Cecily von Hundt - Von Pilzen und anderen Menschen

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Cecily von Hundt, geboren 1974, schreibt, reist, studiert Sprachen und das Bibliothekswesen, lebt in Lauterbach/Bayern. «Von Pilzen und anderen Menschen» ist die Geschichte einer jungen Frau, die in einem Sanatorium ihre Kindheits- und Jugendjahre Revue passieren lässt. Zu lesen als Psychogramm einer beschädigten Kindheit, aber auch als Erzählung mit Intuition für das Lebensgefühl der jungen Generation: heiter, ironisch, zynisch und mit wunderbar schwarzem Humor. Ein vielversprechendes Debüt!

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Kinder waren für sie ganz und gar nicht das, was sie sich darunter vorgestellt hatte.

Bis der liebste Byron schließlich auf den Plan trat.

2

Ich habe die ersten fünf Tage, nachdem ich hierher gekommen bin, nur geschlafen. Tief und fest geschlafen. Die ganze Sache hat mich wohl doch mehr mitgenommen, als ich dachte. Aber vielleicht ist das ja ein gutes Zeichen, und ich habe sie alle überwunden und einfach vergessen, ausgelöscht, verdaut.

Ich sitze am Fenster und rauche eine Zigarette. Ich sauge den Rauch hungrig und gierig ein und freue mich wie ein Kind. Es ist meine erste Zigarette seit einem Jahr. Es hat mal einen Mann gegeben, dem zuliebe ich aufgehört habe zu rauchen. Einfach so, von einem Tag auf den anderen. Ich würde sagen, im Rückblick betrachtet, hat sich das Opfer nicht gelohnt. Man sollte sich in seinem Leben gut überlegen, für wen man das Rauchen aufgibt, man sollte diese Person wirklich sehr lieben, sonst nimmt man es ihr irgendwann einmal sehr übel.

Jetzt genieße ich meine Zigarette. Ich schließe die Augen, inhaliere und spüre, wie der Rauch bis tief in die Lungen gleitet. Er sorgt für ein wohliges Gefühl, das sich in meinem Kopf und in meinem Magen ausbreitet, und daß meine Hände aufhören zu zittern.

Heute morgen haben sie mich das erste Mal zu meinem Arzt Dr. Evans gebracht. Er hat mich freundlich begrüßt und betont, wie sehr er sich freuen würde mich zu sehen. Er hat viel von der neutralen Beziehung zwischen Arzt und Patient gesprochen und mir dabei unentwegt in den Ausschnitt gestarrt. Er ist alt und häßlich und behandelt mich gönnerhaft und denkt, er könne alles von mir erfahren, was er will. Er wolle mir helfen, ging es weiter, und wir müßten einen Konsens finden, damit wir zu einem befriedigenden Ergebnis kämen. Ich habe ihm gesagt, ich würde mich nach keinem Ergebnis sehnen, und ich würde mir nichts inniger wünschen als hier wieder herauszukommen. Damit ich nach Hause gehen könne. Ich habe sein Mißtrauen genau gespürt. Vielleicht ist er in mein Zimmer gekommen, während der Tage, die ich mehr schlafend als wach verbracht habe, und hat mich beobachtet. Vielleicht hat er sich auch an mein Bett gesetzt und hat mir beim Schlafen zugeschaut und darauf gewartet, daß ich anfangen würde zu reden. Egal was, irgend etwas, was seinen Verdacht bestätigt hätte, aber ich habe ihm nichts geliefert, das weiß ich genau. Ich bin so rein und weiß wie der Schnee auf der Spitze des Kilimandscharo, und im Schlaf geredet habe ich noch nie.

Die Tür von seinem Arbeitszimmer war angelehnt, und ich konnte den Rücken eines jungen Arztes sehen, der im Nebenraum am Schreibtisch saß. Ich gehe davon aus, daß er jung ist, zumindest hat er noch alle Haare auf dem Kopf, im Gegensatz zu meinem eifrigen Professor. Und obwohl ich sein Gesicht nicht sehen konnte, strahlte er so etwas ungemein Beruhigendes aus, und ich hätte mich so gerne an diesen breiten Rücken geschmiegt, so wie ich es früher immer getan habe, wenn ich an der Treppe auf meinen Vater gewartet und ihn ins Bett gebracht habe.

Der Rücken ist der einzige Lichtblick in diesem Irrenhaus. Er hat nichts getan, außer einfach nur so da zu sitzen, und die Tür war so weit auf, daß ich ihn riechen konnte.

Er roch verdammt gut.

Auf dem Tauffoto, das kurz nach Byrons Geburt gemacht wurde, habe ich lange, zottelig blonde Haare. Ich halte den Kopf schief und sehe so aus, als hätte ich Zahnschmerzen. Wir sind nur zu dritt auf dem Bild, Mama, Byron und ich. Papa hat das Foto gemacht, und wenn man mich betrachtet, kann man deutlich sehen, daß dies nicht gerade der glücklichste Tag meines jungen Lebens war. „Emma“, sagte mein Vater in den Wochen vor der Geburt, „Emma, du bist mein großes Prachtstück, aber laß uns zusammen in die Kirche gehen, ich möchte dafür beten, daß es ein Junge wird.“ Wir gingen nicht in die Kirche, sondern in den Pub im Ort. Papa betrank sich hemmungslos, ich schlief auf seinem Schoß ein, und wir kamen erst spät in der Nacht nach Hause, was niemand außer Aline bemerkte, die wortlos erst mich und dann Papa ins Bett brachte, wie immer in dieser Reihenfolge.

Mein Bruder Byron wurde in der Nacht geboren, genau um viertel nach drei. Es war eine von den Nächten, in denen Papa nicht beten gegangen war, er war bei der Geburt seines Sohnes dabei und ausnahmsweise nüchtern. Aline und ich standen vor der großen schweren Eichentür des Schlafzimmers, und obwohl ich erst sechs Jahre alt war, erinnere ich mich noch genau, wie erstaunt Mr. Wired, der Arzt aus dem Dorf, mich anblickte, als er das Schlafzimmer verließ. „Schon spät, kleine Lady“, murmelte er und steckte mir einen Butterfinger zu.

„Das macht mir nichts aus, Mr. Wired, meine Eltern sind nachts immer sehr beschäftigt, ich soll nicht stören.“

„Hm! Na, dann nimm erst einmal eine kleine Stärkung, damit du hier nicht verhungerst.“ Ich mochte keine Butterfinger, aber der kleine hutzelige Mann gefiel mir, so knickste ich höflich und nahm ihn an.

Byron brachte sich durch eine schnelle und unproblematische Geburt reibungslos in das Familienleben ein. Mamas Gesicht drückte eine zärtliche, hingebungsvolle Mutterliebe und einen bewundernden Stolz aus, als ich meinen Bruder frisch gewaschen und in hellblaue Seide gehüllt in ihrem Arm betrachten durfte. Es ist möglich, daß ich es mir nur einbildete, aber ich glaubte, in seinen kleinen Fischaugen so etwas wie Triumph zu entdecken. Schon in seinen ersten Lebensminuten lief seine Nase, und er strömte einen unangenehmen Geruch aus. Als ich älter wurde, entdeckte ich, daß man die Menschen in meiner Familie an ihren Augen und an ihrem Geruch erkennen kann. Sie haben zwei Arten von Augen. Sanfte dunkelgrüne, wie mein Vater, oder kalte, hellblaue, wächserne wie meine Mutter. Mein Vater roch wie ein guter, alter Holzofen, der im Winter bullernde Wärme und Behaglichkeit ausströmt, meine Mutter roch immer ganz leicht nach jungen Krabben.

Byron war eindeutig nach meiner Mutter geraten, er hatte kalte Glasaugen und stank nach Fisch. Ich war erstaunt darüber, jemand hatte mir mal erzählt, kleine Kinder röchen nach warmer Milch. Derjenige hatte wohl niemals einen der fischigen Fellows kennengelernt. Ich gehörte zu Papa, und meine Mutter erkannte instinktiv meinen Bruder als zu ihr gehörend an. Er konnte nur so werden wie sie. Ich hatte ihn gleich durchschaut, er roch nach Ärger. Ich ahnte nichts Gutes für die Zukunft der Geschwister Fellow.

Am nächsten Morgen, einem Samstag, machten sich die ersten Veränderungen bemerkbar. Ich kam die Treppe ins Eßzimmer hinunter, und niemand schien da zu sein. Der Frühstückstisch war reichlich gedeckt, ich war sechs Jahre alt, allein und konnte zum ersten Mal meine große Leidenschaft, die Freiheit riechen. Nachdem ich ausnahmslos alle Muffins aufgegessen hatte, kam Susan die Treppe herunter. Ihre Augen glänzten. „Er hat zum ersten Mal gegähnt, Miss Emma“, sagte sie, „aber er hat noch gar keine Zähne.“ „Braucht man die, um zu gähnen, Susan?“ „Nein, natürlich nicht, Dummerchen. Wie kommen die Würstchen in die Magnolien?“

„Sie sind geflogen. Sie haben mir vorher nicht verraten, wo es hingehen würde. Stell dir vor, alle Dinge könnten auf einmal so anfangen zu fliegen. An einen Ort, an dem sie am allerliebsten sein möchten, was meinst du, wo wären wir dann jetzt?“

„Ich weiß es nicht, Kind.“ Sie goß den Kaffee aus der Vase und pflückte die Würste aus den Blumen. „Deine Mama hat gesagt, du sollst nicht in die Nähe von deinem Bruder kommen, bis er nicht ein bißchen älter ist. Du bist ein Bazillenträger, hat sie gesagt. Laß ihn zufrieden. Und jetzt raus, Madame, spielen.“

Ein Wunder war geschehen.

3

Meine Abende hier sind herrlich ruhig. Ich sitze oft am Kamin unten im großen Salon. Er ist zusammen mit dem blauen Eßraum das einzige Zimmer im ganzen Gebäude, das nicht weiß ist. An den Wänden stehen Bücherregale mit schön eingebundenen Büchern, aber allesamt nur Schundliteratur. Als könnte man geistig angeschlagenen oder traumatisch berührten Patienten, wie wir genannt werden, keine anspruchsvolle Literatur zumuten. Der Raum gilt als Leseraum. Es gibt auch noch einen Fernsehraum, aber ich bevorzuge diesen, weil hier ruhig und leise gesprochen wird, und man sieht immer dieselben Gesichter. Wir sollen uns untereinander näher kommen, was ich kein bißchen anstrebe. Ich möchte mit niemandem etwas zu tun haben und versuche zu vermeiden, daß ich angesprochen werde. Insgesamt sind hier sechzig Personen untergebracht, inklusive der Köchin und einem Kind, die beide hier leben. Ob es ihres ist, weiß ich nicht, ich werde sie bei Gelegenheit einmal fragen, die Kleine müßte so alt wie June sein, vielleicht ein paar Jahre jünger, schätzungsweise neun oder zehn. Ich habe sie heute beim Spielen beobachtet, vom Fenster meines Zimmers aus. Sie hat einen Schneemann gebaut und ihn immer wieder mit kaltem Wasser übergossen, bis sein komisches kleines Gesicht wie in Eis gemeißelt aussah. Sein einer Mundwinkel hat gelacht, und der andere hat geweint, mit einer großen Träne unter dem linken Auge. Er rührte mich, als ich ihn sah. Wenn ich Schnee fühle oder betrachte, muß ich immer an zu Hause denken und einen Moment war es mir, als würde ich June beobachten, wie sie in ihrer ruhigen Art und mit ihren geschickten Fingern zusammen mit dem kleinen Mädchen mit den zotteligen, blonden Haaren dem Schneemann ein kleines Gesicht aus Kohlestückchen und einer Mohrrübe bastelt. Die Kleine sieht June ein wenig ähnlich mit ihren großen, aufmerksamen Augen, nur hat June dunklere Haare, meine kleine süße, schönste Schwester. Sie hat mir gestern einen Brief geschrieben und mir erzählt, daß sie gute, glänzende Maronen gekauft und sie über dem Feuer geröstet und gegessen hat. Sie beklagt sich nicht, daß sie ganz allein zu Hause ist, aber ich glaube, sie vermißt mich, und ich werde mir etwas überlegen müssen, wo wir Geld herbekommen.

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