Hans Ostwald - Das Zillebuch

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Es ist selbstverständlich, dass sich dies Zillebuch nicht mit kunstwissenschaftlichen oder kunsttechnischen Betrachtungen abgibt, sondern vor allem der Persönlichkeit des Künstlers gerecht zu werden versucht.
Seine Bedeutung in der Kunst steht fest. Sie ist offiziell von seinen Kollegen durch seine Berufung in die Akademie der Künste anerkannt worden.
Auch in diesem Buch wird hier und da auf einige wichtige Seiten seines Schaffens eingegangen werden. Es soll eine Darstellung seines Gesamtwerkes werden. Das Wesentliche aber ist der Mensch, der aus seinen Werken und aus seinem Wirken zu uns spricht.
Zille ist immer ein ganzer Mensch gewesen. Als seine ersten Zeichnungen aus dem Volke in den humoristischen Zeitschriften auftauchten, um 1900 herum, empfanden alle Leser, dass hier eine durchaus besondere und bedeutende Persönlichkeit sich äußerte. Eine eigenartige, persönliche Auffassung sprach aus dem kräftigen Strich der Darstellung, die eine ebenso geschulte wie eigenwillige Hand erkennen ließ. Das Dargestellte aber selbst: Volk, elendes, gedrücktes Volk, das sich trotz allem den Humor nicht nehmen ließ, das mit Lachen gegen den Druck und gegen seine kümmerliche Lebenshaltung aufbegehrte.
Zille wurde ein Programm.

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Und wenn Frau Clara kein Geld hatte, wenn's regnete und nichts zu verdienen war auf der Straße – dann musste ich zu ihrem Mann nach Geld laufen. Oft hatte er selbst nichts und gab mir seinen Frack zum Versetzen. Den nannte er im Kreise seiner Sauf- und Spielkumpane sein ›Feigenblatt‹.

Und auch vom versoffenen Kommodentischler im Vorderkeller und von der blinden Rohrstuhlflechterin, vier Treppen hoch im Hinterhaus, wurde ich der Vertraute – und verdiente mir den Taler, den ich monatlich für die paar Zeichenstunden in der Woche an den alten Zeichenlehrer Spanner in der ärmlichen Dachstube in Berlin O, Blumenstraße, zahlen musste.«

*

»Das ist komisch, wie man manchmal zu seinem Beruf kommt!« meinte Zille, zugleich sinnend und lächelnd. »Das Zeichnen machte mir ja schon in der Schule Spaß. Es ging mir eben leichter von der Hand als den andern Schülern. Und als nu die Zeit ran kam, wo man an einen Beruf denken musste, sagte mein alter Zeichenlehrer zu mir:

›Das beste is, du lernst Lithograph. Zeichen kannste – und da sitzt du in 'ner warmen Stube – immer fein mit Schlips und Kragen. Brauchst nich schwitzen und kriegst keene dreckigen Kleider. Wirst mit ›Sie‹ angeredet – un vor allem – du sitzt in de warme Stube! Wat willste noch mehr?‹

Das gefiel mir – un so bin ich eben ›Zille‹ geworden.«

*

In einer Skizze: »Mein Lebenslauf« schildert Zille seine weitere Entwicklung:

»1873 lernte ich Lithograph und ging die Woche zweimal abends in den Unterricht zum alten guten Professor Hosemann in die Kunstschule, die damals in der Akademie war, ebenso zweimal die Woche zum Professor Domschke, Anatomie, der sehr grob war – und die vollste Klasse hatte. ›Wenn Se noch nich mehr kenn', dann setzen Sie sich mit Ihr Brett uff die Treppe un' nehmen nich hier die hoffnungsvollen Jünglinge, die bald nach Italien wollen, den Platz weg!‹ – aber die Klasse war übervoll, die jungen Leute freuten sich über den alten Herrn, der so wie der olle Schadow sprechen sollte – nach ihm hat's P. Meyerheim verstanden, das ›Berlinern‹ weiter auszubilden. Der alte Hosemann ließ mich in seiner Wohnung, Louisenstraße, am Neuen Tor, ganz gern seine Skizzen und Zeichnungen ansehen und auch abmalen, sagte aber: ›Gehen Sie lieber auf die Straße 'raus, ins Freie, beobachten Sie selbst, das ist besser als nachmachen. Was Sie auch werden – im Leben können Sie es immer gebrauchen; ohne zeichnen zu können, sollte kein denkender Mensch sein.‹ Es ist ein nicht grade heiteres, von wenig Sonne erhelltes Feld, das ich wählte: der fünfte Stand, die Vergessenen! Ich bewunderte Hans Baluscheck, den ich so hoch verehre und nie erreichen werde! ...«

Z.

*

In seiner Lehrzeit erlebte er dann auch manches »Milljöh-Stück«. Das findet der Leser in dem Kapitel, in dem jene Lehrjahre beschrieben werden. Hier sei auf seine künstlerische Ausbildung eingegangen:

»Bei diesem Lithographen wurden die deutschen Heerführer und Fürsten dutzendweise in allen Größen fabriziert, ebenfalls nach Photographien verstümmelte und geheilte Soldaten für medizinische Werke auf Stein gezeichnet, Heiligenbilder, Madonnen mit blutenden Herzen, der Gekreuzigte usw., die dann in den Wohnungen der armen Leute, rechts und links neben den Regulatoren hingen. Darunter baumelten die Kriegsgedenkblätter und Kriegsmedaillen der gefallenen oder verstümmelten Väter und Söhne. Wir hatten damals ein merkwürdiges Kunstgewerbe, der Triumph in der Möbelarchitektur war der Muschelaufsatz. All das frühere Gute ist seit jener Zeit aus den Wohnungen der kleinen Leute verschwunden, das Kunstgewerbe ging an die Arbeit. – War auch die Arbeit am Tage nicht so erfreuend, um so mehr waren es die Abende in der Kunstschule und später im Abendaktsaal. Sonntag ging's ins Freie, um Landschaften zu versuchen. Die noch bleibende Zeit mühte ich mich, das auf der Straße Gesehene aus der Erinnerung zu zeichnen. Der Lehre folgte die Gehilfenzeit; ich kam in gute Werkstätten, arbeitete mit R. Friese und Frenzel, den späteren Tiermalern, und vielen tüchtigen Lithographen zusammen und erlernte den Buntdruck. Nach der Militärzeit ging ich zum graphischen Gewerbe, wie Lichtdruck, Zinkographie, Photogravüre usw., da hat mir das Etwas-zeichnen-können geholfen, gute Arbeit zu machen. Mancher Beitrag für Zeitungen war entstanden, die Zeichnungen und Skizzen sammelten sich an, so dass ich auf Zureden von Freunden mich zaghaft traute, in der ersten Schwarz-Weiß-Ausstellung der Berliner Sezession 1901 auszustellen. Man war entrüstet über die Verunglimpfung Berlins und seiner Bewohner.

Nach und nach lernten die Leute sehen, urteilen und mich verstehen. Im Osten und Norden Berlins verstanden sie mich gleich, als meine Gestalten im Simplicissimus und der Jugend, den ersten Zeitschriften, die mir gnädig waren, auftauchten. Seit 1907 bin ich nicht mehr im graphischen Gewerbe und konnte mich mit dem, was mir am Herzen lag, nun ganz und gar befassen ...«

6 RückenAkt Aus der Zeit als Zille noch nicht selbständiger Künstler war - фото 8

6. Rücken-Akt.

Aus der Zeit, als Zille noch nicht selbständiger Künstler war. Diese Radierung, eine der neben seinem Broterwerb entstandenen Arbeiten, zeigt ihn schon abseits aller akademischen Süßigkeit.

Nach dem Original zum 1. Mal veröffentlicht.

*

Zille erklärte, dass nicht nur die Kindheitseindrücke auf ihn so stark gewirkt hätten:

»Nie werde ich vergessen, was ich am Dönhoffplatz erlebte. Ich hatte 'ne kleine Privatarbeit und ging so früh in die Werkstatt, dass ich schon vor Arbeitsbeginn ein paar Stunden für mich arbeiten konnte. Es handelte sich um eine Technik, die nicht in der Werkstatt geübt wurde, in der ich mich aber selbst üben wollte. Und da war nu am Dönhoffplatz zweimal Wochenmarkt. Lauter Obdachlose kamen hin, die als Helfer wat verdienen wollten. Und damit sie nich die Zeit verpassten – denn die Bauern aus der nächsten Umgebung, aus Schöneberg und Templow fuhren ziemlich früh an – kamen die armen Markthelfer schon am Abend vorher und pennten da – vor den Haustüren. Wie die Heringe lagen sie in den Hauseingängen. Die Schwächsten und die, die am meisten froren, ließen sie hinten liegen, wo't wärmer war. Die vorne, das waren die Stärksten.

Manchmal aber kamen die Schutzleute. Die zogen die armen Kerle an die Schläfenhaare hoch. Und das tut verflucht weh. –

Über diese Reihen von Ärmsten musste ich wegsteigen, wenn ich meine Früharbeit anfing. Solche Eindrücke vergisst man nicht.

Und wenn ich mal spät Unter den Linden lang ging – ich hatte doch Abendunterricht in der alten Akademie und daran schloß sich manchmal noch 'n kleiner Bummel – da saßen auf manchen Bänken die Obdachlosen. Schlafen sollten sie nicht. Und weil die Schutzleute kontrollieren kamen, stellten die Obdachlosen Wachen aus. Die mussten ›Polente!‹ rufen, wenn Schutzleute kamen. Erwischten die Schutzleute aber doch einen Schläfer, dann fassten sie ihn an den Füßen an und kippten ihn über seinen Kopp weg uff de andre Seite. Im Hotel de Rome und in den andern Hotels drüben neben den Palais aber war's noch hell und da ging's hoch her. Die Equipagen und die Droschkenkutscher warteten und verstauten die Angeheiterten und fuhren sie nach Hause. Und hier wurde den Armen die letzte Ruhe genommen ...«

7 Zerzauste Kiefer in der Nähe von Rummelsburg Eine der Studien Arbeiten die - фото 9

7. Zerzauste Kiefer in der Nähe von Rummelsburg.

Eine der Studien Arbeiten, die Zille vor oder nach seinen Broterwerbsstunden »für sich« machte.

Nach dem Original zum 1. Mal veröffentlicht.

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