Ursula Lüfter - Wie die Schwalben fliegen sie aus

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In der Zwischenkriegszeit und in einer zweiten Welle in den Fünfzigerjahren arbeiteten viele junge Frauen, meist aus bäuerlichen Familien, in italienischen Großstädten als Dienst- bzw. Kindermädchen. Obwohl diese Arbeitsmigration quantitativ durchaus bedeutend war, fehlte dazu bislang jede historische Aufarbeitung. Wer sind die Frauen, und wie erfuhren sie von den Dienststellen, wie erlebten sie die Städte und die «fremde» Kultur, wie die neue Arbeit? Wie gestaltete sich ihre Freizeit, wie erlebten sie die «große Politik» in den Jahren des Faschismus, der Option und des Krieges? Und wie war es, in eine für viele sehr klein gewordene Welt zurückzukehren?
Auf diese Fragen antworteten über siebzig ehemalige Dienstmädchen. Entstanden ist so ein farbiges und spannendes sowie reich bebildertes Buch, das einen bislang nicht beachteten Bereich der Sozial- und Frauengeschichte aufarbeitet.

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Nicht immer konnten die Frauen für den Unterhalt der Kinder sorgen, sodass die Familien auseinander brachen. Der Vater von Luise, Hilda und Theresa Tschenett war an der Ortlerfront durch einen Kopfschuss schwer verletzt worden und wurde zu einem Pflegefall. Die Mutter übersiedelte von Stilfs nach Meran zu einer Verwandten, die ihr dort Arbeit vermittelte. Einige der Kinder wurden im Liebeswerk in Dorf Tirol untergebracht, andere in den Dienst zu Bauern geschickt. Der Vater von Ida Noggler aus Mals kam krank aus dem Krieg zurück und verstarb bald darauf. Die Mutter blieb nicht nur mit den sechs Kindern allein, sondern musste auch die Schulden für das Haus zurückzahlen, das ihr Mann vor dem Krieg gekauft hatte. Ida, Jahrgang 1906, übernahm als älteste Tochter die Erziehung der kleineren Geschwister und versorgte den Haushalt, da die Mutter oft außer Haus war, um die Arbeit auf dem Feld zu erledigen und das nötige Geld für die Familie zu verdienen.

Oft schwingt in den Erzählungen über die Kriegs- und Nachkriegsjahre der Frauen Bewunderung für die Leistungen der Mütter mit. Die Schwester von Emma Sagmeister aus Mals berichtet, dass ihre Mutter neben der Versorgung der vierzehn zum Teil noch kleinen Kinder die Metzgerei und die Landwirtschaft allein weiterführte. Zwar halfen ihr zwei Gesellen und vorübergehend auch ein russischer Gefangener, doch brachte sie eigenhändig mit dem Pferdefuhrwerk Fleisch nach Nauders, Glurns und in die Schweiz, auch das Geschäftliche erledigte sie selbst.

Die zweite Wanderungswelle Südtiroler Mädchen und Frauen in italienische Städte vollzog sich zu einer Zeit, in der Mobilität und Migration ein bestimmendes Merkmal Südtirols waren. In den 50er und 60er Jahren kehrten viele abgewanderte Optanten nach Südtirol zurück, gleichzeitig gingen aber viele junge Südtiroler/innen nach Deutschland, Österreich, in die Schweiz und eben auch in italienische Städte. Dieses Mal waren es vor allem Mädchen der Jahrgänge von 1930 bis 1940, die Südtirol auf Grund des prekären Arbeitsmarktes in Richtung Süden verließen. Mit ihren Eltern hatten diese Mädchen in ihrer Kindheit das Entweder-oder der Option durchlebt. Waren die Eltern Dableiber, so hatten auch die Kinder Ablehnung und Hass der Dorfgemeinschaft zu spüren bekommen. Bei Maria Jessacher sitzt der Schock heute noch tief: „Wir hatten bei der Option ja fürs Dableiben optiert, und deshalb sind wir dann in die italienische Schule gegangen. Schon als Kinder wurden wir da ganz schrecklich verfolgt. Mit Steinen haben sie auf uns geworfen. Auch von der deutschen Lehrerin sind wir verfolgt worden, nicht nur von den Kindern. Und – wie soll ich sagen – das bleibt fürs ganze Leben. Da kriegt man kein richtiges Selbstbewusstsein mehr. Da versucht man sich immer anzupassen, hat immer Angst, dass wieder etwas passiert. Der Humor, die Lebensfreude, die man mal hatte, die kommen nicht wieder. Dafür ist man einfach zu viel unterdrückt, zu sehr gehasst worden. Auch nach dem Krieg sind diese Fronten geblieben, lang nach dem Krieg.“

Der Zweite Weltkrieg ließ auch Südtirol nicht unberührt. Zwar kam es von 1939 bis 1945 nicht zu einer Lebensmittelknappheit wie während des Ersten Weltkrieges, trotzdem bestimmte der Krieg den Alltag und hinterließ auch Spuren bei den heranwachsenden Mädchen.

Hermine Lutt 1 von links mit Stief Schwestern und Stiefmutter Schluderns - фото 5

Hermine Lutt (1. von links) mit (Stief-) Schwestern und Stiefmutter, Schluderns

Anna Unterthiner mit Mutter Latzfons Soziale Herkunft Zwischen 1921 und - фото 6

Anna Unterthiner mit Mutter, Latzfons

Soziale Herkunft

Zwischen 1921 und 1939 nahm die Bevölkerung Südtirols um knapp 100.000 Personen zu. 19Neben dem Geburtenüberschuss fielen an die 56.000 zugewanderte Italiener darunter. Betroffen von der Zuwanderung der Italiener waren in erster Linie die Städte und die Wirtschafts- und Verkehrsknotenpunkte, die ländlichen Gemeinden, aus denen der größere Teil der befragten ehemaligen Dienstmädchen stammt 20, weit weniger. Zwar griff der Faschismus in die dörfliche Lebenswelt ein, deren Sozialstruktur änderte sich jedoch im Laufe der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nur unwesentlich. Wie schon erwähnt, arbeiteten in Südtirol bis in die 60er Jahre noch 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung in einer überwiegend klein strukturierten Landwirtschaft. Knapp 57 Prozent der rund 27.000 bäuerlichen Betriebe bestanden aus weniger als fünf Hektar. Diese Betriebe, meist von kinderreichen Besitzerfamilien bewirtschaftet, dienten in erster Linie der Selbstversorgung. Manche Bauern übten neben der Landwirtschaft noch einen Handwerksberuf aus: Müller, Bäcker, Metzger, Rädermacher, Schmiede, Gerber und andere Handwerkszweige stellten bis in die 60er Jahre in Handarbeit Produkte für die Dorfbewohner her. Das erbrachte oft das Haupteinkommen für die Familie oder zumindest ein gutes Nebeneinkommen. In jedem Dorf gab es Gasthäuser und kleine Gemischtwarenhandlungen, auch deren Inhaber bewirtschafteten in der Regel gleichzeitig einen Hof. 21Neben den Großbauern zählten diese Familien meist zu den „Besseren“ im Dorf. So besaß die Familie von Annamaria Mussner aus St. Christina eine schöne große Mühle, außerdem „hatten wir neben der Mühle auch ein Geschäft. Der Vater war ein sehr angesehener Mann, sehr ehrlich und sehr gewissenhaft“ . Anna Telfser aus Schlanders erzählt: „Wir haben eigentlich während des Ersten Weltkrieges und auch danach keinen Hunger gehabt, auch weil der Vater Metzger war, dann hatten wir auch immer ein bisschen Fleisch.“ Der Vater von Maria Wunderer aus Prad, der nach dem Krieg als Fuhrunternehmer arbeitete und gleichzeitig auch eine Mühle, ein Sägewerk und eine Landwirtschaft betrieb, konnte der Familie ein sicheres und ausreichendes Einkommen bieten. Auch in den Briefen der Familie an Rosa Kobler wird nie Mangel an Lebensmitteln erwähnt, ihr Vater war Bauer, Müller und Sägewerksbesitzer.

Neben den Bauern mit mehr oder weniger großen Höfen und Bauern mit Nebenerwerb gab es die ländlichen Unterschichten. Die so genannten „Kleinhäusler“ und „Ingehäusen“ 22, die über keinen oder nur sehr wenig eigenen Grund und Boden verfügten, hielten Kleinvieh, bearbeiteten Grundstücke, die ihnen von den Bauern gegen Pachtzins überlassen wurden, und verdingten sich nebenbei als Tagwerker. Sie übten auch Handwerksberufe aus, die nicht besonders einträglich waren, wie Schuster und Schneider.

Edith Genta aus Margreid beschreibt den bescheidenen Besitz ihrer Familie folgendermaßen: „Um das Haus herum waren Reben. Es waren kleine Äcker, wo man Gemüse angebaut hat oder Erdäpfel. Wir hatten Hennen und Hasen und Schweine und auch Ziegen. Für die Kühe hatten wir zu wenig Futter. Wir hatten nicht viel, sodass die Arbeit von den Frauen erledigt werden konnte, und die Männer gingen ins Tagwerk. Weil in Margreid waren Barone, der Baron Salvadori (Italiener), Baron Widmann und es waren viele Villen. Mein Vater ist auch ins Tagwerk gegangen. Deshalb haben die Frauen viel arbeiten müssen, zu Mittag haben sie oft draußen auf dem Feld gegessen, auch den Halbmittag und die Marende haben sie mitgenommen. Die Kinder haben sie oft daheim eingesperrt.“

Bei der Zusammensetzung der bäuerlichen Bevölkerung gab es wesentliche Unterschiede in der westlichen und östlichen Landeshälfte. In den östlichen Talschaften herrschten auf Grund des Anerbenrechtes 23die Groß- und Mittelbetriebe vor, welche die zusätzliche Beschäftigung von Dienstboten erforderten. Sie rekrutierten sich aus den weichenden Bauernkindern und den Dienstbotenkindern 24und waren auf Grund des häufigen Arbeitsplatzwechsels nicht feste Mitglieder einer Gemeinde.

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