Anatol Vitouch - Wiener Wohnwunder

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Was macht die soziale Institution Wiener Gemeindebau, die seit rund hundert Jahren besteht, eigentlich aus? Einst Herzstück im Plan des «Roten Wien» für die Transformation der Gesellschaft, wurde der Gemeindebau bald zum manchmal abschätzig betrachteten Wohn- und Lebensraum der sogenannten «einfachen Leute».
In hundert Gesprächen an hundert Orten in den und um die Wiener Gemeindebauten wagt dieses Buch nun den Perspektivwechsel: Die Menschen, die im Gemeindebau leben und arbeiten, kommen vielstimmig selbst zu Wort. Sie erzählen von ihren Erinnerungen, Wünschen, Leistungen, Problemen und Träumen. Und dokumentieren damit eine soziale und kulturelle Mannigfaltigkeit, die jenseits von Ghettofantasien oder Sozialromantik ein neues, realistischeres Bild des Lebens im Wiener Gemeindebau zeichnet.

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„Da ist zu viel in kurzer Zeit passiert, sodass die Leute sich überrannt gefühlt haben. Das hat sich jetzt aber geändert …“

„Der Fehler wurde schon in den 70er-Jahren bei den Gastarbeitern gemacht: Die hat man in Zinshäusern am Stadtrand einquartiert, weil man gemeint hat, die gehen eh wieder zurück. Dadurch hat man die ghettoisiert und versäumt, die Leute rechtzeitig auch in den Gemeindebauten zu integrieren …“

„Was bei der Diskussion übersehen wird: Österreich war immer schon ein Vielvölkerstaat. Die k. u. k. Monarchie hatte ihre Grenze in Mexiko. Und im Grunde waren wir selber überall Ausländer …“

„In jedem Fall hat man sicher lang vergessen, die Leute im Gemeindebau zu betreuen. Und das war ein Fehler der Politik, nicht der Gemeindebauten …“

„Keine Privatisierung. Ich will, dass jeder eine Wohnung hat. Ich will meine Wohnung nicht kaufen, die soll für alle frei zugänglich sein. In Berlin müssen sie die Wohnungen jetzt retour kaufen, weil der Mietschacher so ein Wahnsinn ist …“

„Ich würd mir wünschen, dass die Leute mehr aufeinander zukommen. Auf unserer Stiege haut das hin, dass die Nachbarin, wenn sie B1-Prüfung hat, rüberkommt und man gemeinsam übt. Und dass die ane a Kopftüachel trogt – na, um Gottes Willen. Was die privat für eine Religion hat, is mir egal, und meine Oma hat auch eines getragen …“

HERMINE-FIALA-HOF

Gemeinschaft Gemeindebau

Frau Traer ist eigentlich Kärntnerin, lebt aber seit Mitte der 1970er-Jahre in Wien. 1983 konnte sie mit ihrem Mann und den beiden Töchtern als Erstbezieher in den Hermine-Fiala-Hof in der Troststraße in Favoriten ziehen, wo sie von Anfang an äußerst zufrieden war. Das lag einerseits an der hohen Wohnqualität, andererseits am guten Kontakt zu den Nachbarinnen und Nachbarn, der sich rasch entwickelte: „Es war eine Gemeinschaft da, viele Familien mit Kleinkindern, man hat sich gegenseitig ausgeholfen. Es war schön für uns zu wissen, morgen können wir unser Kind dort oder dorthin geben.“ Die Wohnungen waren schon beim Einzug sehr schön mit Parkett ausgestattet, „das habe ich sehr geschätzt. Du bist reingekommen und hast dich wohlgefühlt.“

Frau Traers ältere Tochter ist seit der Geburt Spastikerin und sitzt im Rollstuhl. Innerhalb des Fiala-Hofes konnten sie sich die Wohnung damals aussuchen und entschieden sich für eine mit barrierefreiem Zugang auf der Stiege 10, wo nach dem Ausstieg aus dem Lift keine Stiegen mehr bewältigt werden müssen. „Mein Mann und ich waren glücklich, dass wir dort haben einziehen können. In unseren eigenen vier Wänden fühlen wir uns immer noch sehr wohl.“

Rundherum aber habe sich viel geändert, viele alte Mieterinnen und Mieter seien über die Jahre ausgezogen, „dadurch hat sich das Bild gewandelt“.

Was Frau Traer mit am meisten ärgert, ist, dass manche der neu Eingezogenen nicht einmal bei einer gemeinsamen Fahrt im Lift grüßen würden: „Die, die Kontakt haben wollen, outen sich eh, aber bei vielen hat man das Gefühl, sie wollen das nicht. Die bleiben sehr unter sich.“ Die vorhandenen Gemeinschaftsräume würden kaum genutzt, der Hof nur von den Kindern. Dabei verbinde sie mit Gemeindebau immer noch Gemeinschaft, ein Füreinanderdasein: „Es gibt Situationen, da brauchst vielleicht einmal Hilfe. Aber heute hab ich kaum mehr die Möglichkeit, bei einem Nachbarn anzuläuten, vielleicht bei ein oder zwei. Du kannst dir im Endeffekt fast keine Hilfe mehr erwarten. Und das ist eigentlich traurig.“

Wie sich diese für sie unbefriedigende Situation verändern ließe, darüber hat Frau Traer schon oft nachgedacht und ist auch auf einige Ideen gekommen: „Vielleicht gibt’s die Möglichkeit, einmal gemeinsam von Nachbar zu Nachbar zu gehen und zu schauen, was die Leute wollen und brauchen. Oder Gemeinschaftsgärten zu machen, wo man was anbaut und sich dadurch trifft. Aber man müsste wahrscheinlich viel Energie dafür aufwenden, die Leute dazu zu motivieren, und das habe ich eigentlich schon zur Genüge getan. Meine Tochter sagt immer: ‚Mama, du bist nicht die Hausmeisterin.‘“

Dass sie nicht mehr ganz so motiviert ist, Zeit und Energie in eine Verbesserung der sozialen Beziehungen im Hermine-Fiala-Hof zu investieren, mag auch daran liegen, dass Frau Traer für ihren Lebensabend Rückkehrpläne in ihre alte Heimat Kärnten schmiedet: „Wir haben das Haus von meiner Schwiegermutter geerbt und überlegen zurückzugehen, wenn mein Mann nächstes Jahr in Pension ist. Auch für unsere Tochter wird dort eine neue Beschäftigungstherapie mit Wohneinheiten in der Nähe gebaut. Und dort hab ich halt auch die Nähe zu Italien“, sagt Frau Traer lachend, aber man meint zu spüren, dass ein Auszug aus dem Hermine-Fiala-Hof für sie auch mit einem weinenden Auge verbunden wäre.

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HERMINE-FIALA-HOF

Troststraße 45a

1100 Wien

Errichtet 1980–1982

397 Wohnungen

Geplant von Erwin H. Dusl, Wilhelm Gehrke, Erich Hofbauer, Friedrich Novotny, Fritz Oberdorfer

BUCHENGASSE

Die Natur vor der Tür

Die Stimmung in der Buchengasse 2537 ist gut und das liegt nicht nur an den - фото 41

Die Stimmung in der Buchengasse 25–37 ist gut, und das liegt nicht nur an den Hamstern – aber schon auch: „Süße Gfraster“ seien sie, die Hochbeete müsse man gegen sie und die anderen Tiere, die hier in Favoriten mitunter bis in den Innenhof kommen, ganz besonders gut absichern.

Aber die Nähe zur Natur hat eindeutig auch ihre Vorteile, wie ein Mitglied der Gartengruppe erzählt: „Wir sind zwar in der Stadt, aber trotzdem ist die Natur rund um uns. Wir haben eine Eule, die zeitweise auf Besuch kommt, dann Falken und Wildhamster. Auch eine Marderfamilie läuft auf den Autos herum. Die Natur ist also vor der Tür und es ist angenehm, das den Kindern zeigen zu können, ohne dass man sich weit bewegen muss.“ Auch die Entwicklung des Gemeindebaus in den letzten Jahren sehen alle Anwesenden, von denen die meisten schon seit Jahrzehnten hier wohnen, äußerst positiv: „Wenn’s Probleme gibt, kann man sich zusammenreden und kann gewisse Dinge klären – manche auch nicht. Aber im Großen und Ganzen sind wir sehr zufrieden.“

Ebenso wie man in der Buchengasse ein Herz für die Natur und für Tiere hat, scheinen die Bewohnerinnen und Bewohner auch zu ihrem schon seit 1938 bestehenden Wohnhaus ein inniges Verhältnis zu pflegen. Es ist fast ein wenig, als wäre der Bau auch ein Lebewesen mit Stärken und Schwächen, auf das man allein schon wegen seines Alters ein wenig Rücksicht nehmen muss: „Die Renovierung war um das Jahr 2000 und seither hat sich die Anlage positiv entwickelt, überhaupt, wenn man das Alter von dem Bau bedenkt: Er ist dafür eigentlich sehr gut beinand.“ Deshalb stellt man nicht nur Beete zur Verschönerung des Hofes auf, man hält der Buchengasse auch einfach die Treue. Ein Mieter, der schon seit 1997 hier lebt, bringt das mit einem Satz zum Ausdruck: „Ich fühle mich sehr wohl hier und möchte, solange ich lebe, hier wohnen bleiben.“

BUCHENGASSE Buchengasse 2537 - фото 42 BUCHENGASSE Buchengasse 2537 1100 Wien Errichtet 19361938 173 Wohnung - фото 43 картинка 44

BUCHENGASSE

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