Emile Zola - Die Sünde des Abbé Mouret
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Sie traten in den Nebenraum, ein bäuerliches Wohnzimmer mit einer Tapete mit verschossenen großen grauen Blumen, möbliert mit vier Sesseln und einem Sofa, die mit Roßhaarstoff bezogen waren. Auf dem Sofa schlief Désirée, lang ausgestreckt, den Kopf von ihren beiden geschlossenen Fäusten gestützt. Ihre Röcke hingen herab und ließen die Knie frei, während ihre erhobenen, bis zu den Ellbogen bloßen Arme die kräftigen Linien ihrer Brust hervortreten ließen. Ein wenig schwer strich der Atem zwischen ihren roten, halbgeöffneten Lippen hindurch, zwischen denen die Zähne zu sehen waren.
„Wie sie schläft!“ murmelte die Teuse. „Sie hat nicht einmal gehört, wie Sie mich vorhin ausgeschimpft haben . . . Weiß Gott, sie muß ganz schön müde sein. Stellen Sie sich vor, fast bis zum Mittag hat sie ihre Tiere ausgemistet . . . Nach dem Essen ist sie wie ein Bleiklumpen dort hingefallen. Sie hat sich nicht mehr gerührt.“
Der Priester betrachtete seine Schwester eine Weile mit großer Zärtlichkeit.
„Wir müssen sie schlafen lassen, solange sie will“, sagte er. „Gewiß . . . Wie jammerschade, daß sie so einfältig ist! Sehen Sie doch nur, diese kräftigen Arme! Wenn ich sie anziehe, denke ich immer, was für eine schöne Frau sie geworden wäre. Ach, sie hätte Ihnen prächtige Neffen geschenkt, Herr Pfarrer . . . Finden Sie nicht, daß sie jener großen Dame aus Stein ähnlich sieht, die an der Getreidehalle von Plassans steht?“
Sie meinte eine auf Garben ruhende Kybele, das Werk eines Schülers von Puget, das in den Giebel der Markthalle gemeißelt war. Ohne zu antworten, schob Abbé Mouret sie sanft aus dem Wohnzimmer und empfahl ihr, möglichst wenig Lärm zu machen. Und bis zum Abend ruhte das Pfarrhaus in tiefer Stille. Die Teuse machte im Schuppen ihre Wäsche fertig. In der Tiefe des Gartens war der Priester, das Brevier auf den Knien, in eine fromme Betrachtung versunken, während rosa Blütenblätter von den blühenden Pfirsichbäumen regneten.
KAPITEL XI
Gegen sechs Uhr gab es ein jähes Erwachen. Schlagen von Türen, die unter schallendem Gelächter aufgerissen und wieder zugeworfen wurden, erschütterte das ganze Haus, und Désirée erschien mit herabfallendem Haar, die Arme noch immer bis zu den Ellbogen nackt, und rief: „Serge! Serge!“ Als sie dann ihren Bruder im Garten erblickte, kam sie angerannt, setzte sich einen Augenblick zu seinen Füßen auf die Erde und flehte ihn an: „Komm dir doch die Tiere ansehen! – Du hast die Tiere ja noch nicht gesehen! Wenn du wüßtest, wie schön sie jetzt sind!“
Er ließ sich lange bitten. Der Wirtschaftshof setzte ihn ein wenig in Schrecken. Doch als er Tränen in Désirées Augen sah, gab er nach.
Da freute sie sich plötzlich wie ein junger Hund, fiel ihm um den Hals, lachte noch lauter dabei und trocknete sich nicht einmal die Wangen ab.
„Ach, du bist lieb!“ stammelte sie und zog ihn mit sich fort. „Du mußt dir die Hühner ansehen, die Kaninchen, die Tauben und meine Enten, die jetzt frisches Wasser haben, und meine Ziege, bei der die Stube nun ebenso sauber ist wie meine . . . Du weißt ja, ich habe drei Gänse und zwei Truthennen. Komm schnell. Du wirst alles sehen.“
Désirée war jetzt zweiundzwanzig Jahre alt. Groß geworden auf dem Lande bei ihrer Amme, einer Bäuerin aus Saint-Eutrope, war sie gewissermaßen mitten auf dem Dunghaufen aufgewachsen. Mit ihrem leeren Hirn, ohne ernsthafte Gedanken irgendwelcher Art gedieh sie prächtig auf dem fetten Boden, in der frischen Landluft, nahm eine ganz und gar fleischliche Entwicklung und wurde ein schönes, frisches, weißes Tier mit rosigem Blut und straffer Haut. Sie war gleich einer rassigen Eselin, der die Gabe des Lachens zuteil geworden war. Obgleich sie von morgens bis abends herumpatschte, behielt sie ihre feinen Gelenke, die geschmeidigen Linien ihrer Hüften, die bürgerliche Verfeinerung ihres jungfräulichen Leibes, so daß sie ein besonderes Geschöpf war, weder Stadtfräulein noch Bäuerin, ein von der Erde genährtes Mädchen, breitschultrig und engstirnig wie eine junge Göttin.
Zweifellos war es ihre Geistesarmut, die sie den Tieren so nahebrachte. Sie fühlte sich nur in ihrer Gesellschaft wohl, verstand ihre Sprache besser als die der Menschen, umsorgte sie mit mütterlicher Zärtlichkeit. In Ermangelung von folgerichtigem Denkvermögen besaß sie einen Instinkt, der sie auf die gleiche Stufe mit ihnen stellte. Beim ersten Schrei, den sie ausstießen, wußte Désirée, wo es ihnen weh tat. Sie dachte sich Leckereien aus, über die sie gierig herfielen. Mit einer Handbewegung stiftete sie Frieden bei ihren Streitigkeiten, schien mit einem Blick ihren guten oder schlechten Charakter zu erkennen, erzählte lange Geschichten, gab so viele, so genaue Einzelheiten über die Wesensart des kleinsten Kükens an, daß sie die Leute zutiefst in Erstaunen setzte, für die ein Hühnchen sich in keiner Weise von einem anderen unterscheidet. So war ihr Wirtschaftshof für sie zu einem ganzen Reich geworden, in dem sie als unumschränkte Gebieterin herrschte, ein Reich mit einer sehr verwickelten Organisation, das von Revolutionen erschüttert, von den verschiedenartigsten Wesen, deren Annalen sie allein kannte, bevölkert wurde. Diese Sicherheit des Instinktes ging so weit, daß sie witterte, welche Eier einer Brut taub waren, und vorhersagte, wie viele Junge eine Kaninchenhäsin werfen werde.
Als Désirée mit sechzehn Jahren geschlechtsreif geworden war, hatte sie weder Schwindelanfälle noch Übelkeit wie andere Mädchen gehabt. Sie bekam die Breite einer erwachsenen Frau, sie fühlte sich wohler denn je, sie brachte ihre Kleider durch das prächtige Aufblühen ihres Fleisches zum Platzen. Seitdem hatte sie die füllige Gestalt, die sich ungezwungen bewegte, die kräftig gebauten Glieder einer antiken Statue, den strotzenden Wuchs eines kraftvollen Tieres. Es schien, als sei sie dem Humus ihres Wirtschaftshofes verhaftet, als sauge sie mit ihren stämmigen Beinen, die weiß und kräftig waren wie junge Bäume, den Lebenssaft aus dem Boden. Und in dieser Fülle stieg keinerlei fleischliches Verlangen in ihr auf. Sie fand fortgesetzt Befriedigung in dem Gewimmel rings um sich. Von dem Dunghaufen, von den sich paarenden Tieren ging ein Zeugungsstrom aus, in dem sie die Freuden der Fruchtbarkeit genoß. Irgend etwas in ihr fand Befriedigung, wenn die Hühner Eier legten; mit dem Lachen eines schönen, in sich ruhigen Mädchens trug sie ihre Häsinnen zum Rammler; beim Melken ihrer Ziege empfand sie das Glück einer Schwangeren. Es gab nichts, das gesünder war. In aller Unschuld sog sie sich voll mit dem Geruch, mit der Hitze des Lebens. Keine verderbte Neugier trieb sie dazu, sich angesichts der flügelschlagenden Hähne, der gebärenden Weibchen, des den engen Stall verpestenden Bockes Gedanken um die Fortpflanzung zu machen. Sie bewahrte die Ruhe eines schönen Tieres, ihren klaren, gedankenleeren Blick, war glücklich, zu sehen, wie ihre kleine Welt sich vermehrte, und empfand dabei ein Wachsen ihres eigenen Leibes, als sei sie befruchtet, so eins war sie mit allen diesen Muttertieren, daß sie gleichsam die gemeinsame Mutter war, die Mutter Natur, die ohne Erschauern Zeugungsschweiß von ihren Fingern tropfen ließ.
Seit Désirée in Les Artaud war, verbrachte sie ihre Tage in voller Glückseligkeit. Endlich erfüllte sich der Traum ihres Daseins, das einzige Verlangen, das sie in der Kindlichkeit einer geistig Zurückgebliebenen gequält hatte. Sie besaß einen Wirtschaftshof, einen Winkel, den man ihr überließ, wo sie nach ihrem Belieben Tiere aufziehen konnte. Seitdem vergrub sie sich da, baute selber Kaninchenställe, schaufelte den Enten einen Pfuhl, schlug Nägel ein, schaffte Stroh herbei und duldete nicht, daß man ihr half. Die Teuse brauchte sich nur noch darum zu kümmern, daß sich Désirée wieder richtig wusch. Der Wirtschaftshof lag hinter dem Friedhof; oft sogar mußte Désirée mitten zwischen den Gräbern irgendein neugieriges Huhn wieder einfangen, das über die Mauer geflattert war. Im Hintergrund befand sich ein Schuppen, in dem der Kaninchen- und der Hühnerstall untergebracht waren; rechts wohnte die Ziege in einem kleinen Stall. Im übrigen lebten alle Tiere zusammen, die Kaninchen liefen frei mit den Hühnern herum, die Ziege nahm ihr Fußbad inmitten der Enten; die Gänse, Truthennen, Perlhühner und Tauben lebten in brüderlichem Verein mit drei Katzen. Wenn sich Désirée an dem Holzgatter zeigte, das dieses ganze Völkchen hinderte, in die Kirche einzudringen, begrüßte sie ein ohrenbetäubender Lärm.
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