Rhys nahm Silas wieder in sich auf. Von diesem unglaublich weichen Mund umgeben zu sein, war bei Weitem besser, als er es sich vorgestellt hatte. Die Wirklichkeit brachte ihn geradezu um.
Rhys leckte Silas' Länge entlang, knabberte dabei an ihm. Er leckte an Silas' Hoden und ließ seine Zunge darum kreisen, ehe er jeden einzeln zwischen seine heißen Lippen saugte.
Elementarenergie umhüllte Silas' Körper und drang in jede Zelle seines Wesens ein. Er biss sich auf die Wange, um sich davon abzuhalten, zu laut zu stöhnen. Die Erlösung von dieser exquisiten Folter lag gerade außerhalb seiner Reichweite.
Rhys legte eine Pause ein und lachte tief. »Hast du ein Problem, Silas? Ist das zu viel für dich?« Er leckte an Silas' Schwanzwurzel. Zu sanft.
Silas stöhnte frustriert.
Rhys war überall. Knabberte an seiner Spitze, streichelte seinen Schaft, leckte oder kratzte sanft mit den Zähnen an Silas' empfindlicher Erektion. Niemals umschloss er Silas' Schwanz vollständig. Silas schwebte über dem Abgrund, doch jedes Mal, wenn er sich der Erlösung näherte, zog Rhys sich zurück. Änderte den Rhythmus. Und begann dann von Neuem.
Ein Sturm tobte in Silas' Venen und er fühlte sich wie Glas, das kurz vorm Zerbersten stand. Lediglich der letzte Schlag, der ihn dazu bringen würde, in Splitter zu bersten, kam nicht.
Würde nicht so verdammt viel Energie durch ihn rasen, hätte Silas schon vor Langem seinen Illusionszauber nicht mehr aufrechterhalten können. Aber Rhys war ein Fokus, eine Quelle, und Silas ertrank in Kraft.
Verdammt seien dieser Mund und diese Hände. »Bei den Göttern, Rhys. Bitte blas mir endlich einen.«
Rhys lachte. Und dann nahm Rhys' süßer heißer Mund ihn endlich – endlich – in sich auf. Als Erstes arbeitete sich Rhys unendlich langsam seinen Weg hinauf und hinab, dann schneller und tiefer.
Silas umfasste mit einer Hand Silas' Nacken und drängte ihn, das Tempo zu steigern. Der Knoten in Silas zog sich immer enger zusammen und jeder Nerv pulsierte.
Zu guter Letzt gehorchte Rhys, bewegte sich und lockerte seine Kehle, übergab ihm die Kontrolle. Nun gab Silas den Rhythmus vor, die Tiefe. »Nimm alles.«
Die Vibrationen von Rhys' Stöhnen pumpten durch Silas' Schwanz.
Er verstärkte seinen Griff in Rhys' Haar und genoss den Anblick der Lippen, die sich um die Wurzel seines Schwanzes spannten.
Seins. Alles seins. Scheiß auf alle anderen.
Rhys bewegte seine Hände. Sie hielten noch immer Silas' Arsch, doch ein Finger glitt in seine Pospalte und drückte gegen seinen Anus. Oh fuck! Feuer zuckte durch jeden Nerv, als Silas über die Klippe fiel. Er warf den Kopf in den Nacken und schrie, während er in Rhys' Mund kam.
***
Fae-Sperma schmeckte nicht wie Pixy Stixs, so viel stand fest. Dennoch genoss Rhys den Geschmack, beinahe genauso sehr, wie er Silas' ekstatischen Schrei ausgekostet hatte. Er küsste den langsam erschlaffenden Schwanz des Fae noch einmal, ehe er aufschaute.
Silas' Augen waren geschlossen, sein Kopf in den Nacken gelegt. Er atmete tief ein und sprach: »O di!«
Latein? Er glaubte, er hatte früher schon etwas auf Latein von Silas gehört. Er legte einen Arm auf Silas' Oberschenkel. »Ich sagte doch, ich würde dich zum Schreien bringen.«
Silas schaute zu ihm herab, dann packte er die Seiten von Rhys' Hemd und Jackett und zog ihn zu sich hoch, um ihn zu küssen. Hart.
Er hatte vergessen, wie stark Silas war. Rhys war kein schwacher Mann, nicht, nachdem er Ton, Stein und Metall in seinem Atelier herumgeschleppt hatte, aber Silas zog ihn mit Leichtigkeit vom Boden.
Und Gott, er konnte küssen! Er hatte eine vage Erinnerung an die illustrierten Feenbücher aus seiner Kindheit, die schöngefärbte Sinnlichkeit des guten Volkes. Keines hatte je männliche Feen beschrieben, die Männer verführten oder Schwänze lutschten.
Die Wahrheit war besser als die Fiktion.
Silas beendete seinen Angriff auf Rhys' Mund und setzte ihn auf der Bank ab. »Lass mich meine Kleidung wieder in Ordnung bringen.« Er erhob sich und zog Unterwäsche und Hose wieder hoch.
Fae, so schien es, bevorzugten Boxershorts. Oder zumindest tat dieses Exemplar das. Rhys leckte sich über die Lippen und schmeckte Silas. Oh, ein Teil von ihm wehrte sich gegen das Konzept, dass Silas etwas anderes als ein Mensch war. Unmöglich, sagte die logische Seite seines Gehirns.
Scheiß auf Logik. Silas war das Ebenbild einer zum Leben erweckten Fantasie – groß, schlank, aber mit genug Muskeln, um eine Vorstellung von seiner Kraft zu vermitteln. Er sollte diesen Mann in Marmor meißeln – ein moderner David. Dabei mochte er die klassischen Formen nicht einmal. Abstrakt war eher sein Ding. Aber wenn er Silas in sein Atelier bekäme, würde er es tun.
Rhys brachte seine Liebhaber niemals dorthin. Seine Kunst gehörte ihm allein. Aber für Silas würde er sie teilen. Rhys räusperte sich. »Was sind deine Pläne für New York?«
Silas setzte sich. »So weit habe ich nicht gedacht.«
Er musste scherzen. »Du musst doch eine Idee haben. Ich meine, man geht nicht einfach auf eine Kreuzfahrt und denkt nicht…«
Silas lächelte, ob es nun amüsiert oder traurig war, konnte Rhys nicht sagen. »Ich lebe von Tag zu Tag.«
»Carpe diem, hm? Ist das nur dein Ding oder machen das alle Fae?«
»Nur ich.« Silas legte seine Hand an Rhys' Wange. »Kennst du den Rest des Sprichworts?«
Es gab mehr? »Nein.«
»Es ist der letzte Vers einer Ode von Horaz. Carpe diem, quam minimum credula postero. Genieße den Tag, und vertraue möglichst wenig auf den folgenden.«
Das war definitiv Latein. Es rollte Silas über die Zunge, als wäre er damit aufgewachsen. »Lebst du so dein Leben?« Würde er Silas verlieren, sobald sie in New York anlegten? »Keine Gedanken an morgen?«
Silas schwieg. Sein Blick schweifte nach oben zum dunkler werdenden Himmel auf der anderen Seite der Glasdecke. »Oh, ich habe Gedanken. Aber ich werde sie nur berücksichtigen, nachdem ich den Sonnenaufgang gesehen habe.«
Angst durchflutete Rhys. »Du glaubst, du wirst sterben. Jede Nacht.«
»Nein«, sagte Silas. »Aber ich weiß, dass ich es eines Nachts werde.«
Gezwungen, auf diesem Schiff zu sein. Geschickt, hatte er gesagt. Gefährliche Angelegenheiten. »Warum? Was bist du, so eine Art Feen-Geheimagent?«
»Fae.« Silas nahm Rhys' Hand, hob sie an seine Lippen und knabberte an seinen Fingerspitzen. »Ich arbeite für die Götterboten«, sagte er zwischen zwei Bissen.
Das Gefühl wanderte direkt in Rhys' Hoden. Er versuchte, sich auf Silas' Worte zu konzentrieren statt auf den nassen und seidigen Mund, der seinen Zeigefinger umschloss. »Götterboten?«
»Mhmm.« Silas umspielte seinen Ringfinger.
Das war offensichtlich die falsche Frage gewesen. Er versuchte es mit einer anderen. »Was tust du?«
Silas hörte auf, an seinen Fingern zu saugen, ließ sie aber nicht los. »Was auch immer sie von mir verlangen.« Er erhob sich, noch immer Rhys' Hand haltend. »Mir ist die Zeit ausgegangen.«
Der letzte Satz war beinahe ein Flüstern. Rhys stand auf und küsste Silas' Fingerknöchel. »Werde ich… Du…« Die Verzweiflung drohte, ihm die Luft abzuschnüren. »Ich möchte dich morgen sehen.«
Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Es dauerte länger – viel länger, als Rhys lieb war –, bis Silas ausatmete. Der Hauch eines Lächelns auf seinem Gesicht bot einen Hoffnungsschimmer. »Du berührst mich, Rhys, auf eine wilde und wunderbare Art und Weise. Das ist sehr selten. Wenn die Schicksalsgöttinnen es erlauben, wirst du mich wiedersehen.«
»Ich mag es nicht, mein Leben dem Schicksal zu überlassen.« Rhys küsste Silas' Hand erneut und atmete den würzigen Geruch seiner Haut ein. »Was kann ich tun, um dir zu helfen?«
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