Norman Davies - Verschwundene Reiche

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Zusammengebrochen, verloren, für alle Zeiten von der politischen Landkarte Europas radiert. Die Geschichte Europas ist auch eine Geschichte verschwundener Reiche. Das stolze Alt Clud, heute ein heruntergekommener Landstrich in Schottland, das sagenumwobene Burgund oder das preußische Kernland der Prussen, im 12. Jahrhundert eine terra incognita, aber im Verlauf der Geschichte einer der einflussreichsten Staaten Europas: Norman Davies spürte 15 solcher Reiche vor Ort und in bisher vernachlässigten Quellen nach. In diesem politisch wie historisch aufrüttelnden und sprachlich virtuosen Standardwerk erzählt er ihre Geschichte von der Entstehung bis zum Untergang – und wie wenig von ihrer großen Vergangenheit heute in Erinnerung geblieben ist. Denn das kollektive Gedächtnis ist wichtig, um das heutige Europa zu verstehen.

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[Die Darstellung] liest sich wie ein Comicstrip in einer Zeitung mit vier von oben nach unten angeordneten Szenen. In der ersten jagt ein Berittener, der vielleicht Bridei sein soll, einen anderen Krieger zu Pferde. Auf der Flucht hat der Letztere Schild und Schwert weggeworfen. Dieser Mann könnte Ecgfrith sein … der sich umwendet und flieht in dem Moment, als ihm klar wird, dass er in einen Hinterhalt geraten ist. Durch seinen Helm ist der flüchtende Krieger als Northumbrier zu identifizieren. Bei Ausgrabungen am Coppergate in York wurde ein sehr ähnliches Exemplar, abgerundet mit langem Nasenschutz, gefunden.“47

Die zweite Szene zeigt Ecgfrith oder einen anderen Northumbrier zu Pferde mit der gleichen Art Helm, wie er eine Gruppe piktischer Fußsoldaten angreift. Der Bildhauer verstand offenbar etwas von Kriegstaktik, denn er stellte die Männer sorgfältig in der richtigen Schlachtformation in drei Reihen dar. Vorn stand ein Krieger mit Schwert und einem runden, gebogenen Schild mit vorspringendem Buckel. Wenn die Reiterei der Gegner angriff, musste er der Wucht des Zusammenpralls standhalten. Zu seiner Unterstützung stand ein weiterer Mann direkt hinter ihm mit einem langen Speer, der weit über die erste Reihe hinausragte. Hinter den beiden Kriegern, die den Feind angriffen, stand ein dritter Speerträger in Reserve. Die ganze langgezogene Schlachtlinie entlang sollte eine Reihe blitzender Speerspitzen die Angreifer abschrecken und die Pferde dazu bringen, dass sie scheuten oder den Angriff verweigerten. In einer dritten Szene im unteren Teil des Steins stehen Bridei und Ecgfrith einander zu Pferde gegenüber. Ecgfrith scheint gerade seinen Speer zu schleudern, während Bridei sich bereit macht, ihn abzuwehren. Und in einem letzten Akt, ganz unten in der rechten Ecke, liegt Ecgfrith tot auf dem Schachtfeld. Ein Aas fressender Rabe, das Symbol der Niederlage, pickt an seinem Hals.

Der Skulpturenstein von Aberlemno ist Ausdruck des piktischen Nationalstolzes. Er entstand ein Jahrhundert nach dem großen Sieg und verkündete eine ebenso schlichte wie kraftvolle Botschaft: Piktland ist anders. Und im Jahr 685 »war diese einzigartige Identität durch Waffengewalt bewahrt worden«.48

Es gibt keinen Grund, die Kontinuität von Alt Clud im 7. Jahrhundert infrage zu stellen, doch alle Königsnamen sind zweifelhaft, und man kann gewisse Überlappungen mit den Herrschern von Piktland feststellen. Rhydderch Hael scheint keine Söhne gehabt zu haben. Der Thron ging auf Nwython (Neithon, Nechtan) über, der möglicherweise mit Nechtan, König des piktischen Fortriu, identisch ist († um 621), nach dem vielleicht Nechtansmere benannt wurde. Nwython war der Vater von Beli (oder Bili I.) und Großvater von Ywain (Owen, Owain) wie auch von Brude (Bridei). Owen von Dumbarton Rock ging im Jahr 642 als Sieger aus der Schlacht von Strathcarron hervor, in der der König von Dalriada fiel, während sein Bruder oder Halbbruder Bridei map Bili, der in Fortriu regierte, bei Nechtansmere siegte.49 Hinweise auf eine weitere Reihe zweifelhafter Namen tauchen von Zeit zu Zeit in den Annalen von Ulster auf, was zeigt, dass die Monarchen von Alt Clud in ihrer Rivalität mit Dalriada nicht zögerten, den Krieg auch über das Meer nach Irland zu tragen.

Nechtansmere hatte bleibende Folgen. Die Schlacht beendete eine Phase, in der das Kriegsglück an der anglisch-piktischen Grenze mal diesem, mal jenem hold gewesen war und das Grenzland mehrmals den Besitzer gewechselt hatte. Doch nach Nechtansmere wichen sowohl die Pikten wie auch die Briten von Dumbarton Rock nicht mehr von der Stelle. Die Angeln ließen sich dauerhaft im Süden des Firth of Forth nieder und wagten sich nicht über ihre Festung in Stirling hinaus. Sie kolonisierten Galloway und das frühere Aeron (Ayrshire) im Südwesten, aber sie kamen nicht bis zum Clyde. In ihrem Siedlungsgebiet führten sie ihren besonderen Dialekt des Altenglischen ein, der gemischt mit lokalen Dialekten zur Entstehung einer Sprache namens »Lallans« oder »Lowland Scots« führte.50 Fortan trugen nördlich und westlich der Angeln die gälischen Skoten, die Pikten und die Briten einen neuen dreiseitigen ethnischen Wettstreit aus. Grob gesagt gewannen die Skoten darin die Oberhand über die Pikten, bevor die Piktoskoten die Briten übermannten. Das Ganze dauerte vielleicht 250 Jahre.

Das 8. und die erste Hälfte des 9. Jahrhunderts sind die dunkelsten überhaupt. Historische Aufzeichnungen über die langen Jahrzehnte zwischen Nechtansmere und den Einfällen der Wikinger sind dünn gesät. Trotz gelegentlicher Lichtblicke ergibt sich keine durchgehende Geschichte. Während die northumbrischen Angeln sich südlich von ihnen verschanzten und die sich bekriegenden Skoten und Pikten im Norden allmählich zusammenwuchsen, waren sich die Briten am Clyde selbst genug. Es gab keine berühmten Herrscher, keine gewaltigen Schlachten, keine im Gedächtnis haftenden Gedichte, keine erhaltenen Chroniken. Die Quellen bieten keine Anhaltspunkte etwa zum Thema Seemacht. Man hört nichts von Expeditionen über das Meer. Man weiß nichts über die Größe der bewaffneten Patrouillen, die womöglich am Firth of Clyde aufgeboten wurden, um die Schifffahrt zu überwachen und die Steuereintreiber des Königreichs zu schützen. Nichts von alledem hat überlebt, wenn man von gelegentlichen Bemerkungen in Texten, die das Handeln anderer beschreiben, einmal absieht. Von den verschiedenen Völkern, die an der Entstehung Schottlands beteiligt waren, »sind es die Briten, über die man am wenigsten weiß und über die am wenigsten geschrieben worden ist«. 51

Über die territoriale Ausdehnung des Königreichs von Alt Clud kann man für einen Großteil dieser Zeit deshalb nur spekulieren. Nach dem Fall von Rheged und Gododdin blieben die Nachbarn des Königreiches dieselben. Im Westen und Nordwesten kontrollierten die Skoten von Dalriada die meisten Inseln und Landzungen. Der außergewöhnliche Senchus oder das »Register« von Dalriada – eine Art Vorläufer des Domesday Book – zeigt, dass Kintyre zu den wichtigsten Regionen zählte.52 Es lässt im Umkehrschluss auch vermuten, dass die Steuereintreiber von Alt Clud nicht weiter als bis Bute und Arran kamen.

Die Hauptsorge war wohl darauf gerichtet, die Seewege des Firth zu sichern. Im Norden markierte der Clach nam Breatan oder »Britische Stein«, der noch immer in Glen Falloch über der Nordspitze von Loch Lomond zu sehen ist, die traditionelle Trennlinie zu den Pikten. Jenseits davon lagen das fruchtbare Strathearn-Tal und die piktische Provinz Fortriu. Im Osten und Süden grenzte Alt Clud an Northumbria. Es umfasste die Täler der Zuflüsse und die umliegenden Höhen des Clyde-Beckens, aber nicht viel mehr. Ein wichtiger Grenzposten befand sich wahrscheinlich in der Nähe des heutigen Kelvinhead, ein anderer in der Nähe von Beattock. Die internen Kommunikationswege waren kurz, sei es über den Fluss oder über das Meer. Es gab Land für den Ackerbau und die Viehzucht, außerdem Wald. Der Ring der Hochlandhügel bot ein geschütztes Klima und gute Verteidigungslinien.

Doch im Großen und Ganzen verfügte das Königreich nicht über die gleichen Ressourcen wie die Nachbarstaaten. Northumbria war mindestens doppelt so groß. Der Zusammenschluss der Pikten und der Skoten sollte eine weitere große Macht hervorbringen. Im Laufe der Zeit wurde es für das Königreich von Alt Clud immer schwerer, Schritt zu halten. Alles weist darauf hin, dass Dalriada über beträchtliche Seefahrtskapazitäten verfügte.53 Man darf annehmen, dass die Herren von Dumbarton Rock ähnliche Vorkehrungen zu treffen suchten, aber nicht mithalten konnten.

Zur Zeit der Schlacht von Nechtansmere war Piktland noch heidnisch gewesen, und das Christentum im Norden fand erst allmählich zu einer gewissen Form. Eine Zeit lang konkurrierten die northumbrischen Angeln bei der Bekehrung der Pikten mit den Skoten von Dalriada, und das Ende ihrer eigenen territorialen Expansion bedeutete noch nicht das Ende ihrer religiösen Ambitionen. Die ersten beiden Amtsinhaber eines northumbrischen Bistums in Whithorn waren Penthelm, »Anführer der Pikten«, und Pentwine, »Freund der Pikten«. Whithorn grenzte nicht an Piktland, aber eine gewisse christliche Mission gehörte offenbar zum Auftrag des Bistums. Zur gleichen Zeit vertrieb Nechtan, König der Pikten (reg. 706–724), die Mönche von Iona und bat Bedas Vorgesetzten, den Abt von Jarrow, um Rat, wie man eine Kirche nach römischem Vorbild gründen könne. Später schrieb man ihm pauschal die Bekehrung von Piktland zu. Tatsächlich aber führte er wahrscheinlich nur flächendeckend den römischen Ritus ein. Sein Nachfolger Oengus I. (reg. 729–761) ging einen Schritt weiter, holte die Reliquien des hl. Andreas aus Byzanz und errichtete ihnen eine Kultstätte an der Küste ganz im Osten seines Landes. Für die Menschen in Alt Clud, die den hl. Mungo verehrten, änderte sich dadurch allerdings wohl nichts.

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