Lektine
Wie gefährlich sind sie wirklich?
Erfahre alles über das Paradox der Lektine
Manuel Pink
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Begriffserklärung zu Lektinen
2.1. Vorkommen und Verwendung
2.2. Funktion und Wirkung im Körper
2.3. Die unterschiedlichen Arten
3. Lektinintoleranz
3.1. Lektine vs. Zöliakie
3.2. Symptome und Diagnose
3.3. Therapie und Heilung
Potenzielle Gefahren
Effektive Methoden zur Reduzierung des Lektingehalts
Aktuelle Forschungsergebnisse über Lektin
Der lektinarme Ernährungsplan
7.1. Schritt für Schritt Anleitung
7.2. Rezepte
7.2.1. Frühstück
7.2.2. Hauptgerichte
7.2.3. Snacks
8. Fazit
1 Einleitung
Obst und Gemüse gehören zu einer gesunden Ernährung dazu. Sie sind voller Mineralstoffe, Vitamine und Ballaststoffe, die die Vitalität und Verdauung des Körpers unterstützen. Zudem enthalten sie viel Wasser und sind nahezu fettfrei.
Doch neuerdings soll ein Pflanzenstoff in dem Obst und Gemüse dafür sorgen, dass der Verzehr für Menschen und Tiere gefährlich sein kann. Die Rede ist hier von dem Protein Lektin. Evolutiv bedingt haben Tiere und Pflanzen sich an die Gefahren und Umwelteinflüsse der Natur angepasst. In der Tierwelt haben Pflanzenfresser bspw. kräftige Hinterläufe oder ausgeprägte Gliedmaßen zum Graben, Futter finden sowie zum Schutz vor Fressfeinden entwickelt. Fleischfresser dagegen besitzen überdurchschnittlich gut ausgeprägte Gehör- und Sehsinne, Reißzähne, Klauen und Ähnliches, um ihre Beute aufzuspüren und zu fangen.
Pflanzen dagegen, die sich nicht mit Dornen oder Schalen schützen können, haben einen Stoff gebildet, der einen Verteidigungsmechanismus gegen Fressfeinde auslösen soll. Tiere, die diese Pflanzen sowie dessen Früchte in hoher Menge zu sich nahmen, sollten durch die Folgen des Verzehrs sterben oder gesundheitliche Probleme erleiden, um die Pflanze nicht mehr konsumieren zu können.
Was haben Lektine aber nun mit der menschlichen Ernährungsweise zu tun?
In den letzten Jahrzehnten konnte durch den internationalen Import und Export von Lebensmitteln festgestellt werden, dass der Lektin – Gehalt der Nahrungsmittel deutlich gestiegen ist. In Folge dessen sind Leiden wie Verdauungsprobleme oder chronisch – entzündliche Krankheiten wie Multiple Sklerose, Arthrose, Morbus Crohn, Diabetes Typ-II etc. vermehrt statistisch aufzufinden.
Um diesen Krankheiten zu entgehen, oder sie zu heilen soll dir dieses Buch dabei helfen, einen tieferen Einblick in das Thema der Lektine zu gewinnen. Hierfür wirst du im ersten Kapitel erfahren, was Lektine überhaupt sind und aus welchen Bestandteilen sie bestehen. Anschließend erhältst du Informationen zu den Vorkommen, sprich in welchen Lebensmitteln Lektine vorhanden sind, und in welchen Verfahren Lektine Verwendung finden sowie nützlich sein können.
Danach wird dir erklärt, welche Funktionen Lektine besitzen und welche Auswirkungen dieses Protein auf deinen Organismus haben kann.
Im weiteren Verlauf des Buches erfährst du, was eine Lektinintoleranz ist, welche Ursachen dahinterstecken und welche Folgen lektinhaltige Lebensmittel auf deinen Körper haben können. Des Weiteren werden dir die Auswirkungen und Folgen von lektinhaltigen Produkten in Bezug auf dein Verdauungssystem näher dargelegt. Im Zuge dessen wird dir erklärt, was beim Verzehr im Falle einer zu hohen Lektinmenge passieren kann.
Im 5. Kapitel dieses Buches erhältst du Einblicke in die potenziellen Gefahren von Lektinen. Zudem findest du in diesem Kapitel eine Gegenüberstellung zu den Vorteilen und Nebenwirkungen des Pflanzenproteins.
Damit du auch für die Praxis gut vorbereitet bist, bekommst du eine Schritt- für – Schritt Anleitung für deinen eigenen lektinarmen und gesundheitsfördernden Ernährungsplan. In diesem Anwendungsteil des Buches wird dir außerdem erklärt, welche Lebensmittel unbedenklich verzehrt werden können und welche grundsätzlich auf einer Verbotsliste stehen sollten. Zusätzlich erhältst du ein paar Rezepte, um etwas Inspiration für dein persönliches lektin - reduziertes Leben zu gewinnen.
2. Begriffserklärung zu Lektinen
In diesem Kapitel erfährst du, was Lektine überhaupt sind, welche Funktion sie besitzen und wo sie vorkommen sowie angewendet werden.
Lektine sind sogenannte Glykoproteine, die Kohlenhydrate binden. Durch ihre vernetzende Wirkung können sie Zellen zusammenfügen, ohne ihre Struktur verändern zu müssen. Gleichzeitig gelten Lektine als Anti-Nährstoffe, die die Verwertung von Lebensmitteln erschweren. Da Lektine die Zellfortsätze der Darmschleimhaut beeinträchtigen, können Nahrungsmittel nicht ausreichend verdaut werden. In Folge dessen verkleinert sich die Darmoberfläche und es kommt zu einer verringerten Nährstoffaufnahme. Nach dem amerikanischen Arzt Steven Gundry sollen Lektine des Weiteren die Darmwand so sehr beschädigen können, dass sie diese durchlöchert und folglich Schadstoffe in die Blutlaufahn durchlässt. In diesem Fall würde das Risiko steigen, dass alle Organe des Menschen von den Schadstoffen befallen werden können.
In der Natur übernehmen Lektine eine Schutzfunktion der Pflanzen gegenüber Insekten, Schädlingen oder anderen Pflanzen- sowie Allesfressern. Du kannst Lektine mit einem natürlichen Pestizid der Pflanzen vergleichen, um die Samen und Früchte in ihrer Wachstumsphase zu schützen. Daher können gerade in Samen ein höherer Lektin-Gehalt gefunden werden. Auch im pflanzlichen Gewebe oder in der Wurzel sind Lektine enthalten. Jedoch ist hier die Konzentration geringer im Vergleich zu den Samen. Beispiele für lektinhaltiges pflanzliches Gewebe sind Zwiebeln, Kartoffeln, Rinde, Wurzelstöcke und Ähnliches.
Grundsätzlich kann der Nutzen von Lektinen für den Menschen sowohl positiv als auch negativ ausfallen. In den folgenden Kapiteln lernst du den Aufbau des toxischen Pflanzenstoffs kennen. Zudem wirst du erfahren, in welchen Lebensmitteln Lektine zu finden sind und wofür Lektine verwendet werden können
2.1. Vorkommen und Verwendung
Dass Lektine in größeren Mengen giftig sein können, hast du in der Einleitung schon erfahren. Jedoch stellt sich die Frage, welche Lektine schädlich sind und in welchen Lebensmitteln sie vorkommen.
Das bekannteste und am weitesten verbreitete Lektin nennt sich das Phasin, welches hauptsächlich in Hülsenfrüchten wie grünen Bohnen oder Erbsen enthalten ist. Wenn du diese Lebensmittel roh verzehrst, kann es zu Erbrechen, Übelkeit und Durchfall kommen. Durch den Garprozess jedoch werden die meisten Lektine aufgrund der Hitze abgebaut und genießbar. Aufgrund der Hitzeeinwirkung können somit die meisten Lektine auch keine Schäden mehr in der Darmwand verursachen. Denn die geringen Mengen an Lektinen verteilen sich über der Darmoberfläche des Menschen und können problemlos ohne bleibende Schäden ausgeschieden werden. Dasselbe gilt ebenso für hitzebeständige lektinhaltige Lebensmittel wie Kartoffeln, Tomaten oder Gurken. Auch Weizenkleie beinhalten Lektine, die der Hitze standhalten können.
Grundsätzlich sollten am Tag nicht mehr als 300 Milligramm Lektin zu sich genommen werden, damit die Gesundheit, nicht gefährdet wird.
In dem Buch von Dr. Steven Gundry werden viele Lebensmittel von vornherein vermeiden, weil sie auf natürliche Weise viel Lektin enthalten.
Dazu gehören:
die meisten Getreidesorten, wie Reis, Weizen, Soja, Hafer oder Kartoffeln
Hülsenfrüchte wie Erbsen, Bohnen, Linsen und Erdnüsse
Gemüsesorten wie Tomaten, Paprika, Gurken und Zwiebeln
Viele Nusssorten wie Mandeln, Cashewkerne, Walnüsse etc.
Ölsaaten wie Kürbiskerne, Chiasamen, Sonnenblumenkerne etc.
Melonen
Nachtschattengewächse
Kürbisse und Zucchini
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