Luca Caioli - Neymar

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Er sollte sein Land zum sechsten WM-Titel schießen, stattdessen wurde er zum tragischen Helden des Turniers: Nach hervorragenden Auftritten und vier Toren fiel Neymar nach dem Viertelfinale verletzt aus. Die Folge: Brasilien hatte im Halbfinale gegen Deutschland keine Chance. Wie wichtig Neymar für eine Mannschaft sein kann, hatte er bereits im Vorjahr beim Confed-Cup bewiesen, wo er wesentlichen Anteil am Gewinn des Turniers hatte und als bester Spieler ausgezeichnet wurde.Der renommierte Sportjournalist Luca Caioli erzählt in seiner Biografie die Geschichte dieses Ausnahmetalents: von seiner ärmlichen Kindheit in einer Favela über seine großen Erfolge beim FC Santos und dem FC Barcelona bis hin zur WM 2014. Bei seinen Recherchen sprach Caioli mit der Familie und Freunden, aber auch mit Trainern und Mannschaftskollegen von Neymar. So gelang ihm ein ganz persönliches Porträt des Brasilianers, der trotz seiner Erfolge bescheiden geblieben ist und als medienscheu gilt.

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Der nächste entscheidende Einschnitt war das Maracanaço, als Brasilien 1950 im Kampf um den WM-Titel von Uruguay geschlagen wurde. Der Dramatiker Nelson Rodriguez bezeichnete diesen Moment als ‚psychologisches Hiroshima‘. Das war es tatsächlich. Es war ein Schlag für die Psyche der brasilianischen Gesellschaft und der politischen Klassen, die gehofft hatten, dass ihnen ein Turniersieg zum Erfolg bei den bevorstehenden Wahlen verhelfen würde. Es war eine nationale Krise, die erst 1958 endgültig überwunden wurde: Brasilien berappelte sich und gewann in Europa den WM-Titel. In Paris skandierten die Brasilianer: ‚Wir sind die Besten der Welt!‘ Der Nationalstolz explodierte geradezu.

Ab diesem Moment sehnten sich die Brasilianer danach, ihr nationales Minderwertigkeitsgefühl durch einen erneuten Titelgewinn zu überwinden, was ihnen 1962 und 1970 auch gelang. Aber es war ihnen nicht immer vergönnt. Es gab eine sportliche Dürre, dann die Militärdiktatur, Unterdrückung, Folter, politische Oppositionelle, die einfach verschwanden … Die Gesellschaft hoffte schweigend auf den Fußball. Zweifel schlichen sich ein, trotz einiger Erfolge.

Es ist ein Gefühl, das den brasilianischen Fußball bis heute durchzieht. Brasilien schätzt den Fußball, es bringt großartige Spieler hervor, aber es ist nicht mehr die Fußballgroßmacht, die es einmal war. Es gibt andere Großmächte im Weltfußball, und es gibt auch außerhalb Brasiliens großartige Spieler. Brasilien möchte das Brasilien der Zukunft sein, aber sobald es scheint, dass das Brasilien der Zukunft da ist, fangen die Probleme an. Brasilien bewegt sich eher im Zickzack als geradlinig voran. Es macht einen Schritt vor und zwei zurück. Im Fußball ist es nicht anders.“

Nach den Ausführungen des Professors, in denen er mittelalterliche Utopien dem Fußball in der Gesellschaft gegenüberstellt, wenden wir uns einer Begebenheit zu, die sich im Fußballmuseum des Pacaembu abspielte. Zwei Schulkinder warten darauf, eingelassen zu werden. Die lärmenden Schüler verlieren sich in den weitläufigen Räumen und Korridoren und halten kurz an einem interaktiven Exponat. Dort können sie Elfmeter schießen und ihre Schussgeschwindigkeit messen, auf einem Miniaturplatz kicken oder Tischfußball mit kleinen hölzernen Modellfiguren spielen. Am Museumseingang vermittelt ein großer Saal den Besuchern eine Ahnung davon, welche Bedeutung der Fußball in Brasilien hat, und zwar mit einer bunten Sammlung an Fahnen, Bannern, Postern, Wimpeln, Schlüsselanhängern, Schnickschnack, Karikaturen, Dokumenten, Mützen und Teppichen. All das ist eine Hommage an die Leidenschaft der Fans.

Eine Rolltreppe bringt die Besucher in den ersten Stock. Dort werden sie von Pelé in drei verschiedenen Sprachen begrüßt. Die Besucher werden anhand von Bildern eines Balls, der von einem kleinen Jungen getreten wird und von einem Feld zum nächsten hüpft, durch die Räume geführt. Barocke Engel fliegen hoch oben im Dunkeln. Lebensgroße Modelle von Fußballlegenden dribbeln, schießen und tänzeln durch die Luft. Auf einer Tafel steht: „Es sind 25, doch es könnten ebenso gut 50 oder 100 sein, denn sie waren die Väter des Fußballs, einer Kunstform, die in Brasilien gespielt wird. Götter und Helden, Idole vieler Generationen, die als Engel betrachtet werden können, deren Flügel oder vielmehr Füße uns an Orte führen, wo Kreativität, Poesie und Magie gedeihen. Sie sind wahre Engel barocker Kunst.“ Engel mit Namen wie Pelé, Sócrates, Gilmar, Carlos Alberto, Bebeto, Tostão, Garrincha, Ronaldo, Gérson, Rivelino, Didi, Vavá, Romario, Ronaldinho, Roberto Carlos, Rivaldo, Taffarel, Zico, Zagallo, Falcão, Nílton Santos, Djalma Santos, Jairzinho, Julinho Botelho, Zizinho.

Ein Junge namens Paulo, der mit seinen Klassenkameraden ins Museum kam, ist in ein Video über das Tor, das es nicht gab, vertieft, Pelé gegen den uruguayischen Torhüter Ladislao Mazurkiewicz im Halbfinale der WM 1970. Immer wieder und wieder schaut er sich das Video an. Dann liest er staunend und Name für Name die lange Liste barocker Engel. Er schaut zu den Bildern auf und fragt seinen Freund: „Warum ist Neymar nicht dabei?“

Neymar hat es noch nicht zu solcher fußballerischer Größe gebracht, aber draußen vor dem Stadion, unter der Wintersonne, verkaufen die Straßenhändler kein Trikot so häufig wie das goldgrüne mit der Nummer 10, das dem jüngsten Poeten des brasilianischen Fußballs gehört.

Kapitel 2

Prosa und Poesie

Gespräch mit José Miguel Wisnik, brasilianischer Musiker und Essayist

„Wer sind die besten Dribbler der Welt, und wer die besten Torjäger? Die Brasilianer. Es versteht sich von selbst, dass ihr Fußball reinste Poesie ist: Er kreist um Dribblings und Tore. Catenaccio und die Aufteilung des Raums in Dreiecke stellen die Prosa des Fußballs dar: Sie basieren auf Synthese, auf einem kollektiven und organisierten Spiel, also der überlegten Ausführung des Fußballcodes.“

In seinem 1971 verfassten Essay „Il calcio ,è‘ un linguaggio con i suoi poeti e prosatori“ („Mit seinen Poeten und Prosa-Autoren ist der Fußball eine Sprache“) verglich der Filmemacher, Autor und Fußballfan Pier Paolo Pasolini literarische Genres mit Spielweisen im Fußball. Dabei unterschied er zwischen Fußballpoesie und Fußballprosa. Auf dieser Unterscheidung gründet auch José Miguel Wisnik, der brasilianische Musiker, Komponist, Essayist und Professor für brasilianische Literatur, seine Analyse des Spiels, das er leidenschaftlich liebt. Er ist großer Fan von Santos.

Seine Argumentation hat er in dem vor ein paar Jahren erschienenen Buch Veneno remédio: o futebol e o Brasil („Gegengift: Fußball und Brasilien“) dargelegt. Heute sinniert er darüber, was Neymar für die Geschichte des Fußballs in seinem Land bedeutet oder bedeuten könnte. Wisnik bezeichnet Neymar scherzhaft als den „Baudelaire des Fußballs“. Während er gemütlich in seinem Arbeitszimmer in São Paulo sitzt, geht er ein wenig in sich, bevor es aus ihm rausbricht:

„Der brasilianische Fußball brachte eine Tradition hervor, die auf der Ellipse basiert, eine Spielweise, die darauf angelegt ist, nichtlineare Möglichkeiten zu schaffen, Räume zu erobern und die Defensive zu durchbrechen. Meine Ideen basieren auf dem, was Pasolini über Fußballprosa und Fußballpoesie schrieb. Wir stimmen darin überein, dass Fußballprosa gradliniger ist, taktisch strenger, mannschaftlicher, defensiver. Sie beinhaltet Konterangriffe, eine Aufteilung des Raums in Dreiecke, Flankenwechsel und rationale Spielzüge. Die Idee der Fußballpoesie ist, aus dem Nichts heraus auf nichtlineare Weise neue Räume zu schaffen, wobei Dribblings der entscheidende Faktor sind. Sie dienen dazu, in gegnerische Räume vorzustoßen oder einfach spielerisch schön und effektiv zu sein. Sie können Mittel zum Zweck sein oder eine Möglichkeit, ein Tor zu erzielen. Mané Garrincha beispielsweise trieb das Dribbling auf die Spitze, war aber gleichzeitig sehr effektiv. In der Geschichte des brasilianischen Fußballs gab es ruhmreiche Momente, in denen Dribblings um ihrer selbst willen zelebriert wurden, aber gleichzeitig effektiv waren.

In den dreißiger Jahren, als Gilberto Freyre Brasilien aus soziologischer, anthropologischer und historischer Perspektive analysierte, wies er darauf hin, dass das Selbstverständnis des brasilianischen Fußballs eng verknüpft sei mit dem Selbstverständnis der Mischlinge. Die Brasilianer verwandelten die choreografierte, schematische Spielweise der Engländer in eine Art Tanz, indem sie elegante Beinarbeit, Capoeira und Sambaelemente vermengten. Das hatte zweifellos großen Einfluss darauf, wie unsere ganze Kultur heute wahrgenommen wird: die Vorstellung, dass Effizienz nur gewürdigt wird, wenn sie mit Freude einhergeht. Anders gesagt: Der ideale Zustand ist eine Zusammenführung von Arbeit und Feiern. In dieser Hinsicht ist der brasilianische Fußball sowohl das Gift als auch das Gegenmittel, denn er ist so wie Popmusik und Karneval eine Form kultureller Verwirklichung, aber er ist auch ein Problem, weil er der Vorstellung Vorschub leistet, unsere Kultur stelle Faulheit und Almosen über Leistungsfähigkeit.“

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