Evelyn Csabai - Allerletzter Aufruf Tegel!

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Die besten Geschichten vom tollsten Flughafen der Welt …
Kaum ein deutscher Flughafen war so bekannt, beliebt und umstritten wie Berlin-Tegel. Das legendäre Sechseck mit seinen kurzen Wegen brachte Menschen und Schicksale näher zusammen als viele andere Airports. Über 25 Jahre lang haben die Schwestern Julia und Evelyn Csabai hier Fluggastbefragungen durchgeführt und dabei die kuriosen Erlebnisse von Reisenden, Stewardessen, Schalterpersonal, Sicherheitsleuten, Reinigungskräften und Ladenbesitzern aufgeschrieben.
Aktualisierte Neuauflage des Beststellers «Letzter Aufruf Tegel!» – mit über 40 Abbildungen, einer Übersichtskarte und einer Chronologie des Flughafens von den Anfängen bis zur Schließung
"Es geht um Menschliches und allzu Menschliches, immer mit einem sympathischen Hauch von Nostalgie."
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
"Eine Liebeserklärung"
DER TAGESSPIEGEL

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Jeder findet sein Glück auf andere Art und Weise. Die Bestätigung meiner Erkenntnis lief gerade an mir vorbei. Ein wohlbeleibtes Mädchen, ihr Po sprengte fast die schwarzen Shorts, ihr Kopf war mit einem Kranz aus bunten Blüten, einem Schleier und zwei großen Fühlern geschmückt. Quer über ihren Brüsten leuchtete auf einer rosa Schleife die Inschrift: Bride to be! Sie flanierte auf und ab mit ihrem Groom to be , der überglücklich und genauso stolz war wie sein Schmuckstück.

Gestärkt vom Kaffee, begab ich mich auf die letzten Meter meines Rundgangs. Passagiere sammelten sich für ihren Abflug, der Flughafen füllte sich wieder. Einige Schritte weiter musste ich erneut ausweichen. Ein eiliger junger Geschäftsmann, der einen Trolley mit pink blinkenden Rädern hinter sich herzog, erinnerte mich daran, dass es Donnerstag war. Am Abend würden die fleißigen Unternehmensberater nach Berlin zurückkehren, denn Freitag war ihr Homeoffice-Day. Ich musste an graue Anzüge denken und stand unvermittelt neben einem winzigen, aber knallroten Teppich. Hatte ich irgendein Ereignis verpasst? Goldene Kamera, Berlinale oder Vergleichbares? Nein. Auf dem Teppich saß ein grauer Bordeaux-Doggen-Welpe. Ich wurde zur quietschenden Zehnjährigen, so süß war er! Am liebsten wollte ich ihn mitnehmen! Zum Glück regulierte sich mein aus den Fugen geratener Hormonhaushalt rasch, weil mir einfiel, dass alle Welpen unerträglich niedlich sind, dieser aber zu einer sechzig Kilo schweren Dogge mit schleimtriefendem Maul heranwachsen würde. Ein schönes Überraschungsgeschenk. Ich lächelte der versammelten, mit Sektgläsern wartenden Gruppe zu und dachte daran, dass diese Hunde früher nicht auf roten Teppichen an einem Flughafen saßen, sondern zum Kampf gegen Bären und Wölfe eingesetzt wurden.

Anlaufstelle für Passagiere und Mitarbeiter die EspressoBar Es ist - фото 9

Anlaufstelle für Passagiere und Mitarbeiter: die Espresso-Bar

Es ist bewundernswert, was die Leute sich alles ausdenken, um ihre Wiedersehensfreude nach langer Trennung zu zeigen. Sie bauen Sektbars auf, malen überdimensionale buntfröhliche Plakate, um jemanden willkommen zu heißen. Sie bemalen sogar sich selbst von Kopf bis Fuß, obwohl sie so Gefahr laufen, dass der Ankommende sie nicht wiedererkennt. Meistens sind es Heranwachsende, die in großen Gruppen abgeholt werden. Die stolze Familie und der kreischende Freundeskreis sind da; oft ist die gleiche Gruppe, die den Heimkehrenden vor fast einem Jahr verabschiedet hat, wieder angetreten. Zu Beginn des Schuljahres brechen zahlreiche Jugendliche in unbekannte Welten auf. Viele von ihnen in roten T-Shirts mit dem Aufdruck Youth for Understanding – eine Schüleraustauschorganisation, die jährlich mehr als tausend Schülerinnen und Schüler ins Ausland entsendet. Wenn die Jugendlichen abreisen, stehen sie am Anfang neuer Erfahrungen. Sie kehren oft erwachsener, reifer zurück, vielleicht mit einem anderen Blick auf die Welt. Mit Erlebnissen im Gepäck, die nicht sofort ausgepackt werden. Wenn man aufmerksam ist, entdeckt man manchmal abseits der wartenden Clique, irgendwo in der Ecke, einen Jungen oder ein Mädchen, verliebt, zitternd, nicht wissend, ob sie immer noch die Auserwählten sind, die sie beim Abschied vor langer Zeit waren.

Ohne weitere Zwischenfälle passierte ich Gate 15, das letzte Gate, machte einen großen Schritt über einige entkräftete Party-Touristen, die an die Wand gelehnt am Boden saßen, und kam ans Ende meines Rundgangs. Geschafft. Einmal rum. Als ich die Treppen zu den E-Gates hinabstieg, stolperte ich über eine auf dem Boden liegende Stange. Eine nicht enden wollende Stange. Fast fünf Meter lang! Sie gehörte einem hochgewachsenen, sehnigen Mann aus Kuba, begleitet von seiner Freundin mit Toni-Garrn-Qualitäten. Die beiden hatten mehrere solche Stangen dabei und wollten sie beim Sperrgepäck aufgeben. Das Fragezeichen muss mir im Gesicht gestanden haben. »Pole vault«, sagte er und hob seine Zauberstäbe. Stabhochsprung.

Vor dem Kubaner lud eine Familie bei Bulky Baggage, also Sperrgepäck, einen Kinderwagen auf das Kontrollband. Der Knirps, dem der Wagen gehörte, war untröstlich und schrie los. Wie sollte sein Leben ohne seinen geliebten Kinderwagen weitergehen?

Etwas weiter sah ich eine ältere Frau mit ihrem Mann. Er saß in seinem elektrischen Rollstuhl, sie schob einen leeren Flughafenrollstuhl zum Sperrgepäck. Sie wollten den E-Rolli aufgeben. Die Frau hob ihren Mann mit großer Anstrengung in den Flughafenrollstuhl. Ich bot meine Hilfe an, aber sie lehnte ab. »Danke, das geht! Das mache ich dauernd.« Ihr Mann lächelte mir zu. Dann gab sie, wieder ohne Hilfe anzunehmen, den großen elektrischen Rollstuhl auf. Das Paar flog in den Urlaub.

Zwei Frauen näherten sich, äußerst wackelig balancierten sie eine lebensgroße Statue zu Bulky Baggage . Ich ergriff die Flucht, bevor ich unter der Statue begraben mein Ende finden sollte, und kehrte zu unserem Treffpunkt zurück. Wie so oft in Tegel beschlich mich das Gefühl, dass ich in der kurzen Zeit viel gesehen und so viel Einblick in Schicksale bekommen hatte wie sonst in einem Jahr. Man nahm die Welt dort wie in einem Brennglas wahr. Meine Mitarbeiterin, die für mich die Stellung gehalten hatte, fragte, ob alles in Ordnung war.

»Ja, alles normal.«

ROSENKAVALIERE

ABSCHIED UND BEGRÜßUNG

Allerletzter Aufruf Tegel - изображение 10An einem Flughafen trifft man viele Verliebte. Verliebte, die auf jemanden warten, sind immer aufgeregt. Die frisch Verliebten waren meistens bereits zwanzig Minuten vor der Landung da und warteten ungeduldig vor dem Gate. Einer von ihnen hatte bestimmt eine rote Rose in der Hand. Einige nicht mehr so frisch Verliebte kamen dazu, meistens ohne Rose. Wenn sie die Blume in der Hand eines anderen erblickten, schlich sich bei dem ein oder anderen das schlechte Gewissen ein. Sie schauten sich um und fragten sich, wo man in Tegel Blumen kaufen konnte.

Viele Jahre lang gab es das Blumengeschäft der Familie Aschenbach in der Haupthalle. Typische Last-Minute-Sträuße standen auffällig vor dem Laden: für 9,90, für 15,90 und für 19,90 D-Mark. Immer wurde tunlichst darauf geachtet, dass die Beschenkte keinesfalls durch die Haupthalle kam, damit ihr nicht wie Schuppen von den Augen fiel: Mein Strauß ist ein Billigangebot.

Rosenkavaliere hatten es leichter, allerdings gab es bei Aschenbach nur sündhaft teure rote Rosen mit langem Stiel und etwas preiswertere, kürzere, die in Lichtgeschwindigkeit verwelkten. Hatte das Flugzeug Verspätung, war es ratsam, die lange Rose zu kaufen, sonst überreichte man der Liebsten bei der Ankunft nur trauriges Gemüse. Mit der langen Rose konnte man selbstbewusst durch die Haupthalle am Blumenladen vorbeistolzieren und sich sehen lassen. Wenn ich nach Blumen gefragt wurde, empfahl ich für den Fall einer Verspätung immer den Kauf einer langen Rose.

Entweder wurden sie irgendwann zu teuer oder die verliebten Männer zu knauserig, eines Tages mussten die Blumen weichen, um, wie sollte es anders sein, dem neuen Statussymbol des Jet-Sets, einem schicken Kofferladen, Platz zu machen. Kofferboutique ersetzte Blumengeschäft. Dass der Kofferladen infolge der angekündigten Schließung des Flughafens auch zumachen musste und schließlich die Apotheke dort ihren Platz fand, gehörte zum stetigen Wandel Tegels.

Nun aber standen die Verliebten vor einem Problem, denn in Tegel gab es keine Blumen mehr zu kaufen. Eine ungewöhnliche Situation an einem Flughafen, aber nicht die erste und auch nicht die letzte ungewöhnliche Situation in Tegel. Seitdem sah ich sie immer häufiger, die Es-gibt-kein-Blumengeschäft-was-mache-ich-jetzt-Kavaliere. Aber ich hatte eine süße Alternative ausfindig gemacht und gab, wann und wo ich konnte, meine Empfehlung weiter: »Es gibt in der Confiserie eine herzförmige Dose mit einer kleinen Praline darin, für nur 3,90.« Die Dose wurde der Renner. Immer häufiger stieß man auf Wartende mit roter Pralinendose.

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