Thomas Urban - Schwarze Adler, weiße Adler

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Die Fußball-Europameisterschaft findet 2012 in Polen und der Ukraine statt. Vor allem mit dem polnischen Nachbarland verbindet Deutschland eine ganz besondere Fußballbeziehung. An spannenden Einzelfällen schildert Thomas Urban, wie die politische Geschichte beider Länder in den Fußball hineingewirkt hat. Dabei räumt er unter anderem mit dem Klischee des «Polackenclubs» Schalke 04 auf und berichtet über Ernst Willimowski, der zwischen 1934 und 1942 sowohl in der polnischen als auch deutschen Nationalmannschaft gespielt hat. Auch die heutige Nationalmannschaft drückt diese besonderen Fußballverwandtschaft aus: Zwei ihrer Stars, Miroslav Klose und Lukas Podolski, wurden in Polen geboren. Bei der Europameisterschaft werden sie in Polen für Deutschland antreten – eine Rückkehr, der sie auf ganz unterschiedliche Weise entgegensehen.

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Die Grenze mitten durch das Industriegebiet trennte Familien und Freunde. Auf Druck des Völkerbundes einigten sich beide Seiten auf einen kleinen Grenzverkehr. Tausende von Oberschlesiern überschritten die Grenze, um Fußballspiele zu sehen, nämlich die Partien zwischen der Auswahl der polnischen Woiwodschaft Schlesien und dem Westteil des Bergbaureviers, der deutsch geblieben war. Die erste Partie fand am 7. Dezember 1924 im Stadion des 1. FC Kattowitz statt, von den polnischen Behörden argwöhnisch beobachtet. 9

Zwar hatte sowohl die polnische als auch die deutsche Presse zuvor von einem Kampf der Nationen geschrieben, doch die Spieler gingen eher freundschaftlich miteinander um. In der polnischen Elf redeten einige Deutsch, in der deutschen war auch Polnisch zu hören, und wohl die meisten sprachen Schlonsakisch. Beide Mannschaften trugen den schlesischen Adler auf dem Trikot. Das Spiel endete mit einem brüderlichen 3:3, auf der polnischen Seite fielen zwei Eigentore, was zu Spekulationen Anlass gab. Anschließend nahmen die Spieler gemeinsam im Christlichen Gewerkschaftshaus das Abendessen ein. Auch auf der Tribüne herrschte eher eine Stimmung der allgemeinen Verbrüderung vor.

Die nächste Partie fand in Beuthen auf der deutschen Seite statt, die Gastgeber gewannen 3:1. Die in Kattowitz erscheinende Zeitung „Polska Zachodnia“ schrieb erbost, einige der Spieler der polnischen Mannschaft hätten sich kaum angestrengt: „In der Verteidigung versagte Pohl vom 1. FC Kattowitz, der nicht ganz nüchtern auf den Platz kam, und man hatte den Eindruck, er helfe den Deutschen.“ 10

Der verpasste Meistertitel

Es war keineswegs der einzige Artikel, der dem 1. FC unterstellte, nicht loyal zum polnischen Staat zu stehen. Auf die Spielstärke des Vereins wirkten sich die politischen Querelen allerdings nicht aus. Wie schon zu preußischen Zeiten vor dem Krieg wurde er wieder zum besten Club der Region, zumindest ihres zu Polen gekommenen östlichen Teils. Als der nationale Fußballverband PZPN (Polski Zwi картинка 21zek Piłki No картинка 22nej) 1926 die Gründung der „Liga“ mit den vierzehn stärksten Vereinen des Landes beschloss, waren die Kattowitzer dabei. Die erste Saison beendete der 1. FC nach dem abgebrochenen Skandalspiel gegen Wisła Krakau als polnischer Vizemeister.

Die „Kattowitzer Zeitung“ wusste zu berichten, dass die Krakauer nach dem Spiel den Schiedsrichter hochleben ließen. Der Sportkommentator schloss: „Es handelt sich um ein trauriges Kapitel im polnischen Fußballsport, das davon zeugt, dass der 1. F.C. für den Polnischen Meister nie in Frage kommt.“ 11Den Berichten von Vertretern der deutschen Minderheit zufolge gab Schiedsrichter Hanke später in der Tat zu, aufgrund von politischem Druck die Kattowitzer benachteiligt zu haben. 12

Für die Spieler des 1. FC und ihre Anhänger stand fest, dass vor allem der schlesische Woiwode (Regierungspräsident) Michał Gra картинка 23y картинка 24ski einen Sieg der Kattowitzer habe verhindern wollen. Gra картинка 25y картинка 26ski stammte aus der Krakauer Gegend, bei den Kämpfen gegen die Deutschen während der Schlesischen Aufstände hatte er eine wichtige Rolle gespielt. In Kattowitz besetzte er führende Posten in der Verwaltung mit alten Kameraden aus der POW, 13auch den Kattowitzer Fußballverband dominierten sie. 14Die Vorstellung, der polnische Meistertitel könne an einen deutschen Verein gehen, war für ihn und seine Unterstützer völlig inakzeptabel.

Die Balkenüberschrift der „Kattowitzer Zeitung“ über das Skandalspiel gab die Stimmung unter den Deutschen wieder: „Schiebung! Schiebung! Schiebung!“ Im Untertitel hieß es: „Das Spiel des 1. F.C. – Wisla, eine abgekartete Sache. – Schwaches Spiel der Krakauer. – Der Unparteiische Hanke fällt in der 2. Halbzeit um. – Die bestellte Siegeskapelle. – Ein Zuschauerrekord.“ 15

Die Zeitung empörte sich über polnische Pressestimmen zu dem Spiel: So habe „Polska Zachodnia“ behauptet, der Schiedsrichter habe „vor dem durch deutsche Agitation aufgepeitschten Publikum“ von zwei Kompanien Polizei in Sicherheit gebracht werden müssen. Die „Gazeta Robotnicza“ forderte sogar die Auflösung des 1. FC Kattowitz und schrieb von „Minderheitsbanden“. 16

Ein Teil der polnischen Politiker und Kommentatoren forderte die anderen Vereine des Landes auf, den 1. FC Kattowitz zu boykottieren. Doch wurden diese Appelle nicht befolgt, die Kattowitzer spielten weiterhin in der Liga und erreichten 1928 den fünften Platz, nachdem sie zur Halbzeit noch Zweiter gewesen waren.

Die Schlagzeile der Kattowitzer Zeitung zeugt von der Stimmung unter den - фото 27

Die Schlagzeile der „Kattowitzer Zeitung“ zeugt von der Stimmung unter den Deutschen in Ostoberschlesien: Sie fühlten sich von den Polen betrogen.

Der PZPN sah sich nun veranlasst, ein Zeichen zu setzen: Er setzte für den 1. Juli 1928 erstmals ein Länderspiel in Kattowitz an, Gegner war Schweden. Mit Hilfe des Fußballs sollte noch einmal unterstrichen werden, dass Ostoberschlesien endgültig zu Polen gehört. Die Deutschen von Kattowitz sollten dies endlich akzeptieren.

Gleichzeitig machte der PZPN eine versöhnliche Geste gegenüber eben jenen Deutschen: Der Trainer berief zwei Spieler vom 1. FC erstmals in die Nationalmannschaft. Der 21-jährige Stürmer Karl Kossok, der wegen seiner Körpergröße der „schlesische Riese“ genannt wurde, sagte mit Freuden zu. Es wurde sein erstes von fünf Länderspielen, zwei Jahre später wurde er Torschützenkönig der Liga und polnischer Meister, allerdings mit Cracovia Krakau. Kossok erklärte, er habe den 1. FC verlassen, weil er in einem deutschen Klub in Polen „nichts werden kann“. 17

Doch der Verteidiger Erich Heidenreich, der als einer der besten Abwehrspieler der Liga galt, schlug die Einladung zum Länderspiel gegen Schweden aus. Er schrieb in einem Brief an den PZPN, er fühle sich durchaus geehrt, doch sei er ein Deutscher; deshalb könne er nicht für die Weiß-Roten spielen. Im PZPN war man über dieses Schreiben verärgert.

In dem Länderspiel gegen die Schweden siegten die Polen 2:1 vor einer Rekordkulisse von rund 20.000 Zuschauern. Schiedsrichter war der spätere DFB-Präsident Peco Bauwens, der eigens aus Köln mit dem Zug in das rund 1.000 Kilometer entfernte Kattowitz gekommen war.

„Bekenntnis zum Deutschtum“

Dem Woiwoden Michał Graży картинка 28ski aber blieb der Klub, der 1929 aus der Liga abstieg, ein Dorn im Auge. Er ließ die Behörden weiter Druck auf den 1. FC ausüben: Im Frühjahr 1930 verlängerte die Stadt nicht den Pachtvertrag für die Sportanlagen, der Verein verfügte nun über kein Trainingsgelände mehr. 18Trotz der Behinderungen durch die Behörden gelang es dem Vorstand des 1. FC Kattowitz nach zwei Jahren langwieriger Verhandlungen, einen neuen Vertrag für ein anderes Grundstück abzuschließen. Es wurde „Ehrensache“, wie es die „Kattowitzer Zeitung“ schrieb, dass sich die in der Stadt verbliebenen deutschen Geschäftsleute am Bau eines neuen Stadions finanziell beteiligten. Im August 1934 wurde es im Rahmen eines „Deutschen Turn- und Sportfestes“ eingeweiht. 19Zum Eröffnungsspiel reiste wieder Tennis Borussia aus Berlin an und gewann gegen die Gastgeber 5:1.

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