Kirsty Gunn - Untreuen
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ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.
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«Ich weiß es alles noch.»
Sie hatte eine andere Melodie geklimpert, auch aus der Zeit damals, den frühen Jahren, als sie gerade erst eingezogen waren – aber dann aufgehört. Sie hätte wirklich dafür sorgen müssen, dass sich jemand um den Flügel kümmert. Alice war keine Musikerin, es wäre ihr nicht in den Sinn gekommen, jemand regelmäßig spielen oder das Instrument stimmen zu lassen. Vielleicht hätten sie jemand anders einziehen lassen sollen, der besser achtgegeben hätte – aber sie und Edward als Paar hatten nie zu denen gehört, die in der Weise vorausdachten, sie hatten die Dinge laufenlassen, losgelassen. Und so war es Jahre her, dass Elisabeth das Instrument selbst benutzt hatte, viele, viele Jahre, und damals war sie jung und, na ja, verliebt und stark gewesen und draußen vor dem Fenster eine ganze Zukunft, weit wie der blaue Himmel, als könnte es endlos weitergehen. Wie eine Oktave, die du mit den Fingern zauberst und wiederholst, immer weiter hinauf, Tonreihe um -reihe, weiter und höher und ohne Ende. Es gibt alle Töne der Klaviatur und über sie hinaus, die weißen Tasten, die schwarzen, ganze Töne, Akzidenzien und so weiter und weiter … Als spielte man sich durch alle Zeit, denkt Elisabeth, und da ist sie nun … Da ist sie … Als wäre das Ende erreicht, während doch tatsächlich alles zum selben Oktavraum gehört, das Ende der Melodie in den Noten schon angelegt, denn es gibt keinen Anfang, hier ausgestreckt auf dem Bett, und ebenso wenig ein Ende, also alles gut, schließ die Augen. Die herrliche Vergangenheit mit der vielen Musik um dich herum und der Sonne auf der Terrasse und deinen bloßen, lang ausgestreckten Beinen und der Hitze auf dem Scheitel, Edwards Armen … Schließ die Augen … Denn …
Da ist sie …
Sie weiß noch, dass sie das auch an dem Tag dachte, als sie in der Wohnung angekommen war und am Flügel stand. «Da bin ich», hatte sie zu sich selbst gesagt, der gefürchtete Augenblick löste sich, als sie aufhörte zu spielen, in der Stille auf. Eigentlich, hatte sie da gedacht, ist es gar nicht so schlimm. Allein zu sein. Allein beschlossen zu haben, was sie tun wird. Von ihrem Hügel herabgestiegen zu sein. Nicht so schlimm.
«Gut, fahr hin», hatte Edward gesagt. «Verschaffe dir Gewissheit. Lass die Tests machen. Suche die Leute von der Wigmore Hall auf, überrede sie, dich das Adagio so aufführen zu lassen, wie es dir vorschwebt. Nimm dir Zeit, regele das alles. Ich bin ja hier. Wenn du so weit bist, komme ich und hole dich. Ich warte solange.»
Weil sie im Grunde Bescheid gewusst hatte, nicht? Ab dem Moment, wo sie beschlossen hatte, allein zurückzukehren? Dass es nun ganz allein an ihr war, dass sie Edward nicht wiedersehen würde. Ab dem Moment, wo der Arzt das letzte Mal angerufen und sie zu sich gebeten hatte; weil seine Praxis in Edinburgh noch kälter schien als zuvor und keine Arzthelferin bei ihm war, weil er sie selbst an der Tür empfing … Weil ihr erster Gedanke nach der Unterredung gewesen war: Ich kriege das schon alles hin. Nach London fahren. Sie das Adagio spielen hören, sie im Wigmore spielen hören. Die rechtlichen Fragen klären, die medizinischen. Es blieb genug Zeit. In ein paar Monaten, zu Frühjahrsbeginn, würde noch genug Zeit sein für alles. Es würde Proben geben müssen, hatte sie Edward gesagt, und sie würde bei ein paar gern dabei sein, den Dirigenten kennenlernen, dem sie noch nie begegnet war, und – sagte sie ihm – den Spezialisten aufsuchen, von dem sie beide gesprochen hätten, die Tests durchführen lassen, die er anbot, die neue Behandlung, und Edward hatte Alice angerufen und mit ihr alles geregelt, und Alice hatte gesagt, sie solle sich «so viel Zeit nehmen wie nötig, kein Problem». Sie habe eine Schwester in Islington, hatte sie gesagt, Elisabeth könne einfach in die alte Wohnung zurückkehren und sich häuslich einrichten …
An der Diagnose war nicht zu rütteln.
Der letzte Termin, der Arzt, der selbst an die Tür gekommen war – wie hatte er sich dort in der Praxis in Edinburgh noch ausgedrückt? «Jetzt wissen wir, wo wir stehen» –, an ihn, David Sowieso, hatte Elisabeth dort in London am Flügel in Circus Gardens denken müssen. David Airdrie, so hieß er. Er kam ihr vor wie aus einem anderen Leben. Und wie aus einem Vorleben dazu ihr Termin bei Stewart Campbell in seiner Praxis im Dorf, in dem kleinen medizinischen Versorgungszentrum, in dem sie vorher so gut wie nie gewesen war – gelegentlich mal Antibiotika, einmal eine schwere Grippe –, aber Stewart hatte dagestanden und sich genauso ausgedrückt, beinahe jedenfalls. Sie würden ein paar Scans machen müssen, dann werde er sie an einen Kollegen überweisen. Auf dem Festland, in Inverness oder vorzugsweise Edinburgh, damit sie wüssten, «wie’s steht», lautete seine Version. Elisabeth hatte angesichts seiner Wortwahl an jenem Tag begriffen, dass die Leute nur so sprachen, wenn sie Gravierenderes meinten als eine OP. Auf einen Eingriff konnte man sich schließlich einstellen und sich von ihm erholen. «Operation» implizierte einen Zeitplan, der in der Wendung «wie’s steht» fehlte. Für «wie’s steht», hatte sie damals gefunden, gab es gar keinen Plan. Also war gegen Ende des Sommers, als sie ihren zweiten Spezialisten aufgesucht hatte, und wie hieß der gleich wieder, ein Bekannter von Stewart Campbell, nicht wahr, und von ihm die zweite Meinung eingeholt hatte und der Termin für die erste Operation vor einem Jahr festgelegt wurde … die Botschaft klar. Noch mal eine weitere Meinung einzuholen könne schließlich nicht schaden, damit sie wüssten «wo wir stehen», so hatte er sich ausgedrückt. Aber im Grunde hatte Elisabeth ziemlich genau gewusst, wo sie stand. Als sie vor vier Wochen in Edinburgh eingetroffen war, wusste sie längst Bescheid. Und in den Wochen, die auf die letzte, aussichtslose Diagnose gefolgt waren, hatte sie den Wigmore-Auftrag abschließen können, innerlich lodernd vor einer eigenartig elektrisierten Erregung, hatte alle Systeme in einem Rutsch notiert, die Streicher und dann, zu ihrer eigenen Überraschung, eine neue Instrumentierung – die wie ein Wirkfaden durch die gesamte Komposition gezogene quecksilbrige Spur einer Querflöte –, unter einer inneren Spannung stehend, deren Funke in den Wochen der Schöpfung von ihrem Körper auf die Musik überzuspringen schien … Ein Phantombild ihrer selbst vielleicht, wie ein pfeilender Vogel, wie der Flug des Sperlings durch die Königshalle, so hieß es doch in diesen altenglischen Versen, oder nicht? Auch die würde sie vertonen, wenn ihr die Zeit bliebe, die Flugspur des unbekannten Schöpfers …
Aber ihr Werk war jetzt abgeschlossen. Und vor ihr lagen nur die Begegnung mit dem Dirigenten. Die Proben. Die Aufführung. So würden die kommenden paar wenigen Frühlingswochen vergehen. Bis sämtliche Vögel durch die Musik gezogen wären, heimwärts, und bis dahin hatte sie die Wohnung, diese Räume, den Flügel. Also ja. Frühling in London. Magnolien. Es genügte doch, einfach noch einmal hier zu sein, oder?, bei dem einen Baum direkt vor ihrem Fenster an der Haustür, die Blütenblätter dickfleischig fest und gebogen wie Flügel?
Die Reise hatte sie allerdings ermüdet. Sie war daher, nach den paar Minuten unten gleich nach ihrer Ankunft, ziemlich sofort ins Bett gegangen. So ist es, krank zu sein, dachte sie, als sie die Treppe hinaufstieg. So ist es … Alles wurde erschlagend. Sie hatte gerade noch die Kraft, aus dem Wäscheschrank Laken und ein Federbett zu zerren, Kissenbezüge … gerade genug, um halbwegs das Bett zu beziehen – dabei auf das Federbett, das doch zu schwer war, zu verzichten –, und dann, als der letzte Baumwollkissenbezug übergestreift war, ihre Schuhe von sich zu schleudern, ihren Rock zu Boden gleiten zu lassen, zwischen die kühlen, frischen Laken zu kriechen und das leicht kratzige Federbett noch zu sich heranzuziehen, ehe sie in einen traumlosen Schlaf versank … So ist es, krank zu sein . War ihr erster Gedanke, als sie, wohl Stunden später, die Augen aufschlug und es dunkel war.
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