Das Leben
des Propheten
MuhammedDer Herr der Herzen
Rahime Kaya
Das Leben
des Propheten
MuhammedDer Herr der Herzen
Copyright © Define Verlag GmbH, Frankfurt am Main, 2016
1. Auflage
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Erschienen im Define Verlag
ÜbersetzungMehmet Oyran
LektoratArhan Kardas - Wilhelm Willeke - Abdullah Kulac
Nachwort & das Wort zur UmschriftArhan Kardas
CoverdesignYavuz Aydemir
Korrespondenz: Gerbermühlstr. 32 60594 Frankfurt am Main Tel: +49 69 / 959-321-38Fax: +49 69 / 959-321-39 www.define-verlag.de
ISBN: 978-3-946463-00-9
Druck: CPI books GmbHUlm - Deutschland
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Inhalt
Zur Umschrift in diesem Buch...........................................11
Abdulmuttalibs Traum ....................................................... 19 Abdulmuttalibs Traum „Opfere deinem Herrn ein Tier, und löse dein Versprechen ein!“ Als Abdulmuttalib diese Worte in der Nacht vernahm, opferte er am nächsten Morgen einen Widder und verteilte das Fleisch an die Armen. In der folgenden Nacht hörte er dieselbe Stim-me erneut zu ihm sprechen: „Opfere deinem Herrn ein noch größeres Tier!“ Unter dem Ein-fluss dieses Traumes erwachte er und opferte einen Stier. In der Nacht darauf vernahm er wieder dieselben Worte. Diesmal opferte er ein Kamel und verteilte das Fleisch an die Armen. Wieder eine Nacht später sagte die Stimme zu ihm: „Bringe deinem Herrn ein noch größeres Opfer!“ Diesmal antwortete er: „Welches Opfer könnte noch größer sein?“ Da entgegnete die Stimme: „Erinnere dich an dein Versprechen, das du vor Jahren gegeben hast. Du hattest dir
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Der Tag der Entscheidung ................................................. 22 Der Tag der Entscheidung Langsam ging die Sonne auf, und die Mor-gendämmerung hüllte Mekka in ein schö-nes Rot. Für Abdulmuttalib sollte einer der schwersten Tage seines Lebens anbrechen. Er stand noch ganz unter dem Einfluss des Trau-mes, den er in der letzten Nacht gesehen hatte, und ständig musste er an seine Söhne denken. Am meisten sorgte er sich um seinen schönsten Sohn Abdullah. Abdullah war anders als seine Brüder. Seine Stirn leuchtete förmlich, was ihn besonders ansehnlich machte. Seine Schönheit war in aller Munde. Dieses helle Leuchten hat-ten auch Abdulmuttalibs Vater und Großvater auf der Stirn getragen. Es war schon vor Adam, dem ersten Menschen und Propheten, erschaf-fen und diesem dann geschenkt worden. Adam hatte es weitervererbt, und so gelangte es zum Propheten Abraham. Dieser gab es an den Pro-pheten Ismā‘īl weiter, bevor es schließlich - je-
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Die Eheschließung .............................................................. 28 Die Eheschließung Als sich der Vorfall an der Kaabe ereignete, war Abdullah ein junger und gut aussehen-der Mann. Viele junge Mädchen wünsch-ten sich, ihn zu heiraten. Doch sein Vater suchte nach einer Frau für ihn, die in jeder Hinsicht zu ihm passte. Schließlich hielt er bei Wehb, dem Oberhaupt der Familie Zuhra, um die Hand von dessen Tochter Āmine an. Āmine war die Schönste und zugleich Tugendhafteste unter den Töchtern des Stammes der Quraysch. Als Abdulmuttalib zu ihm kam, sagte Wehb: „Liebs-ter Cousin. Dein Antrag wurde uns bereits un-terbreitet. Āmines Mutter hat heute Nacht ge-träumt, dass ein so helles Licht Einzug in unser Haus hielt, dass es Himmel und Erde erleuchte-te. Und ich selbst habe heute im Traum unseren Großvater, den Propheten Abraham, gesehen. Er sagte zu mir: ‚Ich habe die Ehe zwischen Ab-dulmuttalibs Sohn Abdullah und deiner Toch-ter Āmine geschlossen. Gib auch du ihr deine
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Die Kaabe – das Haus Gottes............................................. 31 Die Kaabe – das Haus Gottes Es war nicht viel Zeit vergangen nach Ab-dullahs Tod, als Abdulmuttalib, der immer noch sehr um ihn trauerte, schon mit dem nächsten Problem konfrontiert wurde. Ebra-he, der Statthalter des Jemen, hatte eine Armee aufgestellt und war aufgebrochen, um das Haus Gottes, die Kaabe, zu zerstören. Ebrahe störte sich daran, dass die Menschen in Scharen zur Kaabe pilgerten. Um diesen Besucherstrom in sein Land umzulenken, hatte er einen großen prachtvollen und pompösen Tempel bauen las-sen. Seine Absicht war es, ihn zum beliebtesten Pilgerort zu machen. Doch das Vorhaben miss-lang, und die Menschen suchten weiterhin die Kaabe auf, und nicht den neuen Tempel. Zuletzt waren sogar Gedichte aufgetaucht, die den Tempel verhöhnten, und jemand hatte den Tempel heimlich beschmutzt. Das war der Trop-fen, der das Fass für Ebrahe überlaufen ließ. Er
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Die gesegnete Geburt .......................................................... 38 Die gesegnete Geburt Etwa 50 Tage waren seit Ebrahes Angriff auf die Kaabe vergangen. Man schrieb den 20. April 571, einen Montag. Kurz vor Sonnen-aufgang hörte seine Mutter Āmine ein lautes Geräusch, das sie ängstigte. Da flog ein weißer Vogel zu ihr und begann, ihr den Rücken zu streicheln. All ihre Furcht und ihre Trauer wa-ren im Nu verflogen. Sie trank den Sirup, der ihr in einem weißen Gefäß gereicht wurde, und fühlte sich von Licht erfüllt. Nur wenige Augen-blicke später sollte Muhammed Mustafa (der Auserwählte), der Herr der Herzen, die Welt mit seinem Kommen beehren. Als Āmine merkte, dass sie ihn geboren hat-te, richtete sie sich ein wenig auf, um ihn anzu-schauen. Da sah sie, dass ihr Sohn die Haltung der Sedschde [der Niederwerfung im Gebet] an-genommen hatte. Seine Lippen bewegten sich, er sprach leise etwas vor sich hin. Safē, eine sallallāhu ‘aleyhi we sellem
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