Assam-Tee kommt aus dem Nordosten Indiens. Er ist kräftig und dunkel in der Tasse und die bestimmende Grundlage in der ostfriesischen Mischung, die auch javanische Sorten enthält und mit Kandiszucker getrunken wird.
Darjeeling ist eine der feinsten Sorten aus Himalajagärten, kräftig in Duft und Geschmack, am besten aus der Juliernte.
Ceylon-Tees sind herber; als besonders delikat gilt der Tee aus dem Uvabezirk.
Tees aus Java sind angenehm weich wie Kinderhände. Was aus Sumatra kommt, hat einen Anflug von Malz und wird meistens in Mischungen, in sogenannten »blends«, verbraucht. Lapsang Souchong kommt heute aus Formosa, ist großblättrig und schmeckt stark und prickelnd bis beißend; ein Herrentee, den man bei Gemeinderatssitzungen meiden sollte.
Oolong-Tees sind halbfermentiert. Die chinesische Bezeichnung war ursprünglich Wu-lung und bedeutet Schwarzer Drache. Die Eigenschaften stehen zwischen Grün und Schwarz und sollen die Kraft haben, graue Gedanken zu verschlingen und böse Wünsche nicht auf kommen zu lassen. Mit Jasminblüten versetzt oder sozusagen gefüttert, wird der Drache zu einem lieblichen Kätzchen.
Alles in allem und wie schon gesagt: Der Tee, der in den Haushalt kommt oder in Gaststätten ausgeschenkt wird, ist wie ein Kartenspiel gemischt. Aber die Mischer überlassen dem Zufall nur wenig. Es sind erfahrene, lang geübte Fachleute, die den eigenen Geschmack mit dem ihrer Verbraucherkreise abzustimmen wissen.
Nun einige häufige Bezeichnungen, die weder die Sorte noch die Güte bezeichnen, sondern die Blattgröße und den Blattbefund. Golden tips: oberste Knospenspitzen, zart behaart. Pekoe: kleinblättrig. Orange Pekoe: etwas größer im Blatt. Vormals für Tee, der mit Orangenblüten beduftet wurde. Flowery Orange Pekoe: aus eben sich entwickelnden Blattknospen. Besonders feines Aroma. Teuer. Pekoe Souchong: das grobe Gegenteil aus dem dritten Blatt. Souchong bedeutet eigentlich kleine Sorte, gemeint ist aber der kleine Strauch, der ein größeres Blatt liefert. Heute Bezeichnung für großblättrigen schwarzen Tee. Broken: alles Tees mit zerkleinerten (gebrochenen) Blättern, ergibt zumeist rasch ziehende Aufgüsse. Fannings: kleine Teilchen von Blatträndern und Knospen, fast feinkörnig und sehr ergiebig, stark koffeinhaltig, dient gern zum Füllen der Tea bags, der Teebeutelchen. Dust : noch feiner ausgesiebt und zerrieben, noch geeigneter für Teebeutel, da er sich fast auflöst. In Amerika äußerst beliebt.
Dem Kaffee kann man das Koffein entziehen, dem Tee nicht. Koffeinfreie Tees würden wie pure Fadennudelbrühe schmecken. Denn an das Teekoffein sind die aromatischen Öle und zarten Gerbsäuren geheimnisvoller gebunden, als selbst die moderne Chemie restlos zu enthüllen vermag. Seltsamerweise wirkt der völlig gleiche Giftstoff im Tee bekömmlicher als im Kaffee.
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.