Gustav Sack - Ein verbummelter Student

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Erich, der «verbummelte Student», zweifelt: Er zweifelt an sich, an seinem Studium, an der Wissenschaft, am Denken, am Sinn des Lebens, an Gott und der Welt. In seinem nihilistischen Skeptizismus erhält ihn allein seine Liebe zu der schönen Grafentochter Loo aufrecht. Doch gibt es hinieden selbst in der Liebe überhaupt noch einen anderen Ausweg als den Tod? Das vielschichtige Meisterwerk des deutschen Frühexpressionismus spielt mit Reflexionen auf die literarische Romantik, um daraus ein ganz neues und eigenwilliges, gebrochen schillerndes Kaleidoskop von betörender Schönheit entstehen zu lassen. Ein zutiefst faszinierendes Buch, das zu schade ist, um es allein der Literaturgeschichte zu überlassen!-

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Empfindsamer? So ist er als schwaches, morbides Kind geboren, während sein Bruder gesund und leicht ins Leben flatterte? Neige ich, weil es mir angeboren ist, dazu, die Dinge zu betrachten nicht nach dem, was sie mir nützen, sondern nach dem, was sie sind?

Aber es führt zu nichts, einen Fehler als ererbt zu erkennen und ihn bei der Voraussetzung der Unveränderlichkeit des Charakters auf sich beruhen zu lassen.

So gilt es, den Punkt zu suchen, wo und wie und wann ich den Knacks bekommen habe, auf daß ich nicht wie die angeschossene Wildente untertauche und im Schlamm mich fest beiße, um im Dunklen zu sterben, sondern meine Wunde am hellen Tageslicht betrachte und auf Heilung sinne.

Und zu diesem allen trage ich noch ein seltsames Instrumentenmöbel durch mein Leben huckepack, ein Wort, mit der ganzen es umgebenden Hülle des Gefühls, eine immer wache melodische Selbsttäuschung über meine kurze überstürzte Arbeitswut und mein langes, leeres und lässiges Nichts, ein immer bereites fades Objekt für sentimentale Reimereien –: Sehnsucht nennt sich dieses Möbel. Wonach? Wozu! Sehnsucht! Arme Ausbreiten und in die Wolken Träumen!

Doch nun frage ich: wo habe ich sie mir aufgeladen und warum? – Vielleicht damals, als ich den Knacks bekam, habe ich sie mir da als Rezept verschrieben, um nur noch leben, nur noch vegetieren zu können? Mir gar von Poetastern und Schwätzern aufhalsen lassen? das Rezept: Du bist berufen, eine hohe blaue Sehnsucht zu tragen, eine Sehnsucht, die aber ach! nicht erfüllt werden wird, die nicht erfüllt werden kann!

Oder habe ich auch die als Zugabe auf den Lebensweg bekommen? – –

Aber sollte nicht gerade mein leidiger Wille, da doch sein Bruder ungerührt und uninteressiert über den Dingen flattert, in diesem flatternden Drängen und Sehnen verborgen sein? Sollte er nicht so, einmal nicht geschaffen, der Welt als Räuber gegenüberzustehen, mich treiben, die Dinge nach ihrem Sein und Leiden zu betrachten? Auf daß ich mich in Allem wiederfinde? Auf daß ich ihn durch Verneinung von der ewigen Leidenskette zum Nirwana erlöse, der Ruhe, dem Nichts, wo die Winde stille sind –? Sollte dies die blaue Sehnsucht sein?

Haha! Der verbummelte Student als buddhistischer Philosoph! Nur schade, daß er nicht glaubt, was er schwadroniert und – leben möchte!

Ich will baden gehen.

Die Lippe

Den Weg zur Lippe, die von hier aus noch einige Stunden sich durch sandige Ufer windet, bis sie sich in den Rhein ergießt, ging Erich mehrere Male des Tags; und darum sinnierte er sich dann jedesmal einen kleinen Roman zurecht, wie er es auf alten und bekannten Wegen pflegte; es handelte sich da meistens um eine Privatdozentenstellung nebst einer anhängenden blonden Grafen- oder exotischen Fürstentochter.

Und nach dem Bade streckte er sich nackt ins Gras und ließ stundenlang die steile Mittagssonne auf sich nieder brennen – .

Als ich Junge war und auf Vaters Armen das Schwimmen lernte, ließ er mich untertauchen und das etwas salzige Wasser schmecken –: Sieh, so, aber viel stärker schmeckt das Meer. – Dann streiften wir über die Wiesen, benannten Blumen und sprangen über Bäche und sahen das Wasserhuhn auf dem sandigen Grund unter den Wellen laufen. Im Dorf aber beim Schummerlicht erzählte ich den Nachbarjungen, wie gewaltig tief die Lippe sei und wie dort schwarze Vögel, groß wie ein Strauß, gleich Fischen unter dem Wasser schwimmen, und die rufen so, gerade als wenn ein kleines Kind ertrinkt. – Doch wenn die Fledermäuse kamen und die Glühwürmer tanzten, wurden wir unter dem Wagen, wo wir hockten und erzählten, hervorgeholt und zu Bett gebracht. Dann kam das Gute Nacht, das wohlige Sich-Gruseln und Verstecken-Spielen in den Kissen und dann das Gebet: Da war ein Kaninchen krank geworden – Lieber Gott, laß es wieder gesund werden – ein kleiner Eichbaum gepflanzt – Lieber Gott, laß ihn anwachsen – war ein Feuerchen angezündet, und das wird morgen geklatscht – Lieber Gott, laß mich keine Prügel kriegen.

Da gedachte er – und reckte sich eitel-behaglich in der bratenden Sonne – wie er bei solcher Gelegenheit auf die Frage: Willst du es nicht wieder tun? – nach einigem Überlegen mit Ja! geantwortet hatte, da er sich sagen mußte: Ja, ich will es nicht wieder tun – ist richtiger als die doppelte Negation: Nein, ich will es nicht wieder tun. Die Belohnung für diese erste Probe logischen Gefühls war nicht ausgeblieben. –

Und da mir gesagt war, Amen bedeute soviel wie: Ja, ja, es soll also geschehen – so hängte ich an mein zierliches Gebet einen ungeheuren Amenschwanz; hunderte Male leierte ich das Zauberwort her und zählte es an den Fingern ab –: wenn ich mir soviel Mühe gebe, kannst du mir auch helfen! –

Doch dieses trauliche Bittverhältnis nahm bald ein Ende; er merkte schnell, daß sein Gebet wenig fruchte, im Gegenteil, hatte er im Hinblick auf ein gefährliches Vergnügen heftiger als sonst um Sicherheit gebeten und ging dann umso sorgloser zu Werke – Feuermachen, auf die Bäume-Klettern, Eisschollen- und Nachenfahren auf dem Teich, so traf ihn desto sicherer das Verhängnis; dazu die Belehrung älterer Kameraden, der unverständliche Katechismusunterricht mit Auswendig-Lernen, Prügel und Nachsitzen, wenn die Andern sich draußen tummelten: Das störte bald dieses Verhältnis, das nur auf Bitten und berechtigten Erwartungen beruhte. – Seinen letzten Stoß erhielt es mit dem Tode eines kleinen Mädchens. Noch einmal hatte er während ihrer kurzen Krankheit alle seine Gebetsmacht aufgerufen, hatte sein Amen! so dringlich und unzählig hergeschrien, bis der mitleidige Schlaf ihn in die Arme nahm – aber die Kleine, Zarte starb, still und schön wie ihr kurzes Leben – .

Da streifte ich mir die schwarze Trauerbinde vom Arm und band sie vor die Augen, daß dem kleinen umherstapfenden Jungen die ganze Welt schwarz erschien; des Nachts suchte ich zwischen den Sternen, ob ich nicht dort ihr Veilchenauge fände, des Tages aber sammelte ich Primeln und Hainanemonen – das waren ihre Lieblingsblumen, und legte sie auf ihr kleines Grab. –

Dann brachte die unheimlich losplatzende Liebeszeit Nöte über Nöte. Und da fielen die schimpfenden Worte eines bornierten Pfaffen, der ihn zur Konfirmation vorbereitete und für sein Geld etwas leisten wollte, auf geeigneten Boden; der wetterte von Sünde und ewiger Höllenpein, daß der Scheublickende, Ratlose sich ansah wie ein ganzes Nest von Sünden. Und hatte er so kein Vertrauen und keine Ehrfurcht, geschweige denn Liebe für den wieder aufgetauchten Gott, so doch vernichtende Furcht. – Da fielen ihm die Edda und seltsamer Weise die Dichtungen Shelleys in die Hände; die vertrieben den eifernden Judengott und setzten den Verschüchterten wieder mitten in die Natur.

Da hatte ich auf einer hohen Stange, um die ich eine Türkische Bohne hatte ranken lassen, meine Wetterfahne stehen –: das war eine Schwanenfeder, die auf der dornigen Astspitze einer Schlehe spielte; auf der Ligusterhecke, in der die Wetter-Bohnen-Stange ihren Halt hatte, hockte mein Kompaß –: den hatte ich gebaut aus einer mit Wasser gefüllten Lippmuschelschale, in der auf Holundermark eine magnetisierte Nadel schwamm; daneben ein hygroskopischer Fichtenzapfen und am Fenster das Thermometer waren meine übrigen meteorologischen Instrumente, – aber es waren seltsame Instrumente: um ihre Aufzeichnungen kümmerte ich mich wenig, ihr einfaches Dasein, von mir geschaffen und zusammengestellt und nun lebend in der freien Natur, bei Tag und Nacht, Regen und Sonnenschein – genügte mir. Sie bildeten für mich die Verbindung, den Kontakt mit dem Innersten der Natur – dem Innersten? Haha! dem Innersten der Natur!

Aber als ich Gott Valet gesagt und dem Engländer die Hand gereicht hatte, lebte ich, wenn ich des Morgens zur Bahn ging, um nach der naheliegenden Gymnasialstadt zu fahren, es mit seltsam lyrischem Stolz nach, wie der Sonnenaufgangsäther die rosa Schäfchenwölkchen umarmte, ehe er sie trank, sah in düsterseliger Melancholie den Sturm der Raben Scharen wiegen und hörte ihn an den Telegraphendrähten seine Klagelieder pfeifen. Und die Edda bevölkerte meine Welt mit Riesen aus Frost und Reif und dem einäugigen Windegott, wie er neun Tage an der Esche hängt und aus Mimes Quell dicke Weisheit schlürft.

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