Deborah Hertz - Die jüdischen Salons im alten Berlin

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In der von eiserner Staatsraison und beinahe militärischer Staatsdisziplin geprägten preußischen Geschichte hat Deborah Hertz das deutsch-jüdische Salonleben als eine einzigartige kulturelle Ausnahmesituation wiederentdeckt. Die von intellektuellen Jüdinnen wie Rahel Varnhagen und Henriette Herz organisierten Salons besaßen alle Anlagen dazu, der deutschen Geschichte eine andere Richtung zu verleihen: Für einen vorübergehend geglückten historischen Augenblick fanden hier jüdische und weibliche, geistige und bürgerliche Emanzipationsbestrebungen zusammen.

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Um Bürgerliche vom Zugriff auf Land abzuhalten, ihnen aber Investitionen in die Getreideproduktion zu ermöglichen, wurde 1793 eine Landwirtschaftsbank gegründet. Der Adel war dazu angehalten, seine Besitzstände auf genossenschaftlicher Grundlage zu organisieren, und erhielt dafür im wesentlichen „bürgerliche“ Anleihen auf seine verschuldeten Ländereien. Im Gegenzug wurden den Bürgerlichen für ihre Kredite hohe Zinsen bewilligt, so daß zusätzliches Geld in Umlauf kam, das in die landwirtschaftliche Produktion investiert werden konnte. Kein Bürgerlicher konnte fortan jedoch mehr Grundbesitzer werden, nicht einmal inoffiziell. Aus Angst davor, sein Land als Sicherheit anzubieten, dauerte es zwar lange, bis der Adel imstande war, die Vorteile dieser staatlichen Initiative zu nutzen. Doch blieb ihm auf Dauer keine andere Wahl, wenn er nicht als Gruppe untergehen wollte.

Als Gruppe untergehen bedeutet im wesentlichen den drohenden Verlust der engen Verflechtungen, wie sie zwischen Geburts- und Dienstadel bestanden. Ob Gutsbesitzer oder Staatsdiener – die männlichen Mitglieder des Adelsstandes bildeten einst eine exklusive Einkommensschicht auf höchstem Niveau. Die enge Verflechtung entsprach der Ständegesellschaft. Jeder Stand – Adlige, Bürgerliche und Bauern – hatte eine bestimmte gesellschaftliche Funktion zu erfüllen, der ein bestimmter Grad des Wohlstands (oder der Armut) entsprach. Im Laufe des Jahrhunderts ließ die Einbindung des Adels in die höchsten Einkommensgruppen nach, und eben darin bestand das Problem. Die Krise der Agrarwirtschaft führte dazu, daß die Besitzer kleiner Ländereien verarmten, während Bürgerliche das Monopol des Adels auf Grundbesitz durchbrachen und mit Adligen um die Ämter im Staatsdienst konkurrierten. Befördert auch durch den Ausbau des Bildungswesens und die Entstehung einer kaufmännischen Elite, waren die höchsten Einkommensgruppen nicht mehr allein vom Land- und Dienstadel besetzt. Die Geburt bot keine hinreichende Voraussetzung mehr dafür, daß Adlige so zu leben vermochten, wie es ihrem Stande entsprach.

Dennoch starb der Adel nicht aus. Nach den zwischen 1807 und 1813 erfolgten Reformen überlebte ein kleinerer, konsolidierter Adelsstand und gelangte im Laufe des 19. Jahrhunderts sogar zu neuer Blüte. Trotz des Verlustes einiger Standesrechte gegenüber der Bauernschaft blieb den Junkern die Kontrolle über die ländlichen Arbeitskräfte mehr als erhalten. Daran änderte auch die Abschaffung der Leibeigenschaft nichts, zumal eine mobile und lohnabhängige Bauernschaft, die im Anschluß an die Ernte wieder entlassen werden konnte, billiger als Leibeigene waren, für deren Unterhalt ganzjährig gesorgt werden mußte. Durch den Aufkauf der Güter von verarmten Adligen, den sogenannten Kohljunkern, verfügte der Landadel des 19. Jahrhunderts auch häufig über mehr Land als zuvor. Der Kapitalmangel unter der kleinen Gruppe von Großgrundbesitzern ging auch dadurch zurück, daß die ehemaligen Leibeigenen nun, da sie ihre Arbeitskraft für Geld verkauften, bei den Gutsbesitzern einkaufen konnten. Schließlich beseitigten die Reformen ein weiteres Hindernis für das Überleben des Adels: Dessen männlicher, bislang häufig beschäftigungsloser Nachkommenschaft wurde fortan gestattet, bürgerliche Berufe auszuüben. Darüber hinaus hielt sich der Thron mit dem Verkauf neuer Adelstitel zurück. Um die Liquidität des Staates zu sichern, gaben die Hohenzollern, anders als die Habsburger, der Besteuerung des Volkes gegenüber dem Verkauf von Titeln den Vorzug.

Gleichzeitig stieg dank des neuerlichen und diesmal legalen Zustroms bürgerlichen Kapitals in die Landwirtschaft die Effizienz der Getreideproduktion. 1820 begann für die preußischen Großgrundbesitzer eine Ära des Wohlstandes, die ein halbes Jahrhundert andauern sollte. Als preußisches Getreide sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts einer starken auswärtigen Konkurrenz gegenübersah, verlangten die Gutsbesitzer protektionistische Hilfsmaßnahmen von seiten des Staates, die sie nach Überwindung einiger Schwierigkeiten erhielten. Die ökonomischen und politischen Kosten ihres Sieges zu Lasten der modernen deutschen Entwicklung gehören zu einer Geschichte, die anderswo erzählt wird.

Für die Geschichte, die wir erzählen wollen, bleibt festzuhalten, daß das Vierteljahrhundert vor 1806 für den preußischen Adel eine höchst bewegte und entscheidende Zeit war. Zunehmend mehr Adlige strömten während dieser Zeit in die Stadt und sahen sich dort mit neuen Werten, neuen Ideen und neuen Freunden konfrontiert. Die geistigen und gesellschaftlichen Umwälzungen in der Stadt erhöhten die Wahrscheinlichkeit, daß sie zur jüdischen Salongesellschaft stießen. Und auf eine verwickelte Art und Weise ebneten die finanziellen Sorgen der Adligen den Weg in die Salons und trugen insbesondere dazu dabei, daß sie gelegentlich jüdische Frauen, denen sie dort begegeneten, heirateten.

Die jüdische Gemeinde

Im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts ähnelten sich die Gemeinschaft der Adligen und der Juden in Größe, luxuriösem Lebensstil und Heiratsmuster, was enge, persönliche Bindungen zwischen Adligen und Juden begünstigte. In Europa wurde die glänzende, gesellschaftliche Stellung des Berliner Judentums mit Erstaunen registriert. 1801 schrieb Rahel Levin aus Paris an ihre Familie: „... ich versichere dich, ordentlich eine Art contenance giebt’s einem auch hier, aus Berlin zu sein und Jude, wenigstens mir ...“

Die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Ständen, die sich im Laufe des Jahrhunderts herausbildeten, ermöglichten Freundschaften zwischen einzelnen Adligen und Juden, die sich später wieder auflösten. Beide Gruppen waren sehr klein. Zwischen 1770 und 1800 lebten in Berlin rund 3500 Juden, das waren zwei Prozent der städtischen Gesamtbevölkerung. Der Anteil der Adligen lag ebenfalls bei ungefähr zwei Prozent. Daran änderte sich lange Zeit wenig, weil die Grenzen beider Gruppen dicht geschlossen waren. Die Nachfrage nach Adelstiteln war zwar groß, doch vergab Friedrich der Große Titel nur für besondere Verdienste oder als Gegenleistung für Einzahlungen in die königliche Schatzkammer. Anreize, den Adelsstand zu verlassen, fanden sich kaum, da die in Frage kommenden Berufe nur geringes gesellschaftliches Ansehen genossen oder wenig finanziellen Gewinn einbrachten. Es wollten also mehr Menschen in den Adelsstand eintreten als ihn verlassen. Anders bei der jüdischen Gemeinde. Außer einigen Rückkonversionen von reumütigen Juden gab es damals nur wenige, die zum jüdischen Glauben übertraten. Statt dessen gab es Austritte aus der jüdischen Gemeinde. Diese Austritte häuften sich ziemlich plötzlich in den letzten drei Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts, und zwar in den Kerngruppen der jüdischen Gemeinde, bei den Jungen, den Reichen und den Frauen. Doch vor dem 19. Jahrhundert verließen nur wenige Adlige und Juden ihre Gemeinschaften, um in eine andere einzutreten.

Beide Gruppen ähnelten sich auch darin, daß sie einen Großteil des Land- und Geldbesitzes in ihren Händen hielten. Zudem war bei reichen Juden und Adligen die Ansicht verbreitet, daß sie ökonomische und gesellschaftliche Vorteile davon hätten, wenn sie ihren Reichtum zur Schau stellten.

Sie war davon überzeugt, daß man Ansehen und Beziehungen gewinnen würde, wenn man ein oder mehrere Stadtpalais besaß, festliche Abendgesellschaften gab und sich in Seide kleidete. Da sie reich waren, konnten sich adlige und jüdische Familien einen großen Haushalt leisten: Diener, Angestellte, ledige Verwandte, durchreisende Gelehrte, Hauslehrer und viele Kinder füllten die Palais Unter den Linden und an der Spandauer Straße. Hinzu kam, daß die Töchter schon im jugendlichen Alter heirateten. Frühehen bedeuteten damals meistens mehr Kinder. Unter den Adligen und Juden wurden Ehen frühzeitig arrangiert, weil Heirat eine wichtige Voraussetzung war, Reichtum und Macht zu erhalten und zu vermehren. Zudem konnte die Jungfräulichkeit der Tochter garantiert und somit ihr Wert auf dem Heiratsmarkt gesteigert werden, wenn die Eheverhandlungen frühzeitig aufgenommen und eine Heirat in jungen Jahren in Aussicht gestellt wurde.

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