Ricarda Huch - Deutsche Geschichte (Band 1-3)

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In ihrem dreibändigen Buch «Deutsche Geschichte» erzählt Ricarda Huch die Entstehung des Deutschen Reiches als eine Geschichte der Ideen sowie der Strukturen von Macht, Religion und gesellschaftlichen Lebens. Dieses Buch ist eine Geschichtsschreibung und ein Leitfaden für Ereignisse in Deutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Eine spezifische Art der Autorin Darstellung betont die menschlichen Schwächen und Stärken, zeigt Männer und Frauen im Kontext historischer Zwänge und freier Entscheidungen.
Inhalt:
Römisches Reich Deutscher Nation
Das Zeitalter der Glaubensspaltung
Untergang des Römischen Reiches Deutscher Nation

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Von den Tugenden, mit deren Besitz der Adel seinen Herrschaftsanspruch rechtfertigte, war Tapferkeit die vornehmste. Sie war die selbstverständliche Eigenschaft des Edlen. Rauflust war dabei; aber es gehörte dazu vor allen Dingen die Kraft, Gefahren nicht zu scheuen und dem Tode furchtlos zu begegnen. Ein überschäumendes Kraftgefühl erzeugte die Lust am zischenden Schwert, am sausenden Speer, Rausch des Blutvergießens, das Bewußtsein der Ehre, die stolze Haltung vor dem Feinde, in Todesqualen. Tapferkeit flößte so viel Achtung ein, daß sie auch den Feind, ja selbst den Verräter lieb machen konnte. Den slawischen Prinzen Gottschalk, der auf die Nachricht, daß sein Vater von einem Sachsen ermordet war, das Kloster verließ, in dem er erzogen war, und unter den Sachsen wütete, schonte Herzog Bernhard von Sachsen, in dessen Hände er schließlich fiel, weil er seine Tapferkeit bewunderte, und entließ ihn ungekränkt nach England. Nie vergaßen auch die Mönche, die Geschichte schrieben, Waffenkämpfe mit sichtlichem Anteil zu schildern. Tapfere Taten sicherten unvergängliches Erinnern; von dem Sachsen Heriger, der als Gefangener die Dänen in ein Moor führte, wo sie mit ihm untergingen, wurde lange gesungen und gesagt. Ein griechischer Schriftsteller erzählt uns die folgende Geschichte von einem Deutschen, der während des von Barbarossa unternommenen Kreuzzuges in der Nähe von Ikonium hinter seinen Landsleuten zurückgeblieben war. Er war von riesigem Wuchs und ungeheurer Kraft und zog sein erschöpftes Roß am Zaume hinter sich her. Auf einmal erschienen etwa fünfzig ismaelitische Reiter, bildeten einen Kreis um ihn und beschossen ihn von allen Seiten. Er deckte sich mit seinem Schild und ging vergnüglich weiter, unbekümmert um die feindlichen Geschosse, als wäre er ein Fels. Als aber einer der Reiter näher herankam und mit dem Säbel auf ihn einhaute, wurde er ungeduldig, nahm sein Schwert und schlug mit einem Hieb die Vorderfüße des feindlichen Pferdes ab, als wären es Grashalme, dann spaltete er mit einem zweiten nicht nur den Kopf, sondern den ganzen Oberkörper des Gegners, so daß derselbe in zwei Hälften auseinanderfiel, und daß der Schnitt noch tief in den Rücken des Pferdes eindrang. »Wie ein Löwe, der sich auf seine Kraft verläßt, zog er gemächlich weiter, ohne seinen Schritt zu beschleunigen, und traf abends im Lager seiner Landsleute ein.« Offenbar entzückte den Griechen, wie hochmütig er sonst auf die Barbaren herabsah, die grandiose Naturerscheinung solcher Riesenleiber, in denen das Herz friedlich schlägt, während die Faust vernichtende Schläge austeilt. Das Bewußtsein überlegener Kraft ermöglichte dem Namenlosen, auf kahler Ebene mitten durch die Schlacht zu schlendern, als trabe er durch die Dämmerung seines rauschenden Eichenwaldes. Ähnlich war der Thurgauer, der die Wilzen und Avaren wie Gras auf der Wiese mähte und wie Vögelchen auf seine Lanze spießte. »Was soll ich mit diesen Kröten?« sagte er zu den Daheimgebliebenen, die ihn nach seinen Kriegserlebnissen ausfragten, »sieben oder acht oder auch neun spießte ich auf meine Lanze und trug sie hierhin und dorthin, weiß nicht, was sie dazu brummten. Unnützerweise haben der Heerkönig und wir uns gegen solche Würmer abgemüht.« Diese Männer erinnern an die Riesen der Sage, die in aller Gutmütigkeit mit zermalmenden Füßen über die schwächeren Geschöpfe wegschreiten.

Der Pflege ritterlicher Tugenden kam die Pflege des Geistes nicht gleich. Im allgemeinen lernte der Adlige nicht nur nichts, sondern tat sich etwas darauf zugute, nichts gelernt zu haben, um sich gründlich von den bücherlesenden Klerikern zu unterscheiden. Von Otto des Großen Schwiegersohn, Konrad dem Roten, erwähnt der Geschichtsschreiber rühmend, er sei nicht nur ein unwiderstehlicher Recke in der Schlacht, sondern auch klug im Rat gewesen, was bei tapferen Männern selten sei. Schon Karl der Große tadelte die Geringschätzung des Wissens und der geistigen Ausbildung am Adel auf das ernstlichste, und ähnliche Klagen wiederholten sich häufig. Wenn der Adel Interessen hatte, die über Pferde, Waffen und Kampf hinausgingen, so betrafen sie die Landwirtschaft; denn Bauern waren sie ja alle, ob sie nun Großgrundbesitzer oder Pächter oder Kleinbauern waren. Von einem lothringischen Grafen Immo wird erzählt, wie er den Herzog Giselbert von Lothringen dadurch ärgerte, daß er ihm eine Schweineherde entwendete, indem er durch ein Ferkel, das er vor seiner Burg herumführen ließ, das herzogliche Vieh von seinem Wege ab und in die Burg hineinlockte. Aus einem Fenster seiner Burg beobachtete er schadenfroh die Ankunft des feindlichen Schweinehirten und das Gelingen seines Planes. Doch würde es einen falschen Begriff von dem Worte Geist geben, wenn man diese Bauern ungeistig nennen wollte, weil sie nicht lesen konnten und von Grammatik und Theologie nichts wissen wollten. Ihr Kopf brauchte deshalb nicht leer zu sein: sie hatten Erfahrung in allen Verwickelungen des Lebens, konnten sich Menschenkenntnis erwerben, mußten in Rechtsfällen urteilen können, waren in Feld und Wald und Wiese zwischen den Tieren ihres Hofes und den Tieren des Waldes zu Hause; sie hörten die Predigt von den göttlichen Dingen, von Gut und Böse, hörten die Lieder von den Taten der Vorfahren, Himmel und Erde gaben denen Stoff genug zum Nachdenken, die nachdenken wollten. Otto I. lernte in höherem Alter Latein, und sprechen konnte er es nie; dennoch, wieviel größer war er als sein gelehrter Enkel, den man das Wunder der Welt nannte. Die Großen und Begabten bedürfen der Wissenschaft nicht, vielmehr, sie eignen sich davon an, was sie brauchen; aber für die Mittelmäßigen, Unbegabten, Stumpfsinnigen ist Erweiterung des Gesichtskreises durch Lernen notwendig, und diese, nicht die Begabten sind überall in der Mehrzahl. Die Roheit und Unwissenheit des Adels, die ihn nachteilig unterschieden von Italienern, Franzosen und Engländern, wirkten mit dazu, daß die Kaiser sich ihre Mitarbeiter und Ratgeber hauptsächlich im Klerus suchen mußten. Allerdings, auch der Klerus war Adel; man kann ihn im frühen Mittelalter als eine Auslese der Begabten des Adels betrachten.

Wenn der Abfall der großen Vasallen auch so häufige Erscheinung war, daß man sagen kann, die Geschichte der meisten Könige spielte sich am Rande eines Abgrundes ab, so wäre es doch gewagt, daraus zu folgern, die Treue sei bei den Deutschen wegen ihrer Seltenheit so hoch geschätzt worden. Bei den Reichen und Mächtigen wird man im allgemeinen diejenigen Eigenschaften suchen müssen, die im Kampf ums Dasein Vorteil schaffen, vorwärtsbringen, nicht die edleren, die den Nutzen der Ehre nachstellen. Nicht auf den Höhen, sondern in den unteren und mittleren Schichten sind diejenigen Tugenden heimisch, die den Bau der Gesellschaft zusammenhalten. Die Treue und das Pflichtgefühl unzähliger, deren Namen niemand überliefert, erhält die Ordnung, die auf der Geltung des Rechtes und der Heiligkeit des gegebenen Wortes beruht, wenn Machtgier und Habgier einiger Großer die Welt in ein Chaos zu stürzen drohen. Da, wo sich eine Macht gebildet hat, die die Grenze privater Sphären überschreitet, verlieren die privaten Tugenden ihre Geltung; in der Politik setzt sich auch der redliche Mensch über die Gebote der Redlichkeit hinweg, und es müßte ein solches Sichhinwegsetzen über das Recht zu gänzlicher Auflösung führen, wenn nicht Gegenwirkungen vorhanden wären oder sich bildeten. So braucht man denn aus dem Verhalten des hohen Adels gegen die Könige nicht auf Treulosigkeit des deutschen Adels überhaupt zu schließen. Wohl waren aus den Gefolgsleuten des Königs durch die Landverleihung Fürsten und Nebenbuhler des Königs geworden; aber es fehlte doch nie an einem echten Gefolge, das sich für seinen Herren in Stücke hauen ließ. Bedenkt man, wie wenig Mittel vorhanden waren, um das Recht zu stützen, muß man es erstaunlich finden, wie das Recht geachtet wurde. Ein Volk, das fast durchweg bewaffnet und in den Waffen geübt war, in dem jeder Freie dem anderen Fehde ansagen konnte, beugte sich freiwillig vor alten Pergamenten, auf denen alte Privilegien verzeichnet waren, wagte selbst abhängigen Bauern die Abgaben nicht über das Herkömmliche zu steigern, wenn auch die wirtschaftlichen Voraussetzungen andere geworden waren. Das Heilighalten des Rechtes hängt zusammen mit der Ehrfurcht vor den Göttern; diese beseelte den Deutschen, wenn er auch die christlichen Gebote häufig verletzte. Nicht nur, daß er die äußerlichen Formen des religiösen Lebens mitmachte, die Kirche besuchte, die Messe hörte, die Knie vor dem Allerheiligsten beugte; Weltliche wie Geistliche fühlten sich eingebürgert in dem wunderbaren Reich, das die Erde, den Stern der Mitte, umrundete, in dem das Sichtbare und das Unsichtbare eingegossen war. Das Drüben, wo alle Tränen versiegten, war nichts Fernes, nicht ein entlegener Ort, sondern es war da, wo man stand, ein Meer des Glanzes, das aufblinken konnte, wo immer ein Gläubiger den trügenden Schein der Welt überwand. Kam die Stunde des Todes, so löschte die sterbende Hand das letzte Fünkchen Welt aus, und der Tote tauchte in den Goldgrund der Dinge. Die Verbundenheit mit dem Jenseits bewog so viele Adlige, die diesseitige Welt, nachdem sie ihre Freuden erprobt hatten, plötzlich mit einer heroischen Gebärde von sich zu stoßen, zuweilen jung, vor der Hochzeit, trotz des Flehens der Eltern, zuweilen auf der Höhe des Ansehens und der Erfolge. Gero, der berühmte Markgraf Ottos des Großen, der einen Teil des slawischen Landes zwischen Elbe und Oder eroberte, von dem das Volkslied sang, daß er dreißig slawische Große ermordet habe, endete sein Leben im Kloster. Der Tod seines letzten Sohnes, in dem er auf Erden weiterzuleben gehofft hatte, erschütterte das Herz, das in zahllosen Schlachten nie unruhiger geschlagen hatte. Schon sein Vater hatte geplant, ein Nonnenkloster in der Nähe einer seiner Burgen zu stiften; das führte er nun aus, um die Zukunft der jungen Witwe seines Sohnes zu sichern, die er, wie es scheint, zärtlich liebte. Sie hat 55 Jahre lang der Abtei Gernrode als Äbtissin vorgestanden. Dann ging er, nicht zum ersten Male, nach Rom und legte das zur Bekehrung der Heiden geführte Schwert zu Füßen des Papstes nieder; schon nach anderthalb Jahren starb er. Für den Kriegsmann wie für den Geistlichen war der Übergang von der Erde zum Himmel weniger als ein Schritt, nur ein Schließen der Augen: die irdischen Lichter erlöschen, über der Seele gehen die göttlichen Geheimnisse auf.

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