Norman Davies - Verschwundene Reiche

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Zusammengebrochen, verloren, für alle Zeiten von der politischen Landkarte Europas radiert. Die Geschichte Europas ist auch eine Geschichte verschwundener Reiche. Das stolze Alt Clud, heute ein heruntergekommener Landstrich in Schottland, das sagenumwobene Burgund oder das preußische Kernland der Prussen, im 12. Jahrhundert eine terra incognita, aber im Verlauf der Geschichte einer der einflussreichsten Staaten Europas: Norman Davies spürte 15 solcher Reiche vor Ort und in bisher vernachlässigten Quellen nach. In diesem politisch wie historisch aufrüttelnden und sprachlich virtuosen Standardwerk erzählt er ihre Geschichte von der Entstehung bis zum Untergang – und wie wenig von ihrer großen Vergangenheit heute in Erinnerung geblieben ist. Denn das kollektive Gedächtnis ist wichtig, um das heutige Europa zu verstehen.

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Ein noch größeres Durcheinander sollten die Wikinger im benachbarten Königreich Alt Clud anrichten. Kommentatoren schreiben, das Reich von Dumbarton Rock habe in jener Zeit »offenbar unter fremder Herrschaft gestanden« oder sei »anscheinend in den Hintergrund gedrängt worden«.58 Die näheren Umstände allerdings werden nirgendwo beschrieben. Die »Fremdherrscher« könnten Wikinger oder Pikten gewesen sein, aber auch »Skoten« aus Dalriada, oder vielleicht eine Kombination verschiedener fremder Mächte. Ein einzelner Zwischenfall ist für die Zeit um 849 festgehalten: »Die Briten brannten Dunblane nieder.« Dunblane liegt in Piktland, nahe Stirling. Unter anderem besteht die Möglichkeit, dass die Briten aus Dumbarton Rock sich schon gegen die wachsende Macht einer piktisch-gälischen Vereinigung zu wehren begannen, die in den folgenden Jahrzehnten nur noch stärker werden sollte.

Gegen Ende der 860er-Jahre bestand die Gefahr, dass die Wikinger die gesamten Britischen Inseln überrennen würden. Sie hatten sich eine wichtige Ausgangsbasis in Dublin geschaffen, von wo aus sie nach ganz Irland und an die Westküste Britanniens ausschwärmten. Auch London, East Anglia und Humberside in späteren Danelag standen unter ihrer Herrschaft. Unter den angelsächsischen Reichen leistete nur Wessex ernsthaften Widerstand. König Alfred von Wessex (reg. 871–899) entkam ihnen nur mit Glück. Weiter im Norden hatten die skandinavischen Plünderer, die den Mersey, den Solway und den Humber hinaufsegelten, eine nordische Gemeinde im Lake District im früheren Königreich Rheged und ein Wikingerreich in York gegründet. Und sie hatten den gesamten hohen Norden Britanniens, den sie ihr »Südland« (Sutherland) nannten, eingenommen. Das frühere Machtgleichgewicht war zerstört, die Zukunft ungewiss. Falls sich die Wikinger durchsetzten, würde sich ganz Britannien in ein weiteres nordisches Reich wie Dänemark oder Norwegen verwandeln. Falls Wessex im Süden oder Alba im Norden wieder erstarkte, konnte vielleicht ein neuer Modus vivendi gefunden werden.

Alle erhaltenen zeitgenössischen Quellen berichten übereinstimmend dass - фото 9

Alle erhaltenen zeitgenössischen Quellen berichten übereinstimmend, dass Dumbarton Rock 870 oder 871 von den Wikingern zerstört wurde. Das genaue Datum kann wegen des Chaos in der jeweiligen Jahreszählung um ein oder zwei Jahre abweichen. Doch die Chronisten in Ulster, in St Davids und in drei Fassungen der Annalen von Wales verwenden alle denselben Namen für das Ziel der Angriffe: Alt Clud (die britische Form); und sie alle verwenden Verben, die eine völlige Vernichtung bezeichnen:

869 …. die Schlacht von Cryn Onen [Ash Hill] fand statt.

870. Achthundertsiebzig war das Jahr nach Christus, und Caer Alclut wurde von den Heiden zerstört.

Deg mlyned athrugeint ac wythgant oed Krist, AC Y TORRET KAER ALCLUT Y GAN Y PAGANYEIT

(Hl. Carodog von Llancarvan, Brut y Tywysogion

[Fürstenchronik])

869 an Cat Brin Onnen

870 an Arx Alt Clut a gentilibus fracta est.

871 an Guoccaun mersus est, rex Cereticiaun

(Nennius und die Annalen von Wales)

870 an Cat Brionnen annus. Cant Wrenonnen (Ashdown)

871 an Arx Alclut a Gentilibus fracta est Alclut fracta est.

872 an Guoccaun mersus est Gugan, rex Cereticiaun rex Ceredigean mersus est

(Annalen von Wales)

Obsesio Ailech Cluathe a Nordmannis, i.e. Amlaiph et Imhar ii regis Nordmannorum obsederunt arcem illam et destruxerunt in fine 4 mensium arcem et predaverunt.

Die Belagerung von Ailech Cluathe durch die Nordmänner; d.h. Olaf und Ivar, zwei Könige der Nordmänner, belagerten jene Burg, und zerstörten und plünderten sie nach vier Monaten.

(Annalen von Ulster)59

Wenn wir diese verstreuten Informationen zusammensetzen, können wir eine relativ plausible Geschichte konstruieren:

Es war im Jahr 870, als der nordische König von Dublin, Olaf der Weiße … sich zu einer militärischen Expedition entschloss, um das Königreich der Briten in Strathclyde zu plündern. Er segelte mit einer großen Flotte von Dublin los, fuhr den Firth of Clyde hinauf und belagerte Alclut. Ein weiterer Wikingerherrscher schloss sich ihm an: Ivar Ragnarsson (genannt »Ivar Beinlause« oder »der Knochenlose«) zog von York, das er 867 eingenommen hatte, nach Norden. Die Garnison von Alclut hielt vier Monate lang stand, doch schließlich sah sie sich zur Aufgabe gezwungen, nachdem der Brunnen auf dem Felsen ausgetrocknet war … Die Burg wurde zerstört, und das Königreich der Briten stand den Eindringlingen offen, die über den Winter in Strathclyde blieben, [bevor] sie mit einer Flotte von zweihundert mit Sklaven und Beute beladenen Schiffen zurück nach Dublin segelten. Der König von Strathclyde wurde kurz darauf getötet, und das Reich fiel eine Zeit lang unter die Herrschaft benachbarter Könige.60

Die Wikingerflotte segelte mit ihrer Beute davon, zweifellos in Richtung auf den Dubliner Sklavenmarkt. Allerdings verweisen »Hogback«-Grabsteine im Wikingerstil im nahen Distrikt Govan darauf, dass womöglich einige Wikinger zurückblieben.61 Zudem gab es auch einheimische Überlebende, und die gedemütigte Monarchie von Dumbarton Rock wurde nicht völlig ausgelöscht. Das genaue Schicksal von König Arthgal ist schwer zu rekonstruieren. Ein Historiker nimmt an, dass er als Gefangener nach Dublin gebracht wurde.62 Die meisten anderen akzeptieren die Aussage des Chronisten, dass »Arthgal, König der Briten, im Jahr 872 auf Anraten Konstantins, des Sohnes von Kenneth [macAlpin], erschlagen wurde«. Sicher ist, dass der Sohn des britischen Königs, Rhun map Arthgal, mit der Schwester König Konstantins I. verheiratet war oder kurz vor der Eheschließung stand. Die naheliegendste, wenn auch nicht sichere Erklärung wäre, dass Konstantin Rhun während der Abwesenheit seines Vaters als Herrscher eingesetzt hatte und die Dubliner Wikinger dann womöglich mit Hilfe finanzieller Zuwendungen dazu überredete, Arthgal zu töten.63 Jedenfalls ist klar, dass die Schotten unter Konstantin I. in den frühen 870er-Jahren ihre Vorherrschaft über Alt Clud errichteten, in dem Rhun als abhängiger Unterkönig regierte.

Das walisische Brut y Tywysogion drückte es so aus: »Die Männer von Strathclyde, die sich weigerten, sich mit den Engländern zusammenzuschließen, mussten ihr Land verlassen und nach Gwynedd gehen«. Wahrscheinlich verwendete der walisische Chronist das Wort »Engländer« so, wie die Engländer den Begriff »Waliser« benutzten – in der Bedeutung »Fremder«. Die Episode zeigt, was in den »Dunklen Jahrhunderten« geschah, wenn eine einheimische Gesellschaft von einer anderen überrannt wurde. Einige Mitglieder der unterlegenen Bevölkerung wurden in die Sklaverei verkauft. Einige, wahrscheinlich die meisten, blieben, bestellten das Land und gingen mit der Zeit in der Gesellschaft der Sieger auf. Die herrschende Elite jedoch musste ersetzt werden. Wenn sie Glück hatten, ließ man ihnen die Wahl, sich der Herrschaft der Sieger zu unterwerfen oder das Land zu verlassen. Wenn nicht, mussten sie sterben. Dies erklärt, wie Sprache und Kultur sich in Gebieten verändern, in denen der menschliche Genpool im Grunde derselbe bleibt. Ein Musterbeispiel ist die Verwandlung des nachrömischen Britannien in das angelsächsische England; die Verwandlung der Briten des Nordens in gaelische Strathclyder ist ein weiteres.

Die Stammesältesten von Dumbarton Rock, die beschlossen hatten, sich lieber wieder ihren britischen Verwandten anzuschließen, als sich mit den neu einwandernden Gälen zu arrangieren, können das ferne Gwynedd nur über das Meer erreicht haben. Ihre Schiffe segelten mit der Ebbe, ließen den Felsen hinter sich, glitten an Bute und Arran vorbei (die sie sicher ganz anders nannten), fuhren um die Küste von Aeron hinaus durch die kabbelige See an der Mündung der Ituna. Sicher nahmen sie ihre Barden und Schreiber mit, die ihren walisischen Gastgebern das Wissen über die Gwyr y Gogledd weitergaben. Sie müssen gespürt haben, dass hunderte, ja sogar tausende Jahre Geschichte mit ihnen segelten. Man kann nicht genau sagen, wann diese Reise stattfand, doch im Jahr 890 tauchten die Exilanten schon in den Annalen von Wales auf und halfen, wie dort berichtet wird, dem König von Gwynedd, die »Sachsen« zurückzuschlagen.64

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