Kirsty Gunn - Untreuen

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Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist
ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.

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Kirsty Gunn

Untreuen

Kurzgeschichten

Aus dem Englischen

von Uda Strätling

Untreuen - изображение 1

Für Amelia und Katherine

So fängt es an …

«Diese Geschichten lagen immer bei mir», sagte ich.

«Wie meinst du das?»

Richard bedachte mich mit diesem gewissen Blick, einem Blick, der mit der späten Stunde und dem gemeinsam in einer schicken Bar konsumierten Tequila zu tun hatte, aber eben auch ein Blick, der verriet, dass er mich sehr gut kannte.

«Wie meinst du das?», fragte er noch mal.

Wir hatten über meine Erzählungen gesprochen, den Band, den ich zusammengestellt hatte, über die Art Geschichten, die mich interessieren und die Richards Ansicht nach genau die Art von Geschichten waren, die sich nicht verkauften. «Kurzgeschichten liest sowieso niemand», hatte er zuvor schon bemerkt. «Die Leute finden, es passiert darin nicht genug.»

«Ich meine, dass von Anfang an ich dahinterstand», sagte ich. «Die Auswahl, die Ideen zu den Geschichten, die ich geschrieben habe. Es lag ganz bei mir. Das war immer ich, dahinter, ich stecke mit drin. In der zum Beispiel, von der ich dir gerade erzählt habe, von der Frau und ihrem Mann, der Geschichte, die ich ‹Untreue› nenne … Du weißt schon. Aber in jeder von ihnen. In allen Geschichten. Ich könnte nie so tun, als wären sie wie von selbst auf dem Blatt erschienen, weißt du. Ich war ja da.»

«Puh», meinte Richard. Er leerte sein kleines Tequilaglas und setzte es ab. «Das warst du allerdings.»

«Wie ich jetzt hier bin.»

«Alles dein Werk, keine Frage.» Auf Richards Gesicht erschien das lange, langsame Lächeln, das ich so gut kannte. «Du stehst abseits, das hat schon der alte James Joyce vom Künstler gesagt.» Er klopfte an sein kleines Glas. «Der irgendwo im Hauseingang lungert und Fingernägel kaut oder was immer –»

«Nicht ‹kaut›» sagte ich. Ich trank jetzt selber von meinem Tequila. Hundertprozent Agave, wie es meine Freundin Jennifer aus Mexiko forderte, was anderes komme nicht in Frage.

«‹Schneidet› heißt es», sagte ich zu Richard und nahm einen weiteren Schluck. «Sich die Fingernägel schneidet. So formuliert es Joyce, so lautet seine Definition des Künstlers – abseits –, aber ja, du hast recht, da sind sie: er, sie …»

Richard schüttelte den Kopf und machte noch mal «Puh». Ich beugte mich vor und küsste ihn rasch, nicht auf die Stirn oder die Wange, sondern auf den Mund. Da schloss er die Augen. Und ich schloss meine. Als ich sie aufschlug, waren seine längst wieder offen, sein Blick tief.

Richard. Richard, Richard, Richard. Noch immer er selbst, noch immer der Alte nach so langer Zeit, derselbe wüste und bildhübsche Kerl, der es mir vor so vielen Jahren schon angetan hatte. Derselbe Richard. Der es mit dem Trinken übertrieb. Der es mit allem übertrieb – aber so, als könnte ihm nichts etwas anhaben. Käme nichts an ihn ran. Er trug noch immer Klamotten, wie er sie getragen hatte, als wir ein Paar waren, roch noch genauso – nach Rauch und Leder und irgendeinem altmodischen Rasierwasser, nach legendärem Club aus den Achtzigern. Richard. Richard, Richard, Richard.

«Der Künstler steht abseits, gleichgültig», sagte ich und merkte, dass ich die Stimme stark gesenkt hatte. Ich flüsterte fast. «Joyce sagt ausdrücklich ‹abseits›», erklärte ich. «Aber ich … ich bin nicht so. Ich bin nicht wie er. Ich stoße nicht zufällig auf etwas und verwende es. Ich stoße nicht auf eine Geschichte und schreibe sie auf. Nein. Ich bin von Anfang an da. Ich bin kein bisschen gleichgültig, verstehst du. Ich bin mittendrin.»

Inzwischen hielt Richard meine Hand. Mit dem Daumen rieb er sanft über meinen Zeigefinger.

«Ich sollte gehen», sagte ich. «Es ist spät. Das ganze Gerede über Kurzgeschichten, meinen Band … ich hätte nie davon anfangen dürfen. Dich da reinziehen.»

«Und prompt willst du plötzlich nach Hause.» Richard klopfte mit dem Daumen an meinen Finger. «Aber du musst nicht, noch nicht. Ruf deinen Mann doch einfach an, deine Kinder.»

«Für Anrufe ist es zu spät.»

«Wie dem auch sei», sagte Richard. «Ich möchte, dass du bleibst, dich nicht vom Fleck rührst. Wir sind hier doch gut aufgehoben, wir beide …» Mit einer knappen Kopfgeste erinnerte er an unsere Umgebung, das Restaurant mit den gelben Leuchten und dem vielen Marmor, den blanken Kübeln, dem Sekt, den Austern und dem Eis. «Ich möchte hier noch mit dir sitzen», sagte er. «Ein Weilchen. Bitte. Geh noch nicht.»

«Ach du», sagte ich.

«Kurzgeschichten liest sowieso niemand», sagte er zum zweiten Mal an diesem Abend. «Also brauchst du dir gar keine Sorgen zu machen. Nichts kann uns was anhaben. Dir und mir. Und was du geschrieben hast … ist alles nur hier» – er tippte mir an die Schläfe – «und hier» – und berührte mein Herz. «Nirgends sonst.»

«Es steht alles in dem Buch», sagte ich. « Untreuen . Schon vergessen? Der Band ist fertig, er ist komplett.» Und ich beugte mich vor und küsste ihn richtig, ich küsste ihn auf seinen herrlichen Mund.

«Ich bin froh, dass wir zusammen weggegangen sind», sagte er, als ich von ihm abließ. «Lass uns wegbleiben. Wer weiß. Vielleicht gehen wir nie wieder heim, du und ich. Vielleicht sagen wir einfach, wir kommen nicht wieder.»

Inhalt

WEGGEHEN WEGGEHEN

So könnte sie sich die Geschichte erzählen

Elegie

Szenario

Glenhead

WEGBLEIBEN

Die Highland-Geschichten

Der Vater

Der Fels

Drecksbett

Der Geist

Der Caravan

Füchse

NICHT WIEDERKOMMEN

Der Wolf auf dem Weg

Tangi

Denkmal

Dick

Untreue

WEGGEHEN

So könnte sie sich die Geschichte erzählen

Bobby war spät aus dem Pub heimgekommen und meinte, alle dort hätten nur davon geredet. Von diesem Typ, richtig authentisch, sagte er, aus Tibet oder so, dem Aussehen nach, im safrangelben Gewand mit seiner kleinen Schale, stumm wie ein Fisch. Ist gerade erst einfach so mitten im Ort aufgetaucht und hat irgendwie eine Position eingenommen, so seine Worte, direkt in der Markthalle unter der Uhr.

Das war … wann? Vor zwanzig Jahren gewesen? Mehr. Und doch kommt es Helen selbst jetzt, nach so langer Zeit, wo sie über das alles nachdenken, auf Episoden ihres Lebens zurückblicken und sie bedenken kann – sich in sie hineinversetzen , scheint ihr manchmal –, so vor, als hätte damals irgendwie etwas für sie begonnen, an jenem Tag, in jener Nacht, oder beginne vielmehr weiterhin. Es zeigte sich schon in Bobbys damaliger Formulierung: «hat irgendwie eine Position eingenommen». Als hätte sogar er schon in der Wortwahl geahnt, dass dieses Bild, ein Mönch aus einer anderen Welt, sich mitten in ihre Ehe pflanzen könnte, zwischen sie beide, und klarmachen, wie weit sie auseinander waren.

Helen hatte ihn reden lassen und weiter Geschirr in die Spülmaschine geräumt. Bobby beschrieb immer alles, was passierte, wie persönlich erlebt – was in der Welt vorging, im Irak etwa oder in Irland –, als wäre er selbst gerade dort gewesen, wo doch jedermann wusste, dass er einfach wie eh und je zur Arbeit in die Agentur fuhr, seine Werbetexte schrieb und abends auf dem Heimweg von der Bushaltestelle auf ein Bier im Black Lion vorbeischaute. Das konnte er gut, Reden schwingen. Sie hatte das restliche Kindergeschirr in die Maschine geräumt, die kleinen Teller und die Fläschchen, hatte die Tür zugedrückt, hatte ihn reden und sich einer Sache bemächtigen lassen, an der er keinen Anteil gehabt hatte, ihn davon ausgehen lassen, dass sie da keinen Unterschied machte. Jetzt sprach er über die tibetische Praxis und was es hieß, in der heutigen Zeit Mönch zu sein, was es wohl bedeutete, einen hier in ihrem kleinen Ort in Oxfordshire auftauchen und sich in der Markthalle niederlassen zu sehen, genau dort, sagte er, wo Helen im vergangenen Sommer ihren Bio-Stand gehabt hatte, als ihr, sie erinnere sich gewiss, nach dergleichen noch der Sinn stand.

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