15 Und das Volk hatte Mitleid mit Benjamin, weil der HERR einen Riss gemacht hatte in den Stämmen Israels. 16 Und die Ältesten der Gemeinde sagten: Was sollen wir für die Übriggebliebenen tun, 〈um ihnen〉 zu Frauen 〈zu verhelfen〉? Denn die Frau ist aus Benjamin ausgerottet. 17 Und sie sagten: Der Besitz der Entkommenen 〈muss〉 Benjamin 〈bleiben〉, damit nicht ein Stamm aus Israel ausgelöscht wird. 18 Wir aber, wir können ihnen keine Frauen von unseren Töchtern geben; denn die Söhne Israel haben geschworen: Verflucht sei, wer Benjamin eine Frau gibt! 19 Und sie sagten: Siehe, 〈da ist doch〉 ein Fest des HERRN von Jahr zu Jahr in Silo, das nördlich von Bethel 〈liegt〉, gegen Sonnenaufgang von der Straße, die von Bethel nach Sichem hinaufführt, und südlich von Lebona. 20 Und sie befahlen den Söhnen Benjamin: Geht hin und legt euch in den Weinbergen auf die Lauer! 21 Und wenn ihr 〈dann〉 seht, siehe, die Töchter von Silo ziehen heraus, um im Reigentanz zu tanzen P , dann kommt hervor aus den Weinbergen und fangt euch unter den Töchtern von Silo jeder seine Frau und zieht 〈wieder〉 hin ins Land Benjamin! 22 Und es soll geschehen, wenn ihre Väter oder ihre Brüder kommen, um uns Vorwürfe zu machen, wollen wir zu ihnen sagen: Seid barmherzig mit ihnen! 〈Sie haben zu uns gesagt:〉 Keiner von uns hat im Krieg 〈gegen Jabesch〉 seine Frau bekommen. – Ihr habt sie ihnen ja nicht selbst gegeben, dass ihr jetzt schuldig wäret.
23 Da machten es die Söhne Benjamin so und nahmen sich Frauen nach ihrer Zahl von den Tanzenden, die sie raubten. Und sie zogen fort und kehrten in ihr Erbteil zurück. Und sie bauten die Städte 〈wieder〉 auf und wohnten in ihnen P . 24 Und die Söhne Israel gingen davon in jener Zeit, jeder zu seinem Stamm und zu seiner Sippe. So zogen sie von dort weg, jeder in sein Erbteil.
25 In jenen Tagen war kein König in Israel. Jeder tat, was recht war in seinen Augen. P
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Rut
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Das Buch Rut
Ruts Weg nach Bethlehem
Rt 1
1Und es geschah in den Tagen, als die Richter richteten P , da entstand eine Hungersnot im Land P . Und ein Mann von Bethlehem-Juda P ging hin, um sich im Gebiet F von Moab als Fremder aufzuhalten, er und seine Frau und seine beiden Söhne. 2 Und der Name des Mannes war Elimelech und der Name seiner Frau Noomi und die Namen seiner beiden Söhne Machlon und Kiljon, Efratiter P aus Bethlehem-Juda. Und sie kamen im Gebiet F von Moab an und blieben dort.
3 Da starb Elimelech, der Mann Noomis; und sie blieb zurück mit ihren beiden Söhnen. 4 Die nahmen sich moabitische Frauen P ; der Name der einen war Orpa und der Name der anderen Rut P . Und sie wohnten dort etwa zehn Jahre. 5 Da starben auch diese beiden, Machlon und Kiljon; und die Frau blieb zurück ohne ihre beiden Söhne und ohne ihren Mann.
6 Und sie machte sich auf, sie und ihre Schwiegertöchter, und kehrte aus dem Gebiet F von Moab zurück. Denn sie hatte im Gebiet F von Moab gehört, dass der HERR sein Volk heimgesucht habe P , um ihnen Brot zu geben F P . 7 So zog sie weg von dem Ort, wo sie gewesen war, und ihre beiden Schwiegertöchter mit ihr. Als sie nun des Weges zogen, um in das Land Juda zurückzukehren P , 8 sagte Noomi zu ihren beiden Schwiegertöchtern: Geht, kehrt um, jede in das Haus ihrer Mutter! Der HERR erweise euch Gnade F P , so wie ihr sie den Verstorbenen und mir erwiesen habt P ! 9 Der HERR gebe es euch, dass ihr Ruhe F findet, eine jede in dem Haus ihres Mannes P ! Und sie küsste sie. Da erhoben sie ihre Stimme und weinten 10 und sagten zu ihr: 〈Nein,〉 sondern wir wollen mit dir zu deinem Volk zurückkehren! 11 Doch Noomi sagte: Kehrt nur um, meine Töchter! Wozu wollt ihr mit mir gehen? Habe ich etwa noch Söhne in meinem Leib, dass sie eure Männer werden könnten P ? 12 Kehrt um, meine Töchter, geht! Ich bin ja zu alt, um eines Mannes 〈Frau〉 zu werden. Selbst wenn ich spräche: Ich habe 〈noch〉 Hoffnung! – wenn ich gar diese Nacht eines Mannes 〈Frau〉 werden würde und sogar Söhne gebären sollte, 13 wolltet ihr deshalb F warten, bis sie groß würden P ? Wolltet ihr euch deshalb F abgeschlossen halten, ohne eines Mannes 〈Frau〉 zu werden? Nicht doch, meine Töchter! Denn das bittere 〈Leid〉, das mir 〈geschah〉, ist zu schwer F für euch. Ist doch die Hand des HERRN gegen mich ausgegangen F P . 14 Da erhoben sie ihre Stimme und weinten noch 〈mehr〉. Und Orpa küsste ihre Schwiegermutter, Rut aber hängte sich an sie.
15 Da sagte sie: Siehe, deine Schwägerin ist zu ihrem Volk und zu ihrem Gott zurückgekehrt. Kehre 〈auch du〉 um, deiner Schwägerin nach P ! 16 Aber Rut sagte: Dringe nicht in mich, dich zu verlassen, von dir weg F umzukehren! Denn F wohin du gehst, 〈dahin〉 will 〈auch〉 ich gehen, und wo du bleibst, da bleibe 〈auch〉 ich P . Dein Volk ist mein Volk, und dein Gott ist mein Gott P . 17 Wo du stirbst, 〈da〉 will 〈auch〉 ich sterben, und dort will ich begraben werden. So soll mir der HERR tun und so hinzufügen P – 〈nur〉 der Tod soll mich und dich scheiden. 18 Als sie nun sah, dass Rut F fest darauf bestand, mit ihr zu gehen, da ließ sie ab, ihr zuzureden P .
19 So gingen die beiden, bis sie nach Bethlehem kamen. Und es geschah, als sie in Bethlehem ankamen, da geriet die ganze Stadt ihretwegen in Bewegung P , und die Frauen F sagten: Ist das Noomi? 20 Sie aber sagte zu ihnen: Nennt mich nicht Noomi F , nennt mich Mara F ! Denn der Allmächtige hat mir sehr bitteres 〈Leid〉 zugefügt F P . 21 Voll bin ich gegangen, und leer hat mich der HERR zurückkehren lassen P . Warum nennt ihr mich Noomi, da der HERR gegen mich ausgesagt und der Allmächtige mir Böses getan hat P ?
22 So kehrte Noomi zurück und mit ihr die Moabiterin Rut, ihre Schwiegertochter, die aus dem Gebiet F von Moab heimgekehrt war. Sie kamen nach Bethlehem zu Beginn der Gerstenernte P .
Rut als Ährenleserin auf dem Feld des Boas
Rt 2
1Und Noomi hatte einen Verwandten von ihrem Mann her, einen angesehenen F Mann, aus der Sippe Elimelechs; dessen Name war Boas P . 2 Und Rut, die Moabiterin, sagte zu Noomi: Ich möchte gern aufs Feld gehen und etwas von den Ähren mit auflesen P hinter dem her, in dessen Augen ich Gunst finden werde P . Sie sagte zu ihr: Geh hin, meine Tochter! 3 Da ging sie hin, kam und las auf dem Feld hinter den Schnittern her auf. Und sie traf zufällig P das Feldstück F des Boas, der aus der Sippe Elimelechs war. 4 Und siehe, Boas kam von Bethlehem und sagte zu den Schnittern: Der HERR 〈sei〉 mit euch! P Und sie sagten zu ihm: Der HERR segne dich! P 5 Und Boas sagte zu seinem Knecht F , der über die Schnitter eingesetzt war: Wem gehört dieses Mädchen da? 6 Und der Knecht F , der über die Schnitter eingesetzt war, antwortete und sagte: Es ist ein moabitisches Mädchen, das mit Noomi aus dem Gebiet F von Moab zurückgekehrt ist. 7 Sie hat gesagt: Ich möchte gern mit auflesen und hinter den Schnittern her etwas von den Ähren F aufsammeln. So ist sie gekommen und dageblieben. Vom Morgen an bis jetzt hat sie sich im Haus nur wenig ausgeruht F .
8 Und Boas sagte zu Rut: Höre mir zu, meine Tochter! F Geh nicht zum Auflesen P auf ein anderes Feld, geh auch nicht von hier fort, sondern halte dich da zu meinen Mägden F ! 9 〈Richte〉 deine Augen auf das Feld, wo man schneidet, und geh hinter den Sammlerinnen F her! Habe ich nicht den Knechten F befohlen, dich nicht anzutasten? Und hast du Durst, dann geh zu den Gefäßen und trink von dem, was die Knechte F schöpfen. 10 Da fiel sie auf ihr Angesicht und warf sich zur Erde nieder P und sagte zu ihm: Warum habe ich Gunst gefunden in deinen Augen, dass du mich beachtest P , wo ich doch eine Fremde bin P ? 11 Da antwortete Boas und sagte zu ihr: Es ist mir alles genau berichtet worden, was du an deiner Schwiegermutter getan hast nach dem Tod deines Mannes, dass du deinen Vater und deine Mutter und das Land deiner Verwandtschaft verlassen hast und zu einem Volk gegangen bist, das du früher F nicht kanntest P . 12 Der HERR vergelte dir dein Tun P , und dein Lohn möge ein voller sein von dem HERRN, dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist, um dich unter seinen Flügeln zu bergen! P 13 Da sagte sie: Möge ich 〈weiterhin〉 Gunst finden in deinen Augen P , mein Herr! Denn du hast mich getröstet und hast zum Herzen deiner Magd geredet, und ich, ich bin nicht 〈einmal〉 wie eine deiner Mägde P .
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