Kirsty Gunn - Untreuen

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Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist
ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.

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Bobbys Stimmte störte sie auf.

«Was hast du gesagt?»

«Ich sagte, ich finde, du solltest in den Wald gehen und ihn suchen. Deinen Mönch. Ihm ein bisschen englische Gastfreundlichkeit erweisen, Herrgott. Du und deine Dorfladys. Ich habe am Tresen Geld hinterlegt; es gibt für ihn also im Lion ein Bett. So weit habe ich immerhin mitgedacht. Daran gedacht, immerhin. Also zieh los und finde ihn, wenn er dir so viel bedeutet, dass du ihn doch sehen konntest. Vielleicht hast du, habt ihr Ladys sogar sein Gewand berührt. Also los. Ich esse inzwischen», sagte Bobby. «Ich gehe inzwischen ins Bett.»

Helen hatte zögernd genickt. Sie hatte Bobby nicht angesehen, hatte es nicht über sich gebracht, und sie sagte auch nicht gleich etwas. Sie griff nach einem Teller, schöpfte Soße darauf, Fleisch und Kartoffeln, stellte ihn vor ihm ab und legte Messer und Gabel dazu.

Dann sagte sie, sehr leise, Danke zu ihm. Als würde er – ob das nun seine Absicht war oder nicht, ob sie seine Worte so verstehen sollte, wie sie es tat, oder nicht, ob sie demjenigen Teil von ihm entsprangen, der sie verstand und kannte, oder ob die Worte als Drohung gemeint waren, als Prüfung, und könnte sein Angebot schnell umschlagen – ihr gerade etwas schenken. Inmitten der Kinder, hier in diesem Haus, in dem ihre Söhne in ihren Körbchen schliefen, Winnie in ihrem kleinen Bett lag … inmitten dieses Heims, dieser Küche hier mit dem Eintopf, in dem der Saft blubberte, inmitten der Teller, die nicht mehr in die Spülmaschine passten und sich deshalb im Becken stapelten, inmitten des Gemüses und Salats, die sie zu ihrem Eintopf hatte anrichten wollen, die aber nach wie vor auf der Arbeitsplatte lagen, inmitten von alledem, den Flaschen und Bobbys Bier und ihrem Wein, seiner fahlen Farbe und der Notwendigkeit, diese fahle Farbe im Glas auf demselben Pegel zu halten, um überhaupt etwas mit ihrem Mann teilen zu können, bei ihm sein und ihn umsorgen zu können und mit ihm, mit seinen blauen Augen, mit dem, was er tat, so weit einverstanden sein zu können, um bei ihm zu bleiben … als habe sie ihm inmitten von alledem ein Danke zugeflüstert, als habe er ihr tatsächlich etwas geschenkt, als habe er sie freigegeben.

Sie griff nach den Schlüsseln am Haken hinter der Küchentür, wandte sich kurz noch mal um, um Bobby am Küchentisch zu betrachten, ehe sie hinaustrat. Doch in dem Bruchteil einer Sekunde war er weg, hatte den Kopf über seinen Teller gebeugt wie ein Tier und schaufelte sich Fleisch und Soße in den Mund, und das Gewicht und die Neigung seines Körpers am Tisch schienen aus dem Lot, als könnte er jeden Augenblick stürzen.

Helen brauchte nicht lange, um den Wagen rückwärts die Einfahrt hinabzusetzen, zu wenden und Richtung Farm zu fahren. Dort, am dritten Gatter links, führte der Feldweg in den Wald hinauf, und Helen folgte ihm bis zu der Bucht am Wegrand, wo man parken konnte. Die Möglichkeit nutzten wenige im Ort oder von außerhalb. Es war angeblich der Startpunkt eines ausgeschilderten Wanderwegs, aber als sie und Bobby kurz nach ihrem Zuzug das erste Mal hier gewesen waren und Winnie noch ein Baby war, als sie noch glaubten, sie würden so was als Familie öfter unternehmen, picknicken gehen, wandern, da hatten sie, auch wenn sie selbst gar nicht ausgestiegen waren, niemand auf dem Weg gesehen und nirgends parkende Wagen. Auch später, als sie ein paarmal allein hergekommen war, einmal sogar mit Winnie, entsann sie sich, wusste aber nicht warum, es war lange vor der Geburt der Zwillinge gewesen, war weit und breit kein Mensch, kein Fahrzeug zu sehen gewesen und auch, als sie sich ein Stück in den Wald vorwagte, nicht die leiseste Andeutung eines Wegs. Vielleicht brauchte man eine Karte oder jemanden, der einem den Weg genau beschrieb. Seither hatte sie, wann immer sie sich in den Wald aufmachte, eine Beklemmung verspürt, sobald in ihrem Rücken die Bäume zusammenrückten, und hatte nach wenigen Minuten wieder umkehren und, um sich nicht zu verirren, denselben Weg zurückgehen müssen.

Jetzt aber parkte sie einfach, ließ den Zündschlüssel stecken und die Tür sperrangelweit offenstehen und marschierte einfach los. Plötzlich war an der Unternehmung, zu dieser Abendstunde ganz allein in den Wald zu laufen, um einen Mönch zu suchen, überhaupt nichts seltsam oder wunderlich. Die Wälder in diesem Teil von Oxfordshire bestehen aus uralten Buchen, Eschen und Eichen, wodurch drinnen der Eindruck Hunderter schmaler, sich in alle Himmelsrichtungen verlierender Wildwechsel entsteht, die dich allesamt auf eine Weise zwischen die Bäume locken, dass du unausweichlich dort landest. Einer davon mochte der Wanderweg derer sein, die die Parkbucht angelegt und sich die Mühe gemacht hatten, eine Tafel mit der Aufschrift «Ten Shilling Wood Walk: Rundgang, 10 M» und Anmerkungen zu Aussichtspunkten und Lichtungen zu errichten. Jetzt aber, für Helen, kann jeder der Wechsel ein Weg oder schlicht eine weitere Möglichkeit sein, sich zu verlaufen; ob so oder so, es ist egal, denn jeder ruft nach ihr und führt tiefer hinein.

Zwischen den Bäumen ist nichts als Stille. Im schwindenden Licht ragen die bleichen Baumstämme beige und grau und violett vor ihr auf wie Menschen in einer Menge, die zum Durchlass eine Gasse bilden. Es riecht nach feuchter Erde und Laub und dem Grün der Blätter, ein grüner Dunst, den sie verströmen wie Atem.

Das könnte sonst wohin führen .

Sonst wohin , denkt sie und stellt sich das schwirrende gelbe Gewand voraus zwischen Bäumen vor, wie Flügel. Wo soll sie ihn nur finden? Sie geht ein paar Schritte, wendet sich zur Seite, schlägt einen neuen Weg ein. Noch tragen die grün belaubten Äste den Himmel, kann er sie nicht schlucken, noch weichen die Bäume zurück, rücken zusammen, lassen sie passieren. Ihr Fuß verhakt sich in etwas, einer Wurzel, einer Kriechranke, und als sie sich bückt, um sie von ihrer Sandale zu lösen, merkt sie, wie feucht der Waldboden ist und dass die Schuhe dicke Stollen klumpigen Lehms angesetzt haben. Sie zieht sie aus und lässt sie zurück. Jetzt spürt sie die vielartige Beschaffenheit des Bodens, der Blätter und Zweiglein, des weichen Mulchs, und sie geht weiter, genießt das Gefühl von Füßen, die sich mit jedem Schritt dem Untergrund anpassen, die zu wissen scheinen, wo’s langgeht.

Sonst wohin

Sie merkt, dass sie barfuß schneller vorankommt. Und dass das Geräusch, das sie hört, ihr eigener Atem ist, als liefe sie, keuchend. Mit hämmerndem Herzen.

Sonst wohin

Mit schwellendem, hämmerndem Herzen. Sie geht schneller, immer schneller, als wollte sie eigentlich laufen. Im Gefühl, vor etwas davonzulaufen, vor jemandem, oder auf es oder ihn zu, im Gefühl, sich komplett verirrt zu haben. Sie hat jetzt wirklich die Orientierung verloren, das weiß sie ebenso gut, wie sie weiß, dass ihre nackten Füße sie weitertreiben, sorglos, dass ihr Körper hier glücklich ist mit dem Waldboden unter den nackten Sohlen, befreit von dem anderen Ort, der Küche und dem in der Küche und den Kindern im Zimmer über der Küche, entwischt in diesen Wald, wo sie im schwindenden Licht, in der anbrechenden Nacht zum weißen Schemen wird, zwischen den Bäumen auf eine Spur gelben Stoff zuschwirrt, vielleicht, einen flüchtigen Blick auf Safrangelb hinter lauter Bäumen, aber auch das scheint wie vergessen: was sie hergeführt hat, was sie sucht, obgleich sie weiter auf der Suche darauf zuläuft.

Sie hatte ihn nicht gefunden. Später konnte sie nicht einmal mehr sagen, wie lange sie dort gewesen war, unter den Bäumen, immer neuen Wechseln folgend, konnte sich nicht erinnern, wann das letzte bisschen Licht am Himmel zerrann, das letzte bisschen Violett sich zu Schwarz verfinsterte. Sie konnte sich ebenso wenig erinnern, an welchem Punkt ihr das Gefühl entglitt, dass sie den Mönch suchte, der, wie man ihr verrückterweise weisgemacht hatte, diese Nacht im Wald verbringen wolle. Sie erinnert sich bloß, wie sie in den Wald ging, um ihn zu suchen, und als sie wieder hervorkam, vergessen hatte, und zwar vorübergehend ganz und gar, wer sie war, was sie da machte, wie sie dort hineingeraten war.

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