Claudius Stein - Spannungsfelder der Krisenintervention

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Jeder Mensch kann durch äußere Belastungen wie Todesfälle, Trennungen, Unfälle, Gewalthandlungen oder veränderte Lebensumstände in Krisen geraten. In diesem praxisorientierten Handbuch mit zahlreichen Fallbeispielen werden zunächst die gängigsten Krisentheorien erklärt. In weiteren Kapiteln wird auf die Gefahrenpotenziale von Krisen eingegangen und eine systematische Darstellung der Methodik und Anwendungsmöglichkeiten von Krisenintervention vorgenommen. Die 2. Auflage wurde um die Kapitel E-Mail-Beratung in Krisen sowie Krisenintervention für Menschen mit Migrationshintergrund erweitert.

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Kasten 2.4: Wichtige Abwehrmechanismen (Ermann 2007, Mentzos 2005)

• Verdrängung: Vergessen, d. h. Unbewusstmachen von Affekten, Absichten, Vorstellungen, Impulsen oder Wahrnehmungen

• Reaktionsbildung: Ein verpönter Impuls wird durch sein Gegenteil ersetzt (»ich bin besonders freundlich zu jemandem, auf den ich eigentlich wütend bin«).

• Intellektualisierung: Der unerwünschte Impuls wird aus dem emotionalen Bereich in den intellektuell theoretischen verschoben (»ich habe keine Suizidimpulse, aber das Thema interessiert mich theoretisch«).

• Identifikation: Dies ist ein wichtiger Grundmechanismus der Entwicklung, der für die Aneignung von Eigenschaften und Modelllernen unerlässlich ist

• Identifizierung mit dem Aggressor: Um unerträgliche Angst erträglicher zu machen, stellt sich das Opfer quasi auf die Seite des Angreifers, z. B. bei andauernder Gewalt in Beziehungen: das Opfer quält sich mit Selbstanklagen, demütigt und entwertet sich oder verletzt sich selbst und behandelt sich gleichsam so wie es der Täter tat oder noch tut.

• Gefühlsabspaltung: Trennung von Erlebnis und begleitender emotionaler Tönung (jemand erzählt ganz nüchtern von einem schwerwiegenden Verlust ohne dass der Kummer spürbar wird)

• Rationalisierung: Das durch ein abgewehrtes Motiv veranlasste Handeln wird im Nachhinein durch eine andersartige Begründung ersetzt oder umgedeutet (»ich konnte mit dem Chef nicht über meine Überforderung sprechen, weil so viel zu tun war – nicht weil ich Angst vor ihm habe«)

• Regression: Einem Konflikt oder einem unlustvollen Impuls wird durch eine Wiederbelebung früherer Erlebnisweisen und Verhaltensmuster ausgewichen, man verhält sich wie ein Kind (z. B. Nägelbeißen während der Adoleszenzkrise)

• Verleugnung: Ein Konflikt, eine Bedrohung oder Beeinträchtigung wird einfach nicht anerkannt, obwohl der Betroffene darüber Bescheid weiß. Er verhält sich so, als ob er nichts davon wüsste.

• Verschiebung von Bedeutendem auf weniger Bedeutendes: Beispiel: Die Wut auf eine bestimmte Person (z. B. den Chef) wird auf andere (meist unterlegene) Personen verschoben, dies ist dann weniger bedrohlich und einfacher zu handhaben (z. B. Aggression im Straßenverkehr).

• Wendung gegen das Selbst: Ein aggressiver Impuls wird nicht auf eine andere Person sondern auf sich selbst gerichtet (Suizidimpuls in Trennungssituationen).

• Spaltung: Widersprüchliche Wahrnehmungen, Bewertungen und Erlebnisweisen wechseln einander ab und bilden polare Erlebnis- und Reaktionsmuster (»nur gut/nur schlecht«). Beide Pole können einander im Erleben abwechseln. An der Umschlagstelle steht meist ein starkes affektives Erleben, z. B. eine massive Kränkung (Narzisstische Krise, картинка 48 Kap. 3.3.4, Fall Christa). Eine Person wird also nicht mit ihren positiven und negativen Seiten als Ganzes wahrgenommen, sondern einmal als ein idealer Mensch ohne Fehler gesehen und dann z. B. in Folge einer Kränkung vollkommen abgelehnt.

• Idealisierung / Entwertung: Ähnlicher Mechanismus wie bei der Spaltung, aber weniger Polarisierung des ursprünglich ganzheitlichen Erlebens und weniger Realitätsverzerrung.

• Projektion: Ein unerwünschter eigener Impuls wird in die Außenwelt verschoben und einem anderen zugeschrieben (»nicht ich bin aggressiv, sondern du bedrohst mich ständig mit deiner Wut«)

• Projektive Identifizierung: Andere Personen werden durch manipulierendes Verhalten dazu gebracht, sich so zu fühlen, wie man sich selbst fühlt. Man kann sich damit von unerträglichen Gefühlen oder eigenen Anteilen distanzieren (z. B. durch Suiziddrohungen entstehen im Gegenüber Hilflosigkeit und Ohnmacht).

Abwehr beeinflusst auch den Bewältigungsprozess in einer Krise – manchmal durchaus in einer positiven Weise. So ist das Verdrängen oder Verleugnen der Realität in der Schockphase einer Verlustkrise ( картинка 49 Kap. 3.1.1und картинка 50 Kap. 3.1.2) ein sinnvoller Mechanismus, um sich zunächst vor der momentan nicht verarbeitbaren Mitteilung oder Wahrnehmung und den damit verbundenen überwältigenden Gefühlen zu schützen. Durch Verleugnung wird die Bedrohung oder Beeinträchtigung einfach nicht anerkannt, obwohl der Betroffene darüber Bescheid weiß. Er verhält sich so, als ob er nichts davon wüsste.

Zum Problem wird nur der übermäßige Einsatz von Abwehr oder eine ausgeprägte Starre der Abwehrmechanismen. Auch die Folgen von Abwehrprozessen, meist in Form von Symptombildungen können schädlich für das Individuum sein. Das könnte z. B. heißen, dass nach einem schmerzhaften Verlust die Verleugnung beibehalten wird, dadurch eine depressive Entwicklung einsetzt und in der Folge den notwendigen Trauerprozess verunmöglicht.

In Krisen können aufgrund der massiven innerseelischen Labilisierung Abwehrmechanismen aller Strukturniveaus, also auch solche, die man normalerweise nur bei schweren psychischen Störungen findet, vorkommen.

Fallbeispiel Anita

Anita kann sich zu Beginn der Krise mit dem Aspekt des Vertrauensbruchs nicht auseinandersetzen, weil sie ihre Energie für die Organisation des äußerst schwierigen Alltags benötigt. Sie spaltet ihre Gefühle ab. Dies ist in dieser Situation ein sinnvoller Abwehrmechanismus, da sie sonst Gefahr läuft ihre Funktionsfähigkeit zu verlieren. Nach 4 Wochen ist die Überforderung aber so groß, dass die Abwehr zusammenbricht und sie professionelle Hilfe benötigt.

Erst im Laufe der Krisenintervention, zu einem Zeitpunkt, zu dem die gröbsten Probleme entschärft sind, kann sie sich eingestehen, wie enttäuscht und gekränkt sie ist und die Gefühle von Schmerz, Trauer und Wut zulassen. Deutlich wird auch, dass sie ihren Mann und ihre Beziehung lange Zeit idealisiert hat und dadurch Anzeichen für die Schwierigkeiten ihres Partners und entsprechende Alarmsignale (seine häufige Abwesenheit, seine zunehmende Gereiztheit und seinen Rückzug) verdrängt und verleugnet hat.

Ressourcen

Unter Ressourcen versteht man sowohl unspezifische allgemeine Kräfte, als auch individuelle Fähigkeiten des Menschen, die zur Bewältigung von Aufgaben und Anforderungen mobilisiert werden können. Soziale Ressourcen sind die allgemeinen sozioökonomischen Lebensbedingungen des Individuums, also seine finanziellen Möglichkeiten, das Vorhandensein von Arbeits- und Wohnmöglichkeiten, aber auch die Verfügbarkeit eines tragfähigen sozialen Netzes und mitmenschlicher Unterstützung. Persönliche Ressourcen hingegen haben individuellen und subjektiven Charakter. Dazu gehören Persönlichkeitsmerkmale und Fähigkeiten, wie Introspektionsfähigkeit, die Bereitschaft, sich anderen mitteilen zu können, Zugang zu den eigenen Emotionen, Realitätssinn, Selbstwirksamkeit, Optimismus und internale Kontrollüberzeugung. Als instrumentale Ressourcen bezeichnet man die Verfügbarkeit erworbener Problemlösungsstrategien. Können diese instrumentalen Ressourcen in Krisensituationen in zielorientierten Handlungen eingesetzt werden, hat das stabilisierende und bestärkende Effekte (vgl. Lorenz 2005).

Tab. 2.1: Ressourcen

Fallbeispiel Anita Anita verfügt über gute soziale Ressourcen auch wenn die - фото 51

Fallbeispiel Anita

Anita verfügt über gute soziale Ressourcen, auch wenn die ökonomische Situation schwierig ist. Sie kann sowohl auf die praktische wie auch ideelle Unterstützung ihrer Umwelt zählen. Sie kann gut über sich und ihre Gefühle sprechen, ist reflexionsfähig und nach der ersten Schockphase ( картинка 52 Kap. 3.1.1) in der Lage, die Realität zu akzeptieren und sich an die veränderten Umstände anzupassen. Da sie all die Jahre zunächst im Elternhaus und dann in der Beziehung sehr behütet war, fällt es ihr zunächst schwer, eigenständig zu entscheiden und selbst aktiv zu handeln. Sie ist aber überraschend bald in der Lage, diese neue Rolle auszufüllen, was zeigt, dass sie über gute Metaressourcen ( картинка 53 Kap. 2.6) verfügt.

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