Anatol Vitouch - Wiener Wohnwunder

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Was macht die soziale Institution Wiener Gemeindebau, die seit rund hundert Jahren besteht, eigentlich aus? Einst Herzstück im Plan des «Roten Wien» für die Transformation der Gesellschaft, wurde der Gemeindebau bald zum manchmal abschätzig betrachteten Wohn- und Lebensraum der sogenannten «einfachen Leute».
In hundert Gesprächen an hundert Orten in den und um die Wiener Gemeindebauten wagt dieses Buch nun den Perspektivwechsel: Die Menschen, die im Gemeindebau leben und arbeiten, kommen vielstimmig selbst zu Wort. Sie erzählen von ihren Erinnerungen, Wünschen, Leistungen, Problemen und Träumen. Und dokumentieren damit eine soziale und kulturelle Mannigfaltigkeit, die jenseits von Ghettofantasien oder Sozialromantik ein neues, realistischeres Bild des Lebens im Wiener Gemeindebau zeichnet.

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Buchengasse 25–37

1100 Wien

Errichtet 1936–1938

173 Wohnungen

Geplant von Konstantin Peller

Ein schöneres Kompliment kann man einem Gemeindebau wahrscheinlich nicht - фото 45

Ein schöneres Kompliment kann man einem Gemeindebau wahrscheinlich nicht machen.

SONNWENDVIERTEL Man kann hier lachen Spiele spielen Freunde treffen Im - фото 46

SONNWENDVIERTEL

„Man kann hier lachen, Spiele spielen, Freunde treffen“

Im Jugendzentrum im Sonnwendviertel in Favoriten ist viel los. Von Tischtennis über Wuzzeln bis hin zu Computerspielen und gemeinsamem Abhängen gibt es hier viele Möglichkeiten, sich die Zeit zu vertreiben und zu entspannen.

Vier Mädchen, alle um die 14 Jahre, haben sich ein bisschen Zeit genommen, um aus ihrem Leben zwischen Schule, Gemeindebau, Park und Jugendzentrum zu erzählen. Warum kommen sie gerne hierher?

„Man kann hier lachen, Spiele spielen, Freunde treffen.“

„Und draußen gibt’s immer wieder Erwachsene, die sich aufregen, wenn wir laut sind.“

Die Mädchen wohnen in Gemeindebauten in der Nähe des Jugendzentrums Sonnwendviertel. Sind sie nicht hier oder in der Schule, dann treffen sie sich meist im Park. „Im Zehnten gibt’s nicht so viel Infrastruktur“, sagt eine der jungen Frauen fast entschuldigend. Dabei ist das Jugendzentrum ohnehin so modern eingerichtet und wirkt so lebendig, dass weitere Rechtfertigungen für einen Besuch hier gar nicht notwendig wären.

Und was verbinden die Mädchen mit dem Konzept Gemeindebau?

„Der Gemeindebau ist bodenständig, das ist gut. Aber in den Zimmern ist wenig Platz.“

„Hier gibt’s immer wieder Feste, wir sind einmal die Woche da.“

„Wenn wir nicht hier oder im Park sind, dann treffen wir uns in einem Hof in der Quellenstraße zum Abhängen.“

Dürften sich die Mädchen für ihre Wohnhäuser etwas wünschen, dann wäre es erstens mehr Platz und zweitens eine Renovierung. Unvermeidlich ist natürlich auch die Frage nach dem Traumberuf zum Abschluss des Gesprächs:

„Autoverkäuferin.“

„Volksschullehrerin.“

„Kosmetikerin.“

„Ich würd gern beim Zoll arbeiten.“

Und das gibt einen Extrapunkt für Originalität.

„Der Gemeindebau ist bodenständig, das ist gut.“

JUSTGASSE

Nie lockerlassen

In der Justgasse in Floridsdorf wird begeistert gebastelt die beteiligten - фото 47

In der Justgasse in Floridsdorf wird begeistert gebastelt, die beteiligten Damen führen dabei auch ordentlich Schmäh, wie es sich gehört, und wirken überhaupt ziemlich unerschütterlich. Und während man gemeinschaftlich einer handwerklichen Tätigkeit nachgeht, lassen sich natürlich auch gut Geschichten erzählen. Über das Thema Tod im Gemeindebau wird sonst nicht so viel gesprochen, aber natürlich kommt es regelmäßig vor, dass alte, alleinstehende Menschen in ihren Wohnungen versterben. Wie rasch das entdeckt wird, hängt auch von der Qualität der Hausgemeinschaft und der Achtsamkeit anderer Mieterinnen und Mieter ab.

Das erhellt die folgende Geschichte einer Dame, die nicht lockerließ, bevor nicht in der Wohnung ihrer Nachbarin Nachschau gehalten wurde:

„Uns is wichtig, dass wir voneinander wissen, wie’s uns geht. Das hab ich von meiner Mutter gelernt, die bei uns im Haus auf die ganzen alten Leut aufgepasst hat. Ich weiß ja nicht, ob ich das erzählt hab, aber: Die bei uns da auf der Stiege gestorben ist, da ham’s mi ja scho hoibert zum Psychiater führn woin, wie i gsogt hob: ‚I sich die Frau ned, I sich die Frau ned, da is wos passiert.‘ Olle ham gsogt, in bin spinnert, owa Tatsache is, dass die Frau wirklich tot in der Wohnung glegn is. Es hot niemanden interessiert, ned amoi die Polizei. Wei wie i dort angruafn hob, hot mir der Polizist gsogt: ‚Wann wir die Tür aufmochen und es is nix, dann miassn Sie des Schloss zoin.‘ Und i hob gsogt: ‚Kommt ma billiger ois Schloftabletten.‘ Wie i hob ned schlofen kennan wegen der Gschicht. Dann ham’s einebohrt, die Tür is aufgangen, is aber ned aufgsprungen, wei’s von innen zuagsperrt wor. Und wie i des gsehn hob, hab i mi umdraht und hob mi recht freindlich von dene verobschiedet. Und der Polizist hat gsagt: ‚Sie miassn do bleiben und die Frau identifizieren.‘ Hob i gsogt: ‚Gor nix muass i. I hob eich aufmerksam gmocht, i bin ned verwandt mit ihr, i bin ka Amtsperson, meins is gmacht, i geh.‘ Da war die Polizei sehr böse auf mich. Aber i hab die Nachbarin vier Wochen davor das letzte Moi no gsehn, da hat’s Geburtstag ghobt und a Piccolo-Flascherl Sekt getrunken. Do hob i owa scho zwa Wochen danoch an Mann mit ana Leiter organisiert, dass der durchs Fenster eineschaut – nur hot’s der ned gseng, weiß hinterm Bett glegn is. Aber i hab nicht schlafen können, weil i gewusst hab, do stimmt wos ned. Und des Komische is: Do wor a Hund in der Wohnung: Der hat nicht gebellt …“

BOSSIGASSE

In der Mitte der Gemeinschaft

Es gibt in Wien viele engagierte Mietervertreterinnen und Mietervertreter – und dann gibt es Frau Lenikus und Herrn Zaufal.

In ihrem Wohnhaus in der Bossigasse 18–22 in Hietzing heben sie Engagement auf ein neues Level, indem sie nicht nur das von wohnpartner ins Leben gerufene Programm „Willkommen Nachbar“ fleißig umsetzen, bei dem Neuzugänge im Haus begrüßt werden. Nein, die beiden Mietervertreter haben darüber hinaus ihr eigenes, noch einen Schritt weiter gehendes Konzept kreiert: „Wir haben das ‚Hallo Du‘ getauft, und der Sinn davon ist, dass sich zumindest die Leute auf der Stiege kennenlernen, wo der Neuzugang einzieht“, erklärt Mieterbeirat Hans Zaufal. Seine Stellvertreterin Regina Lenikus ergänzt: „Wir versuchen dann zu einem Austausch bei Kaffee und Kuchen einzuladen und so eine Gelegenheit für ein gegenseitiges Kennenlernen zu schaffen.“

Als Herr Zaufal erzählt, wie er 1976 in die Bossigasse kam, verspricht er sich gleich einmal in, wenn man so möchte, Freud’scher Manier: „Ich selber hab den Gemeindebau geheiratet – nein, meine Frau hab ich geheiratet im Jahr 1976 – und bin in die Wohnung meiner Frau hierhergezogen.“ Regina Lenikus wiederum lebt zwar schon seit ihrer Kindheit im Gemeindebau, zog aber erst im Jahr 2002 in der Bossigasse ein. Beide vereint, dass das Gemeinschaftsgefühl im Gemeindebau für sie an erster Stelle steht: „Ich bin im 8. Bezirk aufgewachsen, da gab’s nur vier Stiegen mit je sechs Stockwerken, alle kannten sich, man war überall zu Hause. Wir versuchen auch hier mit den Mietern viel zu machen, aber es sind doch 190 Wohneinheiten, da ist es nicht so leicht. Wir haben hier aber viele Grünanlagen und viele Neuzugänge mit Kindern, was das Ganze verjüngt“, erzählt Frau Lenikus. Herr Zaufal ergänzt, dass es mit den alteingesessenen Mieterinnen und Mietern gerade in puncto Gemeinschaft manchmal nicht so einfach sei: „Manche sehen das dann fast schon als ihr Eigentum, weil sie schon so lang da wohnen, und wollen, dass alles passiert, was sie sagen. Das kann dann natürlich zu Konflikten führen.“

Um solche rechtzeitig zu erkennen und einer Lösung zuführen zu können, haben Zaufal und Lenikus eine weitere Gemeinschaft stiftende Initiative, nämlich ein regelmäßiges Kaffeekränzchen, ins Leben gerufen: „Die Kaffeekränzchen machen wir im Winter ein Mal monatlich, im Sommer alle 14 Tage. Natürlich kämpfen wir beim Gemeinschaftsgefühl mit den Windmühlen, meistens kommen dieselben Leute. Aber wir bemühen uns, die Neuzugänge zu motivieren, und das funktioniert eigentlich sehr gut“, erzählt Herr Zaufal. In der ungezwungenen Atmosphäre des gemeinsamen Kaffeetrinkens kommen die Themen oft leichter auf den Tisch als bei einer formellen Sprechstunde, das haben die beiden in ihrer ehrenamtlichen Funktion als Mieterbeiräte inzwischen schon oft erfahren. „Wenn’s Probleme gibt, dann kommen die Leute auch auf der Straße auf mich zu oder rufen mich einfach an“, berichtet Regina Lenikus.

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