Kirsty Gunn - Untreuen

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Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist
ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.

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Da setzte sich Helen hin. Zu Bobby an den Küchentisch, bei laufender Spülmaschine und hinter ihr auf dem Herd der köchelnde Eintopf … Sie sagte: «Hör mal, ich weiß.»

Das hatte sie immer tun müssen, um auf sich aufmerksam zu machen, sich hinsetzen und ihm direkt ins Gesicht sehen, ihn frontal ansprechen, damit er sah, dass ihr Mund sich bewegte …

Also hatte sie gesagt: «Hör mal, ich weiß.» Dort direkt vor ihm, und sie erinnert sich jetzt an seinen Gesichtsausdruck, als sie ausgeredet hatte, der zwar nur momentan, aber doch panisch gewesen war, ja, panisch.

Er war aufgestanden, um sich aus dem Kühlschrank ein weiteres Bier zu holen.

Das lag natürlich an seinem Job. Zu dem gehörte ja der vertraute Klang der eigenen Stimme und das Wissen darum, dass man die Leute damit, wie man redete, mindestens so sehr überzeugte wie mit dem, was man sagte. Seit Helen Bobby kannte, hatte er das von sich behauptet, als wäre er stolz darauf, und hatte Helen alles stehen- und liegenlassen und sich direkt vor ihn setzen müssen, um seinen Redefluss zu bremsen. Interessiert dich überhaupt, was ich sage? , hatte sie sich oft in den ersten Wochen gefragt, als sie und Bobby langsam häufiger miteinander weggingen und sie merkte, dass er sie auf Partys, in bestimmten Bars und Restaurants, wenn andere dabei waren, einfach nicht hörte, ja nicht einmal sah. Geschweige denn anziehend fand, wusste sie, wenn sie sich nicht direkt in sein Blickfeld schob. Nicht genug, offenbar … hatte sie damals gedacht, aber sie waren dann trotzdem zusammengekommen und hatten Spaß gehabt, oder nicht, eine Weile? Dann hatten sie geheiratet, und es gehörte einfach zu ihrem gemeinsamen Leben, und Helen kannte es bald nicht anders, als dass Bobby redete und sie zuhörte in Situationen wie der an jenem Abend in der Küche – nur sagte sie diesmal zu ihm außerdem: «Ich war da. Ich habe den Mönch selber gesehen.»

Bobby nahm einen ordentlichen Schluck Bier, zuckte mit den Achseln, als dächte er: «Na und?» Die Flasche, die er aus dem Kühlschrank geholt hatte, schien fast schon leer, doch dazu konnte Helen schlecht etwas sagen. Schließlich war sie selbst längst bei ihrem Weißwein und sorgte dafür, dass das Glas stets mindestens halb voll war. Denn auch das gehörte zu ihrer Ehe, oder nicht? So hielt es Helen, wenn sie kochte und auf Bobbys Heimkehr wartete, das Geschirr hervorholte und darauf achtete, dass der Fernseher nicht zu laut lief und Winnie oder die Jungen weckte.

Aber sie wusste tatsächlich Bescheid. Über den Mönch und seine kleine Schale. Wie jeden Morgen hatte sie Win gerade zu ihrer Spielgruppe gebracht und die Babys mit leisem Unbehagen in ihren Körbchen im Haus zurückgelassen, sodass sie es wie immer eilig hatte, wieder heimzukommen, ehe sie womöglich aufwachten und merkten, dass sie fort war …

Nur war sie an diesem Morgen, als sie den Fußweg an der Kirche hinabeilte, von Elizabeth Ferry aus der Pfarrei aufgehalten worden, die ihr von dem «Wunder» erzählte, das sich auf dem Dorfplatz vollziehe. Dort sei ein prächtiger tibetischer Mönch, hatte Elizabeth gesagt, sei einfach mitten unter ihnen erschienen und sitze jetzt unter der Uhr in der Markthalle, und ob Helen nicht hingehen und sich zu ihm setzen könne, und sei es nur für einen Moment? Sie könne ihm ja ein paar Münzen in seine «knuffige Tonschale» werfen, wie sie sich ausdrückte, grob und unförmig, weißt du, als hätte er sie eigenhändig aus Lehm geformt. Elizabeth hatte gar kein Ende gefunden, während Helen sie die ganze Zeit zu unterbrechen suchte, damit sie zu den Zwillingen zurückkäme, aber dann hatte Elizabeth hinzugefügt, dass alle im Ort, besonders die Kirchgänger – das hatte sie besonders betont – hingehen und beim Mönch verweilen sollten, ein paar Minuten wenigstens, um zu demonstrieren, meine ihr John, dass die Kirche andere Glaubensrichtungen, andere Formen der Andacht und Wege zu Gott begrüße, mehr noch, unterstütze.

So war sie einfach, Elizabeth. John mochte der Pfarrer sein, aber es war damals seine Frau, die «hinausging», wie sie es nannte, unter die Pfarrkinder, Kontakt suchte und zu mehr Spiritualität ermutigte. Was Elizabeth wohl heute treibt?, fragt sich Helen. Das Gleiche, vermutlich, während John wie eh und je in seiner Klause hockt und liest und betet. Er war offenbar Anglo-Katholik, oder jedenfalls gewesen. Das hatte Helen mal von einer Nachbarin gehört. Dass John anfangs ganz angetan gewesen sei von dem ganzen Brimborium mit dem Weihrauch und den Heiligen. Als sie aber damals im Ort auch in die Kirche ging, nicht ganz regelmäßig, aber oft genug, um sich dazugehörig zu fühlen, hatte sie ihn immer eher als presbyterianisch empfunden, von dem Schlag, der ihr vertraut war, eigentlich, besonders mit einer Frau wie Elizabeth und ihrem Gerede vom Islam, vom Buddhismus und anderen Religionen. John selbst, fällt Helen ein, hatte vor allem von Kindern gesprochen, wenn er sonntags vor ihnen stand. Davon, dass die kindliche Einbildung ein Glaube eigener Art sei. Was für eine schöne Idee, findet sie heute. So gar nicht das, was man von einem erwartete, der mal Anglo-Katholik gewesen war. Oder doch? Damals war Helen davon ausgegangen, solche Bemerkungen seien vor allem darauf angelegt, mehr Leute in die Kirche zu locken, aber im Rückblick … Nun, vielleicht war Johns Interesse am Geheimnisvollen, an der Einbildungskraft dasselbe gewesen wie die Liebe zu Weihrauch und Kerzen … So war es letzten Endes wahrscheinlich. Und doch war ihr das an jenem Morgen seltsam erschienen. Dass Elizabeth sie angehalten und mehr oder weniger hatte durchblicken lassen, John sei diesmal derjenige, der die Leute zu etwas auffordere. Besonders Kirchgänger , das hatte Elizabeth gesagt. Kein Wunder, dass es im Pub Tagesgespräch gewesen war – dass der scheue John sich äußerte und Elizabeth alle Welt zu dieser besonderen Geste anhielt.

Helen jedenfalls hatte auf ihre Uhr gesehen und zu ihr gesagt: «Okay, fünf Minuten habe ich wohl», eingedenk der daheim schlafenden acht Monate alten Babys, die sie prompt vor Augen hatte, kleine Bündel in ihren Körbchen, schlafend noch, aber wer weiß, was alles passieren konnte, wenn sie aufwachten. Trotzdem sagte sie okay. Zeigte «guten Willen» – ein Spruch von Bobby, mit dem sie beide seit ihrem Zuzug aus London dergleichen bedachten, seit Winnies Geburt und der der Zwillinge und Helens zwangsläufigem Bemühen, sich ans ländliche Leben anzupassen. «Guten Willen» zeigen hieß, dass sie alles Erforderliche zu tun bereit wäre, um wie die anderen zu sein, die anderen Frauen im Ort, oder zumindest willig – meinte Bobby. Der war ihr mit diesem Spruch gekommen, als Strategie zur Überwindung der Großstadtarroganz gegenüber den Bewohnern englischer Marktflecken wie des ihren, und er war von seiner Wortfindung begeistert gewesen, weil sie Überlegenheit suggerierte, während man trotzdem die gesellschaftlich gebotenen Kontakte knüpfte, die so unverzichtbar waren an diesen abgelegenen konservativen Orten ein, zwei Stunden von London und damit quasi im Einzugsbereich, aber dennoch im Herzen der Home Countys. Es ging darum, als «verlässlich» zu gelten, auf – wie hatte Bobby sich ausgedrückt? – «Landei» zu machen. Aber was wusste er schon, denkt Helen jetzt, schließlich ebenso Großstadtpflanze wie sie, von Landeiern, und doch hatte sie guten Willen gezeigt. Bobbys Dämmerschoppen im Black Lion zählten da nicht. Denn guten Willen zeigen hatte so viel mehr verlangt, als einfach an der Bar mit Leuten abzuhängen, oder nicht? Es hatte bedeutet, Dinge zu tun, bei denen sie sich manchmal albern oder verkrampft vorkam und die sie trotzdem tat, um kontaktfreudig zu erscheinen, etwa den Bio-Stand betreiben mit einem Tapeziertisch, von dem sie Kartoffeln, Salat und Obst verkauft hatte, im Jahr, bevor all das passiert war. Damals hatte sie in der Tat guten Willen gezeigt, war Inbegriff der Bemühung und Kontaktfreude gewesen, wenn sie mit Nachbarn scherzte und Wechselgeld herausgab. Als strahlende Schwangere hatte sie sich damals sehen wollen. Vor sich die eigenen Bioprodukte, neben sich ein spielendes Kleinkind. Hatte jeden Freitag in der Markthalle guten Willen gezeigt, bis die Last ihres dicken Bauchs zu viel wurde, bis die in ihr größer und größer werdenden Zwillinge zu sehr zehrten und sie den Stand hatte aufgeben und, isoliert und erleichtert, daheimbleiben müssen.

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