Manfred Matzka - Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren

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Hofräte, Einflüsterer, Spin-Doktoren: краткое содержание, описание и аннотация

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Ob Kaiser oder Kanzler: Sie alle hörten auf ihre Einflüsterer, die mit ihrem Rat die Geschicke des Staates beeinflussten. Mancher Hofrat entschied über Krieg oder Frieden. Einige Schattenfürsten übertrafen ihre Herrscher an Macht. Andere versetzten der Demokratie den Todesstoß. Und dann gab es jene, die Ämter anhäuften – und verarmt starben.
Manfred Matzka, Kenner des politischen Betriebs in Hofburg und Kanzleramt, holt die grauen Eminenzen vor den Vorhang. Von den Beratern Maria Theresias bis zum Expertenkabinett von Kanzlerin Bierlein erhellt Matzka in ebenso tiefgehenden wie kurzweiligen Porträts ihre Strategien und analysiert den Einfluss moderner Berater: der anonymen Spin-Doktoren und Consulter. Eine kenntnisreiche Geschichte der Hintergründe der Staatsmacht, erzählt mit der 40-jährigen Erfahrung eines Spitzenbeamten, der die Mechanismen der Macht präzise zu verstehen und zu nutzen gelernt hat.

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Bis zu einem gewissen Teil hat er sich das selbst zuzuschreiben, man spöttelt darüber, dass er viel spricht und sich nur zu gern reden hört. „Ein Bittsteller steht eine Stunde vor ihm – er redet kein Wort. Sonnenfels allein spricht ununterbrochen. Er entlässt den Menschen. ‚Mit dem jungen Manne‘, erzählt er, ‚habe ich mich trefflich unterhalten‘.“ Ein anderer Kritiker bedient gängige Vorurteile: „Sonnenfels hatte Vieles, was dem zehnmal getauften Juden durch ganze Eimer von Taufwasser nicht wegzuwaschen ist: So war er Egoist, von maßlosem Eigendünkel erfüllt, eifersüchtig und unduldsam gegen andere Talente, insbesondere wenn er besorgte, dass sie ihn verdunkeln, in seinem Einflusse beschränken oder gar verdrängen könnten; er war ehrgeizig und strebte im Übermaß nach Ehren und Würden.“

Aber Sonnenfels gibt nicht auf. Er organisiert aus dem Hintergrund eine wahre Schriften- und Vorträgeschlacht an der Universität und reorganisiert sein Wiener Netzwerk. Als Leopold 1792 unerwartet früh verstirbt, ist er wieder da: 1794 und 1796 wählt ihn die Universität zu ihrem Rektor magnificus. Gleichzeitig jedoch muss er ohne einen seiner stärksten Verbündeten der vergangenen 30 Jahre auskommen: Kanzler Kaunitz ist 1792 zurückgetreten und zwei Jahre später verstorben.

In den Jahren nach 1796 wird Sonnenfels nochmals in eine Vielzahl legistischer Projekte einbezogen. Seine Tätigkeiten reichen von der abermaligen Überarbeitung des Strafgesetzbuches, der Redaktion des späteren Allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches bis zum Abfassen juristischer Gutachten und Kommentare. Die Erstellung eines Codex für die gesamte Staatsverwaltung, den er 1808 beginnt, kann er allerdings nicht mehr abschließen.

Das Ansehen und öffentliche Ehrungen bleiben dem betagten Professor erhalten. Er pflegt seine sozialen Beziehungen, so hat er etwa engen Kontakt zu Ludwig van Beethoven, der ihm 1802 seine Klaviersonate in D-Durwidmet. Für seine besonderen Verdienste erhält er 1804 das Kleinkreuz des St. Stephans-Ordens, Wien verleiht ihm 1806 das Bürgerrecht. 1810 wird Sonnenfels zum Präsidenten der k. k. Akademie der bildenden Künste ernannt. Kanzler Klemens Fürst Metternich, auf den diese Bestellung zurückgeht, lobt dabei Sonnenfels überschwänglich, aber nicht ohne spöttischen Unterton, als „würdigen Greis“. Tatsächlich wirkt der mittlerweile Achtzigjährige noch immer aktiv im Management der Akademie, organisiert sie um, macht Personalpolitik und gründet neue Institute.

Politisch hat er jedoch nichts mehr zu sagen. Er ist, obgleich noch immer geistig und publizistisch aktiv, wegen seiner Gebrechlichkeit an die Stube gefesselt, die er nur noch verlässt, um Feierlichkeiten in der Akademie beizuwohnen. Er wird immer verbitterter, und da er sonst kaum eine Gelegenheit hat, seinem Groll Luft zu machen, nutzt er die Anlässe in der Akademie, um sich seinen Pensionsschock und seine Enttäuschungen von der Seele zu reden. Er beurteilt scharfzüngig Tagesereignisse und ist verzweifelt darüber, dass im öffentlichen und politischen Leben Widerstand gegen falsche Regierungsentscheidungen nutzlos und unmöglich geworden ist.

Sonnenfels stirbt im Alter von 85 Jahren am 25. April 1817 in seinem Haus in der Wollzeile. Er wird im Stephansdom feierlich eingesegnet und auf dem Friedhof St. Marx beerdigt. Sein Grab aber erleidet dasselbe Schicksal wie jenes Mozarts: 1843 stellt der Registraturdirektor der vereinigten Hofkanzlei fest, dass dessen genaue Lage leider vergessen ist.

In seinem Testament schreibt Sonnenfels: „Ich besitze kein Vermögen, das ist bekannt; ich habe mich während meiner vieljährigen arbeitsamen Laufbahn nur bestrebt, meine Pflicht zu erfüllen, nicht Vermögen zu sammeln. Meine Gattin brachte mir dreitausend Gulden zur Mitgift, deren Empfang ich hiermit noch einmal bestätige; ich versprach selbe mit sechstausend Gulden zu widerlegen (…). Ich ersuche (sie), an das Armen-Institut fünfzig Gulden abzuführen. Ihrem wohlthätigen Herzen überlasse ich, mein Dienstvolk nach Verhältnis ihrer Dienstjahre und der dem Hause bezeugten Ergebenheit zu belohnen. Und nun, theuere Gefährtin meines Lebens, empfange die Versicherung, daß meine innigste Verehrung und Dankbarkeit für die Glückseligkeit von acht und vierzig Jahren mich hinaus über das Grab beglücken wird.“Der Erlös der Habseligkeiten des Hofrats beträgt letztlich nur 3.000 Gulden, daher belässt Kaiser Franz der Witwe die gesamte Besoldung als Pension.

Der Hofrat und Professor Joseph von Sonnenfels war Teil eines besonderen Beratungssystems. Maria Theresia und Joseph II., beide Vertreter des aufgeklärten Absolutismus, nahmen eine ganze Reihe solcher Ratgeber in Anspruch: Bartenstein, Zinzendorf, Kaunitz, Haugwitz, Daun, Laudon, van Swieten, Martini, Zeiller, Pergen, Keeß sind hier zu nennen, und die Liste ist keineswegs vollständig.

Das war keine individuelle Marotte dieser Herrscherpersönlichkeiten, sondern vielmehr der zunehmenden Komplexität des Gemeinwesens geschuldet, das effiziente Strukturen und professionelles Verwaltungspersonal erforderte. Die obersten Amtsträger mussten erfolgreich sein, die ererbte Gnade Gottes reichte nicht mehr aus, dauerhaft die Herrschaft einer Person oder Dynastie zu sichern. Um die Rolle des erfolgreichen Regenten erfüllen zu können, musste er sich gute Berater suchen, um alles zu wissen und alles zu können. Die Verwaltung sollte im Interesse der Effizienz und Nachhaltigkeit an Regeln gebunden werden, was eine präzise Formulierung rechtsstaatlicher Instrumente erforderte. Es sollten die Macht des Adels geschwächt und klugen Bürgerlichen Aufstiegsmöglichkeiten eröffnet werden. Bei der Rekrutierung der besten Leute waren die Habsburger nicht engstirnig und bewiesen eine gute Hand: Nicht wenige waren protestantischer oder jüdischer Herkunft, und es war daher mutig, ihnen in einem grundkatholischen Land Macht und Einfluss zuzuerkennen. Viele kamen aus dem „Ausland“, was ein aktives Bekenntnis zu einer modernen Integrationspolitik erforderte.

Die Beratung erfolgte von außen, also in beruflichen Stellungen jenseits des noch kleinen Ministerialapparats. Sie geschah in hohem Maß mithilfe von Briefen, Schriften, Büchern und öffentlichen Reden selbstbewusster Intellektueller. Nicht zufällig bezeichnet sich Sonnenfels selbst in erster Linie als „Schriftsteller“, als „Lehrer“. Und sie erfolgte im persönlichen Gespräch mit dem Monarchen, in einer Audienz. Dieser direkte Kontakt war den Regenten wichtig, sie wollten den Rat nicht durch „Kabinettschefs“ oder Mitarbeiter verzerren oder filtern lassen.

In diesem Kontext konnte jemand wie Sonnenfels wirksam sein, obwohl er „nur“ externer Experte war. Er hat Recht gelehrt, wissenschaftliche Grundlagenarbeit geleistet und nur fallweise auch die praktische Durchführung in die Hand genommen. Die Sprache war sein wichtigstes Werkzeug – brillante Vorträge, provokante Vorlesungen, machtvolle Prosa, feine Satire, polternde Moralsätze. Mut, Selbstsicherheit, mitunter Sturheit und glühende Überzeugungen halfen ihm, diese Mittel wirksam zu entfalten. Konsequent hat er seine Linien verfolgt, Ziele angesteuert und Einfluss ausgeübt. Er war streitbar und konfliktfreudig, hat Schimpf und Schmach öffentlich über sich ergehen lassen, aber auch mit schneidender und verletzender Feder zurückgeschlagen. Eine Beharrlichkeit ohnegleichen zeichnete ihn aus, wenn er gewissermaßen tropfenweise seine Neuerungen einbrachte und erklärte. Den Glauben an die Freiheit, an angeborene Menschenrechte, an Rationalität und Vernunft, an die Besserungsfähigkeit von Menschen, Staaten und der Verwaltung hat er nie aufgegeben.

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