Hans Ostwald - Das Zillebuch

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Es ist selbstverständlich, dass sich dies Zillebuch nicht mit kunstwissenschaftlichen oder kunsttechnischen Betrachtungen abgibt, sondern vor allem der Persönlichkeit des Künstlers gerecht zu werden versucht.
Seine Bedeutung in der Kunst steht fest. Sie ist offiziell von seinen Kollegen durch seine Berufung in die Akademie der Künste anerkannt worden.
Auch in diesem Buch wird hier und da auf einige wichtige Seiten seines Schaffens eingegangen werden. Es soll eine Darstellung seines Gesamtwerkes werden. Das Wesentliche aber ist der Mensch, der aus seinen Werken und aus seinem Wirken zu uns spricht.
Zille ist immer ein ganzer Mensch gewesen. Als seine ersten Zeichnungen aus dem Volke in den humoristischen Zeitschriften auftauchten, um 1900 herum, empfanden alle Leser, dass hier eine durchaus besondere und bedeutende Persönlichkeit sich äußerte. Eine eigenartige, persönliche Auffassung sprach aus dem kräftigen Strich der Darstellung, die eine ebenso geschulte wie eigenwillige Hand erkennen ließ. Das Dargestellte aber selbst: Volk, elendes, gedrücktes Volk, das sich trotz allem den Humor nicht nehmen ließ, das mit Lachen gegen den Druck und gegen seine kümmerliche Lebenshaltung aufbegehrte.
Zille wurde ein Programm.

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Wie er selbst zum Volke steht, drückte er einmal in einer kurzen, sehr treffenden Zeitungsplauderei aus:

»Immer hab' ich mit den kleinen Leuten gelebt, mit denen ich aufgewachsen, die für mich die Großen waren: – Volk – die Armen. Die den Besitz und die Wohlhabenheit weniger müssen erhalten, vermehren und sich selbst mit Brosamen sollen abfinden. Ich versuchte mit Bild und Wort die Vergessenen zu bannen, so nach und nach kam ich in die Zeitungen, illustrierten Zeitschriften, in die Witzblätter und wurde so der ›Arme-Leute-Maler‹ – leider Witzblätter – es tut weh, wenn man den Ernst als Witz verkaufen muss.

12 Det is mein Auto janz alleene Nach dem Original zum 1 Mal - фото 14

12. »Det is mein Auto janz alleene!«

Nach dem Original zum 1. Mal veröffentlicht.

Der Verschönerungsrat, der Barbier, der mich betreute, hielt viel Zeitschriften zur Unterhaltung seiner Kunden, aber auch zu seiner eigenen Belehrung. Er legte mir schmunzelnd immer die neuesten Journale mit Zille-Bildern vor und sagte: ›Großartig!‹ Er kannte mich aber nicht.

Ich fragte mal, wie sich das Publikum, seine Kunden, über die Bilder aussprechen. ›Großartig! Sie könn' jarnich erwarten, jeder will die Zeitung oder das neue Buch haben – aber es sin ooch Jegner dabei, die da sagen: Berlin würde dadurch beleidigt, verschandelt! Da hab' ick ihn' jesagt: ›Meine Herren – det verstehn Se wohl nicht – det is eben Zille sein Milljöh – und aus sein Milljöh kann er eben nich mehr raus!‹ –

Und ich sagte: ›Er will es auch nicht.‹«

Z.

*

Zur Vollendung seines siebzigsten Lebensjahres wurde eine große Übersicht über seine Werke von der Stadt Berlin im Märkischen Museum veranstaltet. Große Eröffnungsfeier. Der Oberbürgermeister – Stadträte – Stadtväter – mancherlei wichtige Personen aus der Staats- und Stadtverwaltung.

Der Oberbürgermeister hält eine gründliche Rede auf Zille und sein Werk. Würdigt sein Wirken. Durch seine Arbeit sei das Berliner Volk in allen seinen Nöten und in seinem humorvollen Wesen erst so richtig in die Kunst eingeführt worden. Ihm sei es zu verdanken, wenn das Berliner Volk nun auch ebenbürtig sei in der großen Kunst. Durch sein Medium habe er es verklärt und habe auch seine scheinbaren Schattenseiten überwunden und auch die Elendesten dem Herzen der andern Schichten näher gebracht. Zille aber, der sich nicht wohl fühlte, dachte:

»Die Brust schmerzt, als wenn sie mich sprengen wollte.«

Und als auch der Direktor des Museums ihm bei anderer Gelegenheit Ähnliches sagte, da bedankte sich Heinrich Zille und wies mit einer Geste auf die Zeichnungen hin, auf denen das Berliner Volk in seiner ganzen ungeschminkten Art erscheint:

»Das gilt ja nur dem Volk. Sie wollen in mir nur das Volk streicheln. ...«

Die Feiern machte er vielleicht nicht ganz ungern mit. Aber bei allem Wohlgefühl, das er über seine Popularität empfand, war es ihm oft im Kreise der ihn umringenden Gratulanten und Standespersonen höchst ungemütlich. Ja, bei der öffentlichen Feier seines Geburtstages, inmitten von mehr als hundert hohen Beamten und andern Prominenten, plagte ihn sein Alter und sein Altersleiden, die Zuckerkrankheit. Und bei den langen Reden dachte er: Wenn's doch zu Ende wäre!

13 Zurück zur Natur Aus Rund ums Freibad Verlag Dr SelleEysler AG - фото 15

13. Zurück zur Natur.

Aus: »Rund ums Freibad«, Verlag Dr. Selle-Eysler A.-G. Bilder aus den Freibädern.

*

Am schlimmsten wurde Zille von seinen Verehrern bedrängt, als er durch die Feier seines siebzigsten Geburtstags in der Öffentlichkeit, in allen Zeitungen, in vielen Reden und bei allen möglichen Gelegenheiten genannt wurde. Er nahm alle die ihm überreich gespendeten Gaben gern an. Sein langer Arbeitstisch war mit Feinkostkörben und Blumentöpfen und Sträußen gefüllt. Nur über die Blumen war er nicht ganz begeistert. Am wenigsten über die weißen, großblumigen Chrysanthemen, von denen ihm mehrere gebracht worden waren. Er sah sie über seine Brillengläser hinweglugend an und meinte leise abwehrend:

»Die haben was Totes an sich, wie weißes Papier. Ohne Farbe ... Das ist ja, wie wenn sie mich schon beerdigen wollen!«

*

Und eine junge Dame, die gar zu gern doch ein Zille-Autogramm haben wollte und mit einem großen eingehüllten Blumentopf sich durch die Tür hineingezwängt hatte in Zilles Arbeitszimmer, reichte schüchtern und wortlos dem Meister ihren Blumentopfgruß hin, den er schon mit stillem Grausen in die Hände nahm:

Richtig – wieder eine weiße Chrysantheme!

Er stellte sie zu den übrigen – sah mit gerunzelter Stirn zu der angstvoll Harrenden hin – und ging dann doch auf sie zu, ihre Hand zwischen seine Hände nehmend:

»Na – Kindchen – Sie wollen gewiß auch meine Unterschrift haben? ... Und schönen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! ...«

*

Aber er erlebte nicht nur die Schattenseiten des Berühmtseins. Er weiß auch von den heiteren Erlebnissen zu berichten, die ihm begegneten:

»Einmal habe ich mich doch gefreut. Da kam es raus, wie bekannt ich bin. Ich bekam eine Postkarte, auf der nichts als ein Kahn 3auf der Adressenseite gezeichnet war.

14 Vadding in Frankreich Weihnacht 1914 Wenn ick man blot wüßt wat Stille - фото 16

14. Vadding in Frankreich. Weihnacht 1914.

»Wenn ick man blot wüßt, wat ›Stille Nacht, heilige Nacht‹ uf französisch heet! Ick möcht de Lütt mal een dütsches Wihnachtslied vorsingen.«

Ulk 1914.

*

Der Postbote gab sie mir:

›Det können Sie doch bloß sein!‹

*

»Neulich musste ich mir'n Auto nehmen, um nach Hause zu fahren. Und als ich nun meine Straße und Hausnummer sagte, nickte der Schofför und sah mir so komisch prüfend an, dass mir ordentlich bange wurde.

Und als wir dann durch den Tiergarten kamen, da stoppte er'n bißchen.

Nanu, denke ich, was soll das werden?

Da dreht er sich um und fragt lächelnd:

›Sie sind doch Zille, der Maler Zille?‹

Ich musste nun ›Ja‹ sagen.

›Na, ick habe Sie doch jleich erkannt – nach den Bildern in der Zeitung. Haben Sie't eilig?‹

›Das gerade nicht‹, antwortete ich. ›Aber ich muss fahren, weil meine Beine mich nicht mehr so weit tragen.‹

›Woll'n Sie nich noch'n bißken spazieren fahren? Ick stelle de Uhr ab. Sie kommen doch jewiß nich mehr ville an de frische Luft! .. Un for Zille'n hab' ick immer'n bißken Zeit!‹

Und er fuhr mich raus bis Spandau und dann wieder nach Hause – So richtig durch die schöne Luft ...«

*

»Ein anderer Schofför hatte mich auch mal nach Hause gefahren. Als ich nach der Taxe sah, war die Uhr nicht eingestellt.

Ich fragte: ›Ja, was habe ich Ihnen denn für die Fahrt zu zahlen?‹

›Nischt. Herr Zille, nischt!‹ sagte er lächelnd.

›Was denn?‹

›Na – Sie sind doch Meester Zille! Ick habe doch zu Hause alle Bücher von Ihnen. Und da müssen Sie mir schon mal das Vergnügen machen ...‹

Was sollte ich tun? Ich konnte ihm nur die Hand schütteln.«

*

»Als die Vorwahlen zur Wahl des ersten deutschen Reichspräsidenten waren (und die Wahl fiel auf Fritz Ebert), saß ich mit am Wahltisch, in einer kleinen Kneipe, als Beisitzer. Gegen 11 Uhr Vormittag kam ein vergnügtes Volk, Masken vom Maskenball – hatten aber keine Ausweise und wurden durch die Verkleidung auch nicht erkannt. ›Na, aber Herr Direktor,‹ sagten die Mädels, ›wir sind doch alles Zillekinder!‹«

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