Carl Hauptmann - Mathilde
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Hauptmanns Augenmerk liegt insbesondere auf der Genauigkeit der Milieubeschreibung und der psychologischen Verfassung seiner Protagonistin.
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»Hahaha, – d'r Krumme – d'r Krumme – giht mit der«, lachten einige junge, freche, abgenutzte Mädchengesichter. »Nee, mit 'm sulchen Bucklichen möcht ich's ni Halen –« schrieen andere.
Mathilde fühlte, dass sie alle voll Hohn waren, die um sie standen – sie stand wie eine Bildsäule und wusste nicht – nur die höhnischen Redensarten flogen in der Luft gegen sie und trafen sie, und es war, als wenn sie in den Krummen hineingekrochen wäre mit ihrer Kraft, dass der geschmeidige, kräftige, dunkle Simoneit nun ganz in seiner Gewalt schien und sich gar nicht mehr entwinden konnte. Und der Krumme hielt fest und wie eine Siegesfreude blitzte es in den Mienen seines Auges – hell wie der Tiger blickt, wenn er sich fühlt und weiß, dass er wie eine Freiheit im Blute hat. Und Mathilde stand und sah sich nicht um – nur gerade vor sich, in die Luft hinein – stark und von einer unnennbaren Härte, und es war auch, als ob sie fast fanatisch lauschte auf die Röchellaute, dass der junge Arbeiter, der näher kam, und auch einige andere, die dabei gestanden, nun hinzusprangen zu den Kämpfenden, die im Schmutze sich wälzten, und sie zu trennen versuchten. »Trennen!« – riefen auch einige in der Umgebung. Jawohl, wenn sich ein Marder eingebissen, ist schwer trennen. Es wälzte sich hin und her – und Mathildes Augen entsprang ein Quell von Tränen, bitter und heiß. Sie wusste es jetzt wieder, dass dieser Freche sie hatte anrühren und heimlich zum Hohn hatte zwingen wollen. Sie war ihm, die auf einsamen Wegen hatte heimeilen wollen, mit knapper Not entgangen. Er hatte sie aus einem Hinterhalt unversehens ergriffen, und hatte wie ein wildes Tier ihr fast ein Stück Jacke vom Leibe gerissen. Nun war sie ihm entgangen und hatte nicht geschrieen, nicht um Hilfe gerufen – sie war selbst stark genug gewesen, um sich zu wehren. Sie hatte ihm einen Stein an den Kopf geschlagen, den sie zu packen bekommen beim Ringen an der einsamen Parkmauer und war dann davongeeilt. Zu Joseph geeilt. Zu allen, die sich jetzt auf die Straße ergossen zur Feierabendstunde. Und hatte nicht gezögert, sich vor allen in des Huckigen Schutz zu begeben, und auf jenen Frechen, der ihr dreist zu folgen wagte, mit entsetzenerfüllter Miene hinzuweisen.
Und Joseph hatte ihn am Erdboden und würgte ihn und wollte ihm ans Leben. Er sah nichts als den vor sich, der damals die Wette gemacht und geprahlt hatte. Nun wollte er ihm ans Leben. Und das Röcheln wurde so laut, und das Atmen beider so stoßend und unheimlich, dass Ruhe, fast Totenruhe herrschte, und alle plötzlich wie von unsagbarer Dumpfheit gefangen standen. Mathilde überwand ihre Tränen und machte sich Bahn, um einige Schritte zu tun, ohne sich umzusehen. Es war ihr, als hätte sie ein Recht, dass jener dort lag und röchelte, und als wenn sie sogar stolz wäre, dass der krumme, kleine Kerl sich wie ein Marder in sein Opfer eingebissen, und sie lachte plötzlich verachtend – da wagte sich auch das Höhnen der andern noch einmal auf – bis der bärtige Mann, der in der Schenke allein gesessen, die Kämpfenden rücksichtslos und mit einem so eisernen Maße von Kraft auseinander riss, dass der Krumme dastand wie ein Wahnwitziger, sinnlos um sich blickend, Schaum vor dem Munde – am Halse blutend und mit den Augen jeden ansprühend und sinnlos vergraben, den Schmutz anfühlend, der ihn über und über bedeckte – und dann die beiden – Mathilde und er, nachdem sie noch einen harten Blick gewechselt, unter Gezeter und Gejohle heimgingen. Zuerst Schritt um Schritt und noch verfolgt von Höhnenden, und dann, wie sie um die Ecke waren, eilig und schamhaft. Und der Geschlagene konnte sich nicht recht erheben, weil er aus der Nase blutete und sagte nur immer: »So ein tückscher Hund – nee Jeses, ich ha's ock verpasst« – sagte er nur immer wieder, wie er sich endlich erhoben hatte und ihn noch einige umstanden und lachten: »Den hätt' ich kalt gemacht!« Und wie einer höhnte –. »Ach nee – gleeb ock ni a suwas – vor dam fürcht ich mich ni – dar kriegt's noch – dar kriegt's noch.« Womit er Schritt um Schritt in die Kneipe einbog, um sich zu stärken und zu reinigen.
8
Mathilde geht nun offen mit ihm
»Nu gih ich mit dir«, hatte Mathilde gesagt, als sie am Abend jenes Tages am Hause stand und ihn ansah, wie er bleich und noch fast atemlos erschien, und wie sie ihm im Hausflur die Blutspuren am Halse wegrieb, dass er ungestört heim konnte. Und so war es. Jener Angriff Simoneits, dessen Namen sie jetzt kannte, hatte ihr aufgetan, was für Menschen sie umgaben, und in welchen ewigen Gefahren sie als ganz einsames, junges Frauenzimmer lebte. Und sie ging mit ihm. Wenn sie morgens in die Fabrik wollte, kam er pünktlich vors Haus, wenn sie die Treppen niederging, er mit dem Kopf ein wenig in den Schultern und sie groß und jung, er auch bleich und mit einem Angesicht, aus dem nur Sinnigkeit und Sanftheit Ausschau hielt – ob zwar jetzt in der Fabrik alle wussten und alle heimlich und laut sagten, dass er wie ein böses Raubtier einem an den Hals komme, wenn man seine Wut weckte und einem gar das Blut wie ein Vampir aus den Adern saugen könnte. Und man ließ sie unbehelligt. Sie gingen mitsammen, er ein Schutz für Mathilde, weil sie wusste, dass ihre Kraft, seit er an ihr mit ganzer Inbrunst hing, in ihn überging, wenn sie nur bei ihm stand – und er, gesonnt durch das schöne, kräftige, gesunde, unberührte Bauernkind, das kaum erwachsen einherschritt, sicher und hart und tüchtig. Niemand wagte sie nun zu stören. Auch die jungen Arbeiterinnen sahen sie mit heimlichem Respekt – und die jungen Arbeitsmänner, oder gar die alten, sagten höchstens: »Kannst lachen, Joseph«, wenn sie mit dem Krummen einmal beim Arbeiten, oder über den Fabrikhof schreitend, ein Wort wechselten. Jetzt kam Saleck auch und saß bei Mathilde. Mathilde litt es gern. Wenn am Sonntage die Wäscherinnen hinaus waren, durfte er zu ihr. In Mathilde hatte jener Abend einen Stolz erzeugt, der sich über alles heimliche und neckische Sorgen breitete, und sie litt gern, wenn er bei ihr saß. Auch war alles, was die Leute von Saleck sonst redeten, durchaus nur törichtes Geschwätz. Er war unbedingt der einzige unter allen, der ein stilles, in sich gesunkenes Leben führte, und der nicht nur immer in der Destille und beim Schankwirt seine Feierstunden zu verklären suchte. Er war ein stiller Mensch, auch gleich, nachdem sein Jähzorn sich gelegt und er seinen Atem wiedergewonnen hatte. Wieder wie immer war er still und sanft und mochte gar nicht an jenen Streit mehr erinnert sein. Er hockte jetzt oben am Fensterschlitze und plauderte oder las wohl auch manchmal Mathilde mit innerer Teilnahme, die er für alles Geschriebene empfand, etwas vor, wenn er dachte, dass sie es interessieren könnte. Mathilde hörte ihm gern zu. Sie mochte es gern, dass in seiner sanften Stimme etwas still, wie zitternd mitsprach, was nicht aus den Worten, was aus seiner Seele kam. Und wenn er ihr auch Geschichten vorplauderte – er war ganz sinnig von seiner alten Großmutter her, die ihm immer alles mögliche erzählt hatte –, da wunderte sie sich fast, dass alle die Geschichten von den schönen liebenden Frauen, von Melusine und von der Gänsehirtin am Brunnen in dem kleinen, krummen Kerle verborgen lagen, so fein und so zärtlich, und dass er liebe Worte fand, sie hinauszugeben. Und sie lachte, weil sie es gar nicht gewöhnt war, dass einer nun gar ihr, die groß und stark herangewachsen war, noch solche Lügen erzählen mochte, wie sie es nannte, und womit sie gar nichts Böses und Abfälliges, nur ihr ganzes Unvermögen bekunden wollte, dass sie in dieser ganzen weiten Welt seit ihrem eigenen Anbeginn, weder im Gemeindehaus, noch im Dorfe oder gar in der Fabrik und der Stadt solche Melusinen und Gänsehirtinnen und gar auch die Prinzen hätte finden können. Komisch kam sie sich immer vor. Sie machte sich über sich und über ihn lustig, wenn sie zugehört hatte, wie ein Kind neugierig, wenn sie sich schließlich ganz vergaß.
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