Birte Papenhausen - Salz im Tee

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"Unser Leben ist eine Fülle von Begegnungen."
Wie vielfältig solche Begegnungen für eine Deutsche im Ausland sein können, davon erzählt Birte Papenhausen, die das Leben von Mongolen zehn Jahre geteilt hat. Sie schildert Menschen, Lebensgeschichten und Erfahrungen und gibt Einblicke in eine völlig andere, manchmal frustrierende, aber auch faszinierende Welt. Und sie beschreibt, wie Gott ihr in dieser fremden Welt auf ungewöhnlicher Weise begegnet.
Hautnah erleben Sie nicht nur eiskalte Winter und den Nomadenalltag in der mongolischen Steppe, sondern auch eine Mottenplage und den nächtlichen Raubzug eines Metallpiraten. Sie entdecken Gottes Gegenwart, im Fremden, im Bekannten – und in Ihrer eigenen Umgebung.

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Meine erste Fahrt von der Hauptstadt aufs Land war mit einem solchen gemieteten Fahrer. Die Reise fand im Dezember statt, betrug 1 500 Kilometer und dauerte vier Tage. Dieser erste Fahrer sprach wenig und rauchte viel. Aber – und das sollte ich später noch zu schätzen wissen – er trank nicht. Er fuhr. Servolenkung hatte das Auto offensichtlich nicht, denn die Hände am Lenker pendelten von links nach rechts.

Ich saß hinten in dem Super 69, einem russischen Jeep, 1969 Erstkonstruktion. Das Super bezog sich auf die Decke, die etwas höher war als beim gewöhnlichen Jeep und gepolstert. Das war nicht schlecht in einem Land, das nur im Umkreis von 300 Kilometern um die Hauptstadt herum über asphaltierte Straßen verfügte. Was dann kommt, sind entweder ausgefahrene Pisten oder Autospuren in der Prärie oder auch acht Autospuren nebeneinander – oder gar nichts.

Mein ungeübtes Anfängerauge erkannte auf dieser ersten Reise des Öfteren gar keine Straße und ich staunte nur, mit welcher Gewissheit der Fahrer immer weiterfuhr. Selbst in der Dunkelheit und als Schneetreiben aufkam, er fuhr und fuhr, ohne Karte, ohne Navi, ohne ersichtliche Straße, und er kam jeden Abend an der angepeilten Moteljurte an.

Ich war schwer beeindruckt, bis ich am ersten Morgen bei minus 35 Grad Kälte aus der Moteljurte trat, die eisige Luft einsog und plötzlich den Fahrer erblickte, wie er unter dem Auto lag und mit offenem Feuer hantierte! Ich dachte, ich sähe nicht recht, aber es stimmte: Der Fahrer schwenkte ein einem Bunsenbrenner ähnelndes Etwas unter dem Auto. Ich lief in der Erwartung einer gewaltigen Explosion schleunigst einige Meter weg und wartete. Nichts passierte. Was er da tat, war völlig normal, denn irgendwie musste er ja das eingefrorene Motoröl wieder flüssig bekommen. Für die Alternative, den Motor die ganze Nacht laufen zu lassen, hatte er sich zum Glück nicht entschieden.

Ich ging zum Auto zurück, stieg ein, hatte aber noch lange nicht ausgelernt. An diesem Morgen zückte er doch die Wodkaflasche, ließ sich einige Schlucke auf die Handfläche laufen und spritzte diese dann an die Windschutzscheibe. »Sicherlich ein Ritual wegen der Geister«, dachte ich. Ich hatte schon beobachtet, dass man Kindern nachts Ruß zwischen die Augen streicht, damit die Geister sie nicht sehen und ihnen nichts antun können.

Aber meine Interpretation war falsch. Der Wodka sollte die Eisschicht auf der Windschutzscheibe schmelzen. Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, denn die Fahrt dauerte einige Tage und der Fahrer war gut. Aus Mangel an Brücken fuhr er über zugefrorene Flüsse. Aus Mangel an Schildern fuhr er eben mal kurz auf einen Hügel, um sicherzugehen, dass er noch auf dem richtigen Weg war. Aus Mangel an Tankstellen füllte er den Tank mit einem Reservekanister eben schnell selbst und aus Mangel an Autowerkstätten reparierte er flink, was immer gerade kaputtgegangen war, ohne Handschuhe bei minus 30 Grad.

Kurz, meine erste Fahrt führte mir vor Augen, was es bedeutet, ein Profi in seinem Fach zu sein.

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FAHRER NR 2 DER ANTIHELD Natürlich war nicht jeder Fahrer so professionell - фото 13

FAHRER NR. 2 – DER ANTIHELD

Natürlich war nicht jeder Fahrer so professionell und ich hatte das Pech, einen dieser Fahrer gleich zweimal zu erwischen. Nicht absichtlich natürlich, ich hatte mir nach der ersten schlechten Fahrt das Gesicht des Fahrers gemerkt, um ihn in Zukunft zu vermeiden. Aber leider stand beim zweiten Mal sein Freund auf dem Markt und sammelte die Mitfahrer ein, er – der Antiheld – betrat erst fünf Minuten vor Fahrtbeginn die Bühne. Lächelnd teilte er uns mit, dass er uns in den nächsten Tagen durch die Mongolei kutschieren würde. Ich konnte mein Pech kaum fassen und überlegte ernsthaft, mein Gepäck wieder hervorkramen zu lassen, um auszusteigen. Aber man findet in der Mongolei nicht automatisch gleich einen neuen Fahrer und ich hatte Termine in der Stadt. Also blieb ich sitzen. Jedoch schwante mir zu Recht – wie sich zeigen sollte – Schlimmes.

Was machte diesen Fahrer zu einem Mann, den ich nicht weiterempfehlen kann? Im Gegensatz zu dem Fahrer, der bei minus 30 Grad ohne Handschuhe das Auto wieder in Gang bringen konnte, hatte dieser Fahrer nicht einmal Werkzeug in seinem Auto. Das bedeutete nicht, dass er besonders vorsichtig fuhr und sein Auto nicht zu Schaden kam. Im Gegenteil, beide Male fuhr er fröhlich in Schlaglöcher und ramponierte einmal die Vorderachse, das zweite Mal die Ölwanne. Da jegliches Werkzeug für eine Reparatur fehlte, hieß es warten, bis ein Auto vorbeikam, in dem der Fahrer Werkzeug mit sich führte. Die mongolischen staubigen Reifenspurstraßen sind nicht sehr befahren und so warteten wir mehrere Stunden auf einen solchen Helfer.

Ich kann nur von Glück sagen, dass beide Fahrten im Sommer stattfanden, denn im Winter besteht die Gefahr des Erfrierens. So verbrachte ich die Stunden damit, im Staub zu sitzen. Stunden, in denen meine Wut innerlich langsam den Siedepunkt erreichte. Aber was tun? Wohin mit der Wut? Aller Zorn führte zu nichts und ich hatte keine andere Möglichkeit, als diesem Fahrer weiterhin ausgeliefert zu sein. Irgendwann kam ein Auto mit Werkzeug vorbei und der Fahrer half selbstverständlich gleich bei der vorläufigen Reparatur. So ging die Reise weiter – langsamer. Es dauerte Stunden bis zur nächsten Werkstatt, wo dann die eigentliche Reparatur stattfand. Wieder Stunden des langen Wartens, in denen der Fahrer – immer noch gleichbleibend fröhlich – im Restaurant sein Essen verspeiste.

Dieser Antiheld von Fahrer verfuhr sich in einer Nacht so sehr, dass er nicht mehr weiterwusste. Als plötzlich ein Fluss die Straße kreuzte, teilte er uns kurzerhand mit, dass wir bis zum Morgen hier schlafen würden, damit er dann sehen könne, wo er sei.

Apropos Fluss: Da wir im Sommer fuhren, waren die Flüsse nicht zugefroren, und man konnte sie daher nicht auf dem Eis überqueren, sondern musste hindurch. Je nach Wasserstand war dies mehr oder weniger gefährlich. Einmal kamen wir an einen Fluss, bei dem man sich bezüglich der Tiefe anscheinend nicht so sicher war, denn an beiden Ufern standen mehrere Jeeps und Kleinbusse umgeben von Menschen, die den Fluss kritisch musterten und hin und her liefen.

Unser Fahrer bremste nicht einmal. Er fuhr einfach in den Fluss hinein, das Wasser kam den Fenstern gefährlich nahe, er trat weiter aufs Gas und schoss auf der anderen Seite des Flusses wieder aus dem Wasser. Die Leute an den Ufern freuten sich: Die Furt war also durchquerbar. Wir im Auto waren still. Denn wenn der Fluss nur ein wenig tiefer gewesen wäre, hätte das Auto stecken bleiben oder umkippen können, und wir wären vielleicht ertrunken. Wir hatten das Gefühl, einem Fahrer ausgeliefert zu sein, der seine Verantwortung nicht ernst nahm.

Nun gut, noch saßen wir in diesem Auto und lebten, wenn auch nicht bequem. Denn meinem Antiheld war es nicht einmal in den Sinn gekommen, die Dachluke, der das Fenster fehlte, mit Pappe oder Plastik zu schließen. So wehte die ganze Zeit ein kalter Wind ins Auto, es regnete ungehindert auf uns herab und wir konnten nachts vor Kälte fast nicht schlafen. Musste jemand von uns mal auf die Toilette, was ja im Laufe von fünf Tagen des Öfteren vorkam, hielt der Fahrer nicht gleich an, sondern fuhr so lange weiter, bis derjenige sich fast in die Hose machte und es auch sagte.

Kein Wunder also, dass ich diesen Fahrer im Laufe unserer Fahrt immer weniger respektierte. Die Stimmung im Auto war keineswegs beschwingt, aber – und das ist wohl das Erstaunlichste an der ganzen Fahrt – kein einziger Mongole beschwerte sich auch nur ein einziges Mal. Sie nahmen alles einfach schweigend und stoisch hin und verzogen nicht einmal das Gesicht. Sie ertrugen es und hielten aus, bis sie irgendwann am Ziel ankamen. Denn darauf kam es schließlich vor allem an: Am Ende sicher am Ziel anzukommen.

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