Die Autorin
Cornelia Oelwein studierte an der Ludwig-Maximilians-Universität München Geschichte mit den Schwerpunkten bayerische Landesgeschichte und Geschichtliche Hilfswissenschaften (Promotion 1981). Neben ihrer langjährigen Tätigkeit für die Kommission für bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sowie die Messerschmitt Stiftung München arbeitet sie seit Jahren als freie Autorin. Rund dreißig eigenständige Bücher sind bisher von ihr erschienen, daneben zahlreiche Zeitschriftenbeiträge sowie Rundfunksendungen. Eines ihrer Spezialgebiete ist die Zeit König Ludwigs I. von Bayern und die Geschichte der Damen der Schönheitengalerie (u. a. Biographie von Lady Jane Ellenborough), ein historisches Umfeld, in das auch die Biographie von Amalie von Stubenrauch gehört.
Cornelia Oelwein
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Umschlagabbildung Landesmuseum Württemberg, P. Frankenstein/H. Zwietasch
1. Aufl. 2020
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-037745-5
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pdf: ISBN 978-3-17-037746-2
epub: ISBN 978-3-17-037747-9
mobi: ISBN 978-3-17-037748-6
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Der vorliegende Band ist die erste ausführliche Biographie der einst gefeierten Schauspielerin Amalie von Stubenrauch, was umso erstaunlicher ist, als die aus Bayern stammende Diva, die jedoch in Stuttgart die größte Popularität erfuhr, zu ihrer Zeit auch weit über die Grenzen Süddeutschlands hinaus bekannt war.
Als gebürtige Münchnerin, die mit einem Württemberger verheiratet ist, interessieren mich besonders »länderübergreifende« Themen. So kam es zur Idee, dem Lebensweg Amalie von Stubenrauchs nachzuspüren. Entstanden ist das Bild einer faszinierenden Frau des 19. Jahrhunderts.
Beim Zusammentragen der vielen »Puzzelsteine« habe ich vielfältige Unterstützung erhalten und bin zahlreichen Helfern zu großem Dank verpflichtet. Ohne den Beistand der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der verschiedenen Archive in Stuttgart und München sowie in Wien, Meran und Baden-Baden, der Bayerischen Staatsbibliothek und der Württembergischen Landesbibliothek sowie des Deutschen Theatermuseums in München wäre die Arbeit entschieden schwieriger gewesen. Besonderer Dank gilt dabei den Damen und Herren Dr. Katharina Beiergrößlein, Elke Machon und Sabine Schrag vom Stadtarchiv Stuttgart, Renate Domnanich vom Österreichischen Staatsarchiv, Abteilung Kriegsarchiv, Wien, Christian Fässler und Claudia Falk vom Stadtarchiv Baden-Baden, Babette Angelaeas, Kim Heydeck, Dr. Susanne de Ponte und Marion Weltmann vom Deutschen Theatermuseum in München, Arietta Ruß von der Württembergischen Landesbibliothek und Dr. Olaf Siart vom Württembergischen Landesmuseum sowie dem Hackländer-Biographen Heinrich Fischer, der Stieler-Expertin Dr. Ulrike von Hase-Schmundt und Katrin Hermann vom Einwohnermeldeamt der Stadt Tegernsee. SKH Herzog Franz von Bayern gebührt mein Dank für die Erlaubnis, entsprechende Stellen im Tagebuch König Ludwigs I. durch Frau Dr. Ingrid Rückert überprüfen zu lassen. Des Weiteren erhielt ich Informationen aus dem Deutschen Literaturarchiv Marbach und der Theaterwissenschaftlichen Sammlung, Köln. Der Musikwissenschaftler Dr. Christian Lehmann, Frau Ulrike Reimann und Herr Chris Gebel vom Württembergischen Landesmuseum sowie Frau Silke Geiring von der Bayerischen Staatsbibliothek waren mir zudem bei der Suche nach Abbildungsmaterial behilflich. Auch ihnen möchte ich herzlich danken.
Dem Verlag W. Kohlhammer in Stuttgart, allen voran Herrn Dr. Peter Kritzinger, sage ich Dank für die Aufnahme des Manuskripts in die Reihe Urban Taschenbücher ebenso Frau Dr. Helga Hager für die Lektoratsarbeit.
Nicht zuletzt gebührt meinem Mann Dr. Reiner Oelwein ein großes Dankeschön dafür, dass er nicht nur all die Zeit über klaglos mit »meiner« Amalie lebte, sondern die Arbeit auch stets mit Rat und Tat begleitete.
Ilmmünster, Mai 2020 |
Cornelia Oelwein |
Amalie von Stubenrauch war ein deutschlandweit gefeierter Bühnenstar und Mittelpunkt ihres gern besuchten Salons im Herzen Stuttgarts. Das allein hätte ihr jedoch wohl kaum einen bleibenden Platz in der Geschichtsschreibung eingebracht. In Erinnerung blieb sie vor allem als Geliebte König Wilhelms I. von Württemberg, wobei das Wort »Geliebte« der Beziehung nicht gerecht wird. Sie war seine Lebenspartnerin über mehr als drei Jahrzehnte. Während seine Familie in Kur gegangen war, blieb sie bis zu seinem Tod an seiner Seite. Heute weiß man: Ihr Einfühlungsvermögen wirkte auf den König mäßigend, dem ein schwieriger Charakter nachgesagt wurde; mit ihr konnte er seine Sorgen und Nöte besprechen. Dabei beging Amalie von Stubenrauch nicht den Fehler, sich in die Politik einzumischen. Nur in Fragen des Theaters und verschiedener anderer kultureller Themen, seien es literarische, seien es künstlerisch-architektonische, machte sie ihren Einfluss geltend.
Für eine Frau des 19. Jahrhunderts führte sie ein erstaunlich selbstbestimmtes bürgerliches Leben. Sie ging keine Alibi-Ehe mit einem Höfling ein, erhielt kein Schloss, keine Ländereien, keinen wohlklingenden Fürstentitel. Sie gehörte nie zur Hofgesellschaft, war wirtschaftlich unabhängig und lebte weitestgehend eigenständig. In ihrem Salon empfing sie neben berühmten Theaterleuten vor allem literarische und musikalische Größen ihrer Zeit und hielt mit ihnen darüber hinaus brieflichen Kontakt. Dazu zählten unter anderem Justinus Kerner, Gustav Schwab, Eduard Mörike, Nikolaus Lenau und Graf Alexander von Württemberg sowie Giacomo Meyerbeer, Franz Liszt und vermutlich auch Nicollò Paganini. Mit den Schriftstellern Franz von Dingelstedt und vor allem Friedrich Wilhelm Hackländer verband sie jahrelang eine besondere Freundschaft.
Von Anfang an hätte die Biographie der bekannten Schauspielerin und königlichen Gefährtin reichlich Stoff für ein Theaterstück geboten, ein Drama, ein Trauerspiel, eine Liebensgeschichte ohne Happy End. Die Geschichte reicht sogar noch weiter zurück: Liebesgeschichte und Drama auch bei ihren Eltern. Bereits der Beginn ihres Lebens gleicht einem Verwirrspiel. Wann war sie geboren? Und wo? Es gibt kaum ein Jahr der ersten Dekade des 19. Jahrhunderts, das nicht als Geburtsjahr angenommen worden wäre, sei es in Theater-Almanachen, sei es in Zeitungsartikeln oder Memoiren, ja selbst in offiziellen Schreiben und Unterlagen. Und das sollte nicht ihr einziges Geheimnis bleiben. Es folgten Jahre voller Liebe und Entbehrungen, Höhen und Tiefen, großen Erfolgen auf der Bühne und unwürdigen Intrigen.
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