Doch auch diesmal ließ er sie nicht kommen, hörte genau in dem Moment auf, als sie kurz davor war, vor Lust zu zerfließen. Frustriert stöhnte sie auf.
»Schön sauber lecken.« Etwas berührte ihre Lippen. Sie roch und schmeckte ihren eigenen Saft auf dem Leder.
»Jetzt werde ich dich ficken«, raunte er.
Vorher jedoch nahm er ihr die Klemmen ab. Das Blut, das in ihre Nippel schoss, verursachte mehr Schmerzen, als die Klemmen es getan hatten. Weil er sie streichelte und sanft auf sie einredete, beruhigte sie sich jedoch schnell und ertrug den allmählich abebbenden Schmerz.
Er band sie los und dirigierte sie zum Schreibtisch. »Beug dich darüber und halt dich fest.«
Sie hörte das Geräusch seines Reißverschlusses, dann das Aufreißen einer Kondomverpackung. Sekunden später hielt er sie an den Hüften fest und stieß hart in sie.
Ana schrie auf. Seine Hand legte sich über ihren Mund, erstickte ihre Lustschreie, während er sie in einem schnellen, harten Rhythmus fickte.
Sie passte sich seinen Bewegungen an, spürte, wie er in ihr wuchs und noch härter wurde. Der Tisch unter ihr, die Dunkelheit, die nachhallenden Schmerzen, die ganze Situation heizte ihr Kopfkino ins Unermessliche an.
»Komm für mich, Ana!«, befahl er ihr. »Lass los!«
Vollkommen entrückt bäumte sie sich auf, krampfte um seinen Schwanz, der weiterhin in sie hämmerte, stöhnte in seine Hand und ließ sich von den Wellen der Lust davontragen. Vage bekam sie mit, wie er sich in sie ergoss, ihr den Rock wieder herunterzog, die Ledermanschetten abnahm, die Augenbinde entfernte.
»Du kannst die Augen wieder aufmachen.« Er klang beinahe belustigt.
Das Büro sah noch immer so aus wie zu dem Zeitpunkt, als sie es betreten hatte. Die gesamte Situation wirkte vollkommen unwirklich.
Mit zitternden Fingern schloss Ana ihre Bluse und warf ihm unter gesenkten Lidern einen vorsichtigen Blick zu. Nichts deutete darauf hin, dass dieser Mann sie vor wenigen Minuten noch gefickt hatte. Er hatte seine Kleidung bereits gerichtet und reichte ihr ihre Armbanduhr. »Sie können jetzt gehen, Anastasia S.«
»Schneider, Anastasia Schneider«, sagte Ana.
»Anastasia hat sich noch einmal gemeldet. Sie möchte dich wiedersehen.« Luzis Stimme klang missbilligend.
Überrascht blickte Tom auf. Er hatte die Frau fast schon vergessen. »Mich, oder Christian?«
»Vermutlich Christian. Vielleicht aber auch dich. Tom, du kennst die Regeln.«
Er nickte. »Wir vermitteln einmalige sexuelle Erlebnisse, die gerade deshalb so einmalig sind, weil sie nicht wiederholbar sind.«
Luzi nickte ebenfalls. »Exakt. Das ist unser Geschäftsmodell. Dafür stehe ich mit meinem Namen.«
Tom schwieg einen Moment. Die Agentur war Luzis Baby, sie steckte ihr ganzes Herzblut hinein. Für ihn hingegen war es nur eine Möglichkeit von vielen, sexuelle Erfahrungen zu sammeln. »Ich vermute, sie war wirklich auf der Suche nach ihrem Mister Grey, einem für immer und ewig«, sagte er.
Luzi seufzte. »Das hast du aber spät gemerkt, mein Lieber. Du hättest vielleicht besser alle Bände lesen sollen.«
3.Beate: Ein besonderer Frauenarztbesuch
Vorspiel
Daniel liebte es, mit seiner Frau zu schlafen. Wenn sie kam und ihre inneren Muskeln sich dabei unkontrolliert um seinen Schwanz zusammenzogen, als wollte sie den letzten Tropfen Sperma aus ihm melken, stellte er sich vor, wie es wäre, wenn sie endlich schwanger wäre.
Vier Jahre waren Beate und er jetzt zusammen, anderthalb davon verheiratet, und ihm war klar, dass er den Rest seines Lebens mit ihr verbringen wollte. Die Hochzeit hatten sie schon hinter sich, ein Haus wollten sie kaufen, sobald Kinder unterwegs waren. Aber obwohl sie seit über einem Jahr nicht mehr verhüteten, wurde Beate nicht schwanger.
Nach einigen Monaten hatte er sich untersuchen lassen, weil er dachte, es läge an ihm. Aber sein Arzt hatte ihm versichert, dass mit ihm alles in Ordnung sei.
»Das dauert manchmal«, hatte er versucht, Daniel zu beruhigen. »Frauen sind kompliziert. Für sie muss alles perfekt und stimmig sein, damit sie sich entspannt auf eine neue Situation einlassen können.«
Er hatte gedacht, zwischen ihnen wäre alles perfekt und stimmig. Liebevoll streichelte er seine Frau, bevor seine Hand auf ihrem Bauch zu liegen kam. »Du bist wundervoll. Ich bin so froh, mit dir zusammen zu sein.«
Sie schmiegte sich an ihn. »Ich bin auch froh, mit dir zusammen zu sein.«
Langsam ließ er seine Hand ein kleines Stückchen südwärts wandern. Obwohl er gerade erst gekommen war, machte ihre Nähe, ihr Geruch ihn schon wieder an.
»Ich hätte so gerne ein Kind mit dir. Oder zwei oder drei.«
Innerhalb von Sekunden wechselte Beate in seinen Armen von warm, weich und willig zu verkrampft, spröde und Abwehrhaltung. »Setz mich nicht unter Druck, Daniel.«
Frustriert sah er zu, wie sie aufstand und sich ihr Nachthemd über den Kopf zog. »Du bist schließlich nicht derjenige, der unsere Kinder bekommen muss.«
»Nein, aber ich werde dir saure Gurken und Eiscreme kaufen, dir den Bauch mit Öl massieren und dich zu jedem Untersuchungstermin begleiten.«
Beate verkrampfte sich noch mehr. Fast schien es ihm, als schüttele sie sich vor Widerwillen.
»Hast du Angst vor der Schwangerschaft, oder der Geburt?«, fragte er mit neuem Verständnis. »Hey, das ist völlig normal. Ich verspreche dir, ich werde bei dir sein, und wir finden gute Ärzte und Hebammen, damit du in besten Händen bist.«
»Das ist es nicht, oder doch, ja, zum Teil.«
Daniel erhob sich und ging zu seiner Frau, die wie ein Häufchen Elend am Fenster stand. »Wovor hast du Angst?«, fragte er sanft. »Ich verspreche dir, wir finden eine Lösung.«
»Ach, es ist wegen meiner furchtbaren Gyn«, brach es aus Beate heraus.
»Deine furchtbare Gyn?« Daniel legte die Stirn in Falten.
»Meine Frauenärztin. Sie ist so ein altes Biest, sagt immer, ich solle mich nicht so anstellen, und rammt dann irgendwelche Metalldinger in mich, während ich mit gespreizten Beinen vor ihr liege. ..«
»Ich hatte ja keine Ahnung.« Sanft nahm Daniel seine Frau in den Arm. »Wir finden einen besseren Frauenarzt für dich, jemandem, dem du vertrauen kannst.«
Aber wie sollte er so jemanden finden? Das Internet zeigte zwar viele Gynäkologen in der Umgebung an, aber die Bewertungen waren durchwachsen. Da musste er wohl den Rat eines Experten suchen. Wie gut, dass das Internet auch hier half.
»LUZIFERS, Sie sprechen mit Luzi.«
»Ich brauche einen supertollen Gynäkologen für meine Frau, damit sie ihre Angst vorm Frauenarzt verliert und schwanger wird«, sagte Daniel, bevor ihn der Mut verließ.
Die Frau am anderen Ende der Leitung lachte dunkel. »Kein Problem, wir sind dafür da, Wünsche zu erfüllen. Ich habe selbst zwei Kinder. Wie soll er denn sein?«
»Ich habe mich da mal ein bisschen schlau gemacht und einen besseren Frauenarzt für dich gefunden«, sagte Daniel beim Abendessen wie beiläufig. »Die Praxis hat neu eröffnet, deshalb bekommt man noch problemlos Termine. Ich würde dich auch begleiten.«
Beate zögerte. Sie hatte ihre Kontrolluntersuchung seit Monaten hinausgezögert, um nicht wieder zu dem alten Drachen gehen zu müssen. Dass sie einfach in eine andere Praxis hätte wechseln können, hatte sie verdrängt.
An Daniels Blick sah sie, dass er sich Sorgen um sie machte. Welcher Mann würde schon freiwillig anbieten, seine Frau zum Frauenarzt zu begleiten, um Händchen zu halten? Die meisten wollten einen doch nur an guten Tagen, nicht an schlechten Tagen.
Aber Daniel war anders. Genau deshalb hatte sie sich in ihn verliebt, und genau deshalb wollte sie auch mit ihm zusammenbleiben.
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