ACHILLES
Die Nacht mit Drachenflügeln deckt die Flur
Und trennt die Scharen mit dem Heroldstab.
Schlaf nun vergnügt, mein halbgesättigt Schwert,
Das gern noch mehr so leckern Fang verzehrt;
Steckt sein Schwert in die Scheide. Kommt, knüpft den Leib an meines Rosses Schweife, Daß ich ihn so um Trojas Mauern schleife. Sie gehn ab. [Es wird zum Rückzug geblasen. ]
Englisch
Inhaltsverzeichnis
[Daselbst ] Ein anderer Teil der Ebene
Es wird zum Rückzug geblasen. Freudenrufe. Es treten auf Agamemnon, Ajax, Nestor, Menelaus, Diomedes und andere im Marsch. [Draußen Freudengeschrei. ]
AGAMEMNON
Horch, welch ein Freudenruf?
NESTOR
Still, Trommeln, still!
SOLDATEN
hinter der Szene. Achilles hoch! Fürst Hektor fiel! Achilles!
DIOMEDES
Sie rufen: Hektor fiel! Und durch Achilles!
AJAX
Und wenns auch ist, so prahlet nicht so sehr;
Held Hektor war nicht minder wert als er.
AGAMEMNON
Zieht still vorbei! Entbietet dem Achill,
Daß ich in meinem Zelt ihn sprechen will.
Da uns sein Sieg den größten Feind gebändigt,
Fällt Troja bald, und unser Feldzug endigt.
Sie marschieren weiter.
Englisch
Inhaltsverzeichnis
[Daselbst ] Ein anderer Teil der Ebene
Äneas , Paris, Antenor und Deiphobus [und Trojaner ] treten auf.
ÄNEAS
Halt! Weicht nur nicht! Noch ist das Schlachtfeld unser;
Wir halten stand, erwarten hier den Tag!
Troilus tritt auf.
TROILUS
Hektor ist tot.
ALLE
Hektor? Verhüt es Zeus!
TROILUS
Ja, tot; und an dem Roßschweif seines Mörders
Viehisch geschleift auf der beschämten Flur.
Zürnt, Götter! Eure Rache treff uns schnell!
Hohnlächelnd schaut von euerm Thron herab,
Die Gnade nur gewährt: endet es schnell,
Verzögert nicht den sichern Untergang!
ÄNEAS
Mein Prinz, das ganze Heer entmutigt Ihr!
TROILUS
Ihr faßt nicht meinen Sinn, wenn Ihr so sprecht.
Ich rede nicht von Furcht, von Flucht, noch Tod.
Trotz biet ich allem Graun, womit die Götter
Uns Menschen noch bedrohn. – Hektor dahin! –
Wer sagt es Priam? Wer der Hekuba?
Wer hat den Mut, als nächtge Eule krächzend
In Troja zu verkünden: Hektor fiel?
Solch Wort verwandelt Priamus in Stein,
In Quelln und Nioben Jungfraun und Weiber,
Jüngling' in Marmorbilder und entsetzt
Troja zum Wahnsinn. Auf denn, Freunde, fort!
Hektor ist hin! Das ist das Todeswort. –
Doch halt: Ihr schnöden, gottverhaßten Zelte,
So stolz gereiht auf unsrer phrygschen Flur:
Erhebe Titan sich so früh er mag,
Ich stürm euch durch! Und du, feigherzger Riese,
Kein Erdenraum soll trennen unsern Haß;
Dir jag ich wie dein bös Gewissen nach,
Das Larven scheußlich weckt wie Fieberwahnsinn! –
Schlagt rasch den Marsch zur Heimkehr! Faßt euch Herz!
Der Rache Wunsch betäub den innern Schmerz.
[Äneas mit den Troern ab. ] Pandarus kommt.
PANDARUS
Hört mich, mein Prinz, hört mich!
TROILUS
Fort, kupplerischer Pandar! Dein Gedächtnis
Sei ewge Schmach, und Schande dein Vermächtnis!
[Troilus geht. ] Alle außer Pandarus gehen ab.
PANDARUS
Eine schöne Arznei für meine Gliederschmerzen! O Welt, Welt, Welt! So wird dein armer Unterhändler verhöhnt! O ihr Verführer und Kuppler, wie eifrig nimmt man eure guten Dienste in Anspruch, und wie schlecht lohnt man euch! Warum sind unsre Bemühungen so geliebt und unser Ausgang so getrübt! Welchen Denkreim gibts dafür? Welch Gleichnis? Laß sehn:
Recht lustiglich summt euch das Bienchen vor,
Solang es Waff und Honig nicht verlor;
Doch ist sein scharfer Stachel erst heraus,
Ists mit dem süßen Ton und süßen Honig aus.
Ihr, die ihr euch des schwachen Fleisches annehmt, setzt dies in eure gemalten Tapeten!
So viel hier von der Zunft des Pandar sind,
Halb blind schon, weint bei seinem Fall euch blind,
Und stöhnt, wenn euch die Träne ward versagt,
Wenn nicht um mich, doch weil die Gicht euch plagt.
Hört, wer zum Kupplerorden sich bekennt:
Auf nächsten Herbst mach ich mein Testament;
Ich tät es jetzt, doch trat die Furcht dazwischen,
Ein Gänschen aus Winchester möchte zischen.
Drum laßt mir Zeit, mich schwitzend neu zu fiedern,
Und all mein Kreuz vermach ich euern Gliedern.
Er geht ab.
German
(englisch)
Table of Contents
Contents
PERSONS REPRESENTED
PROLOGUE
ACT I
SCENE I
SCENE II
SCENE III
ACT II
SCENE I
SCENE II
SCENE III
ACT III
SCENE I
SCENE II
SCENE III
ACT IV
SCENE I
SCENE II
SCENE III
SCENE IV
SCENE V
ACT V
SCENE I
SCENE II
SCENE III
SCENE IV
SCENE V
SCENE VI
SCENE VII
SCENE VIII
SCENE IX
SCENE X
German
Table of Contents
PRIAM, King of Troy
HECTOR His sons:
TROILUS His sons:
PARIS His sons:
DEIPHOBUS His sons:
HELENUS His sons:
AENEAS Trojan commanders:
ANTENOR Trojan commanders:
CALCHAS, a Trojan priest, taking part with the Greeks
PANDARUS, uncle to Cressida
MARGARELON, a bastard son of Priam
AGAMEMNON, the Greek general
MENELAUS, his brother
ACHILLES Greek commanders:
AJAX Greek commanders:
ULYSSES Greek commanders:
NESTOR Greek commanders:
DIOMEDES Greek commanders:
PATROCLUS Greek commanders:
THERSITES, a deformed and scurrilous Greek
ALEXANDER, servant to Cressida
SERVANT to Troilus
SERVANT to Paris
SERVANT to Diomedes
HELEN, wife to Menelaus
ANDROMACHE, wife to Hector
CASSANDRA, daughter to Priam, a prophetess
CRESSIDA, daughter to Calchas
Trojan and Greek Soldiers, and Attendants
SCENE: Troy and the Greek camp before it
German
Table of Contents
In Troy, there lies the scene. From isles of Greece
The princes orgulous, their high blood chaf’d,
Have to the port of Athens sent their ships
Fraught with the ministers and instruments
Of cruel war. Sixty and nine that wore
Their crownets regal from the Athenian bay
Put forth toward Phrygia; and their vow is made
To ransack Troy, within whose strong immures
The ravish’d Helen, Menelaus’ queen,
With wanton Paris sleeps—and that’s the quarrel.
To Tenedos they come,
And the deep-drawing barks do there disgorge
Their warlike fraughtage. Now on Dardan plains
The fresh and yet unbruised Greeks do pitch
Their brave pavilions: Priam’s six-gated city,
Dardan, and Tymbria, Ilias, Chetas, Troien,
And Antenorides, with massy staples
And corresponsive and fulfilling bolts,
Sperr up the sons of Troy.
Now expectation, tickling skittish spirits
On one and other side, Troyan and Greek,
Sets all on hazard. And hither am I come
A prologue arm’d, but not in confidence
Of author’s pen or actor’s voice, but suited
In like conditions as our argument,
To tell you, fair beholders, that our play
Leaps o’er the vaunt and firstlings of those broils,
Beginning in the middle; starting thence away,
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