Kirsty Gunn - Untreuen

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Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist
ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.

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Sie würde ihn von der Wohnung aus gleich anrufen. Immerhin hatten sie beide den gleichen Gedanken gehabt, nämlich es in London zu versuchen, jetzt wo alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren, und er hatte sie begleiten wollen, sie selbst hingegen schließlich gesagt, sie wolle lieber allein fahren. Er würde wissen wollen, natürlich würde er das, wie die Reise verlaufen war, wie sie sich fühlte. Er schien irgendwie schon weit weg, Edward. Weit weg, wie ein anderes Leben. «Wenn du mich brauchst, nehme ich den nächsten Flieger», hatte er gesagt. Also würde sie ihn von der Wohnung aus sofort anrufen – obwohl …

«Nun, wir werden sehen.»

«Wie war das, luv? »

Der Taxifahrer sah sich halb nach ihr um, suchte ihren Blick im Rückspiegel. «Hab ich nicht mitgekriegt, was haben Sie gesagt?»

«Nicht so wichtig.» Elisabeth sah zum Fenster hinaus, die Bäume waren jetzt hier in diesem Teil von Paddington wieder kahl. Keine Spur von den herrlichen Blüten. «Ich habe bloß gedacht …», sagte sie und kehrte in die Gegenwart zurück. «Der Verkehr. Ist der in London schon lange so schlimm? Ich erinnere mich zwar an Verkehr, aber so …»

«Kennen Sie das nicht, wie?»

Der Taxifahrer lachte auf. Er war ihr noch immer halb zugewandt – es gab da doch diese Redensart, nicht wahr, draußen solle man hundert Augen haben? Wenn er das wenigstens im Straßenverkehr beherzigen würde. «Vorsicht», wollte Elisabeth sagen, obgleich sie selbst nicht mehr fuhr, auch nicht auf der Insel, warum sollte sie auch. Dennoch – Vorsicht .

«Jedenfalls kommen wir nicht sonderlich schnell voran, oder?», sagte sie stattdessen zu ihm.

«Nie, luv . Das hier ist London.» Er schüttelte den Kopf. «Geht weder jetzt schnell noch später. Eigentlich nie. Wo kommen Sie denn her?»

«Schottland.»

«Ach ja?»

«Von einer kleinen Insel ganz weit im Westen.»

Der Mann pfiff beeindruckt. «Von so weit oben, wie? Was wollen Sie dann hier? Zu wenig los da oben? Mal ein bisschen Großstadtluft schnuppern?»

«Tatsächlich werde ich sogar bleiben», sagte Elisabeth. «Ich kehre zurück, verstehen Sie. Ich habe hier mal gelebt. Ja, ich werde bleiben. Eine Zeit lang jedenfalls.»

«Ach ja?»

«Ja.»

Da spürte sie wieder den Druck, ein Brennen. Idiotisch . Das kam davon, wenn sie sich nicht vorsah, sich gehen ließ. Nicht auf die Blüten achtete. Zweifach idiotisch . Denk an das Lied. Sie würde keinesfalls weinen.

«Dann bleiben Sie über Ostern?», meinte der Taxifahrer. «Da kommen Sie gerade rechtzeitig, haben zum Auftakt gleich die Feiertage. Haben Sie Freunde in der Stadt. Familie?»

«So in der Art.» Elisabeth war nicht mehr zum Weinen zumute. Jetzt wollte sie nur noch in die Wohnung, die Überführung hinter sich lassen, in den Westbourne Park und nach Hause.

Nach Hause .

Komische Vorstellung. Die Mieterin war doch gerade erst ausgezogen und Elisabeth selbst seit Jahren nicht mehr in der Wohnung gewesen, da konnte man doch kaum sagen «nach Hause», oder? Aber Edward hatte bloß gemeint: «Wir rufen einfach an und erklären es ihr. Alice wird das verstehen.» Und das hatte sie, die reizende Alice Fairburn, die ideale Mieterin, hatte Elisabeth schon immer gefunden. Was hatten sie mit ihr für ein Glück. Nur Stunden, nachdem Edward mit Alice gesprochen hatte, war diese offenbar mit Sack und Pack zu ihrer Schwester nach Islington gezogen. «Nutzt sie, solange ihr wollt», hatte sie zu Edward gesagt, so hatte er es wiedergegeben. Kein Druck, keine endgültigen Entscheidungen. Weil es ja nicht sehr lange sein wird , denkt Elisabeth und hatte sie gleich gedacht. Während sie jetzt in die Straße einbogen, in der sie einst gewohnt hatte und die aussah wie eh und je, auch der Magnolienbaum an der eigenen Haustür in Blüte … Entgegen dem, was sie dem Taxifahrer gesagt hatte, war es das, was sie dachte, als das Taxi um die Ecke bog … Sie war nämlich doch nur zu Besuch da. Sie würde nicht bleiben.

Wie vertraut aber alles war. Ein Gefühl der Heimkehr, als sie über die Schwelle trat. Es war herrlich, wie bestimmte Häuser einem das gaben. Denn obwohl es etliche Jahre her war, viele Jahre, seit sie zuletzt in Circus Gardens gewesen war, erstand, als sie den Schlüssel im Schloss drehte und es Klack machte und sie in die Diele trat … ihre ganze Vergangenheit vor ihr auf, und es war wirklich, als wäre überhaupt keine Zeit vergangen zwischen damals und jetzt, kein bisschen. Dort vor ihr schwang sich die Holztreppe hoch, die Stufen hier und da zerschrammt wie eh und je, die Farbe teils abgeplatzt, dort oben war der Treppenabsatz mit der Glastür zur kleinen Terrasse, auf der sie sich früher gesonnt hatte … Nichts hatte Alice verändert. Die Glastür – genauso. Die Terrasse. Wie viele Jahre war das eigentlich her? Seit sie dort draußen als junges Ding mit einem Buch und einer Tube Sonnencreme gesessen hatte? Das Leben ist eben doch lang. Siehst du? Dort draußen in der Sonne erschien hinter ihr Edward und schloss sie in die Arme. «Das treibst du also den liebelangen Tag, wie?», sagte er. «Und mir erzählst du, du komponierst?» – und sie lachte und bestand darauf, dass es stimme, sie habe dieses Stück geschrieben oder jenes begonnen. Oder denke an was Neues, ein größeres Werk vielleicht. «Eine Oper etwa?», sagte er dann. «Nein, nur ein Streichquartett.» «Ah ja. Verstehe. Ein Streichquartett.» Lachte und küsste sie noch mal.

Also …

Das Leben ist lang .

Da war die Glastür. Die kleine Terrasse.

Siehst du?

Und dann war auch das Wohnzimmer, als sie ihre Tasche am Absatz und an der Küche vorbei die Treppe hochgeschleppt hatte, genauso, wie sie es zurückgelassen hatte, der Studioflügel noch da – natürlich noch da. Sie ging hin und berührte eine Taste, das mittlere C. Sie fasste sich etwas staubig an, aber der Klang war rein. Sie spielte die Tonleiter mehrmals durch, dann D und dann E, spielte noch mal mit der linken Hand. Verstimmt natürlich, das war zu erwarten, aber nicht sehr. Sie setzte sich auf die Klavierbank. Sie hatte so viele ihrer frühen Stücke hier an diesem Klavier komponiert, selbst jetzt, wo sie oben im Bett liegt, scheint es unten auf sie zu warten wie ein guter Freund. Sie hatte weitere Tonleitern gespielt, C-Dur, D, E und F … Und das Klavier hatte treu auf den leisesten Druck ihrer Finger reagiert, wie eh und je. Dann fis-Moll. Autsch. Da. Der Ton. Da würde jemand gut zu tun haben, um den Ton wieder hinzustimmen – aber Elisabeth hatte trotzdem ihren Mantel abgelegt und Teile eines Préludes von Chopin gespielt, und es klang nicht einmal so schlecht, oder? Und danach ein Stück, das sie selbst geschrieben hatte, «Circus Gardens» betitelt. Sie hatte es einmal ganz durchspielen wollen, doch mitten im ersten Lauf hatte sie erneut den Druck verspürt, das Brennen. Und hatte die Hand vor den Mund legen müssen, um die Gefühle zurückzudämmen. Idiotisch. Idiotisch . Circus Gardens. Sie würde Edward vermutlich nicht wiedersehen.

Edward .

Die Anschaffung des Klaviers war seine Idee gewesen. Er hatte schon immer die besten Ideen gehabt. Es war Edward, der gesagt hatte: «Den kaufen wir», als sie den Studioflügel das erste Mal im Schauraum sahen, seine ideale Größe. «Spielen wirst zwar du, aber er ist für uns beide», hatte er gesagt – denn es sollte eine Art Prämie sein, irgendwie, eine Belohnung. Für die Uraufführung ihrer ersten Komposition, für den Roman, den er veröffentlicht hatte. «Mitgefangen, mitgehangen; wir sind ein Team», hatte Edward gesagt. «Lass uns den kaufen. Als Auftakt.»

Weißt du noch?

«Natürlich weiß ich es noch.» Sie sagt es oben im Bett laut zum Fenster, zum blauen Himmel. Das Klavier ist unten, stumm jetzt, aber es wartet.

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