Georg Rösl - Gegen das Tabu

Здесь есть возможность читать онлайн «Georg Rösl - Gegen das Tabu» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gegen das Tabu: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gegen das Tabu»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

George erfüllte viele Klischees: gut aussehend, extrovertiert, teure Uhr, dickes Auto. Erfolgreicher Unternehmer, zielstrebiger Verkäufer – so stellen sich viele Beobachter die Sonnenseite des Lebens vor. Doch wie so oft trog auch hier der Schein. Mehrere Ereignisse – sowohl berufliche als auch private – hinterließen Spuren. Spuren, die auch der stets aufgekratzt wirkende Businessman George irgendwann nicht mehr verleugnen konnte. Es folgte der Gang zum Arzt und die überraschende Diagnose: Depression, mittlerweile unter den «Volksleiden» ganz weit vorn angesiedelt. Mit diesem Buch will George wachrütteln. Er zeigt, wie es jeden treffen kann. Er zeigt, warum Schweigen keine Option ist. Und er zeigt, wie man sich helfen lassen kann – und warum jeder Betroffene den Mut zu diesem Schritt haben sollte. Ein Mutmacherbuch.

Gegen das Tabu — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gegen das Tabu», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Und dann klingelte eines Montags um 17 Uhr das Telefon und ich wusste schon, als ich die Nummer im Display sah, dass das nichts Gutes bedeuten würde. Woher dieses Gefühl auch kam, es lief nun wie in einem Film ab. Was hatte ich in den letzten Jahren nicht alles versucht, um Anja bei ihrem Kampf gegen den Krebs zu unterstützen. Bald hatte Anja Geburtstag und wünschte sich noch vor ein paar Wochen, dass wir unbedingt kommen und bei ihr auch übernachten sollten. Anja war, seitdem ich 18 Jahre alt war, meine beste Freundin. Wir hatten mit 18 Jahren eine Liebelei, aber das wurde schnell zu einer Top-Freundschaft. Nur leider kämpfte Anja seit nun mehr als acht Jahren gegen ihren Lungenkrebs, der auch streute – was für eine fiese Krankheit. Ich habe in den letzten Jahren bestimmt 40 Tage in der Klinik mit ihr verbracht, nach jeder Lungen-OP, und es waren zwischenzeitlich sieben. Sie hasste mich dafür, dass ich sie unangemeldet in dem Zustand direkt am nächsten Tag nach den OPs sah, aber gleichzeitig war sie froh, dass ich ihr Nein am Telefon nicht akzeptierte. Nach jeder Lungen-OP wurden die Narben mehr und diese Vorstellung belastete sie seelisch sehr.

Aber sie sagte nur: „Besser als sterben“. Ich kenne niemanden wie sie, sie hat das alles so tapfer ertragen. Unglaublich, wie sie das alles so positiv wegsteckte, und wie heftig, so was mitzuerleben. Sie hielt den Kopf immer oben, immer. Nur selten hat sie mal losgelassen und sich bei mir ausgeheult, jeder Moment mit ihr war lustig und locker. Sie rang mir einige Monate vor ihrem Tod das Versprechen ab, dass ich ein Auge auf ihren Bruder und meinen guten Freund haben sollte. „Mach ich, wenn du mit 100 gestorben bist“, antwortete ich damals. Ich vermisse sie sehr, und hätte ich gewusst, dass 2013 ihr letzter Geburtstag sein würde, na ja, was hätte man nicht alles …

Durch meine Sinnsuche und die psychische Unruhe war ich angeschlagener, als ich es mir selbst eingestand, und jetzt noch das. Eine meiner wichtigsten Bezugspersonen in den letzten 20 Jahren war am Ende doch überraschend gegangen. Damit rechnen musste man immer, aber wie so oft im Leben war gerade auch bei ihr in der letzten Zeit viel Antrieb da und anscheinend alles körperlich okay. Es war meine erste Beerdigung von jemandem, der mir so nahestand. Mich bewegte es sehr, wie viele Menschen da waren, bestimmt zwei- bis dreihundert, die in die echt große Kirche in Hof gekommen waren, um Abschied zu nehmen. Es gab eine Andacht und man musste sogar draußen stehen, so voll war es! So viel Liebe war da – jeder, der Anja nur ein bisschen kannte, mochte sie einfach, diese Ausstrahlung, dieses Lächeln und diese Liebe, die sie jedem entgegenbrachte, waren unglaublich. Es war eine schöne Andacht und es freute mich, dass wir bei der Familie saßen und mit ihnen zusammen an Anja denken durften.

Das Jahr wurde eine Achterbahnfahrt. Hans, Anjas Freund, war so nett, mich mit seiner Firma auf eine außergewöhnliche Reise zum Polarkreis einzuladen. So konnten wir nach dem Tod von Anja ein paar Tage zusammen verbringen und gemeinsam trauern. Zum Glück war es aber auch sehr spaßig, über Anja zu sprechen und sich auch an Lustiges zu erinnern, sie hätte es so gewollt. Ich habe noch heute das Gefühl, dass sie immer, wenn ich sie brauche, in meiner Nähe ist, und das ist immer ein gutes Gefühl.

GESCHÄFT GEHT NACH OBEN, SINNSUCHE GEHT NACH UNTEN

Schon verrückt, wie einfach es mir von der Hand ging, die Firma ins Laufen zu bekommen.

Dank meines noch neuen Kollegen Markus und meiner Frau, die immer unschätzbar ruhig und wie ein Mount Everest hinter einem stehen, und dank meiner neuen und alten Freunde hätte alles so gut sein können, und das war es zunächst auch. Aber irgendwie war ich ständig unruhig und rastlos. Die Firma lief immer besser und wir schafften es jedes Jahr, den Umsatz zu verdoppeln, gleichzeitig kamen jedoch immer mehr Symptome hoch, auf die ich hätte hören sollen. Besonders wenn ich in Frankfurt auf Terminen in den großen Türmen war, ist mir immer wieder fast schlecht geworden – immer das Gleiche: „Wir müssen, wir wollen und es wird geil und wir verdienen Geld.“ So langsam entwickelte ich eine allergische Reaktion darauf, auf diese Art mein Geld zu verdienen. Wie man hier damit umging, schien es das Wichtigste zu sein. Ich war auch zunehmend erschöpft, wenn ich dann mit dem Zug nach Hause fuhr. Zwar hatten wir einen neuen Auftrag in der Tasche, aber es befriedigte mich überhaupt nicht. Meine Gedanken schweiften immer wieder ab, was ich mit meinem Leben und mit meiner Zeit tun sollte, und das Schlimme war für mich, dass ich immer sehr gut darin gewesen war, eine Lösung zu finden, nur hier auf keine vernünftige Antwort kam.

Die alten Dämonen und meine Wut auf einiges aus meiner Vergangenheit, mit dem ich doch noch nicht abgeschlossen hatte, tauchten immer wieder auf, auch träumte ich immer wieder davon, wie ich mich an diesen Herren rächen würde. Kein gutes Zeichen, wenn man so aggro wird, dass man nichts Besseres zu tun hat, als sich über solche Dinge Gedanken zu machen. Aber ich konnte mich immer wieder mit den Worten beruhigen: „Karma wird es schon richten, ich brauche nur Geduld, viel Geduld.“ Zum Glück kam Karma irgendwann …

Ungefähr zur gleichen Zeit begann ich, meinen Ideen und Gefühlen zu folgen, und wollte mir einen Nebenjob für vier bis acht Stunden pro Woche im sozialen Umfeld suchen, zumal ich immer mal wieder gedacht hatte, dass ich dort eher gebraucht würde. Also recherchierte ich nach Jobs in diesem Bereich und fand eine Stelle in einem Blindenheim, sogar noch bei mir um die Ecke. Ich rief an und vereinbarte ein Gespräch, eine Besichtigung des Hauses und die Besprechung der Aufgaben. „Das ging ja einfach, für deutsche bürokratische Wege ein bisschen zu einfach“, dachte ich mir noch. Eine Woche später, an einem Freitag, fuhr ich hin und stellte mich bei Frau Mai, der Hausleiterin vor, die mir das Gebäude zeigte. Es ging bei dem Job darum, einmal in der Woche für vier bis sechs Stunden mit den Bewohnern (mehr als 80 an der Zahl) Unternehmungen durchzuführen und sie dabei zu begleiten. Perfekt, dachte ich mir, ist ein bisschen wie im Zivildienst, als ich im Zuhausedienst Kranke und Hilfsbedürftige besuchen durfte und ihnen unter anderem beim Einkaufen und im Haushalt zur Hand ging.

Ich lernte auch gleich ein paar Bewohner kennen; die einen waren von Haus aus blind, die anderen wurden es durch Schicksalsschläge oder aus gesundheitlichen Gründen. Ich fühlte mich dort sehr wohl und konnte mir echt gut vorstellen, dort etwas zu machen. Am Ende wollte ich schon fragen, wann ich denn am ersten Tag kommen sollte, da meinte Frau Mai, dass ich doch mal eine vollständige Bewerbung und eine Begründung schicken solle, warum ich denn der Richtige sei. „Aha, so läuft das also, ich darf mich quasi als Bittsteller um einen unbezahlten Job bewerben, obwohl ich gerade schon persönlich da war, einen Lebenslauf und ein Führungszeugnis dabeihatte.“ So hatte ich mir das nicht vorgestellt, da schien es uns hier doch zu gut zu gehen. Ziemlich ernüchtert vom Ausgang des Besuchs fuhr ich nach Hause und hatte ein nicht so gutes Wochenende.

VIELLEICHT HILFT JA AKTIONISMUS (ANFANG 2015)

Da ich irgendwie keinen Zugang gefunden hatte oder eventuell auch einfach nicht das Richtige bei der Suche nach einer nebenberuflichen Aufgabe dabei war, begann ich eine Art Aktionismus, um in meiner Berufswelt zu experimentieren, um etwas zu finden, was mich abholen und mir Spaß machen würde. Besonders, nachdem meine Frau und ich an einem Freitagabend zusammensaßen und uns die Frage stellten, ob der jeweils andere die Adoption noch wirklich will. Denn ich hatte gemerkt, dass das Thema unsere Beziehung zu belasten begann. Wir hatten natürlich damit gerechnet und für das angestrebte Ziel fanden wir das auch grundsätzlich okay, aber man muss spüren, wenn die Balken in einer Partnerschaft zu stark knacken.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gegen das Tabu»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gegen das Tabu» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gegen das Tabu»

Обсуждение, отзывы о книге «Gegen das Tabu» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x