Claudius Stein - Spannungsfelder der Krisenintervention

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Jeder Mensch kann durch äußere Belastungen wie Todesfälle, Trennungen, Unfälle, Gewalthandlungen oder veränderte Lebensumstände in Krisen geraten. In diesem praxisorientierten Handbuch mit zahlreichen Fallbeispielen werden zunächst die gängigsten Krisentheorien erklärt. In weiteren Kapiteln wird auf die Gefahrenpotenziale von Krisen eingegangen und eine systematische Darstellung der Methodik und Anwendungsmöglichkeiten von Krisenintervention vorgenommen. Die 2. Auflage wurde um die Kapitel E-Mail-Beratung in Krisen sowie Krisenintervention für Menschen mit Migrationshintergrund erweitert.

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All die in diesem Kapitel beschriebenen Variablen tragen also dazu bei, ob es überhaupt zu einer Krise kommt und wie mit ihr umgegangen wird. Sie bestimmen den Grad der Erschütterung, der sich aus dem bedrohlichen Ereignis ergibt. Die Anpassung an die veränderte objektive und subjektive Situation erfolgt in mehreren Schritten bzw. Phasen und führt je nach Art und Gelingen der Bewältigungsversuche zu einer spezifischen mehr oder minder gesunden Form der Restabilisierung.

2.3 Neurobiologie, Stressforschung und Krise

»Menschen haben im Unterschied zu Tieren ganz besondere Fähigkeiten zur Stressbewältigung. Mit der enormen Ausdehnung der Hirnrinde geht die Fähigkeit zur Verknüpfung verschiedener Wahrnehmungen, zur Verankerung von Erfahrungen, zur Ausbildung eines enormen autographischen Gedächtnisses, zum Erlernen und Abspeichern von Sachwissen im expliziten Gedächtnis und zur Herausbildung sogenannter Metakompetenzen, wie Selbstwirksamkeitskonzept, Handlungsplanung, Impulskontrolle, Folgeabschätzung, Frustrationstoleranz und Metakognitionen, wie Vorstellungen, Ideen und Überzeugungen einher.« (Hüther und Sachsse 2007, S. 170)

2.3.1 Vorbemerkung

Neuere neurobiologische Forschungsergebnisse bestätigen das komplexe Zusammenspiel zwischen Stressor (bzw. Auslöser), Coping (Problembewältigungsstrategien), der subjektiven Bewertung eines Ereignisses und den Reaktionen der Umwelt und bestätigen somit wesentliche Elemente der Krisentheorie. Im Folgenden wird versucht, bezugnehmend auf die Forschungen von Hüther und Sachsse (2004, 2007), diese Zusammenhänge herauszuarbeiten.

Auch wenn die Ergebnisse neurobiologischer Untersuchungen für den klinischen Alltag von großem Wert sind, sollte man allerdings nicht vergessen, dass »das Gehirn nicht der Ursprung oder der Ort«, sondern – wie der Neuropsychologe Alexander R. Lurija (1973, S. 12) deutlich hervorhebt – »das Organ des Psychischen« ist. »Das Psychische ist eine Funktion des Gehirns, dessen Gesetzmäßigkeiten in den psychischen Prozess eingehen, nicht aber gleich seine Gesetzmäßigkeiten sind, weil zugleich auch die Gesetzmäßigkeiten des gesellschaftlichen Lebens der Subjekte in den psychischen Prozess eingehen und diese sich mit jenen durchdringen und spezifische Gesetzmäßigkeiten hervorbringen, die allererst die Dignität der Wissenschaft der Psychologie begründen« (Soldt 2005, S. 14). Fast alle Forscher betonen, dass auch in der Neurobiologie die Erklärbarkeit menschlichen Denkens, Verhaltens und Fühlens an Grenzen stößt. Das Psychische ist nicht einfach eine Begleiterscheinung der Hirntätigkeit, sondern es ist davon auszugehen, dass beides in enger Wechselwirkung zueinander steht. Jeder Mensch verarbeitet Belastungen sehr unterschiedlich und verleiht ihnen auf dem Hintergrund der eigenen Lebenserfahrung sehr individuelle Bedeutungen.

2.3.2 Der Stress-Reaktionsprozess

Moderne bildgebende Verfahren ermöglichen es, Gehirnprozesse direkt zu beobachten. Besonders intensiv beforscht wurde die Frage, wie das Gehirn üblicherweise mit Stress umgeht und welche Auswirkungen extremer Stress als Folge traumatischer Erfahrungen auf die Hirnfunktion hat. Daraus abgeleitet wurde auch eine Vielzahl von Überlegungen zu Fragen eines sinnvollen therapeutischen Umgangs mit traumatisierten Menschen. Viele dieser Anregungen lassen sich auch für die Krisenintervention in psychosozialen Krisen nutzen.

Störungen in der äußeren Welt, die die innere Organisation eines Individuums bedrohen, werden als Kaskaden von Störsignalen in die Innenwelt und damit auch zum Gehirn weitergeleitet. Die Alarmreaktion löst nun wiederum Kaskaden von Bewältigungsreaktionen aus, um die Bedrohung abzuwenden. Alarmreaktion und Bewältigungsreaktion sind eng miteinander verbunden (Hüther 2002). Die Intensität der Aktivierung der Alarmreaktionen im Gehirn hängt nicht nur vom Ausmaß der wahrgenommenen Störung (Auslöser), sondern auch von den dem Gehirn aufgrund von Vorerfahrungen zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten ab. Diese bestimmen letztendlich darüber, wie die eingetretene Störung bewertet wird. Die Bewertung spielt für das Ausmaß der subjektiv empfundenen Bedrohung eine ausschlaggebende Rolle ( картинка 54 Kap. 2.2.2). Das heißt, dass für das Ausmaß der Alarmreaktion nicht nur die objektive Qualität und Quantität der Gefahr, sondern auch die subjektive Bewertung derselben erheblichen Einfluss hat (Hüther und Sachsse 2007).

Diese Befunde zeigen also, dass erst das Ungleichgewicht zwischen äußerer Belastung und den im Moment zur Verfügung stehenden Bewältigungsmöglichkeiten und die daraus resultierende subjektive Bewertung der Situation für die Krisenentstehung und den Krisenverlauf ausschlaggebend sind.

Auch der Einfluss der Umweltreaktion auf die Krisenbewältigung lässt sich auf dieser Basis gut verstehen. Sicherheit bietende Bindungsbeziehungen werden in der frühen Kindheit aufgrund starker emotionaler Aktivierung besonders intensiv im Gehirn gebahnt. Darauf aufbauend können eigene, Sicherheit bietende Bewältigungsstrategien entwickelt werden. Beides stellt eine besonders wichtige Ressource der Stress- und somit auch der Krisenbewältigung dar (vgl. Hüther und Sachsse 2007)

2.3.3 Panik- und Furchtsystem

Das menschliche Gehirn verfügt über zwei Systeme, um auf eine tatsächliche oder vermeintliche Gefahr zu reagieren: Das Panik- und das Furchtsystem. Das Paniksystem reagiert, wenn man sich hilflos und ohnmächtig wie ein Säugling fühlt. Der Säugling aktiviert in diesen Fällen mittels Schreiens seine Bezugspersonen, meist die Mutter, die im günstigsten Fall durch Anwesenheit, Körperkontakt, Nähe und Wärme den Säugling beruhigen kann. Dies ist eine äußerst befriedigende und folglich bindungsfördernde Erfahrung, die – wie bereits erwähnt – sehr prägend für den späteren Umgang mit Belastungen ist. Im Laufe der Entwicklung wird das Paniksystem, da es natürlich immer weniger Sinn macht in Gefahrensituationen nach der Mutter zu rufen, zunehmend von anderen Vernetzungen überlagert. Eine weitere Reaktion, die jungen Tieren, analog aber auch Menschen in höchster Gefahr im Rahmen des Paniksystems zur Verfügung steht, ist die sogenannte »Freeze-Reaktion«, bzw. der »Totstellreflex«. Tiere können in bedrohlichen Situationen äußerlich total erstarren, das Laut-/Sprachzentrum ist abgeschaltet, gleichzeitig sind sie innerlich in einem Zustand höchster Erregung, der sogenannten »Hyperarousal«. Das Paniksystem ist eng mit dem Parasympathicus des vegetativen Nervensystems verbunden. Ist er aktiviert, spürt man die vegetativen Symptome der Angst: Kloß im Hals, Druck auf der Brust, Harndrang, Durchfall und weiche Knie. Menschen, die extremem traumatischem Stress ausgesetzt sind, aber auch Menschen, die Panikattacken haben, oder Menschen in Krisen beschreiben solche Zustände von Ohnmacht und Ausgeliefertsein (Sachsse 2004).

Das zweite System ist das Furchtsystem. Es basiert auf dem einfachen Prinzip von Kampf und/oder Flucht (»fight or flight«). Dieses System hat eine zentrale Funktion in Hinblick auf das Lernen. Das Furchtsystem ist an den Sympathicus des vegetativen Nervensystems gebunden. Ist dieser aktiviert, steigen der Blutdruck und die Herzfrequenz, die Muskeln sind angespannt und man ist höchst konzentriert.

Eine zentrale Funktion für die Emotionsentstehung im Gehirn und somit sowohl für das Panik- wie auch das Furchtsystem hat das limbische Areal und hier speziell der sogenannte Mandelkern (»Amygdala«). Die an das Gehirn kommenden zunächst neutralen Informationen werden vom Mandelkern mit Emotionen versehen. Er ist sowohl für angeborene als auch für konditionierte Furcht und die Verbindung zwischen beiden, aber auch für aversive Alarmreaktionen zuständig und fungiert quasi als »Rauchmelder des Gehirns« (Sachsse 2004. Eng damit verbunden ist die Region des Hippocampus, der hilft, sich zu orientieren, die Gefahr einzuordnen und zu bewerten und somit beruhigend auf den Mandelkern wirkt. Gleichzeitig leitet er Informationen, die als wichtig bewertet werden, an jene Regionen der Hirnrinde (Cortex) weiter, deren Funktionen zum Umgang mit einer Gefahr benötigt werden. Das Zusammenspiel dieser Hirnregionen ermöglicht Lernprozesse. Kontrollierbare Herausforderungen sind gedächtnisfördernd. Besonders gut werden jene Erfahrungen verankert, die unter Beteiligung emotionaler Reaktionen, also mit Hilfe der Amygdala gebahnt werden. Gleichzeitig werden Botenstoffe, die Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin ausgeschüttet, die die Wachsamkeit (»Vigilianz«) erhöhen. Man sucht in den bereits verfügbaren Erfahrungsprogrammen nach Lösungen. Wenn es gelingt durch Flucht, Kampf oder Reflexion eine Gefahr abzuwenden bzw. Stress zu bewältigen, fühlt man sich erleichtert. Die Hormonausschüttung, speziell die Ausschüttung von Cortisol über die Nebennierenrinde geht durch Selbstregulation zurück.

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