Und wie erging es mir wohl?
Ich stellte fest, einer der CEOs, John Pepper, hatte ebenfalls in Yale studiert. Ich hatte ihn schon während meines Grundstudiums bewundert und ihn auf dem Campus sprechen hören. Der ehemalige CEO von Procter & Gamble engagierte sich jetzt für die Menschenrechte und dafür, dass die Geschichte der Underground Railroad in einem Museum bewahrt wurde, das er in Cincinnati gründete. Pepper war für seine Führungsstärke und für die Marketing-Innovationen bekannt, die er bei Procter & Gamble eingeführt hatte. Und auch jetzt, nach seinem Rücktritt, übte er im Vorstand von P & G sowie in den Vorständen mehrerer anderer Unternehmen großen Einfluss aus.
Da er in Yale studiert hatte, wusste ich, dass auf der Website der Yale University eine Biografie zu finden sein musste. Ich zapfte mein Ehemaligen-Netzwerk an, um weitere Informationen zu erhalten und stieß auf eine Goldgrube an alten College-Beziehungen und Interessen. Es stellte sich heraus, dass wir in Yale beide auf dem Berkeley College gewesen waren. Daher musste er Robin Winks gekannt haben, einen aufrichtig bewunderten und respektierten Professor, für den ich im College gearbeitet hatte. Als ich unsere vielen gemeinsamen Erfahrungen zur Sprache gebracht hatte, war das Eis gebrochen.
Bis zum Ende unseres Gesprächs gab mir John kluge Ratschläge und Kontakte für mein junges Unternehmen (damals YaYa). Er schlug vor, in den nächsten Jahren in Kontakt zu bleiben. Ich hoffte, dass sich unsere Wege mit der Zeit noch viele Male kreuzen würden, und so kam es dann auch. Als Professor Winks – Robin – eine Woche später verstarb, schwelgten wir gemeinsam in Erinnerungen an ihn. Ein paar Monate später lernte ich einen erfolgreichen Geschäftsmann aus Cincinnati kennen, der von dem Museum für die Underground Railroad schwärmte; zum Zweck des Fundraisings musste ich ihn unbedingt mit John Pepper in Kontakt bringen. Im vergangenen Jahr habe ich John zwei oder drei potenzielle Spender vorgestellt.
Mit der anderen CEO, die ich kennenlernen wollte, hatte ich keine Beziehungen oder Organisationen gemeinsam. Glücklicherweise ergab eine Google-Suche allerdings, dass sie im Jahr zuvor beim New York City Marathon mitgelaufen war. Ich wusste aus erster Hand, wie viel Engagement und Opfer es erfordert, um Tag für Tag zu laufen und einen vollständigen Marathon zu absolvieren. Ich hatte es versucht – und versagt. Ich hatte einmal angefangen, auf einen Marathon zu trainieren, der im selben Jahr stattfinden sollte, aber zu meiner Enttäuschung machten meine Knie nicht mit. Übrigens bin ich immer noch auf der Suche nach einem guten Rat, wie ich eines Tages doch noch einen Marathonlauf machen kann.
Als ich auf die CEO stieß, sagte ich: „Wissen Sie, ich weiß nicht, wie man das schafft. Ich habe immer gedacht, ich wäre gut in Form, aber das Marathontraining brachte mich um. Ich musste aufhören.“
Natürlich war sie überrascht. „Woher in aller Welt wissen Sie, dass ich einen Marathon gelaufen bin?“, fragte sie gut gelaunt. Man muss bedenken, dass das noch zu einer Zeit war, als nicht jeder sein Trainingstagebuch, seine Pläne für kommende Läufe und seine Zieleinlauffotos überall online postete.
Ich scheue mich nie, meine Recherchen zu erwähnen. „Ich gebe mir immer besondere Mühe, mich über die Menschen zu erkundigen, die ich kennenlernen möchte.“ Da fühlt sich jeder unweigerlich geschmeichelt. Würde es Ihnen etwa nicht so gehen? Die andere Person weiß dann sofort, dass sie keine anstrengende halbe Stunde mit einem Fremden ertragen muss, sondern dass sie mit jemandem eine Verbindung knüpfen kann, mit dem sie ein Interesse gemeinsam hat, mit jemandem, der sich bemüht hat, sie besser kennenzulernen.
Zufällig hatte ich am Tag davor in „Barry’s Boot Camp“ trainiert, einem knallharten, aber sehr anregenden Trainingsprogramm, das in West Hollywood, unweit der Konferenz, stattfand. Ich sagte: „Wenn Sie einmal ein erstaunliches und wirklich besonderes Training haben wollen, gehen Sie doch einmal ins Boot Camp.“ Im Gegenzug erhielt ich einige willkommene Ratschläge für die Ausweitung meines Lauftrainings. Später probierte sie mit mir das Boot Camp aus und es gefiel ihr sehr gut.
Bis heute reden wir bei jeder Begegnung über Barry’s Boot Camp und ich erzähle ihr von meinen Fortschritten auf dem Weg zum Marathon. Ich habe übrigens festgestellt, dass alle Menschen, die ich zu meinem Boot Camp Training bekehrt habe, bei Besuchen in L.A. vielleicht keine Zeit haben mögen, sich mit anderen zum Essen zu treffen, aber trotzdem einen außergeschäftlichen Umweg machen – und wir dann gemeinsam ein Hardcore-Training absolvieren.
Erneut besteht Ihr Ziel in einem solchen Umfeld darin, eine eigentlich bald wieder vergessene Begegnung in eine blühende Freundschaft zu verwandeln. In meinem System gibt es durchaus Arbeitserleichterungen, aber dies ist keine davon. Ich wäre an diese Menschen nicht herangekommen, wenn ich nicht meine Hausaufgaben gemacht hätte.
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