Gustav Sack - Ein verbummelter Student

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Erich, der «verbummelte Student», zweifelt: Er zweifelt an sich, an seinem Studium, an der Wissenschaft, am Denken, am Sinn des Lebens, an Gott und der Welt. In seinem nihilistischen Skeptizismus erhält ihn allein seine Liebe zu der schönen Grafentochter Loo aufrecht. Doch gibt es hinieden selbst in der Liebe überhaupt noch einen anderen Ausweg als den Tod? Das vielschichtige Meisterwerk des deutschen Frühexpressionismus spielt mit Reflexionen auf die literarische Romantik, um daraus ein ganz neues und eigenwilliges, gebrochen schillerndes Kaleidoskop von betörender Schönheit entstehen zu lassen. Ein zutiefst faszinierendes Buch, das zu schade ist, um es allein der Literaturgeschichte zu überlassen!-

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Aber die Ruhe des Ortes, die weite Schonung, die sich vor ihm bis zum Hochwald ausdehnte und einen kühlen Luftzug aufkommen ließ, das spielende Betrachten rotköpfiger Becherflechten, die dem Baumstumpf entwuchsen, all das begann löschend und begütigend auf ihn zu wirken – aber da fuhr ein Rauschen durch den Wald, blendete ihn ein Blitz und brach krachend neben ihm ein Donner ein –:

Oh! nun fliegt wieder des Sturmes lose Braut dahin! In Fetzen stiebt ihr Schleier und wird zu wüsten, nachsausenden Gestalten, zu feurigen Schimmeln, die leuchten in den Blitzen wie Silber und Gold – nun flattere ich in ihren Haaren – es reißt mich hin – fort – fort! Eingewiegt im Sturmwind – weit – weit und hoch!

Es war Morgen, als Erich in sein Dorf zurückkehrte. Arbeiter, Bauernsöhne und Handwerker, die ihr kleines Gut vertrunken und verspielt hatten und jetzt in den Gruben des naheliegenden Industriebezirks ihr Brot verdienten, begegneten ihm auf ihrem Weg zum Bahnhof, sahen ihm nach und machten ihre Glossen über ihn, wie er beschmutzt und durchnäßt daherging. – Der will die Nacht über im Wald gewesen sein? Betrunken hat er im Graben gelegen, kopfüber ist er beim Fenstersteigen in den Mist gefallen!

Aber er ging auf sein Zimmer, kleidete sich um und lehnte sich in das Fenster, blaue Tabakwolken in den Morgen blasend.

Erich führte seit einiger Zeit über seine Stimmungen und mancherlei ihn quälende Fragen eine Art von Tagebuch – wie er sich vor sich selber entschuldigte, nur zu dem Zwecke, diese an sich vagen Zustande und Gefühle unter dem Zwange, sie in feste Worte, Sätze und Verbindungen zu pressen, einfacher, begreiflicher und eindringlicher zu machen. Nun war ihm nach den Erregungen der Nacht und mit dem erfrischend kühlen Morgen ein Besinnen auf sich selbst gekommen, das, so leicht und froh wie es zuerst war, nur sein Verhältnis zu den Dingen betrachtend und dieses rätselhafteinteressante genießend, bei der bald eintretenden Ermüdung und der Unbehaglichkeit der durchnäßten und beschmutzten Kleidung immer persönlicher, kritischer und mißmutiger wurde. –

Da fühle ich wieder den Draht, der mich mitspielen heißt in diesem Marionettentanz des Lebens; soeben in reiner Anschauung über den Dingen schwebend, von mir und dem drängenden Willen befreit – und jetzt ein armer Teufel, rettungslos in die Zwickmühle geklemmt von Leben-Müssen und Nicht-mehr-leben-Mögen, von Lust am Wissen und dem Wissen von dem Nicht-wissen-Können, von – haha! von Examensangst und Philosophasterdünkel – ! –

Und als er, nur für eine kurze Dauer erfrischt durch den Tabaksgenuß und das Bild des erwachenden Tages, schnell wieder verstimmt durch den beginnenden Tageslärm, das hungrige Brüllen der Kühe, das patzige Krähen der Hähne, das Rasseln der Wagen und vermaledeite Knallen der Peitschen – vom Fenster zurücktrat, überfiel es ihn wieder mit aller Macht: Da setzte er sich vor den Tisch, wo auf einer kleinen zierlich gestickten Decke Petrefakten lagen und ein Stein drüben aus der Heide über und über geschmückt mit hervorgeschossenen Kieselkristallen, – und schrieb:

Sie nennen mich, ich weiß es wohl, den verbummelten Studenten, und blicken mit mühsam verhehlter Schadenfreude auf mich und meinen Vater. Daß ich sie wegen dieser spezifischen Primateneigenschaft niedriger schätze als meine verstorbene Katze, ist meine Quittung hierauf. Aber mit ihrem verbummelten Studenten haben sie insofern recht, als mein studere , meine Willenskraft – zwar nicht durch ein überlustiges Leben, wie sie sich zu glauben zwingen – verbummelt, zersplittert, gehemmt und unselig gestört ist; als ich unfähig bin zu akademisch nüchterner, schematischer und absichtlich begrenzter, einseitiger Bearbeitung meiner Wissenschaften; Analogien, Beziehungen, Verbindungen und Zweifel zeigen sich mir überall und reißen mich über die Schranken des Schemas fort.

Zwar macht es mir wenig Sorge, wenn mich ein Leitfossil aus der Geographie hinüberzieht zur Zoologie, zu Entwicklungstheorien und damit zu denen unserer Begriffe, und wieder ein Bodenbakterium zur Chemie und weiter zur eigentlichen Physik – und damit wieder zur Philosophie: mir ist es eben Ernst mit meiner – Wissenschaft.

Aber das ist schon trauriger, wenn die jahrelang mir aufgezwungene Betrachtungweise – oder was sonst? – bewirkt hat, daß es mir nicht möglich ist, diese Tatsachen, die mir zwar ihre Verbindungen und Beziehungen unaufhörlich aufdrangen, als einen gemeinsamen Erfahrungskomplex zusammenzufassen und einer philosophischen Ansicht unterzuordnen: denn darauf läuft doch alle Wissenschaft hinaus! – daß so meine Feierabendstunden, in denen ich das philosophische Resultat einer wochen- und monatelangen Arbeit ziehen wollte und deren anspornende Wirkung ich mir so freudig ausgemalt hatte, zu Qual- und Nötestunden wurden; – daß ich schließlich verzweifelt alles über den Haufen warf, bis in mir eine klägliche Leere war und ich mein Leben hypochondrisch ausfüllte mit Journalelesen und Rauchen, Schlaf und Trank und tagelangem trüben in die Wolken Sehen. Dadurch ist mir die Freude zur steten Arbeit genommen; ohne einen mich befriedigenden Abschluß zu erreichen, werden meine Kräfte lahmer und widerspenstiger von Tag zu Tag. Dadurch – und das ist das Böseste – konnten jene Gedanken zu mir kommen und haben sich bei mir eingenistet: alles Wissen sei kein Wissen, sei nur ein zu wissen Glauben.

Lerne ich, um am Ende zu bekennen, all mein Wissen ist nur Glaube, ist nur ein auf geglaubten Grundgesetzen, der absoluten Wahrheit unserer Denkformen, aufgetürmter Begriffebau? Der in absoluter Hinsicht keinen Pfifferling Wert hat? Um mir gegen mein Wissen Brot, Bier und eine Gans zu kaufen – erklettere ich deswegen diesen gläsernen Bau? Arbeite ich, um mit Hilfe jenes Glaubens, jener Lüge mein Leben fristen zu können – das Leben, das ich doch habe, ohne es gewollt zu haben?

Und doch sagt mir eine drängende Stimme, daß es irgendwie und irgendwo ein abschließendes Wissen, eine adäquate Wahrheit gibt –: so war eben der Weg, den ich einschlug, sie zu erreichen, für mich der falsche, und darum suche ich mir einen neuen Weg, darum will ich von heute an diese wissenschaftliche Bummelbahn, dieses Springen von einem zum andern, weitergehen, ausgesprochener und unbekümmerter als der krasseste Fuchs – mein Geist drängt darnach, er wird schon wissen weshalb. Darum will ich ihn ohne Aufsicht meines wurmstichigen Willens irrlichtern und tauchen lassen wohin und wie seicht oder tief er mag; darum will ich ihn von jenem für andere vielleicht lobenswert praktischen, aber für mich unangenehm spanischen Stiefel befreien und ihn schauen und walten lassen wie er will. Nur die eine Regel soll er nicht ganz aus dem Auge verlieren, alles was er zu sich zieht, mit Ernst zu umfassen, nicht dem mystifizierenden Kirchen- oder Katheder- oder gar dem kuhäugigen Philisterernst, sondern dem stets wachen Gefühl, daß auch das Geringste ein Ausfluß des Urdings, Urgrunds ist, aus dem auch er geflossen, daß das anscheinend Einfachste und Alltäglichste das Würdigste und Bedeutendste ist, da es die Lösung des Rätsels in sich verborgen hält.

Aber nun möchte ich wissen: wie kommt es, daß ich zu dieser paradoxen Selbsthilfe greifen und meinen Intellekt, den ich vergeblich bemüht war durch meinen Willen zu lenken, nun ganz von ihm befreien muß, damit er wieder kräftig und seiner froh wird? Mein Wille ist zu schwach, gewiß; aber wann, wie ist er schwach geworden?

Ist er, ehe er vollkräftig war, geknickt? Daß ich den Kränkling nun zu ewigem Feiertag frei lassen muß?

Ich habe nicht mehr oder weniger als jeder meines Alters und Standes dem Trunk und den Straßenfreuden der Liebe gehuldigt: und die Andern schreiten fort und erwerben sich Amt und Stand, während ich am Wege liege und träume; waren sie stark und robust und habe ich da, empfindsamer als sie, den Knacks bekommen?

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