Kirsty Gunn - Untreuen

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Plötzlich scheren sie aus. Gehen fort aus dem Gewohnten. Weg von Mann und Kindern, Familie. Unerwartet für sich selbst und die anderen. Es ist
ganz offenbar ein unvermeidlicher Moment in ihrem Leben. Ob sie zurückkommen? Nicht jede tut es. Präzise und poetisch durchscheinend erzählt Kirsty Gunn Geschichten von wortlosen Aufbrüchen und stillen Selbstbesinnungen.

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Den ganzen Tag damals hatte sie an nichts anderes gedacht. Das Gefühl beschworen. Es zurückzugewinnen versucht. Sodass sie zwar nicht wirklich verstand, weshalb sie den Mönch noch einmal sehen musste, nur wusste, dass es so war – also hatte sie die Jungen in den Kinderwagen gepackt und einen neuerlichen Besuch vor sich selbst mit der Notwendigkeit gerechtfertigt, Winnie von der Spielgruppe abzuholen.

«Es ist ein toller Astronaut bei uns zu Besuch», hatte sie ihrer Tochter gesagt, als sie sie an der Tür zum Gemeindesaal abfing. «Wollen wir mal gucken gehen, wir beide?»

Winnie hatte mit ihrem von den morgendlichen Spielen verwuschelten Haar zu ihr hochgesehen, so wunderbar erhitzt, als breite sich wellenförmig, fand Helen immer, die Sicherheit ihrer kleinen Tochter aus, deren kleiner Körper so fest und in der Welt so sicher verankert schien.

«Können wir John-John und Barney mitnehmen?», fragte sie. Sie lugte zu den Zwillingen hinab und schnitt für sie eine Grimasse, bei der die beiden vergnügt strampelten.

«Natürlich», sagte Helen.

«Okay.»

So hatte Helen es angestellt, hatte es selbstverständlich erscheinen lassen, dass sie abermals hinmusste, wo sie bereits am Morgen gewesen war, um dort einfach noch mal stehen zu können. Sie hatte eine Tasche für eventuelle Einkäufe mitgenommen, als wären Besorgungen vielleicht der Grund für den Gang zum Marktplatz, und bei sich, als eine Art Alibi, die Tochter, der sie nachher ein Eis kaufen könnte oder eine Tüte Bonbons – denn was wäre sie damals manchmal gewesen ohne Winnie und ihren strammen kleinen Körper? Neben sich auf ihren Wegen und in den Läden, Winnie, die ihr einen Grund gab, da zu sein, die ihr zu tun gab? Die Hand einer Tochter konnte immerhin die der Mutter halten und sie schützen. Und wo, fragt sich Helen, wäre sie, selbst heute, ohne diesen Halt, wo?

Sie hatte zu Winnie runtergesehen, um sich zu vergewissern, dass das Kind es nicht seltsam fand, nicht schnurstracks heimzukehren, doch Winnie hatte sich schlicht den Daumen in den Mund geschoben und um Helen herumgelugt, um den Jungen zu winken, die Helen im Kinderwagen vor sich herschob. Die Zwillinge strampelten und wanden sich und krähten vor Vergnügen.

«Er ist wie ein richtiger Astronaut, weißt du», sagte Helen zu Win. «Er hat allerdings ein gelbes Gewand, also mehr wie Jesus.»

Winnie nickte, ohne den Daumen aus dem Mund zu nehmen. Eigentlich war es Zeit für ihr Sandwich, für ein Glas Milch und ihren Mittagsschlaf, sagte sich Helen. Sie sollten heimgehen. Und doch schwenkte sie den Kinderwagen herum und hielt auf den Marktplatz zu, weil sie glaubte, wenn sie ihn nur ein Mal noch sehen, ihn in den Blick nehmen könnte, den Mönch, das vorige Gefühl von Ruhe und Stille wiedererleben und dieses innere Bild würde mitnehmen können wie ein Foto – sie brauchte dazu nicht einmal besonders nah herangehen … Doch als sie eintrafen, war er von so vielen Menschen umringt gewesen, dass sie nicht einmal einen Blick auf sein gelbes Gewand erhaschte. Dann fing einer der Jungen an zu quengeln, John, und Winnie sagte: «Ich hab Hunger , Mummy, Hunger » – also gab Helen auf, und sie gingen nach Hause.

Das alles war am Morgen gewesen und nun, Stunden später, saß da Bobby vor ihr und erzählte ihr davon. Von dem Menschenauflauf, wer da gewesen war beim Mönch und wer nicht, wer was gesagt hatte. Eigentlich, hatte Helen gedacht, als sie ihn betrachtete, war es doch nett, wie Bobby sich für die Geschichte begeisterte, wie er sich einließ, aber andererseits verriet ihr sein unsteter Blick auch genau, wie viel er getrunken hatte.

Er grinste sie an. «Sieht man nicht alle Tage, oder? Dass wir hier im vorsintflutlichen Mittelengland so was erleben? Hier in unserer ‹Mittelerde›, ha. Das muss ein Schock gewesen sein, Darling. Nicht wahr? Wo du doch immerhin eine derer bist, die ihn gesehen haben.»

Er hatte sie fixiert, als er es sagte, mit seinen hübschen, tiefblauen Augen und dem dunklen, privaten Blick, den nur sie zu sehen bekam. Der von seinen allein in der Küche mit einer Whiskyflasche verbrachten nächtlichen Stunden sprach, den vor einem Lunchtermin mit Klienten gekippten Wodkas … Sie alle gehörten zur Geschichte. Bobbys Geschichte. Mitgefangen, mitgehangen , besagte der Blick. Du und ich, wir beide . Helen wandte sich ab.

«Ich rede mit dir», hatte Bobby gesagt.

«Ich weiß.» Und da hörte sie bereits in seinem Ton den drohenden Stimmungsumschwung. Käme jetzt jemand in die Küche, ein Nachbar, ein Freund, würde er leutselig und charmant sein und das sogar ein paar Stunden durchhalten können, aber hier mit ihr allein …

«Ich sagte, ich rede mit dir.»

«Ja. Was ist denn?» Helen war vom Tisch aufgestanden.

«Ich sage, es ist mir egal, was du gesehen hast oder nicht. Irgendjemand muss die Dinge in die Hand nehmen. Himalaya hin oder her.»

«Tut mir leid», sagte Helen. «Habe ich nicht mitgekriegt. Ich habe nach den Jungen gehorcht.»

«Ich sagte, dein Mönch verbringt die Nacht im Wald, müsste inzwischen schon dort sein. Und mir ist egal, ob er es gewohnt ist. Das hier ist England, Herrgott, wir sind hier nicht im indischen Hochgebirge …»

Helen hielt inne – vielmehr fühlte sie sich innehalten, so eher. Sie hatte einen Holzlöffel genommen und schob im Eintopf das Fleisch herum, sie tat etwas, aber es war, als täte sie es nicht, als wüsste sie nicht, wie. Da war der Tisch, waren die leeren Flaschen. Die helle Küche, die dunklen Zimmer oben, wo die Kinder schliefen. Da war Bobby, der sich erhoben hatte, betont langsam, und bedächtig die Kühlschranktür aufzog und hineingriff. Und da war sie, unfähig, weiterzumachen, unfähig, überhaupt etwas zu tun.

Da hob sie zu sprechen an: «Das wusste ich nicht –», aber Bobby unterbrach sie.

«Doch, doch», fuhr er fort, als wäre sie von Anfang an am Gespräch beteiligt gewesen, hätte alles gehört, was er gesagt hatte, als wäre sie mit ihm im Pub gewesen. «Irgendwer, ein Dolmetscher oder so, hat gemeint, das habe er vor. Wolle bei Sonnenuntergang rauf in den Ten Shilling Wood hinter Parson’s Farm und dort übernachten, die Nacht dort auf seiner verdammten Matte verbringen.»

Helen sah zum Küchenfenster über den Garten hinaus, über die Weide, und da lag er, der Wald. Sie stellte sich vor, wie der kleine, zarte Mann, den sie vormittags gesehen hatte, ihn betrat, während die Sonne hinter dichtem Geäst versank. Sie stellte sich vor, wie die letzten Sonnenstrahlen durchs Laub schossen, blitzenden Münzen gleich, Licht, das ihn blendete, aber rasch schwand, sah den Waldboden tiefer und weicher werden, je weiter er vordrang.

Sie musste ihn finden. Das wurde ihr just in dem Moment klar. Dass sie hinausgehen musste in den Wald, auf den Hügel, und nach ihm suchen. Obwohl es vollkommen verrückt schien, musste sie es tun, musste ihn irgendwie, aus irgendeinem Grund finden. Doch aus welchem Grund? Dahinter kommt Helen bis heute nicht. Zur Wiederbelebung? Korrektur? Um das Gefühl von Stille und Ruhe vom Morgen zurückzugewinnen? So wie sie noch am Morgen hatte zurückkehren, den Mönch noch einmal sehen und das Gefühl wiederaufleben lassen wollen, aber zu viele Menschen da gewesen waren, sodass sie nichts hatte sehen können? Oder steckte mehr dahinter? Glaubte sie, indem sie etwas Ungewohntes tat, Untypisches eigentlich – im Wald nach einem Fremden suchen –, sich der Stärke des Gefühls vergewissern zu können, das sie am Morgen gehabt hatte, eines Glaubens? Sie wusste es nicht. Sie weiß es bis heute nicht. Aber sie hatte sich vom Fenster abgewandt, während vom Himmel bereits das Abendrot wich, und was hatte Bobby noch gesagt: «bei Sonnenuntergang»? Da hatte sie gedacht: Ich muss sofort los.

«Das solltest du.»

«Bitte?»

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