, wenn der angreift.« Und man sah nun – der Wirt und die getrunken hatten, gingen Schritt um Schritt näher, aber sie hielten immer noch zurück, weil sie sonst fürchteten, mitten hinein verwickelt zu werden –, dass Zwei sich in wilden Zornflammen auf Tod und Leben am Boden balgten. Die jungen Arbeiterinnen standen rings herum lachend und höhnend. Auch der junge Bärtige war, nachdem er die Suppe langsam ausgelöffelt, mit energischen Schritten aufgestanden und nahe gekommen. In der Mitte neben den Kämpfenden stand Mathilde – leichenblass und wie ein Raubtier zum Sprunge bereit, dass keiner nahe kam, und nur das Gegurgle der sich Würgenden, die wie die Teufel einander anblitzten und anfachten, ohne rechte Worte zu finden, hörbar war. »Was ist denn passiert?«
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