Claudius Stein - Spannungsfelder der Krisenintervention

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Jeder Mensch kann durch äußere Belastungen wie Todesfälle, Trennungen, Unfälle, Gewalthandlungen oder veränderte Lebensumstände in Krisen geraten. In diesem praxisorientierten Handbuch mit zahlreichen Fallbeispielen werden zunächst die gängigsten Krisentheorien erklärt. In weiteren Kapiteln wird auf die Gefahrenpotenziale von Krisen eingegangen und eine systematische Darstellung der Methodik und Anwendungsmöglichkeiten von Krisenintervention vorgenommen. Die 2. Auflage wurde um die Kapitel E-Mail-Beratung in Krisen sowie Krisenintervention für Menschen mit Migrationshintergrund erweitert.

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Nach seiner Verhaftung war sie zunächst mit der Bewältigung des Alltags beschäftigt und dadurch relativ gefasst. Jetzt wachsen ihr die Probleme aber über den Kopf. Die Bank macht Druck, da sie die Kreditraten für das gemeinsame Haus nicht mehr zahlen kann, ihr Sohn hat Schlafstörungen und ist ganz durcheinander, weil sein Vater nicht da ist. Die Besuche im Gefängnis sind eine Qual, sie sind bei den Gesprächen durch eine Glasscheibe getrennt. Auch wird ihr erst jetzt der ungeheuerliche Vertrauensbruch ihres Mannes bewusst. Sie ist zunehmend verzweifelt und weiß nicht mehr weiter.

Diskussion: Auslöser für die Krise ist natürlich die Verhaftung des Mannes und der damit verbundene Verlust. Belastend ist allerdings nicht nur die vorübergehende Trennung vom Partner, sondern vor allen Dingen auch der Vertrauensbruch, der für sie die Beziehung als Ganzes in Frage stellt. Gerade zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme finden sich aber auch einige Aspekte einer Lebensveränderungskrise, denn erst die zunehmenden Schwierigkeiten in der Bewältigung des Alltags führen zum endgültigen Zusammenbruch.

Auch bei akuten Traumatisierungen ist häufig eine modifizierte Form der Krisenintervention indiziert. Es gibt allerdings gute Gründe, traumatische Ereignisse und deren Folgen nicht unter dem Krisenbegriff zu subsumieren ( картинка 34 Kap. 3.3.2). Bei der Krisenintervention akuter Traumatisierungen sind daher spezifische Grundregeln zu beachten, die von denen psychosozialer Krisen abweichen ( картинка 35 Kap. 5.4.4).

2.2.2 Die subjektive Bedeutung des Geschehens

Krisenhaften Charakter bekommt eine äußere Belastung erst durch die subjektive Bedeutung, die Menschen ihr beimessen. Diese kann sowohl interindividuell als auch intraindividuell im Lauf eines Lebens erheblich variieren. Die Vorstellung über die Ursachen und die Funktion der Krise und deren Bedeutung kann dabei erheblich von den realen Hintergründen abweichen. Zum Verständnis, warum die subjektive Bewertung des Geschehens oft so unterschiedlich ausfällt, sind sowohl lerntheoretische Überlegungen, wie auch psychodynamische Theorien hilfreich.

Wie bedrohlich man eine Situation erlebt und ob das Gefühl entsteht, eine Belastung sei momentan nicht bewältigbar, hängt nicht nur mit der Intensität der Anforderung zusammen, sondern auch damit, wie man sie kognitiv begreift. Im transaktionalen Stress-Coping Modell (Lazarus und Folkman 1984) wird dies als »primary appraisal« bezeichnet. Als Folge der Belastung muss der Betroffene außerdem überprüfen, auf welche Ressourcen er aktuell zurückgreifen und über welche Bewältigungskompetenz er somit verfügen kann (»secondary appraisal«). Beides zusammen bestimmt dann darüber, ob durch ein momentanes Ungleichgewicht zwischen Belastung und Bewältigungsmöglichkeit Überforderung und unkontrollierbarer Stress entstehen und sich eine Krise entwickelt.

Wieso der Betroffene die Situation aber kognitiv genau so und nicht anders begreift, ist oft nur aus seiner Persönlichkeits- und Lebensentwicklung und der sich daraus ergebenden Psychodynamik nachvollziehbar und verstehbar. Diese wird noch durch eine ganze Reihe von zusätzlichen Faktoren beeinflusst. Dazu gehören die Bindungserfahrungen, die mit den wichtigsten Bezugspersonen in der Kindheit gemacht wurden, die aktuellen Lebensumstände, das Lebensalter, die Vulnerabilität durch psychische oder körperliche Krankheit ( картинка 36 Kap. 2.2.3) und die Lebenseinstellung im Allgemeinen ( картинка 37 Kap. 2.6). So wird in aller Regel der Verlust eines Elternteils in der Kindheit eine vollkommen andere Bedeutung haben als in einem späteren Lebensalter und folglich wird mit der eventuell entstehenden Krise auch sehr unterschiedlich umgegangen.

Fallbeispiel Anita

Für Anita stellt vor allen Dingen der Vertrauensbruch ihres Mannes, der ihr nichts von seinen Schwierigkeiten erzählt hatte, eine große Kränkung dar. Sein Verhalten ist ihr umso unverständlicher, da sie bisher immer sehr vertrauensvoll miteinander umgegangen waren und Ehrlichkeit und Offenheit auch in ihrer Herkunftsfamilie einen hohen Stellenwert haben. Sie fühlt sich von ihm im Stich gelassen und empfindet tiefe Verlassenheit. Dieses subjektive Erleben spiegelt nur teilweise die äußere Realität wider, denn sie erhält von ihrer Familie und ihren Freunden sehr viel Unterstützung. Vielmehr hängt diese spezifische Art der Verarbeitung auch damit zusammen, dass sie sich für die Situation als Ganzes außerordentlich schämt, insbesondere auch dafür, dass sie die Anzeichen der sich anbahnenden Katastrophe nicht wahrgenommen hat.

2.2.3 Krisenanfälligkeit

Frühere unbewältigte Krisen haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss darauf, welche Bedeutung Betroffene einer neuerlichen Krise geben und können dadurch die aktuellen Bewältigungsprozesse erheblich beeinträchtigen. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn die neue Belastung mit einer ähnlichen Thematik zu tun hat wie die frühere Krise. Die Erfahrung, an der Lösung eines Problems bereits einmal gescheitert zu sein, stellt ein ernstes Hindernis für eine konstruktive Herangehensweise dar. Es kommt unter Umständen zur Aktivierung ungünstiger dysfunktionaler Grundmuster, die sich in der damaligen Situation entwickelt und verfestigt haben.

Fallbeispiel Luise ( картинка 38 Kap. 2.1)

Die Krise, die durch den Auszug der Tochter ausgelöst wird, aktiviert Erinnerungen und Gefühle, die mit dem frühen Verlust der Mutter zu tun haben. Erschwerend kommt hinzu, dass Luise damals im selben Alter wie die Tochter jetzt war. Diese Umstände stellen eine zusätzliche Erklärung dafür dar, warum die Reaktion auf die aktuelle Krise derart heftig ausfällt.

Ebenso problematisch ist die rasche zeitliche Aufeinanderfolge mehrerer Belastungen. Hat der Betroffene eine aktuelle Krise noch nicht abgeschlossen und folgt ein weiterer Schicksalsschlag, kann ein gerade mühsam hergestelltes Gleichgewicht rasch wieder verloren gehen.

2.2.4 Die Reaktion der Umwelt

Beziehungen als Ressource in der Krise

Ein tragfähiges soziales Netz wirkt sich üblicherweise äußerst positiv auf die Bewältigung einer Krise aus. Unterstützung durch Freunde und Angehörige trägt dazu bei, dass viele Krisen ganz ohne professionelle Hilfe gelöst werden können. Auch das zentrale Element professioneller Krisenintervention ist die Herstellung einer haltgebenden Beziehung ( картинка 39 Kap. 5.3.1).

Von einer Krise Betroffene sind aber nicht immer in der Lage, sich Unterstützung zu organisieren, bzw. diese entsprechend zu nutzen. Ein wesentlicher Faktor dafür sind die frühen Bindungserfahrungen eines Individuums. Konnte sich der Mensch in der Kindheit Schutz und Halt gebender Beziehungen sicher sein und sich in schwierigen Situation auf die Hilfe seiner wichtigsten Bezugspersonen verlassen, wird er auch im späteren Leben das Vertrauen haben, dass Probleme oft gemeinsam besser gelöst werden können. Haben ihn die Eltern gleichzeitig darin unterstützt, sich in einem für das jeweilige Alter adäquaten Ausmaß Problemen zu stellen und eigene Bewältigungsstrategien zu entwickeln, trägt dies auch später dazu bei, neue Lebenssituationen nicht als Bedrohung sondern als zum Leben gehörige Herausforderungen zu verstehen. So kann sich auch die Metaressource der Selbstwirksamkeit herausbilden ( картинка 40 Kap. 2.3und картинка 41 Kap. 2.6). Menschen, die derartige Erfahrungen von Gehaltenwerden und Sicherheit nicht gemacht haben, entwickeln oft ein Grundgefühl, dass sie ganz auf sich selbst gestellt sind und daher Probleme in jedem Fall allein lösen müssen. Sie erleben Beziehungen grundsätzlich als unzuverlässig. Eine zu protektive Haltung der Eltern wiederum behindert die Autonomieentwicklung, verhindert wichtige Lernerfahrungen und begünstigt später unter Umständen eine passiv-vermeidende Herangehensweise an Krisensituationen.

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