Herbert Maeger - Verlorene Ehre Verratene Treue

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Verlorene Ehre Verratene Treue: краткое содержание, описание и аннотация

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Als Achtzehnjähriger wächst Herbert Maeger in den Zweiten Weltkrieg hinein und erlebt ihn als unentrinnbares Schicksal. Ohne Pathos und mit großer Eindringlichkeit beschreibt er die Not des Hungers, des schrecklichen russischen Winters, die Aussichtslosigkeit der gnadenlosen Kämpfe und das ständige Bewusstsein, vom Tode bedroht zu sein. Die Einsicht, dass eine gewissenlose Führung die Soldaten gleichzeitig zu Vollstreckern und Opfern eines skrupellosen Vernichtungsprogramms macht, stiegert die Verzweiflung. Der ungeschönte Bericht eines Zeitzeugen über den Zweiten Weltkrieg, der mit den geschilderten Erfahrungen und Erlebnisse belegt: Ich war dabei.

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Meine zeitliche Disposition erwies sich als absolut zutreffend. Gegen sechs am Sonntagmorgen traf ich in Berlin ein, im Wartesaal des Bahnhofs Friedrichstraße trank ich eine Tasse Ersatzkaffee und aß mein Brot dazu, für mehr hätte ich Lebensmittelmarken gebraucht. Da ich viel Zeit hatte und das Wetter freundlich war, beschloss ich, mir Berlin in aller Ruhe anzusehen, bis ich dessen müde sein würde.

Ich war noch nie dort gewesen. Mir imponierte die Großzügigkeit des Stadtbilds; was mir Missbehagen bereitete, war mir anfänglich nicht klar, dann merkte ich: Es war das Fehlen gewachsener Bausubstanz, alter gotischer Kirchen aus Granit mit himmelwärts strebenden Fenstern, verschiedenartiger Häuser aus allen Stilepochen, ehrwürdiger patinierter Denkmäler, enger mittelalterlicher Gassen. Die wuchtigen jungen Sandsteinbauten im »Hohenzollernstil«, den Mischmasch aus Romanik, Gotik, Barock und Renaissance, mit dem man die schönsten Elemente aller Stile zu einem architektonischen Optimum verbinden wollte, die fünfstöckigen, imposanten, jedoch gleichförmigen Häuserzeilen in den weiträumigen Straßen sprachen mich nicht an. Ich vermisste die einladende Atmosphäre von Städten, die ich kannte, von Aachen, Brüssel, Gent oder Paris, das Flair des harmonisch Gewachsenen, das idyllische Ambiente; die von der Kleidung der Passanten über Jahrhunderte blank polierten Ecksteine, die Winkel, die nur für die Hunde angebracht zu sein scheinen.

Es war gegen elf Uhr, als ich in Lichterfelde aus der S-Bahn stieg und bald vor der LAH-Kaserne stand, die bis zum Ende des Ersten Weltkriegs preußische Kadettenanstalt war. Der Posten am Eingang beäugte mich und meinen Koffer kritisch, inspizierte meinen Einberufungsbefehl und meinte dann:

»Na, du scheinst es ja besonders eilig zu haben! Da gehst du mal um den Block da vorne, dahinter ist der Eingang zur Schreibstube des Ersatz-Bataillons.«

Ich machte mich auf den Weg und fand mich in der Schreibstube ein, wo ein ›Uschaf‹ (Unterscharführer) – über Dienstränge war ich durch das regelmäßige Lesen der Zeitschrift »Das Schwarze Korps« hinlänglich informiert – bei einer Flasche Bier saß, er blickte mich mürrisch an und knurrte:

»Was wollen Sie denn hier!«

Beflissen antwortete ich in strammer Haltung: »Ich komme zur LAH, Unterscharführer, hier ist mein Einberufungsbefehl.«

»Zeij’n Se mal her«, sagte der Angesprochene, prüfte das Dokument und stellte fest: »Aber doch erst für morj’n, se sinn’ woll’n janz Fickriger!«

»Weiß ich nicht, Unterscharführer.«

»Na, datt werr’n Se woll bald merken!«

»Ich wollte rechtzeitig hier sein. Kann ich denn bleiben?«

»Na, wenn’t denn sein muss. Da woll’n wa mal arbeeten.« Er studierte noch einmal mein Gestellungspapier, durchblätterte dann einige Aktenhefter und teilte mir mit:

»Se gomm’ zur vierten E-Kompanie. Die liegt in Bau Fünf, wenn Se rauskomm’ links der Erste. Im ersten Stock gönn’ se sich ers’ mal’ ne Bude aussuchen. Uff 14 war Hindenburg als Kadett, für’n Fall, datt Se hoch raus woll’n. Morj’n kriej’n Se dann schon jesacht, wie’t weiter jeht.«

Etwas ernüchtert tat ich wie geheißen. Ich fand Stube 14, sie hatte sieben zweistöckige Feldbetten, war mit zwei hohen Fenstern so kahl und unwirtlich, wie man es nicht besser erwarten konnte. Ich warf meinen Koffer auf ein oberes Lager und räumte einiges aus dem Inhalt, was ich behalten zu können hoffte, in einen nahen Spind, darunter zwei Bücher: Hans Carossas »Rumänisches Tagebuch« aus dem Ersten Weltkrieg und ein Reclam-Heft mit Johann Christoph Lichtenbergs Aphorismen.

Da mir die Zeit lang wurde, beschloss ich, mich draußen etwas umzusehen. Die Kaserne war ein weiträumiger Komplex von roten Backsteingebäuden. Dazwischen breiteten sich ungepflasterte staubige Exerzierplätze aus, auf denen wenige verkümmerte Bäume versuchten, sich gegen die Umgebung im Berliner Monumentalstil der Jahrhundertwende zu behaupten. Neu war die Schwimmhalle an der nördlichen Grenzmauer, auch sie überdimensional und an der Vorderseite geschmückt mit einem gewaltigen Relief eines LAH-Mannes in Paradeuniform im langen Mantel.

Da ich gesunden Appetit verspürte und inzwischen Mittagszeit war, beschloss ich, mich nach der Küche umzusehen; sie war mit dem Speisesaal und der Kantine im Hauptgebäude untergebracht. Guten Mutes ging ich in das Gebäude und fand bald die Essensausgabe. Dort waren erst einige Soldaten eingetroffen, und so stand ich bald vor dem feisten Mann mit einer Kelle, der Kartoffeln und Gulasch auf große ovale Steingutteller – so genannte Hundeteller – schaufelte. Ich sah ihn möglichst treuherzig an und bat:

»Bitte, kann ich etwas zu essen bekommen, Kamerad?«

»Watt is’ datt denn«, bekam ich zur Antwort, »und watt heeßt hier Kamerad: Du has’ ja nich’ mal ’ne Uniform an, du Pfeife.«

Ich dachte, die Situation klären zu können: »Ich bin einberufen, nur etwas zu früh dran.«

»Da sachste ja selber, datt de zu früh bis. Morj’n is der Ersatz dran, da kann’ste wieder gomm’, vorher is’ nischt. Weiter, der Nächste.«

Ziemlich betreten räumte ich das Feld. Dahin waren die schönen Vorstellungen von der großen Kameradschaft, wie ich sie aus den Büchern von Werner Beumelburg und Edwin Dwinger kannte, mein Wissen aus der elitären Lektüre eines Ernst Jünger brauchte ich dabei gar nicht erst zu bemühen. Geraume Zeit später erfuhr ich jedoch zu meinem Trost, dass die Frontkameradschaft und die Heimatkaserne zwei sehr verschiedene Dinge waren, hier war ich beim »Ersatzhaufen«, Etappen-Funktionären aller Art, Schreibstubenhengsten, Ausbildern und anderen Drückebergern, die ihre sichere Position einflussreichen Parteibonzen als Vätern oder anderen guten Beziehungen verdankten.

Mein Urteil war voreilig und ich musste es später revidieren; »Uscha« (Unterscharführer, bei der LAH nannte man sie nicht »Uschaf«, weil man damit unwillkürlich die Assoziation »Schaf« verbunden hätte) Hans Ebner, ein Tiroler, der aus Österreich wegen seiner jugendlichen Begeisterung für das neue Großdeutschland schon 1935 ins »Reich« gewechselt war, gehörte wegen einer noch nicht ausgeheilten Verwundung als Gruppen-Ausbilder zur Ersatzkompanie, war ein Pfundskerl im besten Sinne des Wortes. Das galt auch für unseren Kompanieführer, Untersturmführer Karck, und einige andere.

Mir kam ein Gedanke, der mir in meiner militärischen Unerfahrenheit nützlich erschien. In Berlin wohnte meine Tante Maria, der ich in Hergenrath zweimal begegnet war; eigentlich war sie eine Cousine meines Vaters, der mir aufgetragen hatte, sie bei Gelegenheit zu besuchen, und mir ihre Anschrift gegeben hatte. Also ging ich wieder zur Bataillons-Schreibstube und fragte den »UvD (Unteroffizier vom Dienst)« möglichst devot:

»Ich habe für heute keine Verpflegung dabei. Bitte, darf ich die Kaserne noch einmal verlassen, um meine Tante zu besuchen? Sie würde mir sicher etwas zu essen geben.«

Die Reaktion war beträchtlich. Der Uscha stand auf, stemmte die Hände in die Seiten und sagte nicht sehr laut, aber in bedrohlich akzentuiertem Hochdeutsch:

»Sie sind wohl vom Affen gebissen. Wollen Sie mich verarschen? Heute Morgen haben Sie mich belabert, dass ich Sie einschreibe, jetzt wollen Sie wieder raus. Sie haben Ihren Einberufungsbefehl abgegeben und den kriegen Sie nicht wieder. Einen Ausgangsschein kriegen Sie frühestens in sechs Wochen. Und jetzt machen Sie mal eine Fliege, bevor ich vergesse, dass Sonntag ist!« Auf meiner Stube tröstete ich mich mit weisen Worten aus Lichtenbergs Aphorismen, dann machte ich noch einmal die Runde durch das Kasernenareal.

Den weiteren Nachmittag verbrachte ich ziemlich trübselig. Gegen Abend trafen die übrigen Einberufenen ein; als es dunkel wurde, war die Stube voll belegt. Mit einigem Hallo machte man sich miteinander bekannt, aus Westdeutschland war außer mir nur noch ein neuer Kamerad aus Westfalen. Ich schloss mich zwei Abiturienten an, Bernd Kloska aus Oppeln und Sepp Brunner aus Regensburg, mit denen ich bis zum Einsatz an der Ostfront zusammen war.

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